Platt, S. (2007): Neue Strategien zum Aufbau nachhaltiger Unternehmensperspektiven

Der Artikel von Stephan Platt Neue Strategien zum Aufbau von nachhaltigen Unternehmensstrategien (In: marketing journal, Ausgabe 1-2, 2007) weist auf die Erweiterung des klassischen Innovationsansatzes hin:

  1. User Centred Design
  2. Lead User Concept
  3. Open Innovation

Diese Strategien sind (wie im Titel erwähnt) bestimmt nicht neu, sondern schon seit langem bekannt. Auf den vielen Weltkongressen zu Mass Customization and Personalization wurden dafür immer wieder Beispiele genannt. Dabei erkennt man schnell, dass der Autor nicht auf Mass Customization and Personalization eingeht. Es bleibt daher unklar, ob die genannten Beispiele Mass Customization and Personalization oder z.B. Open Innovation beschreiben.

MCPC2007: Proceedings of the MCPC 2007 World Conference on Mass Customization & Personalization

mcpc2007.gifNun liegt die endgültige Fassung der (ca. 150) Präsentationen vor: Proceedings. Meine Präsentationen finden Sie auf den Seiten 61 bzw. 65. Die MCPC2007 findet im MIT Stata Center statt und steht unter der Überschrift Extreme Customization (Programm) und findet  Hier einige Bemerkungen aus dem Vorwort: “A growing heterogeneity of demand, the advent of “long tail markets”, exploding product complexities, and the rise of the creative consumer are challenging companies in all industries to find new strategies to react to address – and profit – from these trends. This is the background for the fourth World Conference on Mass Customization & Personalization (MCPC 2007). We want to debate with you what’s viable now, what did not work in the past, and what’s lurking just below the radar in mass customization, personalization, and related fields. We are proud that hundreds of the world’s leading managers, entrepreneurs, researchers, authors, technology providers, and enthusiasts in these fields have found there way to this conference. Extreme Customization is the theme of the 2007 conference. Our manifesto is to shift the mass customization debate from a physical product perspective to a total life cycle experience.”

Mass Customization bei Banken

banker.jpgRalf Drescher schreibt heute unter dem Titel Zertifikate zum Selberbauen (HANDELSBLATT vom 08.09.2007) über die Individualisierung des Derivategeschäfts: “Mit einem innovativen Ansatz sorgt die UBS am Derivatemarkt für Bewegung. Als erster Emittent bietet die Bank ab Mitte November einem breiteren Anlegerkreis die Möglichkeit, sich über ein computerbasiertes System maßgeschneiderte Zertifikate auflegen zu lassen. Experten sehen darin den Startschuss für eine Individualisierung des Derivategeschäfts.” Es geht hier um eine Individualisierung in einem Massenmarkt, also um Mass Customization. Dabei ist zu prüfen, ob die vier Ebenen abgedeckt werden.

MCPC 2007: 150+ presentations on Mass Customization, Personalization, User Co-creation and Open Innovation

Die vierte Weltkonferenz zu Mass Customization und Open Innovation findet im kommenden Monat in den USA statt. Ich freue mich auf eine interessante Konferenz und darauf, auch einen Vortrag halten zu können (Siehe Blogbeitrag). Frank Piller gibt im folgenden Text eine Übersicht zu der wirklich aufregenden Konferenz:

MCPC2007: October 7-9, 2007 at the Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge/Boston, followed by a Business Seminar at HEC Business School Montreal on October 11, 2007. Website: http://www.mcpc2007.com (Program 06-Sept 2007)

A growing heterogeneity of demand, the advent of “long tail markets”, exploding product complexities, and the rise of the creative consumer are demanding innovative strategies from companies in all industries. For many companies, Mass Customization and Personalization (MCP) is an answer. The biannual World Conference on Mass Customization & Personalization (MCPC) is the primary event in this domain. Join us for the MCPC 2007 at MIT, where leading-edge developers, analysts, business thinkers, and researchers creating MCP strategies & technologies intersect with entrepreneurs and corporate managers seeking out these applications to gain a competitive edge.

We invite you to MIT for an in-depth discussion on, for example, co-design toolkits, mass customization strategies, product design for high variety, virtual models, lead user methods, customization value, market trends, open source architecture, customization communities, product family design, MC supply chains, and many case studies, often presented by the company’s founder or CEO. The MCPC 2007 is a multi-track conference featuring a unique combination of high profile keynotes with expert talks, panel discussions, interactive sessions, workshops, receptions, and much more.

