Die Autoren haben dieses Paper auf der ICALT 2007 in Niigata (Japan) vorgestellt. Es wird schlüssig gezeigt, wie Web 2.0-Anwendungen Sozialisation (S), Externalisierung (E), Kombination (K) und Internalisierung (I) unterstützen können. Abstract: “Nonaka and his knowledge transformation model SECI revolutionized the thinking about organizations as social learning systems. He introduced technical concepts like hypertext into organizational theory. Now, after 15 years Web 2.0 concepts seem to be an ideal fit with Nonaka’s SECI approach opening new doors for more personal, dynamic, and social learning on a global scale. In this paper, we present an extended view of blended learning which includes the combination of formal and informal learning, knowledge management, and Web 2.0 concepts into one integrated solution, by discussing what we call the Web 2.0 driven SECI model based learning process.” Ganz besonders möchte ich auf die Grafik auf Seite 3 hinweisen, die die Web 2.0-Anwendungen den vier Bereichen des SEKI-Modells zuordnet. Das ist eine große Hilfe für die praktische Nutzung. Mein Dank an die Autoren …
kommunikation[at]gesellschaft, Sonderausgabe 8/2007: Wikis – Diskurse, Theorien und Anwendungen
Die Sonderausgabe Jahrgang 8/2007 befasst sich in verschiedenen Artikeln mit Wikis. Interessant dabei ist, dass hier nicht die üblichen wirtschaftlichen Perspektiven beleuchtet, sondern politische und soziologische Fragestellungen thematisiert werden. In der Diskussion um Web 2.0 halte ich gerade die soziologische Sichtweise für äußerst hilfreich. Ich kann an dieser Stelle nicht auf alle Artikel eingehen, deshalb hier nur eine Auswahl: (1) Jan Sebastian Schmalz unterscheidet in seinem Artikel Projekt-Wiki und Netzwerk-Wiki. (2) Beeindruckt hat mich z.B. die Initiative des Dorf-Wiki, die schon recht lange läuft und zu der Franz Nahrada Erfahrungen zusammengefasst hat. Interessant ist, dass es (noch) nicht zu dem erhofften Erfolg geführt hat. Die Schwachstellen sind erkannt und es wird weiter daran gearbeitet. Auch das ist eben ein Lernprozess. Ergänzend möchte ich auf diesen Blogbeitrag hinweisen.
Buzinkay, M. (2007): Web 2.0 für KMUs – ein Ratgeber
Der Ratgeber Web 2.0 für KMUs von Mark Buzinkay stellt das Thema übersichtlich dar. Dabei wird bei jedem Thema gleich aufgezeigt, wie man die Vorteile des Web 2.0 praktisch in kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzen kann. Der Ratgeber unterscheidet sich somit positiv von vielen Unterlagen zum Thema Web 2.0, in denen auf die technischen Möglichkeiten aber weniger auf die praktische Umsetzung eingegangen wird. Überlegen Sie sich doch einfach einmal, wie Sie die hier dargestellten Möglichkeiten für Ihre Organisation nutzen können – es lohnt sich (Siehe dazu auch Web 2.0 zum Mitmachen).
Tochtermann, K. (2007): Open Innovation in Zeiten des Web 2.0
Klaus Tochtermann beschreibt in seinem Vortrag Open Innovation in Zeiten des Web 2.0 (ISI 2007 am 12.06.2007 in Köln) sehr eindringlich, dass das Web 2.0 Treiber für Innovationsprozesse ist, sowie Innovationsprozesse eines Unternehmen grundlegend verändern und öffnen kann. Weiterhin wird Open Innovation die klassischen Innovationsprozesse nicht ersetzen, allerdings gut ergänzen. Insgesamt stellt Klaus Tochtermann die schwierige Thematik übersichtlich und gut verständlich dar.
Warum weist man nicht auf Mass Customization and Personalization bzw. Open Innovation hin?
Unter der Überschrift Hardware-Hersteller entdecken Web 2.0 schreibt Dirk Nolde heute in DIE WELT über “Wii” und “Mii”. Dabei analysiert der Autor die Erfolgsformel von Nintendo: “Personalisierung plus Gemeinschaft”. Dieser Ansatz der Personalisierung (Personalization, Mass Customization) bei gleichzeitiger gemeinschaftlicher Entwicklung (Open Innovation) deutet auf hybride Wettbewerbsstrategien hin. Ich frage mich bei solchen Kommentaren immer, warum die Autoren nicht deutlich machen, dass es sich um neue Wettbewerbsstrategien handelt, die schon in vielen Branchen erfolgreich eingesetzt werden (Beispiele zu Mass Customization). Die Redakteure scheinen über die reine Beschreibung von Phänomenen nicht mehr hinauszukommen. Recherchearbeit sollte allerdings weiter gehen.
ProWis: Wissensmanagement-Lösungsbox
Das Projekt ProWis (Prozessorientiertes und -integriertes Wissensmanagement in KMU) listet in seiner Wissensmanagement-Lösungsbox viele Methoden auf, die eingesetzt werden können. Eine gute Idee. Ich frage mich nur, warum man nicht die sehr ausführliche Toolbox aus CEN/ISSS (2004): EU-Leitfaden zu Wissensmanagement in KMU (3,26 MB) benutzt. Dieser Leitfaden orientiert sind an europäischen Konzepten und enthält viele interessante Hinweise. Unter anderem ab Seite 70 die empfohlenen Tools, die den Wissenskernaktivitäten zugeordnet sind. Aus meiner Sicht müssen hier noch zusätzlich die neuen Web 2.0-Tools mit berücksichtigt werden.
