Im Fraunhofer Magazin 2.2008 habe ich heute den Artikel Im Bergwerk der Informationen (Audio) gelesen. Abstract: “Datenbanken, Textarchive und das Web enthalten unzählige Informationen. Doch in der Masse der Daten die gesuchten Informationen zu finden oder daraus gar neue Erkenntnisse zu gewinnen, ist schwierig. Intelligente Technologien des Data- und Textminings helfen, Wissenschätze zu bergen. Graphische Aufbereitungen ermöglichen es, Korrelationen und zeitliche Veränderungen mit einem Blick zu erfassen.” Gemeint sind hier das Verbundprojekt Wickinger und die Suchmaschine ConWeaver , die es ermöglicht, “heterogenes Firmen-Know-how automatisch zu vernetzen und für Geschäftsprozesse nutzbar zu machen.” Darüber hinaus werden Strukturen und Muster visualisiert (Visual Analytics). Über ConWeaver habe ich in diesem Weblog schon im November 2006 berichtet: Blogbeitrag. Schauen Sie sich doch einmal die Website ConWeaver genauer an, oder lesen Sie sich das Whitepaper vom 28.02.2008 durch – es lohnt sich.
Grenzen des Wissens
In dem Artikel Wir gegen die Gier – Grenzen des Wissens (Süddeutsche Zeitung vom 08.01.2007) erläutert Joseph Weizenbaum (War Professor für Computer Science am Massachusetts Institute of Technology und gilt als einer der Pioniere der Künstlichen Intelligenz) die Zusammenhänge und Missverständnisse im Umgang mit Wissen. Am Ende der ersten Seite findet man: “Sie [die Information] ist immer eine private Leistung, nämlich die der Interpretation, deren Ergebnis Wissen ist. Information hat, wie, zum Beispiel die Aufführung eines Tanzes, keine Permanenz; sie ist eben weder Materie noch Energie. Das Maß der Wahrheit des produzierten Wissens hängt von der Qualität der angewandten Interpretation ab.” Oder auf Seite 2: “Enthält das New Yorker Telefonbuch Information? Nein! Es besteht aus Daten, nämlich aus Texten, die, um zu Information und Wissen zu werden, interpretiert werden müssen.” Die Begriffe Daten, Information, Wissen und Kompetenz sollten daher im Sinne der von Weizenbaum genannten Unterscheidungen verwendet werden. Erst dann wird deutlich, was unter Datenmanagement, Informationsmanagement, Wissensmanagement und Kompetenzmanagement zu verstehen ist. Siehe dazu auch Wissenstreppe oder Wissensmanagement in der Medizin …
Stertz, A. (2006): Wissensmanagement in der Medizin
In der Sonderausgabe MedicDAT ist der Artikel Wissensmanagement in der Medizin von Andrea Stertz erschienen. Darin beschreibt die Autorin zunächst die Notwendigkeit von Wissensmanagement in der Medizin und anschließend den Ansatz von Probst et al.. Allerdings versäumt sie es, zunächst den Unterschied zwischen Information und Wissen deutlicher herauszustellen (Siehe Wissenstreppe). Das hat zur Konsequenz, dass das Thema “Wissensmanagement in der Medizin” etwas abdriftet in Richtung “Informationsmanagement in der Medizin” (Siehe dazu auch den Beitrag Halbwissen in Weiss). Ähnlich verhält es sich mit dem Beitrag von Reng, C.-M.: MedicDAT – Wissen sichtbar machen. Ich bin gespannt, ob die Branche den Zusammenhang zwischen Daten, Informationen, Wissen und Kompetenz deutlicher herausarbeitet, denn das ist die Voraussetzung dafür, ein angemessenes Management zu betreiben.