Die Potentiale von Mass Customization sind noch nicht vollständig erschlossen

In den letzten 20 Jahren (seit 1993; Joseph Pine) wurde sehr viel über Mass Customization berichtet, u.a. in der Presse und auf den verschiedenen Weltkonferenzen an denen ich teilgenommen und auch Vorträge gehalten habe (Veröffentlichungen). Immer wieder habe ich in unserem Blog darüber berichtet, dass Mass Customization häufig nicht richtig interpretiert und darsgestellt wird. Manchmal wird schon eine Individualisierung bzw. Personalisierung als Mass Customization “verkauft”, obwohl zu Mass Customization vier Ebenen gehören. Es ist daher erfreulich, wenn auf der republica 2013 ein Beitrag in diese Richtung geht. Auch wenn ich nicht mit allen Aussagen in dem Video einverstanden bin, so zeigt es doch, dass die Potentiale von Mass Customization noch nicht vollständig erschlossen sind. Sollten Sie daran interessiert sein, Mass Customization zu nutzen, so können Sie mich gerne ansprechen.

Abschlussbericht des Arbeitskreises Industrie 4.0 vom April 2013

Der Abschlussbericht acatech (Hrsg.) (2013): Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 (Veröffentlicht im April 2013) enthält u.a. auf Seite 5 folgenden Hinweis: “Das Potenzial von Industrie 4.0 ist immens: Die Smart Factory kann individuelle Kundenwünsche berücksichtigen und selbst Einzelstücke rentabel produzieren. In Industrie 4.0 sind Geschäfts- und Engineering- Prozesse dynamisch gestaltet, das heißt, die Produktion kann kurzfristig verändert werden und flexibel auf Störungen und Ausfälle, zum Beispiel von Zulieferern, reagieren. Die Produktion ist durchgängig transparent und ermöglicht optimale Entscheidungen. Durch Industrie 4.0 entstehen neue Formen von Wertschöpfung und neuartige Geschäftsmodelle. Gerade für Start-ups und kleine Unternehmen bietet sich hier die Chance, nachgelagerte Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten.” Das ist ein eindeutiger Hinweis auf Mass Customization, bz. Open Innovation und User Innovation. Darüber hinaus wimmelt es in dem Bericht von Begriffen wie “smart”, “selbstorganisiert”, “vernetzt” und “intelligent”. Warum neuere Entwicklungen immer auch gleich eine x-te industrielle Revolution darstellen sollen, erschließt sich mir nicht ganz. Siehe dazu auch Schon wieder eine industrielle Revolution?, Intelligente Organisation, Fabbers, OpenRC Projekt oder auch Ponoko.

Blazek, P.; Partl, M.; Streichsbier, C. (2013): Configurator Database Report 2013

Paul Blazek hat mit seinen Kolleginnen einen umfangreichen Report zu der von ihm initiierten Configurator Database veröffentlicht. Konfiguratoren sind das Herzstück einer jeden Mass Customization Strategie, da sie die Zusammenstellung von Produkten in einem definierten Lösungsraum ermöglichen (Fixed Solution Space). Die Buchankündigung sieht so aus: “The Configurator Database Report 2013 is a status quo analysis of 900 international web-based product configurators which are listed in the Configurator Database. The aim of this report is to provide market information about mass customization, statistics and insights on different key variables used in product configuration systems.”

MCPC 2013 wird nicht vom 13.-15.10.2013 in Boston stattfinden

Obwohl vorher angekündigt, wird die nächste Weltkonferenz nicht am MIT stattfinden. Diese Information haben alle bisherigen Teilnehmer der Konferenzreihe erhalten – schade (Open Letter). Die letzten Jahre deutete sich diese Entwicklung allerdings schon an: Anfangs war es wirklich noch eine Weltkonferenz mit Veranstaltungen in Asien, Europa und den USA. In den letzten Jahren allerdings, wurde die Konferenz immer mehr zu einem Business Seminar mit einen akademischen Anhängsel. Es ist schade, dass die Konferenzserie nun zunächst beendet scheint und wir diese Information so spät erhalten haben… Nun werden bestimmt die nationalen/regionalen Konferenzen stärker in den Fokus rücken. Siehe dazu auch die von mir initiierte Konferenzreihe zu Mass Customization und Co-Creation in Osteuropa: MCP-CE. Die nächste Konferenz wird im Herbst 2014 stattfinden – bestimmt!

Wird es in 2013 immer mehr individuelle Produkte und Dienstleistungen geben?

Es ist seit Jahren deutlich zu erkennen: Es gibt in allen Bereichen einen Trend zu individuellen Produkten und Dienstleistungen. Neue Technologien wie Fabbers, Laser-Cutter usw. ermöglichen es den Unternehmen – und immer mehr auch jeden Einzelnen von uns – die einzelnen Bedürfnisse in Produkte und Dienstleistungen umzusetzen, ohne dass diese Leistungen viel mehr Kosten müssen, als standardisierte Massenprodukte. Die Geschäftsmodelle dahinter heißen dann Customization, Personalization oder auch Mass Customization. Im Eifer der Entwicklungen werden hier in der Presse und in den sozialen Medien schon einmal die Unterschiede nicht klar genug herausgestellt, denn: Nicht jede Individualsierung ist auch Mass Customization. Darüber hinaus können Sie auch Ihre Designansprüche mit Hilfe der neuen Technologien selbst erstellen und im Idealfall sogar dadurch Ihre eigene Marke kreieren. Diese User-Innovation bedeutet allerdings, dass wir bereit sein müssen, dafür auch Zeit und Energie zu investieren: ” … those products will yield significant environmental benefits by saving on transport and waste, though this will only happen if we really are willing to spend the time and energy requiered to design things for ourselves.” Diesen Text habe ich in der International Harald Tribune vom 31.12.2012/01.01.2013 auf Seite 11 gefunden. Der Artikel Rawthorn, A. (2013): In the new year, products with personal touch beschreibt auf einer 3/4-Seite ausführlich, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Machen Sie den ersten Schritt und suchen Sie gezielt nach dem, was Sie schon immer haben wollen und (!) setzen Sie es um, wenn die etablierten Unternehmen es nicht anbieten. Warum eigentlich nicht?

