Savitskaya, I. (2009): Towards Open Innovation in Regional Innovation System: The Case St. Petersburg

Der Research Report 214 Savitskaya, I. (2009): Towards Open Innovation in Regional Innovation System: The Case St. Petersburg zeigt deutlich auf, dass Open Innovation nicht nur in den USA, Asien und Westeuropa ein Thema ist. Auch in Russland befassen sich die Forscher mit den Entwicklungen zu Open Innovation, dabei kommt ihnen auch die Nähe zu Finnland zu Gute. Gerade Finnland ist hier sehr aktiv. Nicht umsonst fand die letzte Weltkonferenz MCPC 2009 in Helsinki statt. Abstract:

Innovation has become a key to sustainable growth and economic development. Its importance is recognised not only at a single company level, but also at the region and country level. Open innovation as an empowering model for knowledge economy has changed the approach to innovation management. Apparently, as Russia is in transition towards innovation based economy, its companies could not escape opening up their innovation process according to western patterns.

This research explores the value added by open innovation embracement in the region to the linkages of triple-helix model within innovation system. The research framework for regional open innovation system is developed in the study taking into account open innovation implementation practices and the centralised model for it is offered. Open innovation is viewed as an empowering mechanism for development of open innovation system.

The study is a qualitative case study. The findings of the study explain open
innovation implementation in the region in interconnection to local innovation system and its special features. The research framework developed in the study can be utilised further on for analogous research of ROISs in Russia and other countries, as well as for cross-systems comparisons.

Auch die von mir initiierte Konferenzreihe MCP-CE (Mass Customization, Personalization and Open Innovation in Central Europe), die im kommenden Jahr zum fünften Mal stattfinden wird, konnte ich in den letzten Jahren sehen, wie das Interesse an Open Innovation in Osteuropa stetig gewachsen ist. Siehe dazu auch MCPC 2011 oder Konferenzen.

Brauchen wir institutionelle Innovationen um unsere Wirtschaftsweise zu transformieren?

“Um unsere Wirtschaftsweise zu transformieren brauchen wir institutionelle Innovationen” (Maja Göpel, Direktorin für Zukunftsgerechtigkeit beim World Future Council In: Die Zeit vom 22.06.2011, S. 35). Zunächst habe ich diesem Satz zugestimmt, doch er unterstellt, dass die Institutionen Einfluss nehmen können auf die Art und Weise, wie wir wirtschaften. Dieser Ordnungsgedanke von Institutionen entstammt einem System der Grenzziehung zwischen Staat und Wirtschaft, Arbeiten und Freizeit, Nationalstaat und “Rest der Welt” usw. Solche Dichotomien sind in einer entgrenzten Welt nicht mehr zeitgemäß. Die Änderungsgeschwindigkeit (Lerngeschwindigkeit?) der Institutionen mit ihrem Beharrungsvermögen und veralteten Deutungsmustern steht dabei auch sozialen Veränderungen (Sozialen Innovationen) im Wege, wodurch es zu “Friktionen” in allen Lebensbereichen kommt (Rechtssystem, Bildungssystem, Wirtschaftssystem, Bankensystem…). Aktuell hechelt die Politik mit ihren schwerfälligen Institutionen der Realität hinterher. Die Menschen wenden sich von dieser traditionellen Politik ab und organisieren sich selbst – über Grenzen hinweg. Diese Selbstorganisation basiert auf der Vernetzung Einzelner und kann dazu führen, unsere Wirtschaftsweise zu verändern. Beispiele sind schon in vielen Bereichen zu finden: Open Source, Open Innovation oder auch Open Democracy. Eine Veränderung der Wirtschftsweise durch Bottom-Up-Initiativen kann also eine Alternative sein. In vielen nordafrikanischen Staaten sieht man schon, wie sich die Bürger eines Landes vernetzen und die etablierten Institutionen zu Veränderungen bewegen.Doch: Afrika ist ja weit weg, oder?

