Creating Knowledge: Welche Tools sind geeignet?

An dieser Stelle möchte ich mich nicht an den bekannten Modellen aus Europa orientieren, sondern auch einmal nach Asien schauen. Die APO (Asian Productivity Organization) beispielsweise orientiert sich an den folgenden 5 Aktivitäten, die den europäischen Modellen allerdings sehr ähneln : Identifying the Knowledge – Creating Knowledge – Storing Knowledge – Sharing Knowledge – Applying Knowledge. Die APO (2020) schlägt für den Schritt “Creating knowledge” (Wissen schaffen) vor, folgende Methoden/Tools zu nutzen:

Brainstorming
Learnings and Ideas Capture
Learning Reviews
After Action Reviews
Collaborative Physical Workspaces
Knowledge Café
Communities of Practice
Knowledge Bases (Wikis, etc.)
Blogs
Video Communication and Webinars
Advanced Search
Building Knowledge Clusters
Expertise Locator/Who’s Who
Collaborative Virtual Workspaces
Mentor/Mentee Scheme
Knowledge Portal
Video Sharing

Es ist gut, bei der Vielzahl von Möglichkeiten, eine erste Orientierung zu haben, die selbständig weiterentwickelt, und mit den neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz ergänzt werden kann. Siehe dazu beispielsweise auch Künstliche Intelligenz: Vorwissen, Wissenszuwachsvorhersage, Wissenszuwachs und Markov-Ketten.

Wissensmanagement: Aktuelle Begriffe aus den Normen auf der Online Browsing Platform (OBP) der ISO

Online Browsing Platform Startseite

Begriffe ändern sich mit der Zeit, sodass es hilfreich ist, auf der frei zugänglichen Seite Online Browsing Platform der ISO aktuell gültige Erläuterungen zu Begriffen beispielsweise aus dem Wissensmanagement (Knowledge Management) finden zu können.

In der Abbildung sehen Sie die Startseite der Online Browsing Platform mit der Auswahl “Terms & Definitions” und der Sucheingabe “Knowledge”. Die Suche ist international in Englisch voreingestellt. Das Ergebnis dieser Suche finden Sie in der folgenden Abbildung.

Online Browsing Platform mit Suchergebnis zu “Knowledge”

Insgesamt ergab die Suche also 142 Treffer, die den Begriff enthalten. Zu jedem Treffer gibt es noch eine Erläuterung mit der Angabe der jeweiligen Quelle(n)/Norm(en). Manchmal sind diese Erläuterungen auch noch mit weiteren Anmerkungen versehen, und in weiteren Sprachen verfügbar.

Insgesamt ist die Online Browsing Platform (OBP) der ISO einfach zu handhaben und eine Hilfe für die praktische Umsetzung von Wissensmanagement-Initiativen.

Knowledge Transfer (Wissenstransfer) konzeptionell betrachtet

Quelle: Alhassan Yakubu Alhassan and Alexander Ruser (2023)

In der heutigen Wissensgesellschaft (Stehr 1994) ist der Umgang mit Wissen auf allen Ebenen wichtig. Auf der persönlichen Ebene, in Gruppen/Teams, in Organisationen und in Netzwerken. Oft geht es um die verschiedenen Wissenskernaktivitäten, wie das Identifizieren von Wissen, das Teilen und Nutzen von Wissen usw.. Dabei kommt der Wissenstransfer mit seinen verschiedenen Dimensionen ein wenig zu kurz. Etymologisch hat Wissenstransfer – in der englischen Übersetzung Knowledge Transfer – einen griechischen und lateinischen Ursprung.

“The etymological roots of the term are both Greek and Latin. Knowledge refers to the ancient Greek ?????? (gn?sis), which meant knowing through observation or experience. Transfer consists of the two Latin words trans, which means “across” or “beyond”, and the verb ferre, which stands for “to bear” or “to carry, to bring” (Lewis and Short 2020, 428 and 1097). The literal translation refers to an activity of carrying knowledge between and beyond the places where it is produced” (Alhassan Yakubu Alhassan and Alexander Ruser, in: Torsten Philipp, Tobias Schmohl (eds.) (2023): Handbook Transdisciplinary Learning). In der Abbildung wird gezeigt, wie der Wissenstransfer konzeptionell betrachtet werden kann.

” (…) the analytical model distinguishes between three different conceptualizations of knowledge transfers. First, it can be understood as an instrumental and technical problem. Second, it can pose an epistemological and empirical challenge or, thirdly, it can be approached as mainly a reflexive and hierarchical task” (ebd).

