Agiles Projektmanagement und das Agile Manifest – passt das wirklich zusammen?

Über die immer intensivere Vernetzung von Menschen, Dingen, Organisationen und Gesellschaften ist eine Komplexität entstanden, die es zu bewältigen gilt. Ein Ansatz, die entstandene Komplexität in Projekten zu bewältigen ist, iterativ/agil vorzugehen.

Dabei bezieht man sich auf das Agile Manifest, und verwendet den Begriff “Agiles Projektmanagement“. Dass dieser Begriff irreführend sein kann, hat beispielsweise B. Schaden 2015 erläutert: “Agiles Projektmanagement” oder besser “Projektmanagement für agile Vorgehensmodelle”?

Darüber hinaus habe ich natürlich auch noch nach einer wissenschaftlichen Begründung gesucht, die ich möglicherweise in dem Paper von Hao Dong et al. (2024) gefunden habe.

“According to the Project Management Institute (PMI, 2023), “A project is a series of structured tasks, activities, and deliverables that are carefully executed to achieve a desired outcome,” and “Each aspect of a project must go through the phases of the project life cycle before reaching an end goal. This life cycle allows project managers to execute each phase of their project effectively. It enables them to plan each task and activity meticulously, ensuring the highest chances of a project’s success.” Therefore, Agile Project Management requires “a systematic approach” to apply its flexibility (Augner & Schermuly, 2023) and productivity (Hofman et al., 2023). The misalignment between project management and the Agile Manifesto now coexists with the widespread adoption of agile in project management (Dong et al., 2022). The fragmented body of literature and confusion in practice call for further investigation and examination. (…) Nonetheless, since agile is explicitly a software development approach, many of the values and principles from the Agile Manifesto cannot be directly applied to non-software projects” (Hao Dong et al. (2024)).

Auf Basis der Projektdefinition des Project Management Instituts (PMI) zeigen die Autoren auf, dass Agiles Projektmanagement ein systematisches Vorgehen erfordert, was wiederum eine Diskrepanz zum Agilen Manifest darstellt. Das ist für viele doch eine überraschende Erkenntnis, da bisher davon ausgegangen wurde, dass wir von Agilem Projektmanagement sprechen, wenn es auf der Basis des Agilen Manifests durchgeführt wird. Es ist daher sehr gut, dass die Autoren die angesprochene Diskrepanz weiter untersucht haben. In einem der nächsten Blogbeiträge werde ich darauf eingehen.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Open Innovation: Status Quo und Quo Vadis

Quelle: https://mitpress.mit.edu/9780262035217/

Die Entgrenzung (Siehe dazu Entgrenzungsdimensionen im Arbeitsprozess) macht auch vor Innovationen nicht Halt. Der früher eher geschlossene Innovationsprozess (Closed Innovation) in Organisationen wird mehr oder weniger geöffnet, sodass vielfältige Optionen von Co-Creation entstehen. Henry Chesbrough hat den Begriff Open Innovation bekannt gemacht – allerdings immer in Bezug auf Unternehmen/Organisationen. Das Paper Bertello, A., De Bernardi, P. & Ricciardi, F. Open innovation: status quo and quo vadis – an analysis of a research field. Rev Manag Sci (2023) erhebt den Anspruch, den Status Quo von Open Innovation zu beschreiben und auch einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen zu geben. Teile davon werden auch ausführlich mit Quellenangaben erreicht. Warum nur Teile?

Es gibt neben der Betrachtung von Henry Chesbrough auch noch einen anderen Blick auf Open Innovation, und zwar ist es die Perspektive von Eric von Hippel. Siehe dazu ausführlich Eric von Hippel (2017). Free Innovation oder auch Eric von Hippel (2005): Democratizing Innovation. Dieser Ansatz kommt in dem oben genannten Paper allerdings nur sehr kurz vor.

“Although open and user innovation have different fathers (i.e., Chesbrough and von Hippel, respectively), theoretical underpinnings, and assumptions, they both reject the traditional idea that innovation must be created and commercialized within a single organization (Piller and West 2014)” (ebd.).

Wenn man bei Eric von Hippel in der akademischen Welt eher von User Innovation spricht, und dabei den Begriff Open Innovation immer nur mit Henry Chesbrough in Verbindung bringt, wird es meines Erachtens dem Kerngedanken Eric von Hippels nicht gerecht, denn Eric von Hippel möchte alle möglichen Grenzen von Innovationen demokratisieren und somit Innovationen, und Innovationsprozesse, öffnen. Open Innovation ist so verstanden eher ein Bottom-Up-Ansatz, der nicht zwingend Unternehmen/Organisationen erfordert. Das macht den Ansatz für viele nicht so attraktiv, da viele Universitäten gerne mit Unternehmen zusammenarbeiten – Honi soit qui mal y pense. Siehe dazu auch Innovationsmanagement.

ResearchGate: Your article reached 1.500 reads

In ResearchGate sind alle meine Paper aufgeführt, die ich alleine – bzw. zusammen mit anderen Kollegen – veröffentlicht habe. In dem folgenden Paper, das auf ResearchGate einen Meilenstein erreichte, bin ich als einer der Co-Autoren aufgeführt, An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Kollegen bedanken, mit denen ich in der Vergangenheit Artikel/Konferenzpaper veröffentlicht habe. Es ist immer eine besondere Herausforderung, gemeinsam ein Paper zu schreiben.

