Heute haben wir den Dr.-Robert-Freund-Newsletter-2013-11+12 an alle Abonnenten versandt. Alle bisher erschienenen Newsletter finden Sie auf dieser Seite als PDF-Dateien. Sollten Sie an unserem monatlich erscheinenenden (kostenlosen) Newsletter interessiert sein, so senden Sie uns bitte eine E-Mail. Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf. Denn Sie wissen doch:
sLab: Co-Creation bei einer Bank
Das s Lab ist die Co-Creation Initiative der (österreichischen) Sparkassengruppe. Es ist deutlich zu merken, dass sich die Sparkassengruppe noch etwas schwer damit tut, sich ein wenig zu öffnen. Die Ideen der Kunden mit in die Entwicklung der Organisation einzubinden ist ein an sich guter Ansatz, dennoch reicht dieser erste Schritt bei weitem nicht aus. Auch die innerbetrieblichen Strukturen der fast zwei Jahrhundert alten Organisation von Bankgeschäften gehören verändert. Ob es den Initiatoren der Plattform bewusst ist, dass solche Innovationen reflexiv sind? Siehe dazu auch Freund, R. (2012): Co-Creation and Bottom-Up Economy oder Freund, R.; Chatzopoulos, C.; Lalic, D. (2011): Reflexive Open Innovation in Central Europe.
Innerbetriebliche Nutzung externer Wissensbestände
Externes Wissen für innerbetriebliche Innovationsprozesse zu nutzen, ist nicht so einfach, wie es manche webbasierte Plattformen suggerieren. Das SOFI-Arbeitspapier 2012/09 Wittke, V.; Heidenreich, M.; Mattes,J.; Hanekop, H.; Feuerstein, P.; Jackwerth, T. (2012): Kollaborative Innovationen. Die innerbetriebliche Nutzung externer Wissensbestände in vernetzten Entwicklungsprozessen geht der oben angedeuteten Schwierigkeit der Rekontextualisierung von Wissensbeständen bei Innovationsprozessen nach. Bei der Analyse von offenen Innovationsprozessen (Open Innovation) kommen Autoren zu folgendem Schluss (S. 12): “Diese Formen spielen zwar in der Open-Innovation-Diskussion eine große Rolle (Reichwald/Piller 2006, Diener/Piller 2010), allerdings ist offen, wie solche Wissensbestände in unternehmensinterne Innovationsprozesse integriert werden und wie die skizzierten Lernprozesse unter diesen Rahmenbedingungen ablaufen.” In der Zwischenzeit ist aus dem Working Paper ein über drei Jahre gefördertes Projekt geworden. Ich bin auf die Ergebnisse sehr gespannt. Siehe dazu auch Innovationsmanager/in (IHK) und Wissensmanager/in (IHK).
Ideenmanagement auf Open Source Basis
Es gibt auf dem Markt viele Ideenplattformen und zu einigen habe ich in unserem Blog auch schon etwas geschrieben (Atizo, Starmind …). Die Vorgehensweise beim Ideenmanagement mit clu ist etwas anders, denn die Software ist Open Source und somit frei verfügbar. Das Geschäftsmodell ist – wie bei Open Source fast üblich – wie folgt aufgebaut: Neben der Community für Ideen (myclu), gibt es den schon erwähten Download und – natürlich – die Möglichkeit, unternehmensspezifische Anpassungen in Auftrag zu geben. Ich habe die Plattform noch nicht getestet, finde den Ansatz allerdings gut, nicht nur wegen der Open Source Variante, sondern auch weil die Plattform geöffnet werden kann (Open Innovation) und die semantische Ebene integriert hat.
Über solche Entwicklungen sprechen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Innovationsmanager/in (IHK) und Wissensmanager/in (IHK). Siehe dazu auch Termine.
Eric von Hippel: Framing a new user innovation paradigm
Eric von Hippel bei seiner Präsentation in Hamburg (Hamburg University of Technology) im April 2013. Ich bin immer wieder fasziniert von dem Ansatz User Innovation und von Eric von Hippel selbst, den ich auf der MCPC 2007 am MIT in Boston/USA erleben durfte. Auf die Besonderheiten dieses Ansatzes gegenüber Open Innovation gehe ich in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager/in (IHK) ein. Der nächste Kurs ist mit Start am 11.03.2014 bei der IHK in Köln geplant. Sie dazu auch Termine.
