Innovation als Kontinuum zwischen Closed Innovation und Open Innovation

In der Innovationsdebatte gibt es aktuell erbitterte Beiträge um die Deutungshoheit. Die einen favorisieren eher einen geschlossenen Innovationsprozess (Closed Innovation), die anderen natürlich genau das Gegenteil: Open Innovation. Betrachten wir Innovation als Kontinuum (Siehe Anbildung – Quelle: Roth 2008), so können die verschiedenen Diskussionsstränge durchaus eingefangen werden. Es geht nicht um ein “entweder-oder”, sondern um ein “sowohl-als-auch”. Manchen Organisationen ist noch gar nicht bewusst, dass Sie Ihren Innovationsprozess schon behutsam geöffnet haben, inden sie mit Partnern gemeinsam neue Produkte/Dienstleistungen entwickeln, oder sogar in Cluster mitarbeiten. Entscheidend für Organisationen ist, den richtigen Mix zu finden und dafür dann auch die innerbetriebliche Struktur zu entwickeln, mit den neuen Anforderungen zurecht zu kommen (Personalentwicklung, Unternehmenskultur usw.).

Wissen und Innovation: Workshop am 02.02.2012 bei der IHK Köln

Nach meinem Vortrag Produktionsfaktor Wissen im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der IHK Köln, war für den 02.02.2012 ein Worshop zu Wissen und Innovation vorgesehen. In meinen einleitenden Bemerkungen habe ich zunächst Bezüge zwischen Wissen und Innovation aufgezeigt und darauf verwiesen, wie schwierig es ist, Wissen in Handeln umzusetzen (Träges Wissen). Ein weiterer Schwerpunkt galt der wichtigen Rolle des impliziten Wissens für Innovationen (Idee->Invention->Innovation). Im zweiten Teil haben die Teilnehmer von mir noch eine Übersicht erhalten mit der sie die relevanten Wissensdomänen in ihrem unternehmensspezifischen Innovationsprozess bestimmen können. Abschließend bin ich noch auf die Öffnung des Innovationsprozesses (Open Innovation) eingegangen. Da die aktiven Teilnehmer viele Fragen gestellt haben, war es ein insgesamt ein interessanter und spannender Abend.

Neue Technologien benötigen auch ein Umdenken im Innovationsprozess

Seit einigen Jahren habe ich über die Emerging Economy of Personal Fabrication (Fabbers) berichtet. Anfänglich hatte ich das Gefühl, dass diese Entwicklung nicht richtig ernst genommen wurde, denn es war bis dato eher ein Thema an Universitäten und für Konferenzen. Auf den verschiedenen Weltkonferenzen zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation wurde deutlich, dass es in Europa immer mehr Unternehmen gibt, die diese neue Möglichkeiten konkret nutzen. Auf der MCPC 2011 hat beispielsweise die Firma imaterialise.com aus Belgien deutlich gezeigt, dass der Markt stark steigt. Das ist auch nicht ungewöhnlich, denn mit dem Trend zur Individualisierung benötigen wir entsprechende Verfahren und nicht zu vergessen, Dienstleistungen. Der Artikel Ersatzteile einfach ausdrucken (impulse vom 20.01.2012) verdeutlicht die Zusammenhänge: “Teure Maschinen für Metall- oder Kunststoffteile werden überflüssig: Die Aufgabe übernehmen 3-D-Drucker. Sie revolutionieren die Produktion – und vielleicht bald unseren Alltag.” Doch es geht um mehr, als nur neue Technologien zu nutzen. Es geht darum, die Wertschöpfungskette im Unternehmen neu auszurichten – es geht um neue Geschäftsmodelle wie z.B. Mass Customization und Open Innovation.Siehe dazu auch Ponoko. Informieren Sie mich bitte, wenn Sie an einem unverbindlichen Gespräch interessiert sein sollten.

Beispiele von der MCPC 2011, der Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation

Auf der MCPC 2011, der 6. Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation in San Francisco, haben wieder einige Unternehmen im Business Seminar der Konferenz gezeigt, dass diese Strategien erfolgreich umgesetzt werden können: Gemvara (Juwelen), Rickshaw Bagworks (Taschen usw.), YouBar (Energieriegel). Dass auch Industriegüter mass customized hergestellt werden können hat Bene (Büromöbel) in einem Vortrag gezeigt. Der Artikel Kundenwünsche sind Standard (2009) zeigt die Gründe und die Vorgehensweise schön auf. Sollten Sie auch überlegen, wie Sie Mass Customization, Personalization und Co-Creation (Open Innovation) für Ihre Organisation nutzen können, so stehe ich Ihnen gerne für ein unverbindliches Gespräch zur Verfügung. Siehe dazu auch Faktenblatt zu Mass Customization.

