MCP-CE 2008: Bilder von der Konferenz

robert-freund-mcp-ce2008.jpgDie Konferenz MCP-CE 2008 (03.-06.06.2008) war ein Erfolg. Die Bildergallerie auf der Konferenzwebsite gibt Ihnen einen kleinen Eindruck von der Konferenz und von der tollen Umgebung in Palic. Möglicherweise haben Sie ja Lust, an der nächsten Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Central Europe MCP-CE 2010 teilzunehmen. Ich würde mich freuen.

MCP-CE 2008: Der zweite Konferenztag mit Workshop zu MC und OI in der Tourismusbranche

Für den zweiten Konferenztag haben wir uns etwas besonderes ausgedacht. Wir haben ein speziellen Thema aus gesucht, das wir im Plenum in Form eines Workshops durchgeführt haben. Da sich Zoran Anisic und sein Team schon seit geraumer Zeit mit Mass Customization in der Tourismusbranche befasst, haben wir uns für dieses Thema entschieden. Zoiran und sein Team stellten den aktuellen Stand der Entwicklung eines Konfigurators für touristische Angebote der Region vor und es entwickelte sich schnell eine sehr spannende Diskussion. Anschließend habe ich dann noch einen Input zum Thema Open Innovation und Tourismus gegeben. Mass Customization hat vier Ebenen, die im Solution Space von einem begrenzten Lösungsraum ausgeht. D.h. natürlich auch, dass möglicherweise Bedarfe von Kunden nicht befriedigt werden können. Ein gutes Beispiel zur Illustration ist Google Maps. Dort finden Sie beispielsweise nur wenige Informationen zu den Straßen in der Region um Palic, da GoogleMaps gar kein großes Interesse an dieser Region hat. Eine user-centred Innovation im Sinne von Open Innovation geht davon aus, dass die User selbst die Geographisch notwendigen Daten einstellen, woraus sich dann die regionalen touristischen Angebote Entwickeln lassen. Die geographischen Daten können mit OpenStreetMap generiert werden. In meinem Vortrag habe ich auf diese Zusammenhänge verwiesen und die Studenten aufgefordert, die schon vorhandenen ersten serbischen User zu unterstützen, um die notwendigen geographischen Daten kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der Vergleich von Mass Customization und Open Innovation anhand der Tourismusbranche zeigt, die Unterschiede und die Übergänge zwischen den beiden ansätzen deutllich auf. Der Workshop war ein voller Erfolg. Siehe zu dem Thema auch OpenStreetMap und Open Innovation.

MCP-CE 2008: Der erster Konferenztag in Palic

Wir sind von Köln aus nach Belgrad geflogen und von dort ging es weiter nach Subotica und Palic. Die Konferenz MCP-CE 2008 findet in einem sehr schönen Umfeld statt. Am Vorabend der Konferenz haben wir uns mit vielen Teilnehmern getroffen und ganz locker geplaudert. Es ist einfach immer wieder toll, sich mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern (Mazedonien, Slowenien, Italien, Niederlande, Finnland usw.) zu unterhalten. Heute Vormittag hat die Konferenz dann um 09.30 Uhr begonnen. Prof. Cipriano Forza (Italien) hat gleich zu Beginn den aktuellen Stand der Forschung skizziert. Weitere Vorträge rundeten die gemeinsame Einführung (Plenary Session) ab. Am Nachmittag hatten wir zwei parallele Sessions, in denen die vielen jungen Forscher aus Osteuropa zeigen konnten, dass sie Mass Customization und Open Innovation in den verschiedensten Variantionen umsetzen. Die Vorträge waren auf durchschnittlich 20 Minuten begrenzt, um noch Zeit für die eine oder andere Frage zu haben. Ich war erstaunt, wie rege im Anschluss an die Präsentationen diskutiert wurde. Ein durchweg gelungener Start der dritten Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Central Europe MCP-CE 2008. Der Gastgeber (University of Novi Sad, Faculty of Technical Sciences, Department of Industrial Engineering and Management) hat nach dem ersten Konferenztag noch zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. Dabei konnten wir die reichhaltige serbische Küche und den regionalen Wein genießen. Eine professionelle Musikgruppe spielte auf und es entwickelten sich viele gute Gespräche in entspannter Atmosphäre. Im Vergleich zu den Weltkonferenzen zeichnet es die MCP-CE aus, dass sie eine eher familiäre Atmosphäre schafft, die Raum für intensive Gespräche bietet. Es hat sich auch heute wieder gezeigt, dass dieses von uns gewählte Konzept auf viel Zustimmung stößt.

