Harte und weiche Faktoren für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte

Alles was heute noch analog läuft, wird immer mehr digitalisiert. Die Digitalisierung ist somit in allen Bereichen der Gesellschaft angekommen. Dabei werden die einzelnen Vorhaben zu einem überwiegenden Teil in Projekten durchgeführt – Projekte sind dabei Träge der Wandels.

Bevor ein Digitalisierungsprojekt angegangen wird, sollte allen Beteiligten klar sein, dass diese Transformation die Chancen enthält, neue Wege zu gehen. Oft werden allerdings die bestehenden analogen Prozesse einfach in digitale Prozesse überführt, ohne die Chancen einer anderen Problemlösung (andere Prozesse) zu nutzen. Siehe dazu Warum einen Prozess digitalisieren, der nicht mehr benötigt wird?.

Wenn Sie sich also in diesem Sinne für ein Digitalisierungsprojekt entscheiden, sollten Sie folgende harte und wiche Faktoren beachten.

Harte FaktorenWeiche Faktoren
Sicherstellen einer soliden FinanzierungMut und Durchhaltevermögen
Zusammenarbeit mit Start-ups forcieren als Entwicklungspartner zur Adaption von
Methoden oder als Corporate Start-ups
Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft
fordern und fördern
Zeitliche Verzögerungen berücksichtigen, einplanen und akzeptierenMitarbeiter frühzeitig in Projekte einbeziehen und gemeinsam den Wandel vorantreiben
Schrittweises Vorgehen zur Generierung von QuickwinsSchaffung einer klaren Vision zur digitalen
Transformation
Kooperation mit anderen Unternehmen und Universitäten, um kollektive Frühwarnsysteme für Cyberrisiko zu schaffenKlare interne Kommunikation und eine transformationsfördernde Kultur
Lehhmann, C.; Dörr, L. (2021:19): Digital souveräne Gestaltung von Services – ein marktfähiger Mehrwert?, in: Digitalisierung souverän gestalten II, S. 14-24

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Digitale und ökologische Transformation bedeutet auch eine Transformation von Deutungsmustern

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Es ist erstaunlich, wie oft es bei den aktuellen Veränderungen um den Begriff “Transformation” geht, ohne dass ein Bezug zur Erwachsenenbildung hergestellt wird. Dr. Rainer Nägele, Leiter des Forschungsbereichs Dienstleistungs- und Personalmanagementsysteme beim Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO) hat die Fähigkeit zur Anpassung mit adäquaten Kompetenzen verbunden, und die berufliche Weiterbildung als Schlüssel in der Transformation bezeichnet.

“Von Charles Darwin stammt das folgende Zitat, das die Herausforderung, der die Unternehmen gegenüberstehen, auf den Punkt bringt: ´Es ist nicht die stärkste Art, die überlebt, auch nicht die intelligenteste. Es ist diejenige, die sich am besten an Veränderungen anpassen kann.´ Die Fähigkeit zur Anpassung von Unternehmen an die neuen Gegebenheiten wird zum essenziellen Erfolgsfaktor und aktuelle, für die Anforderungen der anstehenden Veränderungen adäquate Kompetenzen zu einer notwendigen Bedingung. In diesem Zusammenhang ist lebenslanges Lernen unabdingbar und das über alle Qualifikationsstufen hinweg” (Nägele, R. (2023:36): Chancen für den Wandel: Herausforderung Digitalisierung und KI, in:  bibb (Hrsg.) (2023): Future Skills – Fortschritt denken. BIBB-Kongress am 27. und 28. Oktober 2022 in Bonn.

Ergänzen möchte ich hier, dass Kompetenzentwicklung bei Erwachsenen selbst eine Transformation bedeutet, und zwar ist es die Transformation von Deutungsmustern (Siehe dazu ausführlich R. Arnold). Diese Transformation wird zu wenig beachtet und ist eine Kernkompetenz der Erwachsenenbildung. Führungskräfte/Manager verstehen oft zu wenig davon, sie befassen sich eher mit den Erkenntnissen aus der Betriebswirtschaftslehre und haben somit den oben genannten Schlüssen in der Transformation (Berufliche Weiterbildung) nicht in der Hand.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Transformation, doppelte Transformation, oder besser Multiple Transformationen?

bibb (Hrsg.) (2023): Future Skills – Fortschritt denken. BIBB-Kongress am 27. und 28. Oktober 2022 in Bonn.