Anisic, Z.; Freund, R. (Eds.) (2012): Proceedings of the 5th International Conference on Mass Customization and Personalization in Central Europe

Die Konferenzbeiträge zur MCP-CE 2012 sind veröffentlicht unter Anisic, Z.; Freund, R. (Eds.) (2012): Proceedings of the 5th International Conference on Mass Customization and Personalization in Central Europe, MCP-CE 2012. Bei Interesse wenden Sie sich bitte per Mail an Dr. Zoran Anisic. Natürlich können Sie sich auch gerne an mich wenden. Siehe dazu auch diesen Blogbeitrag.

Fotos von der MCP-CE 2012

Machen Sie sich einen Eindruck von den verschiedenen Konferenztagen (MCP-CE 2012), von den informellen Treffen und von den kulturellen Ausflügen: Fotogalerie. Die MCP-CE wird immer besser angenommen. Viele – gerade junge – Teilnehmer aus insgesamt 16 Ländern haben sich an der Schnittstelle von Westeuropa und Osteuropa zu den Themen Mass Customization, Personalization and Co-Creation getroffen. Alle freuen sich schon jetzt auf die MCP-CE 2014, die noch ein bischen besser werden soll. Gemeinsam mit meinem Kollegen Ass. Prof. Zoran Anisic von der Universität Novi Sad, der kompetenten Unterstützung von Prof. Cipriano Forza (Italien) und nicht zuletzt von Prof. Frank Piller (RWTH Aachen) sollte uns das gelingen. Erste Anregungen haben wir schon bei der Abschlussveranstaltung erhalten.

Kritik am FAZ-Artikel zu Mass Customization

Der Artikel Mass Customization: Massenware nach Maß (FAZ vom 24.09.2012) wird wie folgt eingeleitet: “Personalisierte Produkte sind im Trend. Immer mehr junge Kunden stellen ihr Lebensmittel oder Geschenke online selbst zusammen, was den Preis und die Kaufbereitschaft steigen lässt”. Es ist grundsätzlich gut, wenn die Tagespresse über Mass Customization berichtet, doch habe ich hier einige Einwände. Mass Customization und Personalization sollten deutlicher unterschieden werden. Darüber hinaus ist es das Ziel von Mass Customization, dass der Preis für das Produkt oder die Dienstleistung nicht wesentlich teurer als ein Standdardprodukt (eine Standarddienstleistung) ist. Siehe dazu Vier Ebenen.

MCP-CE 2012: Die Konferenz war ein wichtiger Meilenstein

Die von mir initiierte Konferenzreihe zu Mass Customization, Personalization und Open Innovation in Central Europe (MCP-CE) fand in der letzten Woche zum 5. Mal statt – diesmal in Novi Sad, Serbien: MCP-CE 2012. Wie Sie der Grafik entnehmen können, konnten wir die Anzahl der Paper wieder einmal deutlich erhöhen. Weiterhin wurde klar, dass sich immer mehr Paper mit Open Innovation und Co-Creation befassen (Konferenzprogramm). Die verschiedenen Keynotes wie Prof. Frank Piller, Prof. Cipriano Forza und Dr. Marcel Weber gaben in ihren Vorträgen wertvolle Impulse für Diskussionen. Neben den fachlichen Themen waren auch die informellen Austauschmöglichkeiten wichtig, denn an der Schnittstelle verschiedener Kulturkreise kommt es durchaus zu unterschiedlichen Auffassungen – und das ist gut so. Die Universität Novi Sad (mit ihren ca. 38.000 Studenten) ist ein sehr guter Gastgeber für die Konferenzreihe. In den verschiedenen Gesprächen hat sich gezeigt, dass sich die Teilnehmer schon jetzt auf die nächste MCP-CE 2014 freuen. Bis dahin werden wir die Anregungen aufnehmen, um dann eine noch spannendere Konferenz anbieten zu können.

MCP-CE 2012: Das endgültige Konferenzprogramm liegt nun vor

Für die 5. Internationale Konferenz zu Mass Customization and Personalization in Central Europe (MCP-CE 2012, 19.-21.09.2012, Universität Novi Sad, Serbien) liegt nun das endgültige Konferenzprogramm vor. Der erste Konferenztag beleuchtet die aktuellen Entwicklung bei Mass Customization. Prof. Cipriano Forza (Italien) wird hierzu einen einleitenden Vortrag halten.Ich werde in meinem Vortrag auf Co-Creation und Bottom-Up Economy eingehen. Am zweiten und dritten Konferenztag werden wir auch viele Beiträge zu Open Innovation und Co-Creation haben. Ich freue mich schon jetzt auf die anregenden Gespräche mit den vielen Kollegen.