Malik, F. (2008): Wie Organisationen sich selbst organisieren

malik.jpgDas Buch Malik, F. (2008): Wie Organisationen sich selbst organisieren ist aus der Reihe “Management heute: Komplexität meistern” und im April erschienen. In der Financial Times vom 31.07.2008 erläutert Axel Gloger unter dem Titel Regeln entlasten Chefs einige Kernpunkte des Buchs. Die Hinweise auf Selbstorganisationsprozesse in Organisationen sind zwar nicht neu, dennoch ist es immer gut, wenn ein so bekannter Autor wie Fredmund Malik dazu etwas schreibt. Wissenschaftliche Paper lesen die Verantwortllichen in den Unternehmen nicht so gerne, Bücher von bekannten Autoren jedoch schon. Wenn dann noch in der Financial Times darüber geschrieben wird, dann muss doch etwas an dem Thema sein… oder? Möglicherweise überlegen nun immer mehr Entscheider, wie sie Selbstorganisationsprozesse in ihren Organisationen unterstützen können. Das wäre ein guter Anfang. Siehe dazu auch

  1. Mitchell, S. (2008): Komplexitäten
  2. Wie hängen Komplexität und Selbstorganisation zusammen?
  3. Was versteht man unter Selbstorganisationsdisposition?
  4. Können Kompetenzen im Unternehmen statisch und dynamisch sein?

Open-I: 1.3 Mio. EUR für ein Projekt zu Open Innovation

open-i-02.jpgAus der Pressemitteilung zu Open-I : “Open Innovation hat das Potential die Innovationsfähigkeit von Unternehmen radikal zu steigern. Wie Unternehmen konkret vorgehen können, welche Herausforderungen dabei zu meistern und welche Hindernisse zu berücksichtigen sind, erkunden Forscher der Handelshochschule Leipzig (HHL), der Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Universität München im interdisziplinären Verbundprojekt “Open-I“. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Europäischen Sozialfonds wurden hierfür jetzt rund 1,3 Mio. EUR bewilligt.” Es freut mich sehr, dass die Forschungen zu Open Innovation intensiv gefördert werden. Möglicherweise merken auch bald Unternehmen, dass sie von Open Innovation profitieren können…

Multiple Intelligenzen und Teamproduktivität

Teambearbeitung10.jpgIn meinem Blog habe ich immer wieder darüber geschrieben, dass man die Multiple Intelligenzen Theorie nicht nur im Bildungssektor, sondern auch in Unternehmen nutzen kann. Siehe dazu besipielsweise Multiple Intelligenzen in Unternehmen? Auf organisationaler Ebene haben u. a. Weller (1999) und ganz besonders Martin (2001) beschrieben, wie man die Multiple Intelligenzen Theorie für Lernende Organisationen nutzen kann. Dabei hat Martin (2001) auch Tools entwickelt, mit denen die praktische Umsetztung möglich ist. Nicht zuletzt möchte ich auf Andriessen (2005) verweisen, der vorgeschlagen hat, den Begriff Intellektuelles Kapital im Sinne der Multiplen Intelligenzen Theorie zu erweitern. Was noch fehlt, ist der Zusammenhang zwischen der Multiplen Intelligenzen Theorie und Teamproduktivität. Der Artikel Green, A. L.; Hill, A. Y.; Friday, E.; Friday, S. S.; (2005): The use of multiple intelligences to enhance team productivity. In: Management Decision, Vol. 43, No. 3, pp. 349-359 stellt diesen Zusammenhang nun ausführlich dar und zeigt auf, dass und wie die Multiple Intelligenzen Theorie team productivity fördern/steigern kann. Dabei gehen die Autoren von der Vielfalt der individuellen Potenziale aus (diversity). Diese Vielfalt sollte dann im Sinne der Unternehmensziele genutzt werden. Es ist also möglich, die Multiple Intelligenzen Theorie auf der individuellen Ebene, auf der Gruppenebene (Team) und auf der (gesamt-)organisationalen Ebene zu nutzen.

