Sander, J.; Ihm, E. (2006): Ein wirtschaftliches Lernsystem

wirtschaftliches-lernsystem.jpgDie Autoren Sander und Ihm stellen in Ihrem Beitrag Ein wirtschaftliches Lernsystem das Projekt (personalwirtschaft 10/2006, S. 38-41) das Projekt ” Telekom-Learning-Infrastructure-Services” vor. Auf Seite 38 heisst es: “Den Entwicklern aus dem Expertennetzwerk gelang es, pädagogische Konzepte, wirtschaftliche Aspekte und technologische Instrumente miteinander zu verbinden.” Dazu kann man wirklich viel schreiben. Ich konzentriere mich nur auf einige wenige Aspekte:

  1. Die genannten Punkte zu verbinden ist nichts neues. In meinem Paper von der ElearnChina2003 weise ich darauf hin, dass Mass Customization im Bildungssektor eingesetzt werden kann.
  2. Im Sinne einer innovativen Lernkultur [vgl. Schüssler/Thurnes (2005): Lernkulturen in der Weiterbildung] sollte der Ermöglichungsdidaktik der Vorzug vor einer Erzeugungsdidaktik gegeben werden. Daraus leitet sich auch die Kritk an dem Begriff “bildungscontrolling” ab.
  3. Die Autoren verweisen allerdings ausdrücklich auf das Bildungscontrolling, das z.B. von Arnold kritisiert wird: “Die neuen Begriffe, wie Bildungscontrolling oder Qualitätssicherung, begreifen nicht das Wesen der Erwachsenenbildung – im Gegenteil: Sie drohen es zu verfälschen und einem trivisalisiert-mechanistischen Bild von Erwachsenenbildung Vorschub zu leisten. (…) Bildung, Erwachsenenbildung und Weiterbildung sind demnach eigentlich keine Produkte oder allenfalls Produkte besonderer Art. Produkte lassen sich konsumieren., Bildung aber muß von den Subjekten in einem Bildungsprozeß angeeignet werden, d.h. sie sind selbst an der Qualität des Bildungsprozesses beteiligt, und es ist angesichts der Komplexität erwachsenenpädagogischer Situationen und angesichts ihrer nur indirekten Wirkungen keineswegs denkbar, dass die Bedingungen des Gelingens solcher Bildungsprozesse situationsübergreifend definiert, zu Checklisten gebündelt und kontrolliert werden könnten. (…) ´Bildungscontrolling´ – so lässt sich resümieren – ist daher ein Begriff, der nichts begreift, (…)“ (Arnold 2000a, S. 26-29).

Siehe dazu auch Freund, R. (2005): Intellektuelles Kapital und betriebliche Weiterbildung.

MCPC2007: Die Konferenz fand im interessanten Stata Center statt

180px-Wfm_stata_center.jpgVom 07.-09.10.2007 fand die vierte Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2007 in Cambridge/Boston statt. Am 06.10.2007 haben wir uns schon mit einigen Leuten aus der MCP-Community zu einem informellen Austausch in der Cambridge Brewing Company getroffen. Es war schön, mit alten Bekannten zu sprechen und neue Kontakte zu knüpfen. Am Sonntagnachmittag (07.10.2007) begann die Konferenz dann im Stata Center des MIT (Massachusetts Institue of Technology). Sobald ich wieder in Deutschland bin, werde ich auf die einzelnen Konferenztage ausführlicher eingehen. Eins kann ich jetzt schon sagen: Es war ein außergewöhnliches Erlebnis…

Platt, S. (2007): Neue Strategien zum Aufbau nachhaltiger Unternehmensperspektiven

Der Artikel von Stephan Platt Neue Strategien zum Aufbau von nachhaltigen Unternehmensstrategien (In: marketing journal, Ausgabe 1-2, 2007) weist auf die Erweiterung des klassischen Innovationsansatzes hin:

  1. User Centred Design
  2. Lead User Concept
  3. Open Innovation

Diese Strategien sind (wie im Titel erwähnt) bestimmt nicht neu, sondern schon seit langem bekannt. Auf den vielen Weltkongressen zu Mass Customization and Personalization wurden dafür immer wieder Beispiele genannt. Dabei erkennt man schnell, dass der Autor nicht auf Mass Customization and Personalization eingeht. Es bleibt daher unklar, ob die genannten Beispiele Mass Customization and Personalization oder z.B. Open Innovation beschreiben.

