In der klassischen Aufbauorganisation (Linienorganisation) gibt es häufig differenzierte Karriereebenen. Das fängt beim Gruppenleiter an, geht über den Abteilungsleiter und Bereichsleiter bis zum Divisionsleiter. In der Projektorganisation starten viele zunächst als Teil-Projektleiter oder Projektmanager, werden dann Senior Project Manager, dann möglicherweise Project Director / Programm-Manager und schließlich Chief Project Officer (CPO) / Projektportfolio-Manager.
Die beiden dargestellten Stränge können strikt parallel laufen, doch gibt es auch die Möglichkeit, sich im Sinne eines Spiralmodells “nach oben” zu entwickeln (Karrierewege). Beispielsweise beginnt jemand als Projektmanager, wechselt dann als Abteilungsleiter wieder in die Linie, wird dann zum Senior Project Manager usw.. Diese Art einer Diffusion (Durchlässigkeit) zwischen Linien- und Projektorganisation kann für Mitarbeiter durchaus attraktiv sein.
Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.
Im Projektmanagement gibt es Normen (z.B. ISO 21500, DIN 69901 etc.), Standards (z.B. PMI, PRINCE 2 oder IPMA) und Vorgehensmodelle, die wiederum klassisch, hybrid und/oder agil sein können. Das Projektmanagement-Kontinuum zeigt die vielfältigen Möglichkeiten auf.
Darüber hinaus gibt es Reifegradmodelle, die üblicherweise verschiedene Entwicklungsstufen darstellen. In der Abbildung sind Reifegradmodelle zu sehen, die nicht-Projektmanagement-spezifisch sind (CMMI und SPICE), und Reifegradmodelle, die Projektmanagement-spezifisch sind (OPM3, P3M3, IPMA Delta).
IPMA Delta ist dabei ein sehr umfassendes Instrument, den PM-Reifegrad vom Management einzelner Projekte bis zum integrierten (PM-) Managementsystem zu beurteilen.
Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.
Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, wird zu einem großen Teil über die Technik und den damit verbundenen technischen Möglichkeiten gesprochen und geschrieben. Neben der Technik gibt es in Unternehmen allerdings auch noch die Organisation und die Menschen (TOM-Modell). Eine Organisationskultur, die den Einsatz von KI im Unternehmen fördert, sollte somit alle Ebenen adressieren, und auf den Überlegungen von Edgar Schein basieren:
Der Soziologe Edgar Schein versteht folgendes unter Unternehmenskultur: „Ein Muster gemeinsamer Grundprämissen, das die Gruppe bei der Bewältigung ihrer Probleme externer Anpassung und interner Integration erlernt hat, das sich bewährt hat und somit als bindend gilt; und das daher an neue Mitglieder als rational und emotional korrekter Ansatz für den Umgang mit diesen Problemen weitergegeben wird“ (Schein, E. (1995)).
Daraus leitet Edgar Schein die Ebenen Grundannahmen, Werte und Normen und Artefakte ab, die manchmal wie ein Eisberg dargestellt werden, bei dem der größte Teil “unter Wasser”, also nicht sichtbar ist In dem vom Fraunhofer IAO 2003 veröffentlichten Leitfaden zu Strategie und Wandel für den KI-Einsatz sind daraus jeweils Maßnahmen einer KI-förderliche Organisationskultur entwickelt worden (Abbildung). Interessant dabei ist, dass in dem Leitfaden auch sehr konkrete Hinweise zur Umsetzung gegeben werden.
Mehr Blogbeiträge zu “Künstliche Intelligenz” finden Sie hier.
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Unternehmen haben oft eigene Anforderungen an das Projektmanagement, die sich von der Branche, und von den jeweiligen Auftraggebern ableiten. Wenn kein Lehrgang Projektmanager (IHK) erforderlich ist, können die Inhalte und die jeweiligen Übungen für eine Inhouse-Weiterbildung frei zusammengestellt werden.
Im März findet wieder für ein Unternehmen eine mehrtägige Weiterbildung nur für Mitarbeiter des Unternehmens statt. Da wir für das Unternehmen auch schon im letzten Jahr eine ähnliche Weiterbildung durchgeführt haben, müssen der Ablauf und die Inhalte nur noch marginal angepasst werden.
Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten, finden Sie auf unserer Lernplattform.
Durch den turbulenten Wandel mit seinen vielfältigen Veränderungsdimensionen kommt es verstärkt zu unterschiedlichen Meinungen, Verhalten, Mindsets. Diese Unterschiede können kommuniziert, ausdiskutiert und verhandelt werden, oder münden im schlechtesten Fall in einem Konflikt. In dem Beitrag Krisenarten, Krisenursachen un Konfliktarten in Projekten bin ich darauf schon einmal etwas ausführlicher eingegangen.
