In dem Buch Baltes, B. (2001:42-43): Online Lernen findet man einen interessanten Vergleich der Entwicklungen von Atomtheorie und Lerntheorien: “Die Entwicklung der Lerntheorien scheint einem ähnlichen Muster wie die Erforschung der Materie zu folgen. Während des 18. Jahrhunderts begannen die Menschen Lernmodelle zu untersuchen und zu entwickeln. Die behavioristische Lerntheorie befasste sich mit der Beobachtung von Verhaltensmustern und ignorierte die Vorgänge, die sich im Inneren des Geistes abspielten. Der Behaviorismus ist also mit Daltons Atommodell zu vergleichen, demzufolge ein Atom lediglich ein Teilchen darstellt. Später erkannten die Forscher, dass im Inneren der Menschen bestimmte Vorgänge stattfinden, sogenannte kognitive Prozesse, die berücksichtigt werden müssen. Ebenso erkannten die Physiker, dass das Verhalten eines Atoms durch Prozesse verursacht wird, die im Inneren des Atoms ablaufen. Die Wissenschaftler mussten feststellen, dass weder das Atom noch der Lernprozess beständig sind. Könnte man nun also den konstruktivistischen Ansatz als Quantentheorie des Lernens bezeichnen? Die Quantentheorie baut auf die früheren Atomtheorien auf. Der Konstruktivismus baut auf der Theorie des Behaviorismus auf, da er gewissermaßen mehrer Sichtweisen akzeptiert und die Auffassung vertritt, das Lernen sei eine persönliche Deutung unserer Umgebung. Der Konstruktivismus basiert auch auf kognitivistischen Theorien, welche Lernen mit der Konstruktion von Systemen und der Verbindung mit früherem Wissen und Kenntnissen erläutern. Am stärksten unterscheiden sich diese Theorien in der Methode der Bewertung. Der Behaviorismus und der Kognitivismus bewerten das Erreichen bestimmter Ziele, der Konstruktivismus hingegen bedient sich einer subjektiveren Bewertung. Zum Schluss lässt sich folgendes feststellen: Bohrs Atommodell wird häufig in Schulen zur Einführung des Quantensystems (Protonen, Neutronen und Elektronen) eingesetzt. Im Bildungswesen greifen auch Vertreter des Konstruktivismus zur Vermittlung von Grundwissen und Grundkenntnissen gelegentlich auf den Behaviorismus zurück.”
Wissens-Floater oder eher Informations-Floater?
Der Frage Was ist ein Wissens-Floater? gehen die beiden Professoren Woyand und Richter an der Bergischen Universität Wuppertal nach: “Ein Wissensfloater ist eine spezielle, kurze Präsentation, z.B. als PP-Bildschirmpräsentation, die mit vielen auditiven und visuellen Elementen einen kleinen, abgeschlossenen Wissensbereich dicht und interessan darstellt.” Inhalte (Content) so aufzubereiten, dass Lernende sich diesen einfacher aneignen können, ist immer eine gute Idee. Die Multiple Intelligenzen Theorie fordert diese technischen Möglichkeiten auch ein. Berücksichtigt man die Wissenstreppe, so müsste man allerdings eher von einem “Informations-Floater” sprechen, da das Wissen erst bei Lernenden konstruiert wird (Konstruktivistische Lerntheorie). Siehe dazu auch: Content is King but Context trumps.