MCP-CE 2008: Konferenzprogramm mit den jeweiligen Vorträgen liegt vor

mcp-ce2008-website-02.jpgIn der kommenden Woche (03.-06. Juni 2008) findet die dritte Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Central Europe statt: MCP-CE 2008. Die insgesamt 26 Beiträge haben wir in dem nun vorliegenden vorläufigen Konferenzprogramm zusammen gefasst. Interessante Beiträge von Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern deuten auf eine spannende Konferenz hin, die zu intensiven Diskussionen anregen soll und Raum für intensive persönliche Gespräche/Kontakte gibt. Gerade wenn es sich um relativ neue Themen handelt ist es wichtig, regionale Netzwerke zu bilden, um die Themen stärker zu verankern. Ich freue mich darauf, die Kollegen in der kommenden Woche in Palic begrüßen zu können.

Auf der Learning World 2008 geht es auch um Open Innovation

learning-world-2008.jpgDie Learning World 2008 – der Learning Management Congress findet vom 19.-20.06.2008 in Berlin statt (Programmübersicht) Dabei ist mir ein Vortrag von Dr. Paul Lefere von der Open University (UK) aufgefallen: Open Content, Open Innovation: Social Drivers for Sharing and Excelling. Open Innovation in Lehr-/Lernumgebungen ist ein sehr spannendes Thema. Wie Sie wissen, habe ich in verschiedenen Veröffentlichungen auf Mass Customization in Education hingewiesen, u.a. in meinem Paper zur ElearnChina2003 usw.. Der Übergang von Mass Customization zu Open Innovation in Education ist daher nur konsequent. Wenn Lernen der Prozess und Wissen das Ergebnis ist (Willke 1998), dann kann Open Innovation zur Öffnung der Innovationsprozesse im Bildungsbereich und im Wissensmanagement genutzt werden. Aus meiner Sicht wird dieser Zusammenhang noch zu wenig thematisiert, und daher die Potenziale zu wenig genutzt.

Automobilindustrie öffnet teilweise den Innovationsprozess

334px-Tux_svg.pngBeim Lesen von WIRED bin ich auf den Artikel Linux Brings Open Source to the .car Era (Doug Newcomb, 23.05.2008) aufmerksam geworden. Darin geht es um eine Open Source Linux-Plattform für Auto-Infotainment. Wenn man die behäbige Innovation der Autoindustrie kennt, kann man sich vorstellen, dass dieser Schritt eine radikale Beschleunigung der Prozesse bedeuten würde (In meinem Blog habe ich des öfteren darüber berichtet): “It’s a radical effort to force automakers — which tend to favor evolutionary, not revolutionary, R&D – to embrace open source as a way to speed up development.” Ein Link verweist dabei auf das konkrete Projekt Moblin.org, einer In-Vehicle Infotainment Community: “The Moblin in-vehicle infotainment (IVI) community is an open source community to share software technologies, ideas, projects, code and applications for creating Open Infotainment Platforms that can be deployed across a variety of IVI systems.” In der Roadmap sind die einzelnen Projektphasen in 2008 beschrieben. Wenn man dann noch das OScar Projekt im Hinterkopf hat, so zeigt sich deutlich, dass die bisher eher geschlossenen Innovationsprozesse (Closed Innovation) geöffnet, also mit Open Innovation ergänzt werden. Das ist gut so.

Was hat der Blog THESARTORIALIST.COM mit Open Innovation und Kompetenz zu tun?

Freizeitkleidung1.jpgIn der heutigen Ausgabe der Welt am Sonntag schreibt Ulf Poschardt über Jedermanns neue Kleider. In dem Artikel geht es nicht um die in vielen Magazinen beworbene Designermode einzelner Größen der Branche, sondern um die Mode, die auf der Straße zu finden ist. Diese Mode wird von einigen Modeinteressierten fotografiert und in das Netz gestellt. In der Zwischenzeit haben sich Webseiten und Blogs etabliert, die sogar schon (wie zu lesen ist) unter den TOP 100 der Meinungsmacher in der Modebranche zu finden sind. In dem Beitrag Jedermanns neue Kleider sind folgende genannt: Das Social Network ILIKEMYSTYLE und die Blogs THESARTORIALIST, FACEHUNTER.BLOGSPOT.COM, STYLECLICKER.NET, STILINBERLIN.BLOG.SPOT.COM usw.. Mode wird dabei nicht mehr alleine “von oben” verordnet: Bekannte Designer sagen, was “in” ist. Mode entsteht hier durch die Blogs selbstorganisert “von unten” (Bezug zu Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition), wodurch sich Muster ergeben (Modetrends). Darüber hinaus werden die Kunden in die Wertschöpfungskette integriert, indem sie nicht nur Lieferant von Bedarfsinformationen sind, sondern die konkrete Lösung umsetzen (Kernelement von Open Inovation, bzw. der Interaktiven Wertschöpfung). In Zukunft wird sich die Modebranche (und nicht nur die) daran gewöhnen müssen, dass man zwar weiterhin Geschäftsmodelle “von oben” entwicklen kann, diese sich allerdings auch “von unten” selbstorganisiert entwicklen werden.