RKW Magazin 2/2011: Innovation im Mittelstand

Das RKW Magazin: Innovation Mittelstand (pdf, 5MB; Herausgeber: RKW Kompetenzzentrum) zeigt anhand von Beispielen auf, wie unterschiedlich der Zugang zum Thema Innovation im Mittelstand sein kann. Es gibt eben nicht die Vorgehensweise, sondern vielfältige Dimensionen, kreative Ideen in markttaugliche Innovationen zu überführen (Vielfalt als Chance). Das gelungene RKW Magazin verbreitet keine Angst vor Veränderungen durch Innovationen (wie es in manchen Artikeln der Tagespresse zu lesen ist), sondern macht Lust auf Kreativität, Innovation und eine bessere, nachhaltigere Zukunft. Weiterhin können Sie sich auch noch den Beitrag Open innovation in der Praxis als Audio Podcast anhören – toll:

Eine allgegenwärtige und lebendige Innovationskultur ist eine entscheidende Voraussetzung, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb dreht sich im aktuellen RKW Magazin alles rund um das Thema “Innovation”.

Studie zum Wettbewerbsfaktor Wissensmanagement 2010: Stand der Praxis in der deutschen Wirtschaft

Die Studie Pawlowsky, P.; Gözalan, A.; Schmidt, S. (2011): Wettbewerbsfaktor Wissensmanagement 2010: Stand der Praxis in der deutschen Wirtschaft wurde vom Bundesminsterium der Wirtschaft in Auftrag gegeben und soll in diesem Jahr noch in Buchform veröffentlicht werden. Erste Ergebnisse wurden auf dem Kongress “Standortvorteil Wissen” Ende Mai in Berlin vorgestellt (WM: Wissensmanagement, ICM: Intellectual Capital Management).

Als wesentliches Studienergebnis zum Status quo der WM/ICM-Aktivitäten in der deutschen Wirtschaft ist festzuhalten, dass bei der Mehrzahl der 3401 befragten Un-ternehmen sich eine überragende Bedeutung von Wissensmanagement zur Kundenorientierung (Kontakte, Reklamation) und zur Fehleridentifikation und Kompetenzidentifikation im Unternehmen zeigt” (S. 22).

Betrachtet man sich die Studie noch ein wenig genauer, so werden auch die Zusammenhänge zum Innovationsmanagement deutlich. Wissensmanagement zur Kundenorientierung geht hier weiter als die bloße Bearbeitung von Kontakten und Reklamationen, sondern geht der Frage nach, wie Kundenwissen in die Wertschöpfung intergriert werden kann (Open Innovation). Der Hinweis zum Fehlermanagement verweist auf ein Riskomanagement und auf eine neue Fehlerkultur, die nicht Fehler saktioniert, sondern manche Fehlertypen als Bestandteil innovativer Prozesse versteht. Nicht zuletzt freut es mich auch zu lesen, dass die Identifikation der Kompetenzen in den Unternehmen immer wichtiger wird. Dabei geht es nicht alleine um Qualifikationen oder um einen Soll-Ist-Abgleich, sondern um das neue Verstandnis von Kompetenz auf allen Ebenen. Siehe dazu auch meine Dissertation Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk, die im Sommer im Verlag Dr. Kovac erscheinen wird.

Ist der Markt – sind die Kunden – reif für Mass Customization?

Die Zusammenfassung der Forrester-Studie Mass Customization Is (Finally) The Future Of Products legt zumindest den Schluss nahe, dass der Markt und die Kunden nun reif sind für Mass Customization:

Mass customization has long been the next big thing in product strategy. After a variety of false starts, its time has finally come. Changes in customer-facing technology are opening up new opportunities for product strategists to bring customers into product design, creating both customer loyalty and higher margins. While it will take a decade for mass customization to become widespread, product strategists should seize the opportunity to be first movers today (…). Ultimately, mass customization holds the promise of helping bring manufacturing back to the US and EU due to the need for local production and highly skilled labor.

