Wissensmanagement und die neue ISO 9001:2015

wissensmanager-ihk-300In dem Newsletter wissenswert Juni 2015 ist ein Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem und Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl zur Revision der ISO Norm 9001 im Jahr 2015 zu finden. Darin ist folgendes zu lesen:

Prof. Kohl: Die neue ISO-Norm 9001:2015 wird erstmals die eindeutige und unmissverständliche Anforderung enthalten, Wissen gezielt und systematisch zu managen. Wissen wird nun als zentrale Ressource verstanden, die eine wichtige Rolle im Qualitätsmanagement spielt. Gerade die Sicherung von Erfahrungswissen bei ausscheidenden Mitarbeitern wird eine starke Beachtung finden müssen.

Organisationen, die sich nach ISO 9001 haben zertifizieren lassen, stehen nun vor der Frage, wie sie diese Anforderungen erfüllen sollen. Gerade KMU haben hier nicht die Ressourcen, eigene Wissensmanager einzustellen. In der 3-jährigen Übergangszeit können sich allerdings Mitarbeiter entsprechende Kompetenzen aneignen: Zum Beispiel in dem von uns entwickleten Blended Learning Lehrgang Wissensmanager (IHK). Bereiten Sie sich rechtzeitig darauf vor. Informationen zum Lehrgang finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wissen bewegt die Welt

wissen“Money Makes The World Go Round” kennen wohl viele, doch ist es nicht das Geld, das die Welt antreibt, sondern Wissen: Knowledge Makes The World Go Round. Geld sucht Wissen, z.B. Know-How, um neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Große Investoren nutzen Wissen über neue Märkte und Kunden, um Start-Ups aufzukaufen usw. Ohne Zukunftsfähigkeit nutzt einem das ganze Geld nichts, denn es zerrinnt nur zwischen den Fingern. Dass Wissen für unsere Gesellschaft wichtig ist, steht auf vielen Webseiten, doch wird Wissen immer noch zu sehr mit Informationen und Daten verwechselt, woraus sich dann auch ein nicht adäquates Umgehen mit Wissen ergibt. Dieser Umgang mit Wissen – Wissen managen – ist anders als der Umgang mit den traditionellen Ressourcen des Industriezeitalters, denn klassische Ressourcen nutzen sich bei Benutzung ab…. bei Wissen ist das anders. Solche Punkte besprechen wir in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Wissensmanager (IHK). Hinweise dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

knowledge

 

BMWi-Initiative – wissensoffensive “Management in Wirtschaft 4.0”

wissensoffensive-2015Im Rahmen der BMWi-Initiative – wissensoffensive “Management in Wirtschaft 4.0” findet die Veranstaltung wissensoffensive 2015 am 10.08.2015 ab 11.00 Uhr in Hagen (Rathaus an der Volme) statt. Das Programm (PDF) zeigt einen Mix zu verschiedenen Themenfeldern. Es ist gut, wenn Wissen immer stärker in den Mittelpunkt der Diskussionen rückt, doch zeigen die Programmthemen ein zu starkes technologiebezogenes Verständnis von Wissen. Es hat sich in den letzten Jahren nicht umsonst eine Abkehr vom T-O-M-Modell (Technik – Organisation – Mensch) hin zum M-O-T-Modell ergeben. Es verwundert nicht, dass Wissen in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch zu stark mit Daten und Informationen verwechselt wird. Es ist daher schade, dass die Diskussion (wie in den 90er Jahren) von der IKT-Branche getrieben wird (Deutungshoheit). Andere Perspektiven, die dem Konstrukt “Wissen” näher kommen, haben möglicherweise zu wenig Attraktivität für eine Veranstaltung, oder sind für viele zu komplex. Ich meine da beispielhaft die soziologische Perspektive oder auch die pädagogische Perspektive, um nur zwei zu nennen…. In dem von uns entwickelten Blended Learning Wissensmanager (IHK) gehe ich auf die Entwicklungsstufen des Wissensbegriffs ein und erläutere die sich daraus ergebenden Konsequenzen für das Management von Wissen. Hinweise dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Immer mehr Personen sammeln ihre eigenen Gesundheitsdaten

