Wissensmanagement als Unternehmensplanspiel anzubieten halte ich für eine sehr gute Idee, da man “Lernen in konkrete Situationen mit komplexen Strukturen stellt.” Das Tagesseminar ist handlungsoriemtiert und fördert der Transfer vom Lernumfeld in ein realitätsnahes Arbeitsumfeld. Eine ähnliche Vorgehensweise wird in der von mir entwickelten Weiterbildung zum Wissensmanager (IHK) verfolgt.
METORA: Das Wissensmanagement Referenzprojekt
Das Verbundrojekt METORA verfolgt die Ziele: “KMU bei der Erschließung von Wissensmanagement-Potenzialen zu unterstützen und Barrieren im Umgang mit Wissen abzubauen, Wissensmanagement-Dienste zu entwickeln, im Netzwerk des BITKOM zu erproben und in alle Branchen zu transferieren, Austausch und Nutzen von Praxiserfahrungen auf einer webbasierten Plattform, in Wissenswerkstätten und Expertengesprächen nachhaltig zu fördern.”
Pawlowski et al. (2006): Wissen als Wettbewerbsvorteil in kleinen und mittelständischen Unternehmen
Eine interessante Studie von Pawlowski / Gerlach / Hauptmann / Puggel: “Die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) hängt zunehmend von ihrer Fähigkeit ab, personelle und Wissensressourcen zu managen. Doch welche Merkmale kennzeichnen ein spezifisch mittelständisches Wissensmanagement? Die vorliegende Studie zielt darauf ab, Nutzungstypen bzw. Anforderungslagen des Wissensmanagements zu identifizieren und in ihren Merkmalen möglichst umfassend darzustellen.”
Bitkom-Trendreport: Wissensmanagement 2006-2010, Positionen und Trends
Der Bitkom-Trendreport ist in vielfacher Hinsicht lesenswert. Einerseits stellt er sehr schön dar, dass Wissensmanagement bisher sehr verküzt (ingenieurwissenschaftlich) verstanden wurde, zu sehr IT-lastig war, und sich zu wenig mit den Unterschieden zwischen Wissen und Information befasst hat. Andererseits ist es bemerkenswert, dass gerade so eine Organisation wie die BITKOM darauf verweist, dass Wissensmanagement in Zukunft anders aussehen wird. Denn gerade solche Organisationen haben in der Vergangenheit sehr stark ein E-Wissensmanagement propagiert, wobei ich (ähnlich meinen Anmerkungen zu E-Learning) E-Wissensmanagement interpretiere als “E minus Wissensmanagement”. Nunmehr scheint die Einsicht zu greifen, dass “Wissensmanagement plus E” der bessere Weg ist. Wer aber ist nun verantwortlich dafür, dass in den letzten 10 Jahren so viel in IT-gestützte Strukturen und weniger in WM-Strukturen investiert worden ist? Wenn man heute über Wissensmanagement in Unternehmen spricht merkt man, dass das Thema Wissensmanagement regelrecht “verbrannt” worden ist, und man es wieder behutsam aufbauen muss. Die implizite, soziologische Dimension des Wissens (lesenswert dazu Schilcher 2006) wird allerdings immer noch zu wenig beachtet. Mir ist der BITKOM-Trendreport und sind die hier genannten Trends daher immer noch zu sehr aus der Perspektive der Informations- und Kommunikationstechnik formuliert. Ein Beipiel soll meine Kritik etwas verdeutlichen. Der erste Trend im BITKOM-Report lautet: “Das allgemeine Verständnis von Wissensmanagement rückt den Wissensarbeitsplatz und seinen unmittelbaren Praxisbezug stärker in den Vordergrund”. Hier wird nun richtigerweise darauf verwiesen, dass kontextspezifische Information personen- und arbeitsplatzorientiert verfügabr gemacht werden muss. Das reicht aber nicht. Beim lernen im Arbeitsprozess kommt es auch darauf an, dass die Selbstorganisationsdisposition (Kompetenz nach Erpenbeck) entwickelt werden muss. Lernen als Kompetenzentwicklung zu verstehen und insbesondere Erwachsenenlernen besser zu verstehen, ist Voraussetzung dafür. Welchen Beitrag leisten die vorhandenen Systeme dazu? Erst wenn es geingt, das Wissen selbsorganisiert so anzuwenden, dass für Kunden Probleme (Complex Problem Solving) gelöst (und honoriert) werden, hat das Unternehmen die Stufe der Wettbewerbsfähigkeit erreicht (Siehe Wissenstreppe von North, bzw. erweiterte Wissenstreppe von Zawacki-Richter 2004). Kurz und gut: Meines Erachtens wird zur Zeit immer noch zu viel an dem Übergang Information-Wissen und zu wenig am Übergang Wissen-Kompetenz gearbeitet. Es gibt noch viel zu tun …