A Business Seminar with keynotes from Don Tapscott (“Wikinomics”) and Dell’s Supply Chain Evangelist Mike Gray at HEC Montreal on October 11th, 2007 will provide a focused top-management-view on mass customization in retail and the future of virtual identities. For registration, the full conference program and all further information please go to conference web site: http://www.mcpc2007.com/

Mass Customization von Süßigkeiten

Gefunden im Blog von best-practice-business.de:Der Blogbeitrag Mass Customization von Süßigkeiten vom 07. August 2007 stellt dar, dass es schon einige interessante Aktivitäten gibt,  Mass Customization in der Süßwarenbranche zu etablieren: myM&Ms, Kaugummi, … Lesen Sie sich den Blog doch einfach einmal durch. Siehe dazu auch Was hat Müsli mit Mass Customization zu tun? oder Schocoleum. Dabei ist natürlich immer zu hinterfragen, ob es sich um Customization, Mass Customization oder Personalization handelt….

Wieder ein Bericht über den Trend zu individuell gestalteten Produkten

Zeitung209.jpgIn der heutigen WELT AM SONNTAG schreibt Theresa Schwab über “Mode mit Persönlichkeit” und weist darauf hin, dass Kunden immer öfter individuell gestaltete Produkte haben wollen. Dabei verweist die Autorin auf die allseits bekannten Beispiele von Adidas (Mi adidas), Nike (NIKEiD), Spreatshirt usw. hin. Es ist gut, dass Leser der WELT AM SONNTAG mit diesen Möglichkeiten immer wieder konfrontiert werden. Wenn man aber schon so alte Beispiele verwendet, so hätte ich mir in dem Beitrag auch Weiterführendes gewünscht. Beispielsweise einen Hinweis auf Mass Customization and Personalization, auf die nächste Weltkonferenz zu MCP oder …..  Siehe dazu auch folgende Beiträge:

  1. Warum weist man nicht auf Mass Customization and Personalization bzw. Open Innovation hin?
  2. Mass-customized shoes: So wird´s gemacht
  3. Was versteht man unter Individualisierung?

MCPC2007 am MIT in Boston: Das vorläufige Programm liegt vor

800x400cover.gifDie vierte Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2007 findet vom 07.-09.10.2007 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston (USA) statt: “The objective of the MCPC 2007 is to extend the dialogue beyond today’s definition and to look what is next in MCP”. Die Abstracts der ca. 150 angenommenen Paper/Präsentationen wurden nun in einem vorläufigen Konferenzprogramm veröffentlicht. Das endgültige Programm wird Ende August vorliegen. Zu den Keynotes der Konferenz gehören B. Jospeh Pine II (Author of “Mass Customization” and “The Experience Economy”), Prof. Eric von Hippel (MIT Sloan School of Management), Prof. William J. Mitchell (MIT Media Lab and MIT School of Architecture), Prof. Marvin Minsky (MIT Media Lab and MIT AI Lab). Das Programm gliedert sich in folgende Themenbereiche, die wiederum Unterpunkte haben:

  1. Keynote Plenary Presentations
  2. MCP Showcase Sessions
  3. Mass Customization Management
  4. User Innovation: Linking Mass Customization and Open Innovation
  5. Designing Solution Spaces: Product Architectures and Configuration Systems for Mass Customization
  6. Manufacturing, Operations and Supply Chain Management for Mass Customization
  7. Applying Mass Customization in Industry: A Focused View on Mass Customization in Diverse Fields

Meine Paper finden Sie im vorläufigen Konferenzprogramm unter:

5.3.4 MCP-Toolkits in Practice: Real Life Experiences in Practice

Freund, R.; Tsigkas, A.: How To Improve Customer Interaction Through The Concept Of Multiple Competences

Presenter: Robert Freund

6.4 Suplly-Chain Management For Mass Customization

Tsigkas, A.; Freund, R.: Intelligent Agents Assisted Value Added Communities For MCP Supply Networks

Presenter: Alexander Tsigkas (Muss noch im Programm geändert werden)

Bisher habe ich an allen MCP-Weltkonferenzen (MCPC2001 in Hong Kong, MCPC2003 in München und MCPC2005 in Hong Kong) teilgenommen. Da die MCPC2007 diesmal das erste Mal in den USA stattfindet (und das auch noch am weltbekannten Massachusetts Institute of Technology – MIT), freue ich mich auf diese Konferenz ganz besonders …

Fletcher, A. (2006): A study of the online Virtual Community of Threadless.com and their attitudes to Mass Customisation

Ausschnitt.jpgDie Dissertation vom Adam Fletcher hat einen viel längeren Titel: “Do consumers want to design unique products on the internet? A study of the online Virtual Community of Threadless.com and their attitudes to Mass Customisation, Mass Production and Collaborative Design”. Ich halte diese Arbeit für besonders spannend, weil sie einerseits Kernpunkte von Mass Customization bei der Herstellung von T-Shirts beleuchtet aber andererseits (und das ist für mich viel wichtiger) den Übergang von Mass Customization zu Open Innovation am Beispiel von Thredless darstellt. Unternehmen können von dieser Analyse lernen und überlegen, wie man diese Erfolgsfaktoren übertragen kann. Siehe dazu auch Threadless selbst getestet und Spreadshirt-Video. Spreadshirt hat das Konzept von Threadless.com in Deutschland umgesetzt. Zunächst aus meiner Sicht mit Hilfe von Mass Customization. In der Zwischenzeit geht man immer stärker dazu über, die Community mit einzubinden (auch durch die Übernahme eines französischen Konkurrenten). Dieses Beispiel zeigt, wie man mit Hilfe von Mass Customization und Open Innovation wieder Arbeitsplätze in Europa schaffen kann – und zwar in Branchen, bei denen man es nicht mehr für möglich gehalten hat. Wie sieht es in Ihrer Branche aus?