quantify-selfDer Beitrag When Wearable Health Trackers Meet Your Doctor (Techcrunch vom 06.08.2014) weist auf einen interessanten Trend hin: Immer mehr Leute tragen Geräte, mit denen Gesundheitsdaten erfasst werden können. Die Sportler machen das schon recht exzessiv (fitness bands), aber auch Uhren – und andere Geräte – werden immer mehr dafür genutzt. In den USA soll der aktuelle Anteil der Personen, die solches Equipement verwenden, heute bei 15% der Bevölkerung der USA – also bei ca. 45 Millionen – liegen. In 2018 sollen es schon mehr als 100 Millionen Menschen sein. Diese Entwicklung von unten (User Innovation?) wirft vielfältige Fragen auf: Was passiert mit den Daten? Wie ist es möglich, diese Daten mit denen der klassischen Medizin zu verknüpfen (Gesundheitskarte)? Wie kann mein Hausarzt diese Daten nutzen? Die Quantified-Self-Bewegung listet aktuell 505 Tools auf die zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, eigene Daten zu erfassen. Die Basis ist also längst gelegt, was bleibt ist, aus den Daten Informationen und Wissen zum Wohle eines jeden Einzelnen zu generieren. Eine interessante Aufgabe, Innovationen zu entwickeln.

Studie: Big Data in deutschen Unternehmen

2014-big-data-bitkomDie Studie Bitkom (2014): Big Data in deutschen Unternehmen (PDF) zeigt auf, dass sich Unternehmen doch deutlich stärker mit dem Thema befassen. “Die Ergebnisse zeigen: Der Einsatz der Big Data-Technologie steht gerade an der Schwelle von einer Nischenanwendung zur Nutzung in der Breite.” Big Data hat – wie viele Entwicklungen – zwei Seiten. Die eine Seite befasst sich mit dem Schutz von Daten und den negativen Entwicklungen, mit großen Datenmengen unkontrolloiert umzugehen (NSA läßt grüßen). Die andere Seite zeigt die großen Möglichkeiten auf, die sich aus der Zurverfügungstellung großer Datenmengen nicht nur für große Unternehmen ergeben. Gerade kleine Start-ups können frei zugängliche große Datenmengen dazu nutzen, neue innovative Anwendungen zu entwickeln. Siehe dazu auch GovData.

Sicher in der Cloud?

cloudDie Datenwolke (Cloud) ist in aller Munde und jeder hat sich schon gefragt: Ist das etwas für mich? Die immer wieder genannten Vorteile sind genau so schlüssig, wie die immer wieder genannten Nachteile (Datensicherung, Datenschutz). Das Fraunhofer-Magazin weiter.vorn 1/14 (PDF) befasst sich im Titelthema “Sicher in der Wolke” genau mit diesen Aspekten. Interessant ist für mich folgendes (S. 14): “Das Rechnen in der Wolke rechnet sich. Unternehmen, die konsequent auf Cloudcomputing setzen, wachsen etwa doppelt so schnell und erzielen einen fast 2.5 Mal höheren Bruttogewinn als Wettbewerber ohne Cloud. Das zeigt eine vergleichende Studie des IBM Center for Applied Insights aus dem Jahr 2013.” Kritiker werden darauf verweisen, dass IBM möglicherweise ein Eigeninteresse hat – es gibt immer Vor- und Nachteile neuer Technologien, und es kommt darauf an, den unternehmensspezifischen Mix zu finden und umzusetzen. Worauf warten Sie?

