In dem heutigen Beitrag von Stefanie Heine Bildung besser bewerten (FAZ vom 07.03.2007) geht es laut Überschrift um Bildung besser bewerten. Im Text wirt dann schnell deutlich, dass es nicht allgemein um Bildung (wie der Titel vermuten lassen könnte), sondern um die betriebliche Weiterbildung geht: “Weiterbildung von Mitarbeitern kostet Geld”. Weiter schmeißt die Autorin munter Begriffe wie “Wissen”, “Bilanz” und “Bildungscontrolling” ein. An dieser Stelle möchte ich auf meine entsprechenden Blogbeiträge (wie z.B. Neue Fragen und alte Antworten) verweisen. Aus meiner Sicht positiv an dem oben genannten Beitrag in der FAZ ist, dass der unsägliche Begriff des “Bildungscontrolling” auch durch den Kommentar von Prof. Weiss infrage gestellt wird. In meiner Masterarbeit Intellektuelles Kapital und betriebliche Weiterbildung veweise ich in diesem Zusammenhang auf Seite 16ff. u. a. auf Arnold (2000:26-29): “Die neuen Begriffe, wie Bildungscontrolling oder Qualitätssicherung, begreifen nicht das Wesen der Erwachsenenbildung – im Gegenteil: Sie drohen es zu verfälschen und einem trivisalisiert-mechanistischen Bild von Erwachsenenbildung Vorschub zu leisten.” Wenn moderne betriebliche Weiterbildung die Kompetenzentwicklung im Sinne einer Entwicklung von Selbstorganisationsdisposition meint, ist das klassische “Bildungscontrolling” nicht gerade ein geeignetes Instrument – ja möglicherweise sogar kontraproduktiv. Aber was ist geeignet? Arnold favorisiert die Selbstbewertung vor der Frembewertung, Schreyögg ein dynamsiches Monitoring der Bottom-Up- und Top-Down-Prozesse in einem dynamischen Kompetenzmodell usw., usw. Es gibt die Ansätze, leider werden sie bisher noch zu wenig beachtet. Wir arbeiten daran, dass das besser wird …
Intellektuelles Kapital und Multiple Intelligenzen?
Joyce Martin (2001:79) beschreibt den Zusammenhang so: “Soll ein Unternehmen überleben, muss es daher jedes verfügbare Instrument nutzen, nicht nur seine physischen Vermögenswerte, sondern auch sein intellektuelles Kapital zu erkennen. Eines dieser Instrumente, der Einsatz der vielfachen Intelligenzen, könnte genau diesen Wettbewerbsvorteil bringen, den ein Unternehmen braucht, um gegen die Herausforderungen des globalen Marktes zu bestehen.“ (Martin 2001:79). Dem kann ich mich nur anschließen …
RICARDIS-Bericht (2006): Wissensbilanz verschafft KMU bedeutende Vorteile
Auf der CORDIS-Website der EU wird der RICARDIS-Bericht folgendermaßen zusammengefasst: “Die Erstellung einer Wissensbilanz im Rahmen des Geschäftsberichts kann forschungsintensiven kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Akquise von Kapital helfen und sollte integraler Bestandteil des Berichtswesens eines Unternehmens werden. Zu diesem Ergebnis kam eine hochrangige Expertengruppe der Europäischen Kommission. Der so genannte RICARDIS-Bericht (“Reporting intellectual capital to augment research, development and innovation in SMEs” – “Bilanzierung von intellektuellem Kapital zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in KMU”) ist das Ergebnis einer Sachverständigengruppe, die von der Europäischen Kommission eingesetzt wurde, um den Begriff intellektuelles Kapital (IK) zu definieren und die Gründe aufzuzeigen, warum eine Wissensbilanz für forschungsintensive KMU wichtig ist. Der Bericht spricht auch Empfehlungen aus, wie die Kommission die Mitgliedstaaten bei der Erarbeitung von Leitlinien unterstützen und ihnen helfen kann, die Bilanzierung dieser Art von Informationen zu fördern.”
Freund, R. (2005): Intellektuelles Kapital und betriebliche Weiterbildung
In meiner Masterarbeit bin ich der Frage nachgegangen, welchen Einfluss der Trend zum Intellektuellen Kapital auf die Betriebliche Weiterbildung hat. Dazu betrachte ich die Wissensbilanz – Made in Germany und deren Ergebnisse in Bezug auf eine professionelle Betriebliche Weiterbildung. Eine Gesamtübersicht zu meinen Vorträge finden Sie hier.
Andriessen, D. (2005): On the metaphorical nature of intellectual capital: A textual analysis
In diesem Paper verbindet Andriessen Intellektuelles Kapital und Multiple Intelligenzen (Seite 13): “This latter view also seems to be more in line with the idea promoted by many authors (Roos, 1997; Edvinsson and Malone, 1997; Bontis, 2001) that intellectual capital is more than knowledge. Intellectual capital includes human capital, structural capital, and relational capital. We can say that each of these categories of capital result from the intellectual activities of human beings, providing that we do not limit the meaning of the term ‘intellectual’ to left-side-of-the-brain (logical-mathematical) capabilities but instead adopt a wider view and include linguistic, musical, spatial, bodily-kinesthetic, intra-personal and interpersonal intelligences (Gardner, 1993). This leads to the idea that the word ‘intellectual’ refers to the origins of the capital and is not a metaphor and to the, albeit tentative, conclusion that the concept of intellectual capital is based on two (and not three) metaphors: KNOWLEDGE AS A RESOURCE and KNOWLEDGE AS CAPITAL.
Mericxo, S. (2004): Intellektuelles Kapital: Wollen Sie Ihren wirklichen Geschäftswert vergrössern?
Wer will das nicht? Die steigende Wichtigkeit der so genannten Wissenswirtschaft hat die Unternehmenswertschöpfung verändert, da diese nun auf geistigen Gütern beruht und nicht länger auf materiellen Ressourcen. Dieser Beitrag analysiert die Zusammenhänge.
Bornemann (2004): Intellektuelles Kapital – Kann man den Nutzen messen?
Kann man Wissen messen? Kann man den Nutzen Messen? Immer wieder gerne gestellte Fragen auf die Dr. Manfred Bornemann in seinem Foliensatz eingeht.
Intellektuelles Kapital immer wichtiger für den Firmenwert
Meldung des DIHK vom 11.08.2005.