MCPC2007: Proceedings of the MCPC 2007 World Conference on Mass Customization & Personalization

mcpc2007.gifNun liegt die endgültige Fassung der (ca. 150) Präsentationen vor: Proceedings. Meine Präsentationen finden Sie auf den Seiten 61 bzw. 65. Die MCPC2007 findet im MIT Stata Center statt und steht unter der Überschrift Extreme Customization (Programm) und findet  Hier einige Bemerkungen aus dem Vorwort: “A growing heterogeneity of demand, the advent of “long tail markets”, exploding product complexities, and the rise of the creative consumer are challenging companies in all industries to find new strategies to react to address – and profit – from these trends. This is the background for the fourth World Conference on Mass Customization & Personalization (MCPC 2007). We want to debate with you what’s viable now, what did not work in the past, and what’s lurking just below the radar in mass customization, personalization, and related fields. We are proud that hundreds of the world’s leading managers, entrepreneurs, researchers, authors, technology providers, and enthusiasts in these fields have found there way to this conference. Extreme Customization is the theme of the 2007 conference. Our manifesto is to shift the mass customization debate from a physical product perspective to a total life cycle experience.”

Mass Customization bei Banken

banker.jpgRalf Drescher schreibt heute unter dem Titel Zertifikate zum Selberbauen (HANDELSBLATT vom 08.09.2007) über die Individualisierung des Derivategeschäfts: “Mit einem innovativen Ansatz sorgt die UBS am Derivatemarkt für Bewegung. Als erster Emittent bietet die Bank ab Mitte November einem breiteren Anlegerkreis die Möglichkeit, sich über ein computerbasiertes System maßgeschneiderte Zertifikate auflegen zu lassen. Experten sehen darin den Startschuss für eine Individualisierung des Derivategeschäfts.” Es geht hier um eine Individualisierung in einem Massenmarkt, also um Mass Customization. Dabei ist zu prüfen, ob die vier Ebenen abgedeckt werden.

MCPC 2007: 150+ presentations on Mass Customization, Personalization, User Co-creation and Open Innovation

Die vierte Weltkonferenz zu Mass Customization und Open Innovation findet im kommenden Monat in den USA statt. Ich freue mich auf eine interessante Konferenz und darauf, auch einen Vortrag halten zu können (Siehe Blogbeitrag). Frank Piller gibt im folgenden Text eine Übersicht zu der wirklich aufregenden Konferenz:

MCPC2007: October 7-9, 2007 at the Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge/Boston, followed by a Business Seminar at HEC Business School Montreal on October 11, 2007. Website: http://www.mcpc2007.com (Program 06-Sept 2007)

A growing heterogeneity of demand, the advent of “long tail markets”, exploding product complexities, and the rise of the creative consumer are demanding innovative strategies from companies in all industries. For many companies, Mass Customization and Personalization (MCP) is an answer. The biannual World Conference on Mass Customization & Personalization (MCPC) is the primary event in this domain. Join us for the MCPC 2007 at MIT, where leading-edge developers, analysts, business thinkers, and researchers creating MCP strategies & technologies intersect with entrepreneurs and corporate managers seeking out these applications to gain a competitive edge.

We invite you to MIT for an in-depth discussion on, for example, co-design toolkits, mass customization strategies, product design for high variety, virtual models, lead user methods, customization value, market trends, open source architecture, customization communities, product family design, MC supply chains, and many case studies, often presented by the company’s founder or CEO. The MCPC 2007 is a multi-track conference featuring a unique combination of high profile keynotes with expert talks, panel discussions, interactive sessions, workshops, receptions, and much more.

A Business Seminar with keynotes from Don Tapscott (“Wikinomics”) and Dell’s Supply Chain Evangelist Mike Gray at HEC Montreal on October 11th, 2007 will provide a focused top-management-view on mass customization in retail and the future of virtual identities. For registration, the full conference program and all further information please go to conference web site: http://www.mcpc2007.com/

Mass Customization von Süßigkeiten

Gefunden im Blog von best-practice-business.de:Der Blogbeitrag Mass Customization von Süßigkeiten vom 07. August 2007 stellt dar, dass es schon einige interessante Aktivitäten gibt,  Mass Customization in der Süßwarenbranche zu etablieren: myM&Ms, Kaugummi, … Lesen Sie sich den Blog doch einfach einmal durch. Siehe dazu auch Was hat Müsli mit Mass Customization zu tun? oder Schocoleum. Dabei ist natürlich immer zu hinterfragen, ob es sich um Customization, Mass Customization oder Personalization handelt….

