Das Projekt INFU hat sich mit dem veränderten Innovationsverständnis auseinander gesetzt, und die Erkenntnisse im INFU Report 2012 zusammengefasst: “However, today innovation is seen as something that can happen anywhere by anyone at anytime. Emerging innovation models such as open innovation, user innovation, or community innovation describe this development stressing that innovation is increasingly perceived as an open, distributed, and networked phenomenon. Accordingly, innovation is not primarily driven by entrepreneurial firms. More often than not, innovations are developed within a network of customers, universities, citizens and public organizations. New paths and arrangements for developing and adopting new products, services, and solutions are driven by new technologies, the willingness of customers and citizens to contribute to innovations against a backdrop of global economic competition and rising educational backgrounds” (INFU-Report 2012:85).
European Commission (2012): Open Innovation 2012
Die Europäische Kommission hat sich in dem Jahrbuch European Commission (2012): Open Innovation 2012 (PDF, 4MB) nur mit Open Innovation befasst – und das mit gutem Grund, denn ” (…) one can clearly see that open innovation is knowledge society’s approach to well-being and sustainable development, both societally and economically. Open innovation can be very relevant when seeking and verifying the applicability of disruptive innovation outcomes in the society. These insights from a variety of views to service innovation are hopefully very stimulating to the reader who wishes to enter the new mainstream” (S. 8).
Was ist bei Crowdsourcing-Projekten zu beachten?
In dem Artikel Füller, J. (2012): Die Gefahren des Crowdsourcing (Harvard Business Manager, 27.06.2012) beschreibt der erfahrene Autor einige Crowdsourcing-Projekte und stellt dar, welche Grundsätze Manager beachten sollten: Transparente Kommunikation, schnelle Interaktion, authentisches Verhalten, echte Wertschätzung, ausreichende Unterstützung. Ich frage mich allerdings, warum man diesen Artikel gleich mit dem Wort “Gefahren” garniert… Scheinbar muss in allen Schlagzeilen mindestens 1x das Wort “Risiko”, “Gefahr” oder “Bedrohung” vorkommen, um vor den strengen Blicken des Chefredakteurs zu bestehen. Jede Veränderung birgt Chancen und Risiken. Doch zurück zum Artikel: Die meisten dieser Punkte werden den klassischen Managern große Schwierigkeiten bereiten, weil sie auf solche Anforderungen gar nicht vorbereitet sind. Siehe dazu auch Freund et al. (2012): Customer Co-Creation and New Economic Sociology, Wittke, V.; Hanekop, H. (Eds.) (2011): New Forms of Collaborative Innovation and Production on the Internet, MCP-CE 2012: Co-Creation in Central Europe
Wissen und Innovation statt Kennzahlen?
Genau das wird in dem Artikel Schust, G. (2011): Wissen und Innovation statt Kennzahlen vom 25.11.2011 vorgeschlagen. Das Führen nach Kennzahlen reicht in der heutigen Arbeitswelt nicht mehr aus und muss durch ein modernes Wissensmanagement, Innovationsmanagement und Kompetenzmanagement ergänzt werden: “Die aktuelle Studie ´Delivering Project Profitability´ des US-Marktforschers Aberdeen hat gezeigt: Verzögertes Wissens- und Innovationsmanagement führt dazu, dass mehr als 40 Prozent der Projekte den Anforderungen nicht gerecht werden, Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in den Unternehmen um 60 Prozent gestiegen sind, jedes vierte Projekt das Budget überzieht beziehungsweise am mangelnden Anforderungsmanagement scheitert und damit Milliarden im Jahr verschlingt.” Interessant sind die am Ende des Artikels genannten Schlussfolgerunge, denn genau die dort genannten Punkte bieten wir an … Siehe dazu auch Wissensnetzwerke und Projektwirtschaft.
Innovationsmanagement beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Denkt man an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, so fällt einem nicht unbedingt der Begriff “Innovationsmanagement” ein… Doch scheinbar tut sich etwas:
Roland Scheble wird Leiter der neuen Hauptabteilung „Strategie und Innovationsmanagement“ des Bayerischen Rundfunks (BR). Aufgabe der neuen Hauptabteilung ist es, den Veränderungsprozess des BR im Sinne der Trimedialität zu planen und zu steuern. Als Leiter der Hauptabteilung „Strategie und Innovationsmanagement“ soll Scheble in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung den Veränderungsprozess des Bayerischen Rundfunks vorantreiben. Dazu gehört auch die Aufgabe, die bislang weitgehend räumlich getrennten Bereiche von Hörfunk, Fernsehen und Online medienübergreifend zusammenzuführen. Ziel ist es, den publizistischen Mehrwert weiter zu steigern und das Publikum auf neuen Verbreitungswegen mit qualitativ hochwertigen Produktionen zu erreichen. Die Hauptabteilung „Strategie und Innovationsmanagement“ startet unter starker Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen auf fünf bis zehn Jahre angelegten Veränderungsprozess. (Quelle: Innovationsmanager März 2012, Heft 17 und 18, S. 54.)
Das hört sich allerdings stark nach einem Closed Innovation Modell an. Wie wäre es, den BR noch stärker in Richtung Open Innovation zu verändern? Ich habe allerdings den Eindruck, dass das möglicherweise zu viel des Guten ist in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt (was für ein Wortungetüm).
Was macht eigentlich ein Innovationsmanager, bzw. eine Innovationsmanagerin?
Die Antwort zu dieser kleinen Befragung ist vielschichtig. Für mich wenig überraschend, dass die Tätigkeitsbereiche eines Innovationsmanagers (einer Innovationsmanagerin) so unterschiedlich sind. Im Innovationsprozess (Closed Innovation – Open Innovation) werden verschiedene Kompetenzen gefordert, die sogar je nach Branche und Unternehmen variieren. In dem von mir entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) gehen wir auf diese Anforderungen konkret ein. Siehe dazu z.B. auch Handlungsleitfaden “I M P R O V E” und Termine.