RKW-Faktenblatt zu Innovationserfolg
Das RKW-Faktenblatt 06/2013 Trillig, E.; Blaeser-Benfer, A. (2013): Erfolgsfaktoren im Innovationsmanagement von kleinen und mittleren Unternehmen gehen die Autoren auf den klassischen Innovationsprozess ein (Closed Innovation) und stellen die dazu geeigneten Erfolgsfaktoren nach Hauschildt (2007) dar: Technischer, ökonomischer und sonstiger Nutzen. Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch die Möglichkeit, den Innovationsprozess als komplexe Suchbewegung zu betrachten und den Innovationsprozess stärker zu öffnen (Open Innovation). Dieses Controlling für Open Innovation gibt es schon. Es wäre schön gewesen, wenn die Autoren auch darauf hingewiesen hätten. Immerhin heisst die Überschrift des Artikels “Erfolgfaktoren im Innovationsmanagement” – dazu gehört heute auch immer stärker Open Innovation, und Open User Innovation. In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager/in (IHK) gehe ich auch auf diese Aspekte des Innovationsmanagements ein. Der nächste Lehrgang wird von der IHK Köln vom 11.03.-15.04.2014 angeboten. Siehe dazu auch Termine.
Co-Creation in Schweden
Im September fand in der schwedischen Stadt Umeå eine Konferenz statt, deren Programm mit Hilfe von Co-Creation zusammengestellt wurde: “The conference program has been created through a co-creative process by the actors in the area of sustainability from all over Scandinavia.” Die Stadt Umeå ist in 2014 Kulturhauptstadt und nutzt moderne Ansätze zur Mitarbeit und Mitgestaltung. Es ist schön zu sehen, wie Co-Creation in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt wird. Siehe dazu auch MCP-CE 2014.
Open Innovation: Auch Continental öffnet seinen Innovationsprozess
Immer mehr Unternehmen nutzen die neuen Möglichkeiten des Internets, um ihren Innovationsprozess zu öffnen (Open Innovation): “Auf dieser neuen Innovationsplattform entwickelt Continental gemeinsam mit Ihnen innovative Lösungen für unterschiedliche Geschäftsbereiche. Nachdem bereits erste revolutionäre Konzepte mit Anwendern umgesetzt wurden, möchten wir auch weiterhin unseren Innovationsprozess öffnen. Alle Kunden, Nutzer und Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, mitzumachen und ihre Ideen einzubringen.” Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie in Unternehmen Open Innovation nutzen können: Sprechen Sie mich an oder buchen Sie den Lehrgang Innovationsmanager (IHK) (z.B. vom 11.03.-15.04.2014 in Köln). Siehe dazu auch Termine.
Open Innovation in Creative Industries
Die Konferenz Open Innovation in Creative Industries (PDF) fand vom 29-30-11-2012 in Leipzig statt. Die Stadt Leipzig war Gastgeber der Veranstaltung, die im Rahmen des EU-Projects Creative Cities angeboten wurde. Es wurde u.a. der Frage nachgegangen, wie Städte Open Innovation in der Kreativwirtschaft unterstützen (können). Interessant ist, wie vielfältig die Ansätze für Open Innovation sein können. Nicht nur Unternehmen, sondern auch Non-for-Profit-Organisationen können von der Öffnung des Innovationsprozesses partizipieren. Dabei sollte auch beachtet werden, dass Open User Innovation etwas anderes ist, als Open Innovation nach Verständnis von z.B. Chesbrough (2003) – Eric von Hippel weist immer wieder auf den Unterschied hin. Ich habe allerdings den Eindruck, dass dieser Aspekt auf solchen Konferenzen oftmals unterrepräsentiert ist.
Software aus dem Silicon Valley und Hardware aus Shenzen – und wo bleibt Europa?
In dem Beitrag The Lean Hardware Startup: From Prototype To Production (Techchrunch, 16.11.2013) wird deutlich, dass hochwertige Software aus dem Silicon Valley (USA) kommt und hochwertige Hardware immer stärker aus Shenzen (China). Shenzen ist somit nicht mehr nur die verlängerte Werkbank westlicher Konzerne, sondern immer mehr eine High-Tech Region, die die neuen Produktionsmöglichkeiten nutzt. Es stellt sich mir die Frage, welche Rolle Europa/Deutschland hier spielt, bzw. in Zukunft spielen wird.