Die Learning World 2008 – der Learning Management Congress findet vom 19.-20.06.2008 in Berlin statt (Programmübersicht) Dabei ist mir ein Vortrag von Dr. Paul Lefere von der Open University (UK) aufgefallen: Open Content, Open Innovation: Social Drivers for Sharing and Excelling. Open Innovation in Lehr-/Lernumgebungen ist ein sehr spannendes Thema. Wie Sie wissen, habe ich in verschiedenen Veröffentlichungen auf Mass Customization in Education hingewiesen, u.a. in meinem Paper zur ElearnChina2003 usw.. Der Übergang von Mass Customization zu Open Innovation in Education ist daher nur konsequent. Wenn Lernen der Prozess und Wissen das Ergebnis ist (Willke 1998), dann kann Open Innovation zur Öffnung der Innovationsprozesse im Bildungsbereich und im Wissensmanagement genutzt werden. Aus meiner Sicht wird dieser Zusammenhang noch zu wenig thematisiert, und daher die Potenziale zu wenig genutzt.
Weiterbildung in einer wissensbasierten Gesellschaft
Heute gibt es wieder einmal viele Berichte über die Situation der Weiterbildung in Deutschland. Beispielhaft die Artikel in der Financial Times Deutschland. Exklusiv berichtet Maike Rademaker Arbeitsagentur fordert Reform der Weiterbildung und in einem Leitartikel Weiterbildung – Hilfloses Herumdoktern geht es (wieder einmal) um den Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Man findet in dem Leitartikel den Satz: “Dort sitzen alle Beteiligten – Unternehmer, Staat, Arbeitnehmer und Bildungsträger – an einem Tisch und organisieren das lebenslange Lernen”. Die genannten Institutionen organisieren das Lebenslange Lernen? Besser wäre es, wenn diese Institutionen sich darauf konzentrieren würden, Lebenslanges Lernen zu ermöglichen. Vom Lehren zum Lernen, vom Lehren zum Aneignen usw. – eben Weg von der Erzeugungsdidaktik und hin zur Ermöglichungsdidaktik. Meine Anmerkungen sollen darauf aufmerksam machen, dass wir alle den Begriff “Weiterbildung” verwenden, aber nicht alle den Begriff gleich deuten. “Weiterbildung in einer eher wissensbasierten Gesellschaft” sieht anders aus als eine “Weiterbilung in einer eher industriell geprägten Gesellschaft”. Es werden also neue Fragen gestellt, aber leider oftmals alte Antworten gegeben. J. Levy, Keynote auf der ELearnChina2003, beschreib das so: A truck is not a horse.