Assess Leitfaden 2006
Auf der Website www.assess.at wird das Projekt wie folgt beschrieben: “Ziel des Projektes Assess – Wissensbilanzen für KMUs – ist die Entwicklung eines Leitfadens, mit dem KMUs ihr immaterielles Vermögen bewerten und darüber hinaus auch darstellen können. Wir wollen erreichen, dass die Erfahrungen großer Unternehmen in der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte durch das Projekt Assess auch für die KMUs nutzbar gemacht werden. Denn mit Hilfe von Wissensbilanzen können KMUs strategische Entscheidungen ableiten, die als Bilanzierungsinstrumente im Wissensmanagement und damit im direkten Markterfolg einen wichtigen Wettbewerbsvorteil darstellen.” Das geförderte Projekt hat nun seinen Leitfaden A2006© für Klein- und Mittelbetriebe zum Projekt Assess veröffentlicht. Der Leitfaden ist für österreichische KMU geschrieben worden und orientiert sich an dem international anerkannten Koch-Schneider´schen-Modell der Wissensbilanzierung, auf das sich auch die Wissensbilanz – Made in Germany bezieht. Ich finde diesen Leitfaden sehr interessant, da er versucht, die bekannten Strukturmodelle (u.a. auch die Wissensbilanz -Made in Germany) ganz bewusst “(…) auf die Verbesserung des Innovationsmanagements hin zu erweitern”. Berücksichtigt man in der Zukunft die Entwiclungen zu Open innovation und zu dynamischeren Kompetenzmodellen, so ergeben sich wichtige Tendenzen zur Weiterentwicklung der bisher vorliegenden Modelle.
Vortrag auf der 7. Weiterbildungsmesse in Köln: Kompetenzentwicklung und Wissensmanagement im Unternehmen
Die 7. Kölner Weiterbildungsmesse fand vom 09.-10.09.2006 in Räumen der IHK Köln statt. In meinem Vortrag Kompetenzentwicklung und Wissensmanagement im Unternehmen bin ich zunächst auf die verschiedenen Begriffe (Daten – Informationen – Wissen – Kompetenz) eingegangen. Es zeigt sich in Gesprächen in den Unternehmen immer wieder, dass die Begriffe unterschiedlich aufgefasst werden. In letzter Konsequenz bedeutet das aber auch, dass der Umgang mit den Themen in den Unternehmen oft unklar ist. Zur Klärung der Begriffe bietet sich daher die Wissenstreppe an. Anschließend habe ich noch die Verbindungen von Kompetenzentwicklung und Wissensmanagement zur Wissensbilanz – Made in Germany aufgezeigt. Mein Eindruck war, dass die Teilnehmer sehr an diesen Themen interessiert waren.
KmWiki: Umfangreiches Wiki zum Thema “Wissensmanagement”
Warum nicht über KmWiki sein Wissen teilen? “KmWiki is a collaborative persistent ‘conversation’ on all matters related to knowledge management.”
Fank, M. (2004): Kompetenzmanagement
In diesem Whitepaper “Kompetenzmanagement” erläutert Prof. Fank vom IFeM (Institut für e-Management e.V. in Köln) zunächst den Begriff “Kompetenz“. Anschließend werden die Unterschiede zwischen Wissensmanagement und Kompetenzmanagement übersichtlich erläutert. Fank kommt zu folgendem Ergebnis: “Kompetenzmanagement ist zweifelsohne eng mit Wissensmanagement verbunden. Der Ansatz Kompetenzmanagement hat jedoch in einigen wichtigen Punkten grundlegend andere Ansichten und Ausgangsvoraussetzungen als das Wissensmanagement, welche es erlauben, Kompetenzmanagement als einen eigenständigen Ansatz zu sehen.”
CEN/ISSS (2004): Europäischer Leitfaden zur erfolgreichen Praxis im Wissensmanagement
Der Leitfaden ist für Angestellte, Manager, Direktoren und all jene von Nutzen, die in ein Wissensmanagement-Programm (innerhalb oder zwischen europäischen Organisationen) eingebunden sind. Die einzelnen Kapitel kombinieren sowohl theoretische als auch angewandte Forschung und bieten einen Vergleich unterschiedlicher Modelle und Fallstudien.
Vortrag auf der Weiterbildungsmesse der IHK in Köln (09.-10.09.2006)
Vom 09.-10.09.2006 findet die Kölner Weiterbildungsmesse statt. Mit dem Motto „Weiter durch Weiterbildung“ werden nicht nur alle berufsfähigen Erwachsenen angesprochen, sonden ebenso die Unternehmen, die die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter heute immer mehr in ihre strategischen Planungen mit einbeziehen müssen. Mein Vortrag (Programm): Kompetenzentwicklung und Wissensmanagement im Unternehmen (10.09. um 12.00 Uhr).