Das Unternehmensumfeld ist sehr turbulent, teilweise sogar disruptiv. Der Begriff VUCA beschreibt dabei diese Situation – recht grob. Dennoch deuten solche Hinweise darauf, dass es in Unternehmen darauf ankommt, sich an diese Veränderungen anzupassen. Hier kommt ein weiterer Begriff hinzu: Transformation. Einerseits unterscheidet sich der Begriff Transformation von Changemanagement, andererseits auch von Wandel und Transition. Siehe dazu auch Kritik an dem Konzept einer “transformationalen Führung”.

Weiterhin ist interessant, dass immer mehr Wissenschaftler darauf hinweisen, dass es mehrere Transformationen gibt. Beispielsweise gibt es die digitale Transformation und auch die ökologische Transformation. Prof. Dr. Sabine Pfeiffer vom Institut für Soziologie (FAU Erlangen-Nürnberg) hat diese Zusammenhänge für die Automobilbranche aufgezeigt, und beschreibt diese doppelte Transformation wie folgt:

“Denn zum einen ist – mehr als in vielen anderen Branchen – die Digitalisierung facettenreicher, betrifft sie doch nicht nur die Digitalisierung der Arbeitsprozesse, sondern auch das Produkt Auto ebenso wie das Geschäftsmodell Mobilität. Zum Zweiten sind Herausforderungen der ökologischen Transformation nur auf den ersten Blick mit der Transformation in Richtung Elektromobilität gleichzusetzen und sollten nicht auf diese reduziert werden; es geht auch um Ressourceneffizienz und um CO2 Neutralität über alle Lieferketten und Produktzyklen hinweg. Zum Dritten stehen beide Transformationen auch in engster und durchaus auch widersprüchlicher Wechselwirkung: keine effiziente Ladestruktur für Elektromobilität ohne Digitalisierung, kein Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen ohne immensem ökologischen Fußabtritt – um nur zwei Beispiele zu nennen. Viertens schließlich sind Transformationen in gewachsenen Produktionsstrukturen (Brownfield) aufwändiger, voraussetzungsvoller und kostenintensiver als der Aufbau neuer Strukturen (Greenfield)” (Pfeiffer, S. (2023:26): Doppelte Transformation: Wo steht die Berufsbildung?, in: bibb (Hrsg.) (2023): Future Skills – Fortschritt denken. BIBB-Kongress am 27. und 28. Oktober 2022 in Bonn.

Bisher wurden verschiedene Transformationen einzeln betrachtet, doch stehen alle Transformationen in einer Wechselwirkung zueinander – was “die Transformation” nicht einfacher macht. Die Autorin macht weiterhin darauf aufmerksam, dass in den wissenschaftlichen Studien oftmals nur einzelne Transformationen betrachtet und analysiert wurden, was offensichtlich der Gesamtsituation nicht gerecht wird. Es wäre daher besser, von multiplen Transformationen zu sprechen. Bei diesem Begriff lehne ich mich absichtlich an Howard Gardners Multiple Intelligenzen Theorie an.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Würfel als Tool zur Beschreibung des Wandels in Unternehmen

Sozio-technischer Würfel (Fraunhofer IML 2022:22: Dynamische Organisation: Synergieeffekte bei der Zusammenarbeit von Mensch, Technik und Organisation. Whitepaper (PDF)

Unternehmen sollten nicht mehr als Maschine, sondern als Sozio-Technisches System gesehen werden. Die Dimensionen sind dabei Mensch, Organisation und Technik. Dieses MOT-Modell war früher eher ein TOM-Modell, bei dem der Schwerpunkt auf der Technologie lag. Die anderen beiden Dimensionen wurden – und werden – dabei immer noch recht stiefmütterlich betrachtet. Das Fraunhofer IML schlägt nun in einem Whitepaper vor, sich die Drei Dimensionen wie einen dreidimensionalen Würfen vorzustellen (Siege Abbildung), und immer auch die jeweiligen Wechselwirkungen zu beachten.