Simon, F. B. (2004): Gemeinsam sind wir blöd!? Die Intelligenz von Unternehmen, Managern und Märkten

Technik3.jpgIn dem Buch von Fritz B. Simon (2004): Gemeinsam sind wir blöd!? geht es um die Intelligenz von Unternehmen, Managern und Märkten. Ich habe das Buch schon 2004 gelesen, komme allerdings heute gerne wieder darauf zurück. Aus der Leseprobe des Verlags:

“Alle reden von lernenden Organisationen und Wissensmanagement, doch in Wirklichkeit geht es um Intelligenz – nicht nur die von Managern, sondern auch und gerade die von Unternehmen und von Märkten. Die Struktur der Kommunikation entscheidet, ob ein soziales System intelligenter ist als seine einzelnen Mitglieder oder ´blöder´. Wer ein Unternehmen, eine Abteilung oder ein Team leiten will, muss die Mechanismen kennen, die zu intelligenteren oder weniger intelligenten Entscheidungen führen.”

Doch was versteht Fritz B. Simon unter dem Konstrukt “Intelligenz”? Ist es “g” mit dem unsäglichen IQ, ist es das Konzept von Sternberg oder gar Gardner´s Theorie der Multiplen Intelligenzen? Möglicherweise ist das Konzept der Multiplen Kompetenz dazu geeignet, die von Fritz B. Simon angesprochenen Mechanismen besser zu verstehen.

Blockiert die Ausrichtung auf Kernkompetenzen Innovationen?

pfadabhaengigkeit.jpgMan kann Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven betrachten. In meinem Paper zur MCPC2007 habe ich dazu einige Punkte herausgestellt: “Markt-Based-View (Porter 1980) Value-Based-View (Rappaport 1986,  Copeland/Koller/Murrin 1993), Resource-Based-, bzw. Competence-Based-View (Selznick 1957/1997, Penrose 1959, Wernerfelt 1984, Prahalad/Hamel 1990, Rychen/Salganik 2001, Schreyögg 2006).” Der Resource-Based-View (RBV) geht oft von Kernkompetenzen aus, die ein Unternehmen hat, bzw. haben soll. Dabei wird übersehen, dass “Kompetenz” ein Konstrukt und eine Zuschreibung ist. Der Kunde beispielsweise schreibt das Attribut “kompetent” einem Mitarbeiter bzw. einem Unternehmen zu. Bergmann/Daub/Meurer (2006:20) stellen dazu fest: „Kompetenzen eines Unternehmens ergeben sich aus der insbesondere von Kunden zugesprochenen Problemlösefähigkeit. Diese Kompetenz ist vor allem an Akteure gebunden. Das Problem lösende Zusammenspiel von Menschen ermöglicht die Entwicklung von Kompetenz in einem sozialen System.” Weiterhin zeigt die Theorie der Pfadabhängigkeit (Path dependence), dass eine zu statische Betrachtung von organisationalen Kompetenzen Innovationen verhindern/blockieren kann. Eine gute Übersicht zur Theorie der Pfadabhängigkeit findet man bei Sydow/Schreyögg/Koch (2005): Organizational Paths: Path Dependency and Beyond . In meinem Paper zur MCPC2007 habe ich erste Überlegungen für ein Ebenen übergreifendes Konzept vorgestellt, das auf dem Konzept der Multiplen Kompetenzen basiert (Rauner 2004). 

Wissensbilanz – Made in Germany: Kick-off-Meeting auf der Learntec 2008 in Karlsruhe (Ankündigung)

Auf Einladung werde ich am 31.01.2008 an dem Kick-off-Meeting teilnehmen. Am Vormittag diskutieren die eingeladenen Wissensbilanz-Moderatoren mit den Gastgebern über die aktuelle Situation, die Erfahrungen mit der Roadshow und über den Leitfaden 2.0. Von 13.30 Uhr bis ca. 17.00 Uhr können sich interessierte Unternehmen aus erster Hand über die Wissensbilanz – Made in Germany informieren. Der Flyer zur Informationsveranstaltung gibt Ihnen einen guten Überblick. Foto: Robert Freund im Moderationsprozess.

