Von der Optimierung zur Problematisierung?

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In der Industriegesellschaft wird alles optimiert. Ob es nun Prozesse sind (Fremdoptimierung), oder persönliche Gesundheitsdaten (Selbstoptimierung). Mit Trackern werden dabei die Daten des Körpers permanent überwacht und optimiert – wie bei einer Maschine. Doch ist dieser (Selbst-) Optimierungswahn in der heutigen Zeit noch angemessen? Immerhin leben wir nicht mehr in einer Welt die berechenbar, planbar und somit recht einfach optimierbar ist.

In einem turbulenten Umfeld, das oft mit VUCA (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) oder BANI