“Diese verschiedenen Komplexitäts-, Ausprägungs- und Ausbaustufen der Subsysteme Mensch, Technik und Organisation gilt es sich im Falle eines Veränderungsbedarfs des Leistungsportfolios im Unternehmen vor Augen zu führen. Die damit verbundenen Herausforderungen und Entscheidungskonsequenzen im sozio-technischen System profitieren von einer integrierten Betrachtungsweise dieser unterschiedlichen Stufen und potentiellen Ausprägungen der Subsysteme bei Geschäftsmodellveränderungen” (ebd. S. 22).

Eine gelungene Visualisierung für die anstehenden Transformationen in Unternehmen.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen. Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Unternehmen: Entwicklungsstufen und ihre jeweiligen Schwerpunkte

Um sich den veränderten Umfeldbedingungen (VUCA) anzupassen, müssen sich Unternehmen/Organisationen weiterentwickeln. Sich die verschiedenen Stufen der Unternehmensentwicklung klar zu machen, kann bei einer zukünftigen Ausrichtung helfen. Die Stufen können (grob) aufeinander aufbauen, wobei jede Stufe ihre Schwerpunkte hat. In der folgenden Tabelle sind die jeweiligen Dimensionen dargestellt.

Horizon 1Horizon 2Horizon 3
GoalsMaximize profitMaximize outcome, Start contributing revenuesCreate new opportunities
True NorthOptimize, maximize flowContinuous improvementDisruptive ideas
Key MetricsRevenue vs. plan, market share, profitabilityRate of sales, target accountsBrand recognition
ToolsLean, KanbanScrum, Scaled Agile FrameworkDesign Thinking, Lean Startup
DACH 30 (2019:11)

In der ersten Stufe (Horizon 1), die bis zu 12 Monaten dauern kann, geht es um das momentane Geschäft, das mit Lean und Kanban als “Werkzeuge” unterstützt werden kann. In der zweiten Stufe (Horizon 2) wird das aktuelle Geschäft mit einem möglichen zukünftigen Cash Flow verbunden, wobei Scrum und Scaled Frameworks als “Werkzeuge” helfen können. Diese Stufe dauert zwischen 12 und 36 Monaten. Die daran anschließende Stufe (Horizon 3) wird zwischen 36 und 72 Monaten erreicht und konzentriert sich auf zukünftige Geschäftsmöglichkeiten mit einem erwartet großen Wachstum. Hier kommen verstärkt Desin Thinking und Lean Startup als “Werkzeuge” zum Einsatz.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Agilität – Kultur in Bewegung: Agile Ansätze für Kulturorganisationen

Agilität ist in aller Munde. Es gibt die “Agile Organisation”, die “Agile Verwaltung”, eine “Agile Personalentwicklung”, den “Agilen Einkauf”, “Agiles Projektmanagement” usw. Manchmal hat man den Eindruck, dass “Agilität” zu einem Buzzword geworden ist, was das eigentliche Thema nicht förderlich ist (Agilmüdigkeit). Dennoch ist es natürlich gut, wenn sich ein großer gesellschaftliche Bereich wie “die Kultur” mit Agilität befasst. Im Teil 1 einer Publikationsreihe des des Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. geht es um Agilität – Kultur in Bewegung (2022, PDF). In verschiedenen Beiträgen werden verschiedene Perspektiven auf Agilität und Kultur aufgezeigt. Martin Zierold formuliert in seinem Artikel auf “Agilität in der Kultur – Mehr als ein Modewort?!” auf Seite 15 folgendes:

“Neben diesen allgemeinen Überlegungen bieten agile Ansätze für Kulturorganisationen noch eine zusätzliche Attraktivität: Nicht erst seit dem Corona-Kultur-Lockdown wächst das Bewusstsein dafür, dass manche Kulturorganisation nach Jahren oder gar Jahrzehnten vergleichsweise hoher Stabilität zunehmend unter Veränderungsdruck geraten. Eingefordert wird dabei ein ganzes Portfolio an Transformationsthemen: mehr gesellschaftliche Relevanz, eine neue Führungskultur, mehr Diversität und Teilhabe, mutigere Schritte der Digitalisierung, mehr Engagement mit Blick auf Nachhaltigkeit der eigenen Aktivitäten – die Aufzählung ließe sich noch fortsetzen. Eine derart lange Liste an Veränderungsbedarfen kann schnell zu Resignation und Überforderung führen – insbesondere, wenn man den Anspruch hat, erst dann aktiv zu werden, wenn ein umfassendes, vollständiges Konzept vorliegt. Agile Ansätze können auch und gerade bei solch weit reichenden Veränderungsprojekten Entlastung bringen, weil sie es erlauben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit schneller ins Handeln zu kommen und erste, motivierende Erfolge zu erreichen. So kann Agilität zugleich Ziel und Weg sein – im Bemühen um Kulturorganisationen, die beweglicher, experimentierfreudiger und im engeren Austausch mit der Gesellschaft sind”.