Profile of the typical knowledge manager

Personen, die sich mit Wissen befassen gibt es überall, denn Wissen kommt überall vor. In Organisationen möchte man Wissen für die Ziele der Organisation gezielt entwickeln und nutzen. Personen, die so ein Wissenssystem aufbauen und weiterentwickeln werden Wissensmanager – oder Knowledge Manager – genannt. Interessant ist, welches Profil ein Wissensmanager heute so hat.

Professional dataProfessional development
• Industry area: information and communication
• Role in senior management
• Job Title: Knowledge Manager
• KM related experience of +10 years

• 134,5 hours per year to upgrade KM related skills
• Self-motivated progression to knowledge management
• Comprehensive understanding of KM strategy
Educational dataPersonal data
• Educational background: Master in applied sciences or social sciences
• Autodidact – no knowledge management specific certifications
• Male
• Between 40-50 years of age

Quelle: BLUE BOOK on Knowledge Management 2023:12

In dem aktuellen BLUE BOOK on Knowledge Management 2023 wird unter anderem darauf verwiesen, dass die meisten Wissensmanager kein spezielles Zertifikat haben, sondern eher Autodidakten sind. Weiterhin sind Wissensmanager (noch) überwiegend männlich und in einem Alter, das möglicherweise wenig Innovationen verspricht. Es wäre daher gut, wenn sich immer mehr Frauen, und immer mehr jüngere Menschen mit Wissen und Wissenssystemen befassen würden.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auch auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Blue Book on Knowledge Management 2023

In der Veröffentlichung Bornemann, M.; Mirchuk, M. (2023): Blue Book of Knowledge Management 2023 (PDF) sind die Ergebnisse zu einer weltweiten Befragung von Knowledge Managern zusammengefasst. Mit Unterstützung der Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (gfwm) und dem Knowwledge Management Global Network (KMGN) wird die aktuelle Situation und die weitere Entwicklung von Knowledge Managern dargestellt.

“KM is a global discipline, established in all industries, in organizations of all sizes and orientations. KMers contribute in all levels of hierarchy with very high formal education. They need more case studies to communicate the benefits of KM, more industry roundtables and trainings for specific tools, as well as to learn from each other” (ebd.)

In unserem Blog finden Sie in der Kategorie Wissensmanagement viele Beiträge zum Thema.

Embodied Knowledge: Was ist darunter zu verstehen?

Teambesprechung05.jpgBei Wikipedia findet man den Hinweis, dass unter Embodied Knowledge “verkörpertes Wissen” zu verstehen ist, und es sich um eine Form des impliziten Wissens handelt. Etwas präziser beschreibt Fitzpatrick (2003) den Zusammenhang, indem am Ende vermerkt wird, dass Embodied Knowledge Kern von Expertise ist:

” … embodied knowledge, that is, information that is uniquely and integrally embodied in the person’s personality, creativity, intelligence, perceptions, experiences, and relationships. Embodied knowledge is the essence of expertise.5 ” (Fitzpatrick 2003:101)

5 This is a position also taken by McDonald and Ackerman (1998): “The term expertise assumes the embodiment of knowledge and skills within individuals.”

References

Fitzpatrick, G. (2003): Emergent Expertise Sharing in a new Community. In: Ackerman, M. S.; Pipek, V.; Wulf, V. (2003) (Ed.): Sharing Expertise. Beyond Knowledge Management, S. 82-110.

McDonald, D. W., and M. S. Ackerman (1998): Just Talk to Me: A Field Study of Expertise Location. In Proceedings of the ACM Conference on Computer-Supported Cooperative Work (CSCW’98), pp. 315-324.

Informationen zu unseren Blended Learning Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

European Union (2015): Growing a Digital Social Innovation Ecosystem for Europe

dsi-2015Vielen ist es noch nicht klar: Die neuen Technologien vernetzen sehr, sehr viele Menschen und Dinge zu sagenhaft günstigen Kosten. Was sich so einfach anhört, hat allerdings für einzelne Menschen, Gruppen, Organisationen, Netzwerken und Gesellschaften erhebliche Auswirkungen. Und nicht nur das: Diese Auswirkungen geschehen in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit. In European Union (2015): Growing a Digital Social Innovation Ecosystem for Europe (PDF) wird zunächst erläutert, was unter Digital Social Innovation (DSI) zu verstehen ist (S. 4): “These range from social networks for those living with chronic health conditions, to online platforms for citizen participation in policymaking, to using´open data to create more transparency around public spending. We call this Digital Social Innovation (DSI).”  Dabei werden die vier folgenden Trends unterschieden:

  • Open Hardware
  • Open Networks
  • Open Data
  • Open Knowledge

Diese Trends werden dann auf europäischer Ebene dargestellt und in Hinblick auf Innovationen analysiert – interessant. Siehe dazu auch Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) auf unserer Moodle-Lernplattform.