Das EU-Projekt Custom-Fit zeigt deutlich, welche Möglichkeiten es heute gibt, individuelle, auf den einzelnen Kunden zugeschnittene Produkte herzustellen. Kernelement ist Rapid Prototyping, das wiederum zu Rapid Manufacturing führt. In dem Flyer wird das so formuliert: ” [Custom-Fit] is an industry led project investigating the possibility of moving towards knowledge based manufacturing and customised production through the integration of knowledge in Rapid Manufacturing, Information Technology and Material Science.” Auch der Artikel A custom-made helmet? Not just a dream any more vom 04.03.2008 verweist auf das EU-Projekt Custom-Fit und hier ganz besonders auf das Beispiel von Motorradhelmen. Vergleicht man diesen Ansatz mit den vier Ebenen von Mass Customization, so kann man bei Custom-Fit eher von Customization sprechen. Mass Customization ist es erst dann, wenn es auch möglich ist, für einen größeren Markt zu produzieren – und das zu Preisen, die denen von massenhaft produzierten Produkten nahe kommen.
CATER: Mass Customization in der Autoindustrie – From “a” vehicle to “my” vehicle
Das Projekt CATER (2006-2009): “The overall aim of CATER is to facilitate networked business in the automotive industry, by bridging some of the widest gaps in the automotive ICT world of today, as well as gaps between Europe and Asia by integrating approaches from both continents. The CATER project is also specially tailored to support, through the use of ICT, the development of mass customization systems in the automotive market so that the industry can build vehicles that customers want.” Ganz besonders empfehlenswert ist die Zusammenfassung des Workshops vom 08.11.2007, der in Stuttgart stattgefunden hat: Workshop-Minutes (zip-Datei). Es wird auch wirklich Zeit, dass die Automobilindustrie die Möglichkeiten von Mass Customization und Open Innovation nutzt (Siehe dazu diesen Blogbeitrag). Neben dem EU-Projekt LEAPFROG (Mass Customization in der Bekleidungsindustrie) und dem EU-Projekt EURO-SHOE ist das EU-Projekt CATER (aber auch das Projekt OSCAR) ein weiterer Beleg dafür, dass Mass Customization ein wichtiges Thema geworden ist. Die Projektergebnisse werden sicherlich auch Auswirkungen auf mittelständische Unternehmen haben. Auch KMU (ob Zulieferer oder Hersteller) sollten sich daher rechtzeitig mit Mass Customization (und Open Innovation) befassen.
LEAPFROG: Das EU-Projekt zu Mass Customization in der Bekleidungsindustrie
Europa hat in den letzten Jahrzehnten viele Arbeitsplätze in der Bekleidungsindustrie nach Asien verloren, da dort die arbeitsintensiven Prozesse für standardisierte Massenware wirtschaftlicher waren. Der Trend zu Individualisierung und neue technologische Entwicklungen wie den Laser-Cutter, machen es möglich, kundenindividuelle Massenprodukte kostengünstig in Europa zu fertigen (Mass Customization). Die Europäische Union hat schon vor vielen Jahren ein Projekt gefördert, dass Wege aufgezeigt hat, wie man Mass Customization in der Schuhindustrie nutzen kann (EURO-SHOE). In dem EU-Projekt LEAPFROG ( Leadership for European Apparel Production From Research along Original Guidelines) arbeiten namhafte europäische Hersteller aus der Textil und Bekleidungsbranche zusammen (2004-2009): “Leapfrog is a joint research and innovation initiative of the European textile and clothing industry, led by Euratex, aiming at a technology breakthrough in the clothing industry. It brings together a critical mass of European textile and clothing companies and research centres which will attempt to develop and implement new ways of optimal fabric preparation for clothing production, automated garment manufacture, virtual garment prototyping, supply chain integration and mass customisation. The ultimate goal of LEAPFROG is to achieve a step change in productivity and competitiveness of Europe’s clothing sector and to decrease its dependence on the labour cost factor.” Mit diesem Ansatz ist es möglich, wieder Arbeitsplätze aus Asien nach Europa zu verlagern – mit Hilfe von Mass Customization…
Daele et al. (2007): Managing Knowledge within Communities of Practice: Analysing Needs and Developing Services
In dem Paper Managing Knowledge within Communities of Practice: Analysing Needs and Developing Services (Deutschsprachige Zusammenfassung) betrachten die Autoren CoPs aus der Sicht von Wissensmanagement: “Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Wissensmanagement und Lernen in Communities of Practice (CoPs). Dieses Thema stellt in Zeiten des globalen E-Learning und der Einführung und Entwicklung von CoPs in öffentlichen und privaten Organisationen eine besondere Herausforderung dar.” Dabei wird ausdrücklich auf das interessante EU-Projekt PALETTE hingwiesen (Publications).
Fe-ConE: Als externer Experte in das EU-Projekt eingebunden
Das EU-Projekt Fe-ConE (Framework on elearning Contents Evaluation) befasst sich mit der Thematik, “that ´learnability´ is culturally bounded and that the success of e-learning is highly related to –if not found at, the intersection between the implied by the setting learning patrimony and the technology applied to achieve the desired learning outcomes.” Im Rahmen des Projekts habe ich mich Ende Mai zunächst als Teilnehmer für einen europäischen Online-Lehrgang angemeldet, der sich mit der Erstellung von eLearning-Kursen befasst. In dem Lehrgang sind wochenweise Inhalte zu bearbeiten. Der Lehrgang nutzt Moodle und ist Ende Juni zu Ende. Hinweis: Voraussichtlich wird der Lehrgang frei verfügbar gemacht (Creative Commons). Ich werde Sie darüber auf jeden Fall weiter informieren.
Darüber hinaus bin ich auch als externer Experte in das Projekt eingebunden (nicht als Projektpartner). Da ich mich mit der Kontextualisierung (culturally bounded) befasse, hat man mich angesprochen. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut. Meine Aufgabe ist es, aus der Sicht eines deutschen Experten Fragen zu beantworten, und verschiedene Arbeitspakete zu bearbeiten. Ähnlich sind weitere europäische Experten eingebunden. Mitte Oktober sollen dann alle erarbeiteten Inhalte bei einem Treffen in Litauen ausgewertet werden.
Wirtschaftwoche berichtete am 21.12.2006 über Multiple Intelligenzen
Christian Schlesiger hat in seinem Beitrag Messung der Intelligenz auf die Bedeutung der Multiplen Intelligenzen Theorie hingewiesen und dabei auch (meines Erachtens berechtigt) die momentan vorherrschende Meinung zum Konstrukt “Intelligenz” kritisiert. Es ist ein gutes Zeichen, wenn sich nicht nur Pädagogen, sondern auch Vertreter der Wirtschaft mit dem Thema befassen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass wir Anfang 2007 unseren Abschlussbericht zu dem von mir initiierten EU-Projekt MIapp veröffentlichen werden. Sie können gespannt sein!