Kongress “Standortvorteil Wissen”: Mein Vortrag am 20.05.2011

Am Freitag habe ich im Rahmen des Kongresses “Standortvorteil Wissen” in der Themensession „Austausch zwischen Netzwerken und Multiplikatoren” einen Vortrag zum Thema “Wissensbilanzen erfolgreich vermarkten” gehalten (Agenda). Zielgruppen dieser Session waren Moderatoren und Multiplikatoren verschiedener Branchen, Cluster und Netzwerke. Kern meiner Ausführungen war, deutlich zu machen, dass die stimmige Innovationskommunikation (Siehe Zerfaß/Ernst 2008) ein wesentliches Erfolgskriterium für eine erfolgreiche Vermarktung der Wissensbilanz – Made in Germany ist. Auch eine mögliche Öffnung des bisher eher geschlossenen Innovationsprozesse habe ich angeregt. Die Session war sehr gut besucht und die anschließenden Fragen haben gezeigt, dass die von mir angesprochenen Punkte auf Interesse gestoßen sind. Siehe dazu auchzu Wissensbilanz – Made in Germany, InCaS oder was auch immer. Ist doch egal, oder?

Schnellste Unternehmens-Wissensbilanz Deutschlands? Was soll das?

Erst wollte ich die Pressemitteilung “INuP leistet schnellste Unternehmens-Wissensbilanz Deutschlands” ignorieren, doch habe ich es mir anders überlegt. Ich habe mir zunächst die Frage gestellt: Woher weiß das Unternehmen, dass es die “schnellste Unternehmens-Wissensbilanz Deutschlands” erstellt hat? Gab es einen Wettbewerb mit Stoppuhr? Möglicherweise gibt es ja ein Unternehmen in Deutschland, das eine Millisekunde schneller war – und dann? Darüber hinaus wird in dem Artikel immer von “Wissensbilanz” gesprochen. Welche ist gemeint? Es gibt dutzende Möglichkeiten, das Intellektuelle Kapital darzustellen. Wenn Sie sich die Mühe machen und im Internet z.B. unter “Intellectual Capital” recherchieren werden Sie schnell merken, was ich meine. In der Zwischenzeit weiß ich, dass wohl die Wissensbilanz – Made in Germany (oder INCaS?) gemeint ist. Ich mache dem Unternehmen keinen Vorwurf, dass es versucht mit einer solchen Überschrift Aufmerksamkeit zu bekommen, doch leisten solche Beiträge leider keinen Beitrag für ein besseres Verständnis der Wissensbilanz – Made in Germany.

Gelassene Reaktion während des Kongresses in Berlin zum FAZ-Artikel, der kurz vorher erschien

Kurz vor dem Kongress “Standortvorteil Wissen” (19.-20.05.2011) erschien in der FAZ vom 12.05.2011 (Online am 14.05.) ein brisanter Artikel mit dem Titel “Wer hat die Wissensbilanz erfunden?“. Der Autor Volker Riehle lehrt Arbeitsrecht und  Bürgerliches Recht an der LMU in München und erhebt deutliche Plagiatsvorwürfe gegen das Fraunhofer IPK und das zuständige Ministerium. Dabei ist die Wortwahl an manchen Stellen etwas reißerisch und man merkt deutlich, welche Zielrichtung der Artikels hat: Das Thema sollte in den Mittelpunkt des Kongresses gerückt werden. Das ist allerdings aus meiner Sicht misslungen, denn die entsprechenden Stellen sind mit den Vorwürfen durchaus gelassen umgegangen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn das Thema grassiert schon seit einige Jahren.  Möglicherweise haben es das Fraunhofer IPK und das Ministerium in den letzten Jahren versäumt, intensiver darauf zu reagieren. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung und die Wortwahl ist aus meiner Sicht deutlich stimmungsmachend und wird nicht zur De-Eskalation in der Debatte beitragen. Ich bin gespannt auf die Reaktionen, die bestimmt in den nächsten Wochen folgen werden.

Warum erstellt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege eine Wissensbilanz – Made in Germany?

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege hat eine Wissensbilanz – Made in Germany erstellt (innovative Verwaltung 3/2011, S. 23-24 – Danke an den Kollegen, der mich darauf aufmerksam gemacht hat). Begründet wird das durch die veränderten Rahmenbedingungen wie eine Erweiterung der Präventionsaufgaben und die zukünftig verstärke Zusammenarbeit mit anderen Behörden. Damit diese neuen Aufgaben bewältigt werden können, sind Kundenbeziehungen und die Kompetenzen der Mitarbeiter zentrale Größen in der Organisation. Mit den Ergebnissen aus der Wissensbilanz – Made in Germany können die verschiedenen Einflußfaktoren nun gezielt gefördert werden. Das Beispiel zeigt deutlich auf, dass die Wissensbilanz – Made in Germany auch in Verwaltungen, sozialen Instutionen usw. sinnvoll eingesetzt werden kann. Ich hoffe, das Beispiel macht Schule. Komisch ist nur, dass auf der Website der Berufsgenossenschaft nichts zu finden ist, wenn man den Suchbegriff “Wissensbilanz – Made in Germany” eingibt…

Wissensbilanz – Made in Germany war am 12.04.2011 zu Gast bei der IHK in Berlin

Die Roadshow der Wissensbilanz – Made in Germany war am 12.04.2011 zu Gast bei der IHK Berlin. Im Praxisteil habe ich eine von mir moderierte Wissensbilanz – Made in Germany vorgestellt. Dabei bin ich bewusst auf den Moderationsprozess eingegangen. Es konnte deutlich gemacht werden, dass die Qualität des Moderationsprozesses direkt die Qualität des Ergebnisses beeinflusst. Anschließende Fragen bezogen sich auf den Zusammenhang zwischen Wissensbilanz – Made in Germany und Wissensmanagement, Qualitätsmanagement und Lernende Organisation sowie Change Management. Die gut besuchte Veranstaltung war ein Erfolg, da die Teilnehmer durch die Erläuterungen zur Theorie und zu den praktischen Umsetzungen der Wissensbilanz – Made in Germany neue Erkenntnisse gewinnen konnten.

Wissensbilanz – Made in Germany, InCas oder was auch immer – Ist doch egal, oder?

Am Dienstag habe ich am Moderatorentreffen zur Wissensbilanz – Made in Germany beim AWV in Eschborn teilgenommen. Im Vergleich zu den Moderatorentreffen, die ich seit 2006 erleben durfte, hat sich in der letzten Zeit doch so einiges geändert. Nach den Begrüßungen, der Übersicht zum Stand der Umsetzung und den Ausblicken zur Weiterentwicklung der Wissensbilanz – Made in Germany, wurden Best Practices vorgestellt. Ein Beispiel konnte ich selbst beitragen, wobei ich u.a. auch die Vorgehensweise (Moderationsprozess) in den Mittelpunkt meiner Erläuterungen stellte. In der Diskussion am Nachmittag und bei den Vorträgen am Vormittag fiel allerdings auf, dass es wohl nicht mehr en vogue ist, sich an den Moderationsprozess zu halten. Aüßerungen wie die folgenden, machten mich doch ein wenig stutzig: “Ich orientiere mich an den Erfordernissen der Unternehmen, da passe ich den Moderationsprozess schon mal an”, “Ich beginne mit dem Wirkungsnetz, das ist weniger politisch”, “Ob InCas oder Wissensbilanz – Made in Germany, das ist doch dasselbe”, “Es geht um Effizienz und um die Reduzierung von Kosten, nicht um die Einhaltung eines Moderationsprozesses”, “Zwei Personen und drei Workshoptage, das kann man doch auch alleine in zwei Tagen machen.” Das sind alles Aussagen, die darauf abzielen, die Qualität der Ergebnisse zu gefährden. Weiterhin deutet es darauf hin, dass wohl die Mehrzahl der Anwesenden sich mehr als klassische Berater, denn als Moderatoren sehen. Darüber hinaus deuten verschiedene Äußerungen auf ein nicht gerade aktuelles Wissensverständnis hin. Ich weiß, dass ich mich mit solchen Bemerkungen bei der Beratergilde nicht gerade beliebt mache, doch möchte ich darauf hinweisen, dass alle Moderatoren der Wissensbilanz – Made in Germany einen Verthaltenskodex unterschrieben haben in dem unter Punkt 1 folgendes steht:

“Prinzip der Methodenkonsistenz. Um eine effiziente, qualitätsgerechte und vergleichbare Umsetzung der Wissensbilanzierung in Unternehmen zu gewährleisten, folgen wir dem methodischen Vorgehen des Leitfadens „Wissensbilanz – Made in Germany“ V1.0 (August 2004) und den folgenden Versionen. Dafür haben die Wissensbilanz-Moderatoren an der Moderatoren-Schulung durch die Vertreter der AKWissensbilanz teilgenommen”.

Die zu erkennende vielschichtige Interpretation dieses Prinzips (Willkür?) ergibt auf dem Markt ein diffuses Bild, das potenzielle Interessenten abschreckt, obwohl das gar nicht sein müsste. Berater würden jetzt einwenden: Die reduzierte Vorgehensweise schreckt nicht ab, sondern führt dazu, dass wir eine Wissensbilanz – Made in Germany umsetzen konnten. Doch zu welchem Preis? Dabei meine ich nicht den Rechnungsbetrag, sondern den zu zahlenden Preis des Qulitätsverlustes. Der Moderationsprozess sieht (ohne eine notwendige Vor- und Nachbesprechung) drei Workshoptage mit einem horizontal und vertikal zusammengestellten Team vor. Erarbeitet man die Erfolgsfaktoren mit Hilfe der Kärtchenmethode (Bottom-up), so können mit der Sprache der Teilnehmer Erfolgsfaktoren geclustert werden, die dann vom Co-Moderator in der Toolbox erfasst werden. Mir kommt es hier sehr darauf an, auch die Sprache des Unternehmens abzubilden. Da diese Texte sehr unternehmensspezifisch sind (und das ist gut so), sehe ich ein Benchmarking der Erfolgsfaktoren eher kritisch. Alleine diese Stelle des Moderationsprozesses ohne Co-Moderator durchzuführen, halte ich aus meiner praktischen Arbeit nicht für möglich, will man keine Qualitätsverluste in Kauf nehmen. Auch die folgenden Schritte der Erarbeitung sollten bis zum Wirkungsnetz ruhig und zielorientiert moderiert werden, denn der sich in den Gruppe abzeichnende Lernprozess benötig auch ein wenig Zeit. Doch wen interessiert das schon?

Wissensbilanz – Made in Germany gastiert am 12.04.2011 bei der IHK Berlin – Sehen wir uns?

Am Dienstag, den 12.04.2011 gastiert die Roadshow der Wissensbilanz – Made in Germany bei der IHK Berlin. Wie Sie dem Einladungsflyer entnehmen können, sind nach der Vorstellung des Modells der Wissensbilanz – Made in Germany zwei Praxisbeispiele vorgesehen. Da der Referent für das zweite Praxisbeispiel kurzfristig verhindert ist, werde ich eine von mir moderierte Wissensbilanz – Made in Germany vorstellen. Bei Interesse könnten wir uns im Rahmen der Veranstaltung kennen lernen – ich würde mich freuen.

Freund, R.: Wissensbilanzen erfolgreich vermarkten. Vortrag auf dem Wissensbilanz-Kongress am 20.05.2011 in Berlin

Vom 19.-20.05.2011 findet in Berlin der Wissensbilanz-Kongress “Standortvorteil Wissen” statt (Programm). Am 2.Tag werde in der Themensession “Austausch zwischen Netzwerken und Moderatoren” einen Vortrag zum Thema “Wissensbilanzen erfolgreich vermarkten” halten. Veranstaltungsort: Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK), Pascalstraße 8-9, 10587 Berlin (Anfahrt). Es würde mich freuen, wenn Sie an dem Kongress teilnehmen und wir uns dort persönlich kennenlernen könnten.

Pressemitteilung: Kongress “Standortvorteil Wissen” vom 19.-20. Mai 2011 in Berlin

Kongress des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie am 19. und 20. Mai 2011 zur Zukunft des Wissensstandorts Deutschland / Anmeldung ab sofort möglich

Berlin, 10. März 2011 – Wissen ist Zukunft: Die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Deutschland hängt maßgeblich vom verfügbaren Wissen und der Innovationskraft der Unternehmen ab. Im Rahmen des Kongresses „Standortvorteil Wissen“ am 19. und 20. Mai 2011 in Berlin will das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) die Bedeutung des Wissens für Unternehmen sowie den Wirtschaftsstandort Deutschland unterstreichen.

„Gerade für den Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, ist die wissensorientierte Unternehmensführung eine wichtige Grundlage für die Sicherung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit“, so Prof. Dr. Kai Mertins, Direktor Bereich Unternehmensmanagement am Fraunhofer IPK. „Deshalb hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie bereits im Jahr 2004 die Initiative ‚Fit für den Wissenswettbewerb’ gestartet, um Unternehmen auf dem Weg in die Wissensgesellschaft zu unterstützen.“ Auf dem Kongress „Standortvorteil Wissen“ werden die Verantwortlichen der Initiative Bilanz ziehen und aktuelle Themen der Wissensgesellschaft mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren.

Deutschland ist auf dem Weg zur Wissensgesellschaft: Globale Wertschöpfungsketten, offene Innovationsprozesse und fast grenzenloser Zugang zu Information in einer digital vernetzen Welt sind die Herausforderungen der Zukunft. Für viele Unternehmen bedeutet das schon heute, dass der richtige Umgang mit Wissen oft ihr einziger Wettbewerbsvorteil ist. Innovation und Know-how hängen in vielen klein- und mittelständischen Unternehmen maßgeblich vom betrieblichen Wissen ab, das dadurch zu einem wichtigen Standortvorteil und kapitalen Unternehmenswert wird.

Unter www.akwissensbilanz.org/Veranstaltungen/kongress.htm können sich Interessenten ab sofort für den Kongress „Standortvorteil Wissen“ anmelden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb wird um eine frühzeitige und verbindliche Anmeldung gebeten.

Wissensbilanz – Made in Germany: Newsletter WissensWert Ausgabe 12 – Februar 2011

Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum in dem Newsletter nicht konsequent der Begriff Wissensbilanz – Made in Germany verwendet wird. Durch die hier hinterlegte Methode unterscheidet sich die Wissensbilanz – Made in Germany immerhin wohltuend von anderen Instrumenten. In der Ausgabe 12 des Newsletters „WissensWert“ finden Sie Informationen u.a. zu folgenden Themen:

  • Standortvorteil Wissen: Der Wissensbilanz-Kongress am 19./20.Mai 2011 in Berlin
  • Interview mit Rolf Negele vom Diakonischen Werk Rosenheim
  • Wissensbilanz in Netzwerken
  • Außenansicht: Mit Wissen in die Zukunft – Über das Projekt „Zukunft Wissen“
  • Wissensstandort Deutschland: Eignergeführte vs. managementgeführte Unternehmen
  • Kolumne: „Das etwas andere Paradigma der Wissensbilanz“ von Dr. Kay Alwert