Der Aspekt, dass Mass Customization durchaus auch das Potenzial hat, neue Arbeitsplätze in Europa zu schaffen, kommt häufig zu kurz und wird in dieser Studie noch einmal deutlich gemacht. Mass Customization sollte allerdings auch in Verbindung mit Open Innovation gesehen werden, da die Potenziale der Co-Creation für den europäischen Markt noch wesentlich größer sind. Open Innovation ermöglicht über einen offenen Lösungsraum (Mass Customization: Fixed Solutionspace) die Gestaltung – und in Zukunft auch immer stärker auch die Produktion – eigener Kreationen. Davon kann gerade die Kreativwirtschaft enorm profitieren. Es verwundert also nicht, dass die nächste Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and C-Creation MCP 2011 die Verbindungen von Mass Customization und Open Innovation in den Mittelpunkt stellt. Siehe dazu auch Wie funktionieren Open Innovation und Open Manufacturing in der Bekleidungsbranche?

Controlling für Open Innovation: Welche Möglichkeiten gibt es jetzt schon und welche Fragen sind noch offen?

Controlling für eher geschlossene Innovationsprozesse (Closed Innovation) sind in vielen Unternehmen vorhanden. Die stetige Öffnung des Innovationsprozesses (Kooperationen, Allianzen, Cluster, Crowdsourcing und Open Innovation) stellt das Controlling vor neue Aufgaben. Erste Ansätze eines “Open-Innovation-Performance-Measurements” werden in dem Paper Hilgers, D.; Piller, F. (2009): Controlling im Open Innovation -Theoretische Grundlagen und praktische Konsequenzen (PDF) dargestellt. Es wird in dem Beitrag allerdings auch deutlich, dass noch viele Fragen zu klären sind. Dennoch: Der Trend zu Open Innovation (Entgrenzung des Innovationsprozesses) wird auch das Controlling verändern (entgrenzen?). Siehe dazu auch Controlling Open Innovation.

SPREAD: Sustainable Lifestyles 2050 – machen Sie mit

Es gibt dramatische Veränderungen in der Welt, die neue Fragen aufwerfen. Leider gibt es auf diese Fragen oftmals alte Antworten. Das Projekt SPREAD befasst sich damit, neue Antworten zu entwickeln: “SPREAD Sustainable Lifestyles 2050 is a European social platform project running from January 2011 to December 2012. Different societal stakeholders – from business, research, policy and civil society –  are invited to participate in the development of a vision for sustainable lifestyles in 2050. This process will result in a roadmap for strategic action for policy makers and will deliver innovative ideas for business, research and society, regarding the enabling of sustainable lifestyles in European society”. Weitere Hinweise finden Sie auch in dem Flyer zum Projekt. Die Entwicklung sozialer Innovationen sollte ein offener Prozess sein, in den viele (sehr viele) eingebunden werden (Open Innovation). Das Netz bietet hierfür hervorragende Möglichkeiten, die in dem Projekt auch genutzt werden. Der Erfolg der Konferenz The Future of Sustainable Lifestyles and Entrepreneurship (24.-25.05.2011, Köln/Hürth) hat gezeigt, dass großes Interesse an dem Thema besteht und sich die Menschen auch gerne persönlich austauschen wollen. Machen Sie mit und engagieren Sie sich in der Community.

Open Innovation ist eine Chance für den Mittelstand – glauben Sie nicht?

Die Öffnung des Innovationsprozesses (Open Innovation) ist nicht nur für große Unternehmen interessant, sondern auch für den Mittelstand. Gemeinsam mit der Stiftung Industrieforschung hat Prof. Dr. Frank Piller von der RWTH Aachen (Video) wichtige Informationen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten zusammengestellt. Auf der Website Open Innovation: Chance für den Mittelstand finden Sie

Fangen Sie an, sich mit Open Innovation zu befassen – es wird Zeit… Gerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen zum Thema zur Verfügung.