Schrör, H. (2008): Innovation as a factor in business success

Teambearbeitung04.jpgIn dem Paper Innovation as factor in business success geht es um folgendes: “The survey on the ‘Factors of Business Success’ was carried out by 15 Member States (BG, CZ, DK, EE, FR, IT, LV, LT, LU, AT, PT, RO, SI, SK and SE). The results of this survey give an insight into the factors that determine the success and growth of newly born enterprises, notably by looking into motivations for starting up one’s own business, the barriers and risks encountered during the first years of existence, the current situation of the enterprise, and business plans for future development.” Es ist aus meiner Sicht schade, dass diese Studien sich immer nur um die klassischen Bereiche (Produktinnovationen usw.) kümmern. Besser wäre es, wenn man gerade bei Neugründungen (newly born enterprises) auch die Chancen für Open Innovation untersuchen würde. Es fehlt also immer wieder der Bezug zu neuen Entwicklungen. Siehe dazu auch meine Kritik an dem Projekt Imp3rove.

Auch Edelmarken nehmen den Trend zur Individualsierung auf

Muster7.jpgIn dem Artikel Blaubeermatsch muss auf das Luxushemd (Financial Times vom 30.03.2008) beschreibt die Autorin u.a. am Beispiel von Etro (und anderer Marken), dass auch immer mehr Edelmarken den Trend zur Individualisierung aufnehmen. Allerdings ist die Wortwahl der Autorin bezeichnend dafür, dass Sie nicht wirklich weiss, wovon sie eigentlich schreibt. Hier ein Beispiel: “Seit Jahren ist es en vogue, Massenprodukte zu ´customizen´ – sie also durch eigene Bastelei in Einzelstücke zu verwandeln. Und das nicht nur im Kreis der Kreativen. Geschäfte sprießen geradezu aus dem Boden, die dem modischen Individualisten professionell beim Aufmotzen helfen.” Es ist der Autorin möglicherweise entgangen, dass es sich bei diesen (und in der Zwischenzeit vielen anderen) Geschäftsmodellen um die Umsetzung von Mass Customizaion and Personalization und darüber hinaus um Open Innovation in der Bekleidungsbranche handelt. Es stellt sich somit die Frage, ob es sich bei den von der Autorin ausgesuchten Beispielen überhaupt um Customization (wie im Text erwähnt), Personalization, Mass Customization oder um Open Innovation handelt. Diese Wettbewerbsstrategien sind somit nicht als “eigene Basteleien” zu verkürzen, sondern Entwicklungen, die den Trend zur Individualisierung aufnehmen, Existenzgründungen ermöglichen und Zukunftssicherung für etablierte Marken schaffen. Die Autorin hat zumindest eine außergewöhnlichen Überschrift gefunden, und damit Aufmerksamkeit erzielt. Wenn Sie tiefer in die Thematik einsteigen wollen: Mass Customization and Personalization: Was versteht man darunter? oder LEAPFROG: Das EU-Projekt zu Mass Customization in der Bekleidungsindustrie – um nur einige zu nennen …

Gaul, W.; Gastes, D. (2007): Erfolg mittels Open Innovation

erfolg-mittels-open-innovation.jpgDer Beitrag von Gaul/Gastes (2007): Erfolg mittels Open Innovation ist erschienen in Karlsruher Transfer 35/2007. Abstract: “Innovationsvorgänge haben sich seit den 60er Jahren von traditionellen technologiezentrierten (technology-push), sequenziellen Prozessen mit funktional getrennten Organisationseinheiten (Matrix- oder Linienorganisation) zu kundenorientierten (market-pull), parallelen Prozessen mit fach- und abteilungsübergreifenden Teams (integrierte Produktentwicklung) weiterentwickelt. Aktuelle Prozessmodelle des Innovationsmanagements betonen die Berücksichtigung der Kundensicht, um das Risiko des Scheiterns eines neuen Angebotes am Markt zu minimieren. Erfolgreiche Entwicklungen neuer Angebote finden vermehrt in Netzwerken statt, die verschiedene Branchen und Stufen der Wertschöpfungsketten verbinden. Vor diesem Hintergrund sind zur weiteren Verbesserung der Erfolgspotenziale ´Open Innovation´ Ansätze einzubeziehen.” Es geht  deutlich hervor, dass Open Innovation kein Ersatz, sondern Ergänzung zum traditionellen Vorgehen (Closed Innovation) ist. Möglicherweise interessieren Sie auch die drei Kernprozesse des Open Innovation Ansatzes.