Innovationsmanager (IHK): Was sagen Teilnehmer?

Neben dem Blended Learning Lehrgang Projektmanager (IHK) gibt es in der Zwischenzeit auch den Innovationsmanager (IHK). Dieser Lehrgang orientiert sich im methodisch-didaktischen Aufbau an dem bisher erfolgreich etablierten Format. Inhaltlich werden natürlich die verschiedenen Dimensionen von Innovation angesprochen – darunter auch neue Aspekte wie Open Innovation. Es freut mich daher, wenn ein Teilnehmer seine persönlichen Eindrücke von dem Lehrgang in seinem Blog veröffentlicht: Innovationsmanager (IHK) – Eine Retrospektive. Siehe dazu auch Lernplattform.

Das Innovationsverständnis ändert sich, und damit auch der Umgang mit Innovation (Innovationsmanagement)

Das Projekt INFU hat sich mit dem veränderten Innovationsverständnis auseinander gesetzt, und die Erkenntnisse im INFU Report 2012 zusammengefasst: “However, today innovation is seen as something that can happen anywhere by anyone at anytime. Emerging innovation models such as open innovation, user innovation, or community innovation describe this development stressing that innovation is increasingly perceived as an open, distributed, and networked phenomenon. Accordingly, innovation is not primarily driven by entrepreneurial firms. More often than not, innovations are developed within a network of customers, universities, citizens and public organizations. New paths and arrangements for developing and adopting new products, services, and solutions are driven by new technologies, the willingness of customers and citizens to contribute to innovations against a backdrop of global economic competition and rising educational backgrounds” (INFU-Report 2012:85).

Open Innovation House in Helsinki eröffnet

Am 13.03.2013 wurde das Open Innovation House an der Aalto Universität in Helsinki eröffnet.“Open Innovation House embraces the ideas driving Aalto University. It is a co-creational platform enabling social interaction and exchange of ideas” (Tuula Teeri, President of Aalto University). Es ist interessant zu sehen, dass Open Innovation Unternehmen dazu bringt, sich noch stärker mit Universitäten und anderen Partnern zu vernetzen – nicht nur über Soziale Netzwerke. Der persönliche Kontakt ist bei Open Innovation besonders wertvoll, da hier implizites Wissen in der direkten Interaktion erschlossen wird. Auf der anderen Seite gibt es auch immer mehr User, die sich ohne Unternehmen treffen, um innovativ zu sein: User Innovation. Siehe dazu auch Open Innovation, oder doch besser Innovation Openness?, User Innovation ist irgendwie anders, Wie kann eine Organisation auf User innovation ausgerichtet sein werden?, Lead User Projekte planen und durchführen.

Was ist Netnograghy?

In dem Artikel Bartl, M. (2007): Netnography: Einblick in die Welt der Kunden (Planung & Analyse, 5/2007, S. 83 ff.) weist der Autor auf die Ursprünge des Begriffs hin: “(…) von dem Marketingprofessor Robert Kozinets geprägte Kunstwort `Netnography` fusioniert die beiden Begriffe Internet und Ethnography.” In der Zwischenzeit gibt es einen systematischen Prozess zur Umsetzung im Unternehmen: Netnography Insight. Sie finden auf der Seite darüber hinaus Fallstudien und weitergehende Literaturhinweise. Siehe dazu auch Kozinets, Robert V. (2002), “The Field Behind the Screen: Using Netnography for Marketing Research in Online Communities,” Journal of Marketing Research, 39 (February), 61-72.

Huff, A. S.; Möslein, K. M.; Reichwald, R. (Eds.) (2013): Leading Open Innovation

Das Buch unterscheidet sich von anderen durch die vielfältigen Perspektiven auf das Thema. “The book Leading Open Innovation describes OI’s search for smart people who might expand the space for innovation. It reflects international, cross-sector, and transdisciplinary interests among contributors from the United States, Germany, France, Finland, the United Kingdom, Portugal, Tunisia, Austria, and China working in large multinational organizations, academic institutions, or entrepreneurial projects. They are part of the Peter Pribilla network, which Ralf Reichwald describes at the end of the volume as a point of contact that supports overlapping interests in innovation and leadership.”

OpenAlps 2011-2014: Open Innovation in Alpine SMEs

“Im Projekt OpenAlps verfolgen neun Partnerinstitutionen aus fünf Ländern des Alpenraumes das gemeinsame Ziel, regionale KMUs bei Innovationsprozessen mit externen Partnern zu unterstützen. OpenAlps ist Teil des EU-Alpenraumprogrammes und wird durch Fördergelder  des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch Mittel der Teilnehmerstaaten ko-finanziert. Das Projekt hat ein Budget von 2,6 Millionen Euro und eine Laufzeit von drei Jahren (Juli 2011 – Juni 2014).” Die Öffnung des Innovationsprozesses (Open Innovation) ist gerade für KMU ein heikles Thema. Daher ist es gut, wenn sich regionale Initiativen damit befassen, um Vertrauen für diesen spannenden Weg zu schaffen.

Immer wieder Crowdfunding

In dem Artikel Crowdfunding: Erst kleckern, dann klotzen (FAZ vom 19.01.2013) werden (wieder einmal) die aktuellen Entwicklungen beim Thema Crowdfunding beschrieben und festgestellt, dass wir in Deutschland noch weit hinter den Möglichkeiten zurück sind. Die neuen Finanzierungsmöglichkeiten von Ideen ist eine Konsequenz der Entgrenzung des Innovationsprozesses. Die traditionellen Finanzierungsarten von Ideen/Innovationen passen eher zu einem geschlossenen Innovationsprozess (Closed Innovation). Open Innovation oder sogar User Innovation benötigt ganz andere Strukturen der Finanzierung. Was zur Zeit noch eine Nische darstellt, könnte in naher Zukunft die Ideen- bzw. Innovationsfinanzierung in Deutschland verändern. Siehe dazu auch Freund, R. (2010): How to Overcome the Barriers between Economy and Sociology with Open Inovation, Open Evaluation and Crowdfunding?

Gesellschaft für Informatik e.V. (2012): Memorandum zur Öffnung von Staat und Verwaltung (Open Government)

Das Positionspapier Gesellschaft für Informatik e.V. (2012): Memorandum zur Öffnung von Staat und Verwaltung (Open Government) ist ein Aufruf an die Bürokratie (Herrschaft der Verwaltung, Quelle: Wikipedia), sich zu öffnen und dafür auch neue Technologien zu nutzen. Das ist einerseits nicht besonders überraschend, berücksichtig man den Herausgeber, die Gesellschaft für Informatik e.V. Interessant ist allerdings, dass es sich hier um die Fachgruppe Verwaltungsinformatik handelt, was eine eher verwaltungsorientierte Perspektive auf das Thema vermuten lässt. Diese Vermutung wird bestätigt, wenn man sich den Text durchliest. Meiner Meinung nach versucht die Bürokratie (Herrschaft der Verwaltung, Quelle: Wikipedia), Open Government von Innen nach Außen kontrolliert zu steuern. Das halte ich eher für einen ingenieurwissenschaftlichen Ansatz, der dem komplexen gesellschaftlichen Gesamtsystem nicht gerecht wird. Wie würde Open Government denn aussehen, wenn es aus der Perspektive der Menschen (Bürger?) interpretiert würde – also eher Bottom-Up? Die Herrschaft der Verwaltung (Bürokratie) würde infrage gestellt – doch wer will das schon? Wie es funktionieren kann, zeigt dieses Beispiel. Die Entgrenzungstendenzen sind nicht zu stoppen, sondern können nur verzögert werden.