Der Artikel Vidal, C. (2006): Wissensmanagement im toxikologischen Laboratorium: Wissen gezielt verfügbar machen wurde am 30.06.2006 im Deutschen Ärzteblatt online veröffentlicht: “Am Beispiel eines toxikologischen Notfalllaboratoriums lässt sich zeigen, wie eine webbasierte Wissensbasis im Routinebetrieb eingesetzt wird, um medizinische Arbeitsabläufe transparenter und kosteneffektiver zu machen.” Anhand von Beispielen wird sehr schön erläutert, wie vorgegangen wurde. Als ich mir den Artikel durchgelesen habe, kam bei mir allerdings die Frage auf, ob es sich hier um Informationsmanagement oder um Wissensmanagement handelt. Siehe dazu auch Wissensmanagement in der Medizin, Grenzen des Wissens und Halbwissen in Weiss.
Halbwissen in Weiss: Ein Bericht in DER SPIEGEL vom 30.12.2006
In dem Artikel von Veronika Hackenbroch wird die Frage gestellt: “Warum kommt medizinisches Wissen oft nicht oder zu spät im klinischen Alltag an?” Beispielhaft wird darauf verwiesen, dass viele Mediziner nicht wissen, ab wann man von Bluthochdruck spricht. Darüber hinaus wird angemerkt, dass es wohl an den vielen Informationsbroschüren nicht liegen kann. Die unterschwellige Ratlosigkeit kommt meines Erachtens daher, dass man Information immer Kontext,noch zu stark mit Wissen gleich setzt – dem ist aber nicht so. Informationen werden in dem jeweiligen Kontext des Mediziners zu Wissen. Dabei wird dieses Wissen dann selbstorganisiert (Selbstorganisationsdisposition=Kompetenz) so angewendet, dass ein Problem des Patienten gelöst wird. Es ist also der Übergang von Information zu Wissen und Kompetenz, der näher zu beachten ist. Durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien liegen häufig nur Daten und Informationen vor. Es ist ein gutes Zeichen, dass in vielen Artikel auf diese Zusammenhänge hingewiesen wird.