Wissenswertes zur Wissensbilanz – Made in Germany

wissenswert-2008-04.jpgDer Arbeitskreis Wissensbilanz – Made in Germany hat wieder einen informativen Newsletter (Ausgabe 5, April 2008) herausgegeben. Sie finden darin folgende Informationen:

  1. Expertengespräch: Prof. Dr. Reinhardt über die Wissensbilanz
  2. Ein neues “Handbuch Wissensbilanz – Umsetzung und Fallstudien” erscheint im Mai 2008
  3. Hinweise zu den Ausbildungen zum Wissensbilanz-Moderator und zu den Roadshows
  4. Der Bericht aus der Praxis kommt diesmal von der M&M Software GmbH
  5. Und die Fachkliniken Heiligenfeld erläutern, welche Punkte bei der Erstellung der Wissensbilanz – Made in Germany besonders wichtig waren

Was hat das BilMoG mit der Wissensbilanz – Made in Germany zu tun?

bilmog.jpgDer Referentenentwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz – BilMoG) liegt seit dem 08. November 2007 vor. Begründung auf Seite 1: “Die Unternehmen in Deutschland benötigen eine moderne Bilanzierungsgrundlage”. Dieser Satz deutet darauf hin, dass die jetzige Bilanzierungspraxis (HGB-Bilanzrecht) nicht mehr den modernen Anforderungen der unternehmerischen Praxis entspricht. In dem Referentenentwurf gibt es weiterhin einige Hinweise darauf, dass die Stellung und Bewertung des immateriellen Vermögens im HGB verbessert werden soll. Unter anderem soll das “Verbot zur Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (§ 248 Abs. 2 HGB) aufgehoben” werden (S. 64). Das BilMog soll 2009 in Kraft treten. Eine sinnvolle und angemessene Darstellung des immateriellen Vermögens (des Intellektuellen Kapitals) einer Organisation ist schon heute durch die Wissensbilanz – Made in Germany möglich. Das BilMog und die Wissensbilanz – Made in Germany ergänzen sich daher. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany habe ich in der praktischen Umsetzung sehen können, wie wertvoll die Wissensbilanz – Made in Germany für Unternehmen sein kann.

Leitfaden: Wissensbilanzen für regionale Cluster- und Netzwerkinitiativen

ricarda-leitfaden.jpgDer Leitfaden Zwicker-Schwarm, D.; Fläting, H. (2008): Wissensbilanzen für regionale Cluster- und Netzwerkinitiativen basiert auf der RICARDA-Methode (English Version): “Dieser Leitfaden stellt die Wissensbilanzierung als ein Instrument für regionale Cluster- und Netzwerkinitiativen vor. Er wurde innerhalb des Projekts RICARDA von Fachleuten aus Politik und Verwaltung, Netzwerkmanagern und Forschern aus vier europäischen Regionen erarbeitet. Die RICARDA-Methode eignet sich für alle regionalen, institutionalisierten Cluster- und Netzwerkinitiativen, die auf die Entstehung und Verbreitung von Wissen abzielen – angefangen von Netzwerken für Forschung und technologische Entwicklung (FuE) bis hin zu institutionalisierten Clustern. Wissensbilanzen (engl. intellectual capital reports) ergänzen herkömmliche Bilanzierungsverfahren. Sie analysieren und bewerten die immateriellen Werte von Organisationen auf strukturierte Art und Weise. Diese immateriellen Werte – oder auch intellektuelles Kapital – sind bedeutende Ressourcen für Cluster- und Netzwerkinitiativen. Dabei werden drei Dimensionen intellektuellen Kapitals unterschieden: Human-, Struktur- und Beziehungskapital.” Wenn Sie mit der Wissensbilanz – Made in Germany vertraut sind, so finden Sie hier die wichtigsten Schritte übertragen auf Cluster- und Netzwerkinitiativen wieder.

Universität als Kostenfaktor oder als größtes Kapital einer Stadt?

Freundinnen1.jpgIn dem IHK-Magazin der IHK Kassel Wirtschaft Nordhessen 4.2008 gibt es einen interessanten Artikel über Marburg und seine Philipps-Universität: Marburg ist die Universität. Auf Seite 19 findet man folgenden Satz: “Die Universität ist bis heute das größte Kapital der Stadt“. Das ist erstaunlich, da Universitäten (Bildungseinrichtungen) üblicherweise nur unter Kostenaspekten gesehen werden. Grund ist, dass die traditionell industriell geprägten Bilanzierungsmethoden oftmals das eigentliche Vermögen dieser Organisationen nicht abbilden (können). Wenn man durch die Gebäude der Philipps-Universität geht, fragt man sich allerdings, warum in diese zentrale Organisation der Stadt Marburg so wenig investiert wurde. Das soll sich in den kommenden Jahren allerdings ändern, denn es sind ab 2010 ein neuer Campus mit dem Namen Firmanei und eine neue Universitätsbibliothek vorgesehen. Da ich zur Zeit wegen meiner Promotion häufig in der Unibibliothek zu tun habe, kann ich den Neubau nur befürworten. Wenn die Universität es dann auch noch schaffen würde, eine Wissensbilanz – Made in Germany zu erstellen, so könnte sie das eigentliche Vermögen der Organisation transparent und steuerbar machen: Das Intellektuelle Kapital. In unserem Nachbarland Österreich sind die Universitäten sogar per Gesetz verpflichtet, jährlich eine Wissensbilanz zu erstellen: Wissensbilanz-Verordnung für österreichische Universitäten. Davon sind wir in Deutschland allerdings noch weit entfernt…

