Bei Akerlof/Shiller (2009:69) findet man einen interessanten Hinweis darauf, dass der Trend zum Pokerspiel durchaus auch im Wirtschaftsleben seine Entsprechung hat: “Heute, anfangs des 21. Jahrhunderts, geht die Beliebtheit von Bridge immer weiter zurück. Nun gilt es als Spiel für ältere Leute; unter den Jungen hat es nur wenige Anhänger. Im Gegensatz dazu hat sich in den letzten Jahren das Pokerspiel, insbesondere in seiner modernen Variante namens Texas hold’em, sprunghaft verbreitet. Poker spielt jeder für sich allein, und entscheidend für den Erfolg ist das Geschick bei der Täuschung der Mitspieler, die gekonnte Zurschaustellung des ´Poker Face´. Und nicht zuletzt wird Poker im Allgemeinen um Geld gespielt. Selbstverständlich ist uns klar, dass möglicherweise gar keine Verbindung existiert zwischen dem, was an den Spieltischen einerseits und in der Wirtschaft andererseits passiert. Doch wenn in Kartenspielen, die von Millionen Menschen gespielt werden, Täuschung zum beherrschenden Moment wird, wäre es dann nicht naiv zu glauben, solche Akzentverschiebungen seien in der Geschäftswelt ausgeschlossen?” Ein interessanter Hinweis darauf, dass “(…) Wirtschaftskrisen in erster Linie von einem Wandel der Denkmuster verursacht werden” (ebd:21. Diese Zusammenhänge sind allerdings dem gängigen ökonomischen Denken fremd…