Covic, Z.; Fürstner, I., Anisic, Z., Freund, R. (2009): Web Based Intelligent Product Configurator for Thermal Insulation and Decoration of Buildings. Proceedings of 7th International Symposium on Intelligent Systems and Informatics,

Siehe dazu auch Veröffentlichungen oder Konferenzen.

ResearchGate: Conference Paper reached 4.000 reads

Es geht um ein Paper, bei dem ich einer der Co-Autoren war: Orcik, A.; Stojanova, T.; Freund, R. (2013): Co-Creation: Examples and Lessons Learned from South-East Europe. Accepted to be included in the Proceedings of the 6th International Conference for Entrepreneurship, Innovation, and Regional Development, ICEIRD 2013, 20.-21.06.2013, Istanbul.

Meine weiteren Veröffentlichungen finden Sie hier.

Einladung erhalten: Scientific Committe einer Internationalen Konferenz

startup-593341_960_720In dieser Woche habe ich eine Einladung erhalten, über die ich mich sehr gefreut habe. Eine ausländische Universität wird Ende des Jahres eine Konferenz durchführen. Es ist üblich, dass dazu Abstracts, und später Paper eingereicht werden. Diese Paper werden dann von verschiedenen Personen des Scientific Committee begutachtet. Es ist für mich immer eine Ehre, dazu eingeladen zu werden. Zuletzt hatte ich sogar das Vergnügen, das eine oder andere Paper der Weltkonferenz MCPC 2015 zu reviewen. Das Engagement bedeutet auch, mein Wissen anderen zur Verfügung zu stellen. Immerhin muss ein Reviewer begründen, warum er das eine oder andere nicht so sieht, wie es in dem Paper geschildert wird. Die Auseinandersetzung mit dem Paper führt letztendlich zu einem Erkenntnisgewinn auf beiden Seiten (Reviewer – Autor). Siehe dazu auch meine Veröffentlichungen.

Springer-Verlag: Korrekturlesen meines Artikels zur MCPC 2015

mcpc2015Zur Weltkonferenz MCPC 2015 (Mass Customization, Personalization and Co-Creation), die vom 20. bis 22.10.2015 in Montréal stattgefunden hat, hatte ich ein Paper mit dem Titel Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model eingereicht. Das Paper wurde nicht nur angenommen, sondern ich hatte auch die Gelegenheit, meine Gedanken im Rahmen einer Special Keynote vorzutragen. In der Zwischenzeit hat der Springer-Verlag die Arbeit zur Veröffentlichung der Konferenz-Proceedings begonnen. Ich habe eine Mail aus Indien erhalten, wo die Verlagsarbeiten wohl durchgeführt werden:

Dear Dr. Robert J. Freund,

I am happy to inform you on behalf of Springer that the page proofs of your Springer title Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model are now available.

Ein Link führte mich direkt zu dem Verlagssystem, das mich durch den Prozess führte. Nachdem ich auf Speichern geklickt hatte, wurden mir noch verschiedene Punkte aufgezeigt, die ich abarbeiten musste. Nun ist alles erledigt. Die Veröffentlichung der Konferenz-Proceedings ist für April 2016 geplant – bin gespannt. Die Erfahrungen und das neue Wissen gehen natürlich auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) ein. Informationen finden Sie auch auf unserer Lernplattform.

 

Mass Customization in der Bildung

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In den letzten Jahren gibt es immer mehr Veröffentlichungen, die sich mit den Möglichkeiten individueller Lernprozesse befassen. Das ist gut, doch scheinen es manche mit Quellenangaben nicht so genau zu nehmen. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf meine ersten Veröffentlichungen zu Mass Customization in der Bildung hinweisen, die teilweise schon 14 Jahre zurückliegen. Schon damals war klar, dass neue Technologien Mass Customization in der Bildung ermöglichen würden (Veröffentlichungen):

Freund, R. (2005): Mass Customization in Education and Training. In: Rohmetra, N. (Ed.) (2005): Human Resource Development: Challenges and Opportunities, New Dehli, India

Freund, R. (2003): Mass Customization and Personalization in der Weiterbildung. Forum 2, 17.11.2003, Berlin, Deutschland Flyer | Präsentation

Freund, R.; Piotrowski, M. (2003): Mass Customization and Personalization in Adult Education and Training. 2nd Worldcongress on Mass Customization and Personalization MCPC2003, Munich, Germany. Download

Freund, R. (2003): Mass Customization and Personalization in der beruflichen Bildung. In: Community Schwerpunktthema August 2003 der Tele Akademie (FH Furtwangen) Download

Freund, R. (2003): Mass Customization in Education and Training, ELearnChina 2003, Edinburgh, Scotland. DownloadFlyer | Speaker

2001

Freund, R. (2001): Mass Customization in der beruflichen Bildung. Vortrag an der PH Freiburg im Rahmen der Weiterbildung zum Experten für neue Lerntechnologien (FH). Download