Eindrücke zu meinem Vortrag auf der MCPC 2011 in San Francisco

Obwohl ich schon auf recht vielen Konferenzen Vorträge gehalten habe (Veröffentlichungen), war es doch diesmal auf der 6. Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Co-creation etwas besonderes. Einerseits führte die Nähe zum Silicon Valley dazu, dass sehr viele bekannte Experten teilnahmen und die Qualität der Paper recht hoch war. Andererseits hatte ich ein Thema gewählt, das ich ausführlich in meiner Dissertation bearbeitet hatte, und gespannt war, wie die Teilnehmer darauf reagieren würden: Management of Uncertainty: The Key for Open Innovation. Nach meiner Präsentation gab es recht viele Fragen zu einzelnen Aspekten meines Vortrags – ein gutes Zeichen. Mein Thema hatte interessanterweise eine sehr gute Passung zum Vortrag von J. West, der unter anderem fragte, ob wir in der Diskussion um offene Innovationsprozesse ein neues/anderes Verständnis von Kompetenz benötigen. Aus meiner Sicht ja, denn ein erforderliches ebenenüberfreifendes Kompetenzmodell ist bisher nicht vorhanden. In meinem Buch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk skizziere ich ein entsprechendes Framework, das die Anforderungen (aus meiner Sicht) erfüllt.

Was macht eigentlich ein Innovationsmanager, bzw. eine Innovationsmanagerin?

Die Antwort zu dieser kleinen Befragung ist vielschichtig. Für mich wenig überraschend, dass die Tätigkeitsbereiche eines Innovationsmanagers (einer Innovationsmanagerin) so unterschiedlich sind. Im Innovationsprozess (Closed InnovationOpen Innovation) werden verschiedene Kompetenzen gefordert, die sogar je nach Branche und Unternehmen variieren. In dem von mir entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) gehen wir auf diese Anforderungen konkret ein. Siehe dazu z.B. auch Handlungsleitfaden “I M P R O V E” und Termine.

GDI-Studie (2011): Servicekultur im Netzzeitalter

Die GDI-Studie (2011): Servicekultur im Netzzeitalter. Zwischen Algorithmen und Intuition – Wie digitale Dienste zu sinnlichen Erlebnissen werden (Martina Kühne) kann nach Eingabe der Kontaktdaten kostenfrei heruntergeladen werden. “Dienstleistungen dominieren die entwickelten Ökonomien, sie stellen den grössten und am schnellsten wachsenden Wirtschaftssektor” (S.4) zeigt die Bedeutung von Dienstleistungen und von Dienstleistungs-Innovationen (Service-Innovationen). Dabei sind die Spielregeln heute anders als früher, denn neue Technologien machen es möglich, den Service z.B. zu personalisieren. Zahlreiche Beispiele zeigen deutlich auf, dass die Virtualisierung einhergeht mit einem Trend zum Berühren (Touch), was zu einer sinnlichen Erfahrung von Service führt. Das erinnert mich stark an die Experience Economy von Pine und Gilmore. B. Joseph Pine konnte ich gerade auf der MCPC 2011 in San Francisco in einem Vortrag erleben, wo er diesen Aspekt noch weiter ausführte – spannend. Weiterhin weist Chesbrough mit dem begriff Open Service Innovation (MCPC 2011) auf die Öffnung des Innovationsprozesses bei Dienstleistungen hin. Siehe dazu auch Mein Vortrag auf der MCPC 2011. Sollten Sie dazu Fragen haben, so stehe ich Ihnen gerne für ein unverbindliches Gespräch zur Verfügung.