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) gehen wir auch auf dieses Thema ein. Informationen zum Lehrgang und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Atlas der Digitalen Arbeit 2022

Im aktuellen Atlas der Digitalen Arbeit (PDF) geht es um Daten und Fakten über die Beschäftigung der Zukunft. Es handelt sich hier um ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Hans-Böckler-Stiftung. (HBS). Die sonst übliche eher betriebswirtschaftliche Perspektive auf die Transformation von Arbeit wird hier durch eine eher gewerkschaftliche, Mitarbeiterperspektive ergänzt.

Ich möchte hier nur zwei der vielen angesprochenen Punkte herausstellen. Einerseits ist es die Mitgestaltung der Veränderungsprozesse, zusammen mit den Mitarbeitern und den (wenn vorhandenen) Betriebsräten. Da komplexe Arbeitsprozesse nur durch mehr Selbstorganisation zu bewältigen sind, kommt auch auf unternehmerischer, bzw. organisationaler Ebene der Selbstorganisation/Mitgestaltung eine besondere Bedeutung zu. Weiterhin wird in dem Atlas der Digitalen Arbeit noch einmal hervorgehoben, wie wichtig Weiterbildung in der Transformation von Arbeit ist: ” Dass Weiterbildung wichtig ist, ist in der Gesellschaft angekommen. Aber sie ist zu kompliziert, bundesweite Regelungen fehlen. Und dass sich die Digitalisierung auch digital erlernen lässt, ist in Deutschland noch längst nicht selbstverständlich” (ebd. S. 22)..

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK) können Teilnehmer die heute erforderlichen Kompetenzen in modernen Lernformen entwickeln. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Warum ist Kompetenzmanagement in der heutigen Arbeitswelt so wichtig?

Die Veränderungen in der heutige Arbeitswelt sind offensichtlich. Neue Technologien sind dabei ein wichtiger Treiber für Transformationsprozesse. In diesem Umfeld kommt einem modernen Kompetenzmanagement ein besonders wichtige Bedeutung zu.

“Wesentlicher Erfolgsfaktor für die Bewältigung aktueller Veränderungen ist vor diesem Hintergrund ein strategisches Kompetenzmanagement, das sich zunehmend zu einem zentralen Handlungsfeld in der Digitalisierung entwickelt. Für Unternehmen wird die permanente und in die Arbeit eingebettete Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeitenden zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor. Hierfür werden neue Ansätze und digitale Werkzeuge benötigt, um Kompetenzanforderungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend schnell aufzubauen (vgl. Fraunhofer-Gesellschaft 2018). Das Personalmanagement braucht neue Mechanismen und Instrumente, um Trends zu erkennen sowie zukünftige Kompetenz aufbauen zu können. Dazu könnte z.B. ein »Steuerungscockpit« für Mitarbeitende zur persönlichen Weiterentwicklung dienen, in dem die Frage danach, was zukünftig gekonnt werden muss, gestellt und bearbeitet wird. Für die Ausgestaltung solcher Instrumente besteht Forschungsbedarf. In diesem Zusammenhang sollten Angebote zur Weiterqualifizierung systematisch in die Bildungsarbeit in Unternehmen integriert werden, da in ihr eine hohe Relevanz für den langfristigen Unternehmenserfolg gesehen wird” (Bauer et al. (2019: Arbeit in der digitalisierten Welt. Stand der Forschung und Anwendung im BMBF-Förderschwerpunkt. Transwork-Broschüre) | PDF.

