Start-Ups und Mass Customization: Ausschnitte aus einem Telefoninterview mit der Wirtschaftswoche

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In dem Beitrag Start-ups: Wünsch dir was! (Wirtschaftswoche Gründer vom 18.03.2015) werden erste Teile eines Telefoninterviews erwähnt, das ein Redakteur der Wirtschaftswoche mit mir geführt hat:

„Wenn Start-ups nur auf der reinen Customizationebene bleiben, werden sie immer in einer Nische agieren“, stellt Robert Freund, Experte für Mass Customization, fest. Aber auch mit einer Nischenstrategie können sie erfolgreich sein, wenn Kunden für ein persönliches Manufakturprodukt einen höheren Preis zu zahlen bereit sind. Freund vermutet,…”

Prahalad, C. K. (2006): Der Reichtum der Dritten Welt. Armut bekämpfen

prahalad.jpgEin außergewöhnliches Buch (Vorabdruk in der Wirtschaftswoche), mit dem der bekannte Autor eine sehr interessante Perspektive eröffnet. Glauben wir denn nicht alle, dass die sogenannte Dritte Welt kein lukrativer Markt ist? Prahalad sieht das anders: “Ziel dieses Buches ist es, zu zeigen, dass die typischen Bilder von Armut die entscheidenden Tatsachen verdecken: dass Arme selbst flexible Unternehmer und preisbewusste Konsumenten sind. Was fehlt, ist ein besserer Ansatz, um ihnen zu helfen.” Es fehlen also die entsprechenden Dienstleistungen und Produkte, die die Bedürfnisse der Marktteilnehmer befriedigen. Aber wie soll das möglich sein? Können Marktteilnehmer in der sogenannten Dritten Welt “unsere” teuren und überdimensionierten Produkte kaufen? Sicher nicht. Es ist daher die Aufgabe der Anbieter, sich auf die Bedürfnisse und die Anforderungen der Marktteilnehmer einzulassen, wenn man Geschäfte machen will. Das erfordert zunächst einmal, den Blick für diesen Markt zu schärfen, Ideen zu entwickeln (Kreativität) und diese dann umzusetzen (Innovationen). Es ist interessant zu beobachten, wie das Buch in der Wirtschaftswoche als Vorabdruck erscheint und Winfried Kretschmer unter dem Titel “Slums als Wachstumsmarkt” in der Süddeutschen Zeitung vom 24./25.02.2007 besprochen wird. Natürlich kann man kritisch anmerken, dass Prahalad den entfesselten Kapitalismus propagiert. Aber wenn es dann zum Wohl aller Menschen führt? Ich muss zugeben: Mir gefällt dieser Gedanke – und Ihnen?