Wissen schützen, indem man keine Patente anmeldet?

zeichnung.jpgUnternehmen stehen oft vor folgender Frage: Schütze ich mein Know-how durch Patente, oder ist es besser, gar keine Patente anzumelden? In der Financial Time Deutschland vom 02.01.2008 wird diese Frage in dem Beitrag Firmen verzichten auf Patente beantwortet. Viele Beispiele verdeutlichen drastisch, dass es oft besser ist, kein Patent anzumelden. Hersteller von Plagiaten haben erkannt, dass Patentschriften technologisches Wissen enthalten, das so ganz einfach abzuschöpfen ist. Es sieht eben alles ein wenig anders aus, wenn man einen Sachverhalt aus der Wissensperspektive sieht. Wissensmanagement wird den Führungskräften nun praktisch vor Augen geführt. Es überrascht nur noch die, die sich bisher wenig um das Thema gekümmert haben.

Beer, D. et al. (2006): E-Learning in kleinen und mittleren Unternehmen

arbeiten26.jpgIn dem IAT-Report E-Learning in kleinen und mittleren Unternehmen fassen die Autoren die wichtigsten Erkenntnisse wie folgt zusammen:

  1. E-Learning ist der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien zur Vermittlung von Wissen.
  2. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist das Angebot an passenden E-Learn-ing-Produkten gering, obwohl viele Projekte und Anbieter den Anspruch erheben, Anwendungen für KMU anzubieten.
  3. Vorteile, die großen Unternehmen durch den Einsatz von E-Learning entstehen, gelten für KMU nur eingeschränkt.
  4. Projekte werden nicht in marktreife Produkte umgesetzt und Anbieter haben Schwierigkeiten, E-Learning bei KMU zu verkaufen.
  5. KMU in den Beitrittsländern haben einen hohen Informationsbedarf in Bezug auf Regeln und Geschäftspraktiken in der EU, um sich ihre Chancen auf dem gemeinsamen Markt zu sichern.
  6. Das Projekt ARIEL (Analysing and Reporting on the Implementation of Electronic Learning in Europe) hat eine Reihe von Szenarien entwickelt, die dabei helfen können, eine politische Weichenstellung für die sinnvolle Nutzung von E-Learning in KMU vorzunehmen.

Es ist gut, wenn das Thema E-Learning aus der Perspektive von KMU beleuchtet wird. Die hier vorgestellten Ergebnisse halte ich teilweise für kritisch. In Punkt 1 wird beispielsweise von “Vermittlung von Wissen” gesprochen. Diese Formulierung unterstellt eine Erzeugungsdidaktik, die allerdings immer mehr von einer Ermöglichungsdidaktik abgelöst wird. Im Sinne einer konstruktivistischen Lerntheorie wird dabei nicht von “Vermitteln” gesprochen, sondern davon, dass die (selbstgesteuerte) Aneignung von Informationen ermöglicht wird. Wissen wird anschließend von den Lernenden konstruiert usw.

Wiki-Software für Wissens-Management

wiki-wm.jpgKonstantin Breyer stellt in seinem Artikel Wiki-Software für Wissens-Management (Artikel aus IT im Unternehmen Ausgabe 9/2007) dar, wie man Wiki-Software für das Wissensmanagement im Unternehmen nutzen kann, und welche Programme sich dafür empfehlen: Angebot an Wikis (Auswahl). Interessant finde ich, dass Fallstudien aus Unternehmen zeigen, dass durch den Einsatz von Wikis die E-Mail-Kommunikation teilweise drastisch zurückgegangen ist. Aus meiner Sicht eine wünschenswerte Entwicklung…

Openeur: Open Innovation und Entrepreneurship

openeur.jpgDer Blog Openeur wird von Johannes Heinze & Steffen Hoellinger von der Zeppelin University in Friedrichshafen betrieben. Ich habe beide auf der MCPC2007 persönlich kennen gelernt. Wie aus der Mission Statement hervorgeht, wollen beide Open Innovation mit Open Entrepreneurship verbinden: “Basierend auf unseren Herangehensweisen an Open Innovation und Open Entrepreneurship möchten wir den Versuch einer Synthese wagen. Aus unserer Sicht bauen beide Ansätze in hohem Maße aufeinander auf und eröffnen erst in Kombination ein tieferes Verständnis für die bestehenden Potenziale beider Konzepte. Insofern haben wir einen neuen Typ des Unternehmers identifiziert, der Elemente beider Ansätze vereint und in Netzwerkstrukturen zusammen mit anderen Nutzern oder Unternehmen Innovation insgesamt wahrscheinlicher macht – den Openeur.” Das klingt vielversprechend. Es lohnt sich also, diesen Blog weiter zu verfolgen.