Wie kann man Wissensarbeit analysieren?

wissensarbeit.jpgDer Artikel Hermann, S. (2004): Produktive Wissensarbeit – Eine Herausforderung. In: S. Hermann (Hrsg.): Ressourcen strategisch nutzen: Wissen als Basis für den Dienstleistungserfolg. Stuttgart: Fraunhofer – IRB Verlag, 2004, S. 205-224 stellt die Besonderheiten der Wissensarbeit sehr gut dar. Beispielsweise wird vorgschlagen, die Einschätzung der Kompetenz-/Wissensanforderungen folgendermaßen vorzunehmen (Seite 16): “Als Grundlage hierfür dient das Modell von Quinn et al. (1996), das unterscheidet zwischen:

– Erkenntnismäßigem Wissen (´Know-what´): das zur Beherrschung eines Fachgebietes notwendige, in einer gründlichen Ausbildung erworbene Wissen

– Hoch entwickelten Fertigkeiten (´Know-how´): Fähigkeit, das reine ´Bücherwissen´ erfolgreich auf komplizierte Probleme des Alltags anzuwenden

– Verständnis der systemischen Zusammenhänge (´Know-why´): fundierte Kenntnis von Ursache-Wirkungs-Beziehungen; hoch entwickelte Intuition, welche die Experten dazu befähigen, schwierigste Probleme zu lösen.

– Kreativität aus eigenem Antrieb (´Care-why´): Wille, Motivation und Gespür für Erfolg

Jedem Arbeitsschritt wird eine der vier Kompetenzstufen zugeordnet. Dabei wird immer die höchste Kompetenzstufe (Care-why -> Know-why -> Know-how -> Know-what) angegeben, die zur Bewältigung der Arbeitsaufgabe erforderlich ist. Auf diese Weise erhält man einen sehr guten Überblick darüber, wo im Tagesgeschäft Wissensarbeit geleistet wird. Entsprechend lassen sich aber auch neue Tätigkeiten modellieren.”

Da die Prozessbeschreibungen in den meisten Unternehmen vorliegen (Qualitätsmanagement-System), kann man mit dieser Methode gut und einfach den nächsten Schritt in Richtung Wissensmanagement machen (Qualitätsmanagement als Ankerpunkt für Wissensmanagement). Probieren Sie es doch einmal aus. Siehe dazu auch Hube, G. (2005): Beitrag zur Beschreibung und Analyse von Wissensarbeit und Kleske, J. (2006): Wissensarbeit mit Social Software.

Bullinger, H.-J. (2007): Konzentration auf Kernkompetenzen

Bogenschiessen.jpgProf. Bullinger, Chef des Fraunhofer Instituts, hat in dem Editorial Konzentration auf die Kernkompetenzen (Fraunhofer Magazin 3.2007) darauf verwiesen, dass sich unsere Unternehmen auf ihre Stärken konzentrieren sollen. “Diese liegen in unseren Kernkompetenzen: der Fokussierung auf qualitativ hochwertige Produkte, der Kundenorientierung sowie der Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit unser mittelständisch geprägten Wirtschaft. Dabei wird häufig Kerngeschäft mit Kernkompetenz verwechselt. Märkte verändern sich und manchmal verschwinden ganze Geschäftsfelder. (…) Wenn sich ein Unternehmen aber auf seine Kernkompetrenz konzentriert, beispielsweise Licht in Wohnungen und Büros zu bringen, dann ist es in der Lage, sich Veränderungen der Märkte rasch und flexibel anzupassen.” Lesen Sie bitte dazu auch den Blogbeitrag Können Kompetenzen eines Unternehmens statisch und dynamisch sein?