Nöllenheidt, Ch.; Brenscheidt, S. (2013): Arbeitswelt im Wandel: Zahlen – Daten – Fakten

arbeitswelt-2013Die Arbeitswelt wandelt sich – doch wie? Möglicherweise gibt die Veröffentlichung Nöllenheidt, Ch.; Brenscheidt, S. (2013): Arbeitswelt im Wandel: Zahlen – Daten – Fakten (PDF, 3MB, Volltext) eine zahlenbasierte Perspektive auf das Thema preis (S. 5):

Die Zusammenhänge zwischen den Arbeitsbedingungen und moderner Technik werden ebenso betrachtet wie das soziale Zusammenleben der Menschen im Betrieb oder die ökonomische Seite sicherer Arbeit. Wir wissen: Themen wie der demografische Wandel der Gesellschaft haben unmittelbare Auswirkungen auf unsere Arbeit und fordern uns zum Handeln heraus. Arbeitswelt im Wandel versucht, schlaglichtartig einige dieser Phänomene zu beleuchten und will insofern Anregungen liefern, sich mit Trends zu Sicherheit und Gesundheit in unserer Arbeitswelt intensiver zu beschäftigen.

Siehe dazu auch Hays-Studie (2013): Wissensarbeiter und Unternehmen im Spannungsfeld, Meyn/Peter (2010): Arbeitssituationsanalyse und Pfeiffer, S.; Schütt, P.; Wühr, D. (2011): Innovationsarbeit unter Druck braucht agile Forschungsmethoden.

Mit GovData zu neuen Ideen und Innovationen?

Mit dem Portal GovData – Das Datenportal für Deutschland stellt das Bundesministerium des Innern Daten aus der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung: “Über GovData bieten öffentliche Stellen aus Bund, Ländern und Kommunen Daten der Verwaltung an. So soll insbesondere Verwaltungsmitarbeitern, Bürgern, Unternehmen und Wissenschaftlern die Möglichkeit gegeben werden, über einen zentralen Einstiegspunkt auf Daten und Informationen der öffentlichen Verwaltung in Deutschland ebenenübergreifend zugreifen zu können. Ziel ist es, dass diese ´Datenschätze´ aus der Verwaltung besser genutzt und weiterverwendet werden, so dass durch neue Ideen sowie Kombination und Analyse neue Erkenntnisse aus den vorhandenen Daten gewonnen und neue Anwendungsfelder erschlossen werden können. Das Portal wird derzeit noch im Rahmen einer Public-Beta-Phase als Prototyp betrieben. In dieser Zeit sollen Erfahrungen mit dem Portal und damit verbundenen Prozessen gesammelt werden.” Ausdrücklich wird auf der Website auch der Weg zu Open Data angesprochen. Durch die neuen Kombinationen der vorhandenen Daten können durchaus neue Ideen oder Innovationen entstehen: Von Open Data zu Open Innovation. Die Nutzung der Daten unterliegen strikten Nutzerbedingungen und sind somit nicht “frei” nutzbar. Ich würde mir hier eine noch eine weitergehende Offenheit der Daten (Open Data) wünschen. Siehe dazu auch Memorandum zu Open Government, Nutzen von Open Data und Open Government für Bürger, Open Data als Voraussetzung für Open Innovation.

Professionelle Internetrecherche und Wissensmanagement

Es gibt verschiedene Strategeien mit den vielen Daten und Informationen umzugehen. Eine ist, diese zu reduzieren, was eine nicht angemessene Vereinfachung wäre. Die zweite Möglichkeit ist, sich einzugestehen, dass man doch nichts machen kann (Ohnmachtsgefühl). Es gibt allerdings auch die Chance, die Daten- und Informationsflut bewältigen zu wollen. Dieser optistische und zukunftsorientierte Ansatz wird durch die gute und übersichtliche Webseite Professionelle Internetrecherche und Wissensmanagement (Online-Tutorium zum Selbststudium) unterstützt. Es zeigt sich, dass man noch viele “hilfreiche Geister” nutzen kann, um sich selbst zu organisieren. Die daraus entstehende Daten- und Informationsbasis ist Grundlage für die individuelle Wissenskonstruktion.