In diesem Blogbeitrag geht es um eine systemtheoretische Sicht auf Konflikte und um Möglichkeiten, Konflikte anzuheizen, bzw. zu beruhigen. In dem Beitrag von Katrin Großheim (2023): Furchtbare oder fruchtbare Konflikte. Systemtheoretische Impulse für Führungskräfte und Teams, die es wissen wollen, in: RKW-Magazin 3/2023 weist die Autorin darauf hin, aus systemtheoretischer Sicht nach der Funktion von Konflikten für soziale Systeme (z.B. Teams, Organisationen) zu fragen – “Konflikte sind Veränderungsimpulse”.
Die Autorin hat bei der Tabelle nicht die Quelle angegeben. In den Literaturhinweisen wird auf den Klassiker von Glaßl (2013), auf Simon (2022) und Eidenschink (2023) verwiesen.
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Projekte sind insgesamt keine Routine, und heben sich somit von den Routineprozessen in den Organisationen in den Abteilungen ab. Dennoch nutzen Projekte Wissen aus der Routine und erzeugen wiederum Wissen für die Routine. Darüber hinaus sollte auch immer das Wissen aus vorherigen Projekten genutzt werden und jedes Projekt sollte selbst Wissen für nachfolgende Projekte zur Verfügung stellen.
Anhand dieser einfachen Betrachtung der Zusammenhänge beim Umgang mit Wissen wird schon deutlich, dass dem Umgang mit Wissen – dem Wissensmanagement – in Projekten, Programmen und Portfolios eine bedeutende Rolle zukommt. Einzelne Elemente des Umgangs mit Wissen werden oft in den Organisationen genutzt, gerade wenn es um das explizierbare Wissen geht. Was häufig noch fehlt, ist ein systematischer Umgang mit den verschiedenen Wissensdomänen (z.B. Wissen über Kunden etc.) und Wissensarten (z.B. Implizites Wissen, Explizites Wissen).
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In der heute eher komplexen Welt dominieren immer mehr offene Problemlösungssituationen, für die entsprechende Kompetenzen (Selbstorganisationesdispositionen) zur Bewältigung erforderlich sind. Das wird auch immer mehr den Unternehmen/Organisationen klar, doch werden dabei oft eher psychometrische Verfahren mit dem Fokus auf Persönlichkeits-Eigenschaften gelegt. Doch der Schluss von Persönlichkeits-Eigenschaften auf Kompetenzen ist falsch.
“In der Praxis steht man oft vor einer paradoxen Situation: Einerseits gehen immer mehr Unternehmen zum Aufbau von Kompetenz-Managementsystemen über. Andererseits dominieren dabei noch oft traditionelle Modelle, die wieder relativ unbeeinflussbare Persönlichkeits-Eigenschaften in den Vordergrund stellen – allerdings hinter einer Kompetenz-Fassade. Und es werden einseitig die Gütekriterien psychometrischer Verfahren auf theoretisch anders basierte Verfahren übertragen, anstatt den Nachweis von Kompetenzverstärkungen oder – Veränderungen insbesondere im Rahmen biografischer Prozess-Evaluationen anzustreben” (Erpenbeck 2012, in Faix (Hrsg.)).
Organisationen sollten diesen Mismatch erkennen, und die Kompetenzentwicklung auf der individuellen Ebene, der Gruppenebene, der organisationalen Ebene und der Netzwerkebene mit angemessenen Verfahren unterstützen.
Durch die arbeitsteilige Organisation von Routineprozessen (Taylorismus) ist es in Organisationen üblich, dass Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen/Abteilungen temporär in mehreren Projekten arbeiten. Diese Matrix-Projektorganisation ist deshalb beliebt, da die Abteilungssicht auf Arbeit immer noch dominiert, und Projektarbeit oft als zusätzliche Belastung gesehen wird. Nach der Projektarbeit gehen die Teammitglieder immer wieder zurück in ihre Abteilungen.
Die Projektifizierung Deutschlands zeigt, dass es in Zukunft immer mehr Projektarbeit geben wird, und Projektarbeit besser organisiert werden muss. Dabei sind die verschiedenen Vorgehensmodelle (Klassisches Projektmanagement, Hybrides Projektmanagement und Agiles Projektmanagement) zu unterscheiden. In einem eher innovativen Umfeld (Agile Innovation) hat sich bewährt, Teams stabil zusammenarbeiten zu lassen, ohne dass es immer wieder Wechseln in der Teambesetzung gibt.