Web 2.0 … The Machine is Us/ing Us (Video)
Das Video zeigt die Entwicklung vom Text zum Hypertext und die aktuellen Anwendungen des Web 2.0. Dabei findet sich in der Überschrift auch die Kernaussage wieder. Einerseits benutzt uns die Maschine (The machine is using us) und andererseits sind wir die Maschine (The machine is using Us), indem wir jeden Tag interagieren. Das Video kommt ohne Worte aus, hat eine sehr angenehme Hintergrundmusik und eine bestechende Art, das Thema darzustellen. Mir gefällt es.
WIKI: What is it? (Mit Video)
Auf YouTube findet man ein Video “WIKI: What is it?” , in dem einige Leute (auf Englisch) versuchen zu erklären, was ein WIKI ist. Macht einfach Spaß, sich diese Kommentare anzusehen. Man merkt auch sehr schnell, dass es gar nicht so einfach ist, den Begriff zu erklären. Wie würden Sie WIKI erklären? Es ist schon beeindruckend, wie schnell die Komponenten des Web 2.0 von den Usern angenommen, und in die verschiedenen Kontexten (Domänen) umgesetzt worden sind. Es scheint so, als ob viele darauf nur gewartet haben – nur beschreiben kann man es manchmal nicht… Das ist allerdings nicht nur bei dem Begriff WIKI so. Versuchen Sie doch einmal zu beschreiben, wie Sie einen Schnürsenkel binden. Sie machen es jeden Tag, aber wirklich erklären kann man es kaum. Nicht jede Wissensart (bzw. jede Kompetenz) kann man beschreiben oder sogar in Datenbanken erfassen. Das ist schwierig und gleichzeitig eine Chance. Nutzen wir die Chancen.
Ist bloggen etwas für Unternehmen?
Das Web 2.0 mit seinen vielen Möglichkeiten wird noch immer nicht in vollem Umfang von Unternehmen genutzt – warum? Viele Unternehmen glauben immer noch, dass das Web 2.0 eine temporäre Erscheinung ist, die von einigen Technikfreaks genutzt, aber bald schon wieder in der Versenkung verschwunden sein wird. In dem Beitrag von Das Blog-Haus von Swantje Wallbraun in der FTD erfährt der Leser, dass es auch Unternehmen gibt, die Bloggen bewusst in ihre Unternehmensstrategie einbauen. Das Unternehmen Pentos verlangt von seinen Mitarbeitern, dass diese einmal in der Woche einen Blogbeitrag schreiben. Verstärkt wird diese Vorgabe noch mit einer Statistik die zeigt, welche Beiträge häufig gelesen werden. Aus der Wissensperspektive handelt es sich bei dem Blog in einem Unternehmen um die Weitergabe von Informationen aus einem bestimmten Kontext (Abteilung). Informationen mit Kontextbezug ist Wissen (organisationales Wissen oder individuelles Wissen). Dass die Einführung von Blogs im Unternehmen zunächst auf Widerstände stößt, sollte nicht verwundern, da ja gerade das Zurückhalten von Wissen ein hervorstechendes Merkmal einer eher industriell geprägten Gesellschaft ist (Tenor: Wissen ist Macht). In einer wissensbasierten Gesellschaft (Organisation) verschieben sich die Akzente (Tenor: Wissen weitergeben ist Macht). Diese Transformation ist nur zu erreichen, wenn die richtigen Anreize gegeben werden. Dabei denken viele zunächst an extrinsische Motivation. Ich denke eher an die intrinsiche Motivation, die es zu fördern git. Eine wichtige Voraussetzung dafür, ist eine offene und wissensbasierte Unternehmenskultur, die die Weitergabe von Wissen fordert und auch fördert. Dazu können Führungskräfte beitragen, indem sie selbst mit einem Blog anfangen… Auf die Frage “Ist bloggen etwas für Unternehmen” kann man daher nur mit einem deutlichen JA antworten. Bei der Umsetzung sollte es allerdings nicht nur um technische Fragen gehen, sondern sollte aus der Wissensperspektive heraus argumentiert werden.
Was macht twitter.com so erfolgreich?
Da hat man gedacht, die Möglichkeiten des web 2.0 wären bald ausgereizt und dann kommt twitter.com 2006 mit einem relativ einfachen Angebot – und hat großen Erfolg. Und das mit einer simplen Frage: What are you doing? Die Nutzer schreiben per SMS oder Chat in 140 Zeichen kurzen Texten, was sie gerade so machen – und das kommt an. Wirklich beeindruckend. Diesen vielfältigen Daten-/Informationsstrom kann man sich als Nutzer individuell zusammenstellen. Man könnte Fragen: Was bringt das? Ist es nur eine Befriedigung des Voyeurismus´ wie bei einigen Fernsehsendungen/Blogs, oder ist es auch eine Möglichkeit, Vielfalt zu erzeugen, um mit Komplexität umzugehen? Ich glaube, dass es beides ist. Suchen wir also nicht immer wieder nach dem “Entweder-Oder”, sondern freuen wir uns über das “Sowohl-Als-Auch” und machen wir das Beste daraus.