Wieder ein Bericht über den Trend zu individuell gestalteten Produkten

Zeitung209.jpgIn der heutigen WELT AM SONNTAG schreibt Theresa Schwab über “Mode mit Persönlichkeit” und weist darauf hin, dass Kunden immer öfter individuell gestaltete Produkte haben wollen. Dabei verweist die Autorin auf die allseits bekannten Beispiele von Adidas (Mi adidas), Nike (NIKEiD), Spreatshirt usw. hin. Es ist gut, dass Leser der WELT AM SONNTAG mit diesen Möglichkeiten immer wieder konfrontiert werden. Wenn man aber schon so alte Beispiele verwendet, so hätte ich mir in dem Beitrag auch Weiterführendes gewünscht. Beispielsweise einen Hinweis auf Mass Customization and Personalization, auf die nächste Weltkonferenz zu MCP oder …..  Siehe dazu auch folgende Beiträge:

  1. Warum weist man nicht auf Mass Customization and Personalization bzw. Open Innovation hin?
  2. Mass-customized shoes: So wird´s gemacht
  3. Was versteht man unter Individualisierung?

MCPC2007 am MIT in Boston: Das vorläufige Programm liegt vor

800x400cover.gifDie vierte Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2007 findet vom 07.-09.10.2007 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston (USA) statt: “The objective of the MCPC 2007 is to extend the dialogue beyond today’s definition and to look what is next in MCP”. Die Abstracts der ca. 150 angenommenen Paper/Präsentationen wurden nun in einem vorläufigen Konferenzprogramm veröffentlicht. Das endgültige Programm wird Ende August vorliegen. Zu den Keynotes der Konferenz gehören B. Jospeh Pine II (Author of “Mass Customization” and “The Experience Economy”), Prof. Eric von Hippel (MIT Sloan School of Management), Prof. William J. Mitchell (MIT Media Lab and MIT School of Architecture), Prof. Marvin Minsky (MIT Media Lab and MIT AI Lab). Das Programm gliedert sich in folgende Themenbereiche, die wiederum Unterpunkte haben:

  1. Keynote Plenary Presentations
  2. MCP Showcase Sessions
  3. Mass Customization Management
  4. User Innovation: Linking Mass Customization and Open Innovation
  5. Designing Solution Spaces: Product Architectures and Configuration Systems for Mass Customization
  6. Manufacturing, Operations and Supply Chain Management for Mass Customization
  7. Applying Mass Customization in Industry: A Focused View on Mass Customization in Diverse Fields

Meine Paper finden Sie im vorläufigen Konferenzprogramm unter:

5.3.4 MCP-Toolkits in Practice: Real Life Experiences in Practice

Freund, R.; Tsigkas, A.: How To Improve Customer Interaction Through The Concept Of Multiple Competences

Presenter: Robert Freund

6.4 Suplly-Chain Management For Mass Customization

Tsigkas, A.; Freund, R.: Intelligent Agents Assisted Value Added Communities For MCP Supply Networks

Presenter: Alexander Tsigkas (Muss noch im Programm geändert werden)

Bisher habe ich an allen MCP-Weltkonferenzen (MCPC2001 in Hong Kong, MCPC2003 in München und MCPC2005 in Hong Kong) teilgenommen. Da die MCPC2007 diesmal das erste Mal in den USA stattfindet (und das auch noch am weltbekannten Massachusetts Institute of Technology – MIT), freue ich mich auf diese Konferenz ganz besonders …

Fletcher, A. (2006): A study of the online Virtual Community of Threadless.com and their attitudes to Mass Customisation

Ausschnitt.jpgDie Dissertation vom Adam Fletcher hat einen viel längeren Titel: “Do consumers want to design unique products on the internet? A study of the online Virtual Community of Threadless.com and their attitudes to Mass Customisation, Mass Production and Collaborative Design”. Ich halte diese Arbeit für besonders spannend, weil sie einerseits Kernpunkte von Mass Customization bei der Herstellung von T-Shirts beleuchtet aber andererseits (und das ist für mich viel wichtiger) den Übergang von Mass Customization zu Open Innovation am Beispiel von Thredless darstellt. Unternehmen können von dieser Analyse lernen und überlegen, wie man diese Erfolgsfaktoren übertragen kann. Siehe dazu auch Threadless selbst getestet und Spreadshirt-Video. Spreadshirt hat das Konzept von Threadless.com in Deutschland umgesetzt. Zunächst aus meiner Sicht mit Hilfe von Mass Customization. In der Zwischenzeit geht man immer stärker dazu über, die Community mit einzubinden (auch durch die Übernahme eines französischen Konkurrenten). Dieses Beispiel zeigt, wie man mit Hilfe von Mass Customization und Open Innovation wieder Arbeitsplätze in Europa schaffen kann – und zwar in Branchen, bei denen man es nicht mehr für möglich gehalten hat. Wie sieht es in Ihrer Branche aus?