Doch wie kann ein strategisches Kompetenzmanagement aussehen? Mein Vorschlag ist, sich erst einmal auf eine “Arbeitsdefinition” für den Begriff ´Kompetenz´ zu konzentrieren. Aus meiner Sicht ist der Vorschlag von Erpenbeck/Heyse angemessen, Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition zu sehen. Weiterhin ist Kompetenz von Qualifikation abzugrenzen. Der nächste Schritt ist, die verschiedenen Ebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk (Pawlowsky) für ein strategisches Kompetenzmanagement einzubeziehen. Dabei ist wichtig, dass es hier eine betriebswirtschaftliche (Top Down) und eine pädagogisch/psychologische Herangehensweise gibt. Diese in einem strategischen Kompetenzmanagement zu integrieren habe ich in meinem Buch beschrieben. Siehe dazu Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK) können Sie die benötigten Kompetenzen entwickeln. Informationen zu den Lehrgängen und Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Digitale Transformation kann ohne Open Source nicht gelingen

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Die digitale Transformation wird von vielen IT-Konzernen propagiert. Dabei setzen die meisten auf ein eigenes IT-Ökosystem, das freies Gestalten von Innovationen begrenzt, und somit zielgerichtet leitet. Diese Ziele müssen nicht unbedingt die sein, die für eine Gesellschaft wichtig sind. Es stellt sich daher die Frage, ob für eine digitale Transformation von Gesellschaften nicht offene Systeme wichtig, ja sogar erforderlich sind. In der Expertise Open Source als Innovationstreiber für Industrie 4.0 (Forschungsbeirat der Plattform Industrie 4.0 / acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften 2022) findet sich zu diesem Thema folgender Text:

“Die Open Source-Bewegung folgt dem Sharing-Leitmotiv. Ihr Hauptziel ist eine frei zugängliche Bereitstellung von Quellcode, damit Menschen und Unternehmen die Möglichkeit haben, diesen zu nutzen, anzupassen und zu verbreiten. Auch die Veröffentlichung von Bauplänen als Open Hardware oder die Bereitstellung und Nutzung von Daten als Open Data sind Ausdruck des Sharing Mindsets, ebenso wie offene Innovationsprozesse mit firmeninternen und externen Kräften (Open Innovation). Allen diesen Strömungen gemein ist das begründete Vertrauen darauf, in intakten und offenen Ökosystemen Geschäftspotenziale gemeinsam besser zu heben, zum Beispiel durch größere Innovationskraft, bessere Stabilität und IT-Sicherheit oder durch die Vermeidung von Lizenzkosten. OSS ist mittlerweile ein fester Bestandteil der digitalen Wirtschaft und nahezu sämtlicher Innovationsprozesse – und zwar grenzüberschreitend und unter Beteiligung zahlreicher und vielfältiger Unternehmen. Sie ist aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Es scheint offensichtlich zu sein, dass die digitale Transformation ohne den Einsatz von Open Source nicht gelingen kann” ( Forschungsbeirat der Plattform Industrie 4.0 / acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften 2022:7).

Ergänzend möchte ich allerdings anmerken, dass der Hinweis auf Open Innovation leider – wie so oft – nur die Perspektive von Henry Chesbrough enthält. Die Perspektive von Eric von Hippel, der von einem Bottom-Up-Ansatz ausgeht (Free Innovation), wird nicht angesprochen (Siehe Literaturverzeichnis).

Agile Pulse 2022 – die Agilitätsstudie von BearingPoint

Im Management Summary der Studie (PDF) sind folgende Ergebnisse zusammengefasst:75% der Organisationen nutzen agile Methoden

  • 63 der Organisationen setzen Agilität auf Programm-Ebene (oder höher) ein, nutzen jedoch keine Skalierungsframeworks
  • SCRUM, Kanban, Hybrid sind die meist genutzten Frameworks
  • 5,1 Jahre werden agile Methoden durchschnittlich bereits eingesetzt
  • Kultur, Veränderungsbereitschaft, Qualifikation sind die größten wahrgenommenen Herausforderungen
  • 96% der Befragten gehen davon aus, dass die Relevanz agiler Methoden in Zukunft weiter steigt

Bitte beachten Sie, dass es sich bei BearingPoint um eine Beratungsgesellschaft handelt, die “natürlich” am Ende der Studie auf ihr Beratungsangebot verweist.

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) gehen wir auch auf die verschiedenen Studien zum Thema ein. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.