„[…] Mastering agile innovation is similar. Before beginning to modify or customize agile, a person or team will benefit from practicing the widely used methodologies that have delivered success in thousands of companies. For instance, it’s wise to avoid beginning with part-time assignment to teams or with rotating membership. Empirical data shows that stable teams are 60% more productive and 60% more responsive to customer input than teams that rotate members. […]“ (Rigby, Sutherland, Takeuchi 2020, zitiert in Mittelbach (Hrsg.) (2023)).
Die stabile Zusammenarbeit – oft auch direkt Face-to-Face – ist ein wesentliches Kriterium, um auch das implizite Wissen zu erschließen. Wie der Quelle zu entnehmen ist, wird in dem Zusammenhang auch Takeuchi erwähnt, der zusammen mit Nonaka die Wissensspirale thematisiert hat.
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Scrum ist das Framework, das im agilen Umfeld am bekanntesten ist. Jeder kennt die verschiedenen Rollen im Scrum Team: Product Owner, Developer und Scrum Master. Auf organisationaler Ebene gibt es dann noch den Agile Coach, der die Transformation/Transition zu einer Agilen Organisation begleitet – und weitere.
Unternehmen haben daher in der Vergangenheit auch bei ihren Stellenausschreibungen darauf geachtet, gerade die angesprochenen Rollen in der Personalauswahl abzudecken. Darüber hinaus wurden ganze Funktionsbereiche gegründet, die sich mit Agilität befassen. Gleichzeitig gibt es auch Stimmen die noch einmal darauf hinweisen, dass Scrum nicht für Alles einsetzbar ist, sondern Bedingungen unterliegt, die sogar im Scrum-Guide beschrieben sind. Auch die Skalierung über Scrum ist nicht ohne Hindernisse, da der Scrum-Guide speziell auf einzelne Projekte ausgerichtet ist. Natürlich gibt es die bekannten Ansätze wie LeSS, Nexus, Scrum of Scrum, SAFe etc, doch ist auch das nicht so ganz einfach, in bestehende Organisationen zu etablieren. Es gibt also, wie überall, Vorteile und Nachteile von Scrum. Manche formulieren ihr Unbehagen etwas drastischer. Siehe dazu auch Entsteht durch Agiles Projektmanagement ein neues Silo-Denken?
Vorreiter, wie z.B. Capital One, gehen nun einen radikal anderen Weg. In dem Artikel Capital One Job Cuts Signal Trouble for IT Labor Market (Wall Street Journal vom 20.01.2023) wird deutlich, dass hier die spezifisch auf Agilität ausgerichteten Rollen aufgelöst werden:
“A spokesperson said the eliminated positions include agile portfolio and delivery leads, agile coaches, and agile support roles. Affected workers can apply for hundreds of open jobs at the company, and Capital One is actively hiring product managers and engineers focused on cloud, data, machine learning, and cybersecurity, the spokesperson said. The company employed 55,100 people at the end of September” (ebd.).
In dem Beitrag Scrum is Not Agile Enough (AIM vom 01.09.2023) beschreibt eine weitere Autorin diese Entwicklungen und fasst zusammen:
“Early this year, Capital One sacked its entire Agile division, merging the roles into existing product managers. It’s highly possible that the era of Scrum Masters overseeing teams could diminish, while businesses might embrace Agile practices within teams or opt for a model similar to what Capital One has implemented.”
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In einer aktuellen Studie von Researchscape im Auftrag von Lucid Software wurden 2.196 Wissensarbeiter aus den USA, aus UK, den Niederlanden, Deutschland und Australien befragt. Dabei kamen doch recht überraschende Ergebnisse heraus, die in der englischsprachigen Website von Lucid Software zu finden sind. ZDNET hat die wichtigsten Erkenntnisse in einem deutschsprachigen Artikel zusammengefasst.
“Demnach wenden deutsche Wissensarbeiter im Schnitt etwa 6,5 Stunden für die Suche nach Informationen auf, bevor sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen können – was fast einem ganzen Arbeitstag pro Woche entspricht. Zudem erschwert eine schlechte Koordination im Team die produktive Arbeit” (Quelle: ZDNET vom 01.06.2023).
Qualitativ gute Daten und Informationen sind für die Wissensarbeit elementar. Insofern ist es wichtig, diese Basis mit Hilfe digitaler Strukturen aufzubauen und die Koordination im Team zu verbessern. Technologisch kann das durch Kollaborationsplattformen geschehen, die auch eine stärkere Selbstorganisation unterstützen sollte. Kollaborationsplattformen unterscheiden sich dadurch auch von Software. Siehe dazu auch Von der Projektmanagement-Software zur Kollaborationsplattform.
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