Die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften nutzt Open Innovation
In dem Artikel Fingerle, B. (2011): Open Innovation in der Praxis. Erfahrungen aus einem ZBW-Ideenwettbewerb (Erschienen in: B.I.T.online 14/2011, Ausgabe 3). wird sehr präzise beschrieben, wie Open Innovation im Umfeld einer Zentralbibliothek umgesetzt werden kann, und welche Restriktionen es gegeben hat:
Basierend auf den Erfahrungen aus dem ersten Open Innovation-Ideenwettbewerb der ZBW werden in diesem Beitrag Empfehlungen für die Konzeption und Durchführung von Ideenwettbewerben zusammengefasst und typische Fragen in Open Innovation-Projekten beantwortet: Welches sind die Ziele eines Ideenwettbewerbs? Welche Fragestellung, welche Zielgruppen und welche Anreize sind geeignet, um diese Ziele zu erreichen? Sollte eine externe Ideenwettbewerbsplattform eingesetzt oder eine eigene entwickelt werden? Welche Phasen durchläuft ein Ideenwettbewerb? Welche Marketing- und Community-Management-Maßnahmen sollten ihn begleiten? Wie kann die Ideenbewertung und -auswahl gestaltet und die Weiterverfolgung der Ideen nach dem Wettbewerb gesichert werden?
Es wird hier deutlich, dass jede Branche und jedes Unternehmen seinen Weg zu Open Innovation finden muss, um erfolgreich zu sein. Sollten Sie dazu Fragen haben, so stehe ich Ihnen gerne für ein erstes unverbindliches Gespräch zur Verfügung. Siehe dazu auch MCPC 2011, Konferenzen und Innovationsmanager (IHK).
Lead User: Projekte bzw. Workshops planen und durchführen
In der Diskussion um offene Innovationsprozesse beschreibt Chesbrough Möglichkeiten, wie Unternehmen durch Open Innovation (Chesbrough 2003/2006) profitieren können. Von Hippel geht noch einen Schritt weiter und betrachtet User Innovation, ohne dabei nur an Unternehmen zu denken (Democratizing Innovation). Dennoch können Unternehmen auch von den Ideen von Hippels profitieren, indem sie z.B. die Lead User Methode nutzen.
“Lead users are individuals – or they may be firms – that are experiencing needs that are ahead of the targeted market(s). Often, they develop product or service prototypes to satisfy their leading edge needs that will be commercially attractive to firms” (Churchill/von Hippel/Sonnack (2009:9)
Insofern sind Lead User von Early Adopter zu unterscheiden. In dem Handbuch Churchill, J.; von Hippel, E.; Sonnack, M. (2009): LEAD USER PROJECT HANDBOOK: A practical guide for lead user project teams gehen die Autoren zunächst auf den Lead User Ansatz ein und beschreiben dann sehr ausführlich, wie Sie entsprechende Workshops oder Projekte durchführen können. Bei Interesse helfe ich Ihnen dabei. Vereinbaren Sie einfach einen unverbindlichen Termin oder melden Sie sich gleich zum Innovationsmanager an. Dort werden diese, und andere aktuelle Themen des Innovationsmanagements besprochen.
Innovationsmanager (IHK): Neuer Flyer zum Blended Learning Lehrgang
Der Blended Learning Lehrgang “Innovationsmanager (IHK)” ist in 2011 bei der IHK Köln sehr gut angenommen worden. Der neue Flyer zum Lehrgang informiert Sie über die Inhalte, den Ablauf und die Voraussetzungen für das Zertifikat. Sollten Sie dazu Fragen haben, so können Sie mich gerne direkt ansprechen (E-Mail) oder bei den Terminen für das Jahr 2012 nachsehen, ob der Lehrgang auch in Ihrer Nähe stattfindet.
Innovationskraftwerk: Zu viel des Guten?
Die Website Innovationskraftwerk ist eine weitere Plattform, die sich mit den neuen Möglichkeiten offener Innovationsprozesse befasst. Auf der Startseite findet sich der Hinweis “Die Idee: Open Innovation”. Da es vielfältige Ansätze gibt, habe ich mich gefragt, welcher wohl gemeint ist: Chesbrough, von Hippel (User-Innovation), Reichwald/Piller (Interaktive Wertschöpfung) …? Im weiteren Text findet man dann noch folgendes: “Das ´Innovationskraftwerk´ führt die Ansätze von ´Open Innovation´, ´Crowdsourcing´ und ´Ideation´ aus dem Innovationsmanagement zusammen.” Das ist allerdings aus meiner Sicht zu viel des Guten. Ich hätte mir mehr Substanz gewünscht, gerade wenn ich lese, dass auch die TU München mit eingebunden ist. Es scheint allerdings, dass die gelisteten Unternehmen großen Einfluss auf das Projekt haben. Mal sehen, wen ich auf der Weltkonferenz zum Thema MCPC 2011 in San Francisco treffen werde… Siehe dazu auch:
- Die Studie “Open Innovation in Europa” zeigt auch unterschiedliche Dimensionen von Open Innovation auf
- Co-Creation: Die Anästze sind vielfältig
- Wittke et al. (2011): New Forms of Collaborative Innovation and Production on the Internet
- Studie zu Open Innovation im Mittelstand
- Die Öffnung des Innovationsprozesses ist keine Einbahnstraße
- Warum kommen User-Innovation in den offiziellen Statistiken nicht vor?
- Freund, R. (2010): How to Overcome the Barriers between Economy and Sociology with Open Inovation, Open Evaluation and Crowdfunding?