Die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften nutzt Open Innovation

In dem Artikel Fingerle, B. (2011): Open Innovation in der Praxis. Erfahrungen aus einem ZBW-Ideenwettbewerb (Erschienen in: B.I.T.online 14/2011, Ausgabe 3). wird sehr präzise beschrieben, wie Open Innovation im Umfeld einer Zentralbibliothek umgesetzt werden kann, und welche Restriktionen es gegeben hat:

Basierend auf den Erfahrungen aus dem ersten Open Innovation-Ideenwettbewerb der ZBW werden in diesem Beitrag Empfehlungen für die Konzeption und Durchführung von Ideenwettbewerben zusammengefasst und typische Fragen in Open Innovation-Projekten beantwortet: Welches sind die Ziele eines Ideenwettbewerbs? Welche Fragestellung, welche Zielgruppen und welche Anreize sind geeignet, um diese Ziele zu erreichen? Sollte eine externe Ideenwettbewerbsplattform eingesetzt oder eine eigene entwickelt werden? Welche Phasen durchläuft ein Ideenwettbewerb? Welche Marketing- und Community-Management-Maßnahmen sollten ihn begleiten? Wie kann die Ideenbewertung und -auswahl gestaltet und die Weiterverfolgung der Ideen nach dem Wettbewerb gesichert werden?

Es wird hier deutlich, dass jede Branche und jedes Unternehmen seinen Weg zu Open Innovation finden muss, um erfolgreich zu sein. Sollten Sie dazu Fragen haben, so stehe ich Ihnen gerne für ein erstes unverbindliches Gespräch zur Verfügung. Siehe dazu auch MCPC 2011, Konferenzen und Innovationsmanager (IHK).

MCP-CE 2012: 5. Konferenz zu Mass Customization, Personalization und Open Innovation in Osteuropa

Die MCP-CE 2012: 5th International Conference on Mass Customization, Personalization und Open Innovation (Co-Creation) in Central Europe findet vom 19.-21.09.2012 in Novi Sad statt. Als Keynotes konnten wir diesmal Prof. Dr. Frank Piller (RWTH Aachen, Deutschland), Prof. Cipriano Forza (Italien) und Dr. Marcel Weber (Niederlande) gewinnen. Die von mir initiierte Konferenzreihe startete mit der MCP-CE 2004 und der MCP-CE 2006 in Rzeszow/Polen und fand ihre Fortsetzung 2008 und 2010 in Novi Sad. Die zentrale Lage in Nordserbien bietet gerade auch Teilnehmern aus Mittel- und Osteuropa die Möglichkeit, sich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren, oder einen wissenschaftlichen Beitrag für die Konferenz einzureichen. Der jetzt verfügbare Call for Papers enthält alle wichtigen Daten, inkl. der Deadlines. Bitte reichen Sie Ihr Abstract bis zum 23.03.2012 ein. Die umfangreiche Konferenz-Website enthält viele weitere Hinweise zur Region, zur Anreise und zu Übernachtungsmöglichkeiten. Sollten Sie fragen haben, so können Sie sich gerne auch direkt an mich wenden. Ich würde mich freuen, wenn wir uns auf der MCP-CE 2012 persönlich treffen könnten. Siehe dazu auch MCPC 2011 in San Francisco und Konferenzen.

Lead User: Projekte bzw. Workshops planen und durchführen

In der Diskussion um offene Innovationsprozesse beschreibt Chesbrough Möglichkeiten, wie Unternehmen durch Open Innovation (Chesbrough 2003/2006) profitieren können. Von Hippel geht noch einen Schritt weiter und betrachtet User Innovation, ohne dabei nur an Unternehmen zu denken (Democratizing Innovation). Dennoch können Unternehmen auch von den Ideen von Hippels profitieren, indem sie z.B. die Lead User Methode nutzen.

“Lead users are individuals – or they may be firms – that are experiencing needs that are ahead of the targeted market(s). Often, they develop product or service prototypes to satisfy their leading edge needs that will be commercially attractive to firms” (Churchill/von Hippel/Sonnack (2009:9)

Insofern sind Lead User von Early Adopter zu unterscheiden. In dem Handbuch Churchill, J.; von Hippel, E.; Sonnack, M. (2009): LEAD USER PROJECT HANDBOOK: A practical guide for lead user project teams gehen die Autoren zunächst auf den Lead User Ansatz ein und beschreiben dann sehr ausführlich, wie Sie entsprechende Workshops oder Projekte durchführen können. Bei Interesse helfe ich Ihnen dabei. Vereinbaren Sie einfach einen unverbindlichen Termin oder melden Sie sich gleich zum Innovationsmanager an. Dort werden diese, und andere aktuelle Themen des Innovationsmanagements besprochen.