Open Source AI: Common Corpus als größte offene Trainingsdatenbank veröffentlicht

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In verschiedenen Blogbeiträgen hatte ich schon erwähnt, dass die aktuell noch dominierenden Trainingsdatenbanken (LLM: Large Language Models) der kommerziellen Anbieter wie OpenAI mit ChatGPT usw. wenig transparent sind. Diese Intransparenz, gepaart mit den immer lauter geäußerten Urheberverletzungen, und den immer deutlicher werdenden wirtschaftlichen Interessen der Tech-Giganten, lässt immer mehr Organisationen bei der Nutzung von Artificial Intelligence (A): künstlicher Intelligenz) nachdenklich werden. Um es hier noch einmal klarzustellen: OpenAI ist keine Open Source AI! Siehe dazu beispielsweise Open Source AI Definition – 1.0: Release Candidate 2 am 21.10.2024 veröffentlicht.

In der Zwischenzeit gibt es viele spezielle Trainingsdatenbanken, die transparent und auch in ihren Datenvolumina kompakter sind. Was bisher noch fehlte war ein LLM, das auf der Basis der vorhandenen offenen Systeme wie Open Governement, Open Web, Open Science, Open Culture und Open Source Trainingsdaten bereit stellt, die neben Transparenz und freier Nutzbarkeit auch die immer wichtiger werdenden Urheberrechte berücksichtigt. In der Zwischenzeit gibt es Common Corpus: “Truly Open: contains only data that is permissively licensed”.

In dem Beitrag Langlait et al (2024): Releasing the largest multilingual open pretraining dataset vom 14.11.2024 auf Huggingface wird das Konzept und das Alleinstellungsmerkmal von Common Corpus als Teil der AI Alliance Open Trusted Data Initiative vorgestellt.

“Many have claimed that training large language models requires copyrighted data, making truly open AI development impossible. Today, Pleias is proving otherwise with the release of Common Corpus (part of the AI Alliance Open Trusted Data Initiative)—the largest fully open multilingual dataset for training LLMs, containing over 2 trillion tokens of permissibly licensed content with provenance information (2,003,039,184,047 tokens)” (Source).

Die immer wieder von den Tech-Giganten vorgebrachte Meinung, dass eine gute Trainingsdatenbank nicht ohne urheberrechtlich geschützte Daten auskommt, ist also falsch und soll wohl eher das eigene Geschäftsmodell schützen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie dynamisch sich Open Source AI für viele Organisationen zu einer durchaus interessanten Alternative zu den etablierten AI-Systemen entwickelt.

Open Source AI Definition – 1.0: Release Candidate 2 am 21.10.2024 veröffentlicht

In dem Beitrag Open Source AI: Nun gibt es endlich eine Definition – und damit interessante Erkenntnisse zu OpenAI und Co. hatte ich schon im August 2024 darauf hingewiesen, dass die Open Source Initiative (OSI) an einer Definition arbeitet die klärt, was unter Open Source AI zu verstehen ist.

Das ist deshalb besonders wichtig, da beispielsweise OpenAI sich eher zu einem von Microsoft dominierten Geschäftsmodell entwickelt. Auch LLama von Meta ist nicht wirklich Open Source, da einige wichtige Kriterien von Open Source AI nicht erfüllt sind. Meta verwendet dennoch in seinen Marketingaktivitäten bewusst den Begriff “Open Source” – hony soit qui mal y pense. Die am 21.10.2024 veröffentlichte Version von Open Source AI ist ein Release Candidate 2 (RC2):

An Open Source AI is an AI system made available under terms and in a way that grant the freedoms to:

Use the system for any purpose and without having to ask for permission.
Study how the system works and inspect its components.
Modify the system for any purpose, including to change its output.
Share the system for others to use with or without modifications, for any purpose.

These freedoms apply both to a fully functional system and to discrete elements of a system. A precondition to exercising these freedoms is to have access to the preferred form to make modifications to the system (Quelle).

Alle Large Language Models (LLM), die für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (Artificial Intelligence) genutzt werden, sollten also diesen Anforderungen genügen. Alleine der erste Eindruck zeigt schon, dass dies bei den meisten LLM nicht der Fall ist. Es wird Zeit, dass sich die aktuellen Anbieter nicht mehr mit dem Attribut “Open Source” schmücken können.