Call Center Trends: Mass Customization und Wissensmanagement

AmTelefon2038.jpgAchim Plate hat in seinem Call Center World Vortrag zur “Call Center Industrialisierung” auch über  Mass Customization und über den Umgang mit Wissen gesprochen (Veröffentlicht im Kundenmagazin der D+S europe AG, Ausgabe 2-2007. Dabei wird die englische Version Mass Customisation benutzt). In dem Vortrag werden sieben Thesen zur Industrialisierung der Call Center genannt. Gestützt werden diese Thesen durch eine aktuelle, im Auftrag der D+S europe AG entstandene Studie des Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation der Fraunhofer Gesellschaft zum Thema „Zukünftige Kundenmanagement-Strategien“ (Eigene Hervorhebungen):

  1. Mobile Medien
  2. IT-Virtualisierung
  3. Das Wissen des Kunden: Für den Auftraggeber (und teilweise auch für das Call Center selbst) bildet das Wissen des Kunden eine wichtige Rückmeldung zur eigenen Weiterentwicklung.
  4. Das Wissen des Auftraggebers: Das fachliche und prozedurale Know-how des Auftraggebers ist die Voraussetzung, um Kunden angemessen bedienen zu können.
  5. Mass Customisation und Emotionalisierung: Die persönliche Konfektionierung von Massenprodukten bei entsprechender Unterstützung durch das Call Center ist dazu angetan, das Kundenbedürfnis nach Individualität stärker zu befriedigen und so auch Emotionen zu vermitteln.
  6. Die Customer Service Performance Organisation
  7. Neue Dienstleistungsberufe

Es freut mich zunächst, dass auch in Call Centern erkannt wird, wie wichtig der Umgang mit der Ressource Wissen ist. Dabei sollte man natürlich Daten, Informationen und Wissen unterscheiden (Siehe Wissenstreppe). Das hat allerdings auch negative Seiten für externe Call Center. Ein Unternehmen, das die Wissensperspektive verfolgt, wird nicht umhin kommen, den Kundenkontakt direkt, also nicht über ein dazwischen geschaltetes externes Call Center, aufzubauen. Weiterhin sollten gerade beim Kundenwissen die Möglichkeiten von Open Innovation mit bedacht werden.

Beim Thema Mass Customization (ich bleibe hier bei der amerikanischen Schreibweise) schreibt der Autor eher über Personalization und reduziert die hybride Wettbewerbsstrategie auf eine “IT-gestützte kundenindividuelle Fertigung (die sogenannte Mass Customisation)” (S.2). Das ist natürlich nicht in Ordnung, denn Mass Customization besteht beispielsweise aus vier Ebenen und nicht nur aus den hier angedeuteten zwei, usw. Ich möchte das an dieser Stelle nicht weiter ausführen (Siehe dazu u.a. Maß-geschneidert ist nicht gleich Mass Customization). Man merkt bei solchen Artikeln doch, dass die neuen Konzepte wie Wissensmanagement/Wissensbilanz sowie Mass Customization and Personalization (Open Innovation) noch nicht so richtig erfasst werden. Aber dafür gibt es ja diesen Blog ….

Mass Customized Shoes: So wird es gemacht

Schuhregal.jpgDas Thema Schuhproduktion lässt mich nicht los. Wie schon in dem Beitrag Schuhe für das 21. Jahrhundert? Warum nicht gleich richtig? angemerkt, gibt es heute viel bessere Möglichkeiten, preisgünstige, individuelle Schuhe für einen Massenmarkt herzustellen: Eben Mass Customization in dieser Branche umzusetzen. Das Unternehmen Otabo aus den USA zeigt, wie man es macht. In dem beeindruckenden Video (Bei Youtube eingestellt am 25.01.2007) wird die ganze Wertschöpfungskette, inkl. der maschinellen Bearbeitung gezeigt. Es ist schön zu sehen, wie professionell die Fußdaten abgenommen und in die Berabeitung an den Maschinen überführt werden. Letztendlich die Frage: Was kosten die Schuhe? Zur Zeit sind es hauptsächlich Herrenschuhe, die 400 $ kosten sollen, also bei dem jetzigen Kurs ca. 300 EUR. Wenn die Maschinen und Anlagen von mehr Unternehmen eingesetzt werden, kann der Preis bestimmt noch reduziert werden. Ich frage mich, wann wir in Europa diese Möglichkeiten endlich stärker nutzen. Da sind die Hersteller gefragt, aber auch die Kunden, die mehr nach solchen Angeboten suchen sollten.