Probleme der Darstellung anthropologisch-medizinischen Wissens

Arzt1.jpgIn der Pressemitteilung der Ruhr-Universität Bochum vom 12.03.2008 heisst es: “Aus der heutigen medizinischen Praxis ist das Problem bekannt: Man akzeptiert als nachweislich gegeben letztlich nur das, was man fixieren, protokollieren und am besten sichtbar machen kann. Wie solche Darstellungsmöglichkeiten und -gepflogenheiten das medizinische Wissen von jeher stark geprägt haben, erforschen Wissenschaftler der Ruhr-Universität im Projektverbund „Probleme der Darstellung anthropologisch-medizinischen Wissens in der Moderne“, der zum Sommersemester 2008 startet. Die Projekte werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für drei Jahre mit insgesamt 1,1 Millionen Euro gefördert.” Wenn die Darstellungsmöglichkeiten das medizinische Wissen stark geprägt haben, so kann man davon ausgehen, dass die Darstellungsform Wissensbilanz – Made in Germany auch ihre Wirkung auf das medizinische Wissen haben wird. Siehe dazu auch If you can not measure it, you can not manage it.

Zukunftscheck Mittelstand: Immaterielle Werte für Firmenkundenberater von Banken aufbereiten

zukunftscheck-mittelstand.jpgMit Hilfe der Wissensbilanz – Made in Germany ist es auch kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) möglich, ihre immateriellen Werte (Intellektuelles Kapital) transparent zu machen. Die Ergebnisse der Wissensbilanz – Made in Germany können zur innerbetrieblichen Steuerung, aber auch zur externen Kommunikation genutzt werden. “Informationen über immaterielle Werte entfalten allerdings nur dann Wirkung im Kreditvergabeprozess, wenn die Adressaten diese richtig evaluieren können. Das Projekt [Zukunftscheck Mittelstand 2006-2007] zielte darauf ab, eine Software zur Bewertung immaterieller Werte für Firmenkundenberater von Banken zu entwickeln und zu erproben. Dieser Werkzeugkasten soll die Firmenkundenberater dabei unterstützen, auch die immateriellen Werte von KMU im Rahmen von Kreditvergabeentscheidungen zu berücksichtigen”. Die Ergebnissse werden am 07.04.2008 in Berlin vergestellt (Programm). Die Veranstaltung ist kostenlos. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany weiß ich, wie wichtig es für KMU ist, dass die Hausbanken die Wissensbilanz – Made in Germany akzeptieren und in die Überlegungen zur Kreditvergabe mit einbeziehen. Ich bin gespannt, wie der Markt die Ergebnisse des Projekts Zukunfstcheck Mittelstand aufnehmen wird.

Heuser, U. J. (2008): Humanomics

humanomics.jpgDas gerade erschienene Buch Heuser, J. U. (2008): Humanomics hat den Untertitel “Die Entdeckung des Menschen durch die Wirtschaft”. Der Autor hat schon 2002 in DIE ZEIT unter dem Titel Die Revolution hat begonnen über den Trend geschrieben. Man fragt sich natürlich: Was ist in 2008 so neu, dass man darüber auch noch ein Buch schreiben muss? Andere Autoren weisen schon lange auf diesen gesellschaftlichen (Beck) und wirtschaftlichen (Tapscot, Davis) Trend hin. Viel bemerkenswerter ist doch, dass es in der Zwischenzeit schon gestandene Strategien gibt, die den Trend nutzen. Ausgehend von dem Trend zur Individualisierung auf gesellschaftlicher (Beck) und wirtschaftlicher Ebene (Mass Customization, Open Innovation) gibt es neue Strategien und neue Bewertungssysteme (Wissensbilanz – Made in Germany), die diese neuen Entwicklungen abbilden. In DIE WELT vom 17.02.2008 findet man auf Seite 35 unter dem Titel “Das neue Menschenbild der Ökonomen” einen Hinweis auf das Buch von Uwe Jean Heuser: “Er stellt dar, was der Wandel für Mensch und Staat bedeutet. Zwar kann er nur erste Ansätze aufzeigen. Allerdings ist dies dem Umstand geschuldet, dass die Forschung selbst noch in den Kinderschuhen steckt”. Wie weiter oben von mir beschrieben, steckt die Forschung zu dem Thema nicht in der Kinderschuhen. Was fehlt, sind Autoren und Redakteure, die auf dem aktuellen Stand der Forschung sind – oder sich besser informieren.

Wissensbilanz – Made in Germany: Moderatorentreffen am 31.01.2008 in Karlsruhe

wb-treffen-2008-01-31.jpgAm Donnerstag habe ich an dem Moderatorentreffen zur Wissensbilanz – Made in Germany teilgenommen. Das Foto (Bitte anklicken, um es zu vergrößern) zeigt Herrn Peter Heisig vom Arbeitskreis Wissensbilanz – Made in Germany. Herr Heisig hat ausführlich über die durchgeführten und in 2008 geplanten Roadshows informiert. Anschließend kam es zu einer sehr guten Diskussion über die bisherigen Erfahrungen der Moderatoren. Es ist immer wieder motivierend zu sehen, welche Anstrengungen vom Bundewirtschaftsministerium und dem Arbeitskreis gemacht werden, um KMU näher an das Thema heranzführen. Natürlich hätten wir es alle lieber, wenn die Wissensbilanz – Made in Germany noch stärker von KMU genutzt würde. Dennoch muss man auch immer wieder daran denken, dass die Wissensbilanz – Made in Germany in dieser Form erst 2004 und viel später die aktuelle Toolbox auf den Markt kam. Realistisch betrachtet, ist die Wissensbilanz – Made in Germany aus meiner Sicht durchaus ein Erfolgsprodukt. In diesem Jahr kommt der neue Leitfaden 2.0 heraus, der noch bessere Informationen zur Wissensbilanz selbst, aber auch zum Moderationsprozess enthält. Im Vorfeld des Treffens hatte ich schon Gelegenheit, mir den neuen Leitfaden anzusehen und zu kommentieren. Ich hoffe natürlich, dass meine Anregungen berücksichtigt werden.

wb-learntec-2008.jpgAm Nachmittag gab es noch eine Veranstaltung auf der Learntec (Flyer). Zunächst stellten Herr Kivikas vom Arbeitskreis Wissensbilanz – Made in Germany (Foto) und Herr Prof. Mertins (Fraunhofer IPK) die wichtigsten Punkte der Wissensbilanz – Made in Germany vor. Anschließend kamen Vertreter verschiedenener Organisationen zu Wort, die die Wissensbilanz – Made in Germany umgesetzt haben: Trio hair & company (Hannover), reinisch AG (Karlsruhe), Karlsruher Sport-Club (Karlsruhe), Fischer Werkzeugtechnik GmbH & Co. KG (Endingen). Haben Sie Interesse an der Wissensbilanz – Made in Germany? Wenn ja, so lassen Sie uns doch einmal darüber sprechen, wie Ihre Organisation davon profitieren kann.

Wissensbilanz – Made in Germany: Kick-off-Meeting auf der Learntec 2008 in Karlsruhe (Ankündigung)

Auf Einladung werde ich am 31.01.2008 an dem Kick-off-Meeting teilnehmen. Am Vormittag diskutieren die eingeladenen Wissensbilanz-Moderatoren mit den Gastgebern über die aktuelle Situation, die Erfahrungen mit der Roadshow und über den Leitfaden 2.0. Von 13.30 Uhr bis ca. 17.00 Uhr können sich interessierte Unternehmen aus erster Hand über die Wissensbilanz – Made in Germany informieren. Der Flyer zur Informationsveranstaltung gibt Ihnen einen guten Überblick. Foto: Robert Freund im Moderationsprozess.

Innovationscluster: Erfolg durch Kooperation

mag1-2008tit_tcm5-88836.jpgIn dem aktuellen Fraunhofer Magazin 1.2008 geht es unter anderem um Erfolg durch Kooperation. Gemeint sind hier Innovationscluster, “die helfen, gute Ideen schneller in Produkte umzusetzen.” Das Fraunhofer Institut hat dazu auch eine spezielle Website zu Innovationscluster. Man kann diese Zusammenarbeit in Innvatinscluster darüber hinaus auch als Beziehungskapital im Rahmen der Wissensbilanz – Made in Germany ansehen. Durch die Kooperation in Innovationscluster wird somit auch Intellektuelles Kapital (Humankapital, Strukturkapital und Beziehungskapital) geschaffen. Sehen Sie sich bitte dazu auch den Hinweis auf das Projekt RICARDA an. Ein weiteres Element ist die benötigte Kompetenz auf individueller und organisationaler Ebene, um in einem Cluster arbeiten zu können. Kompetenz im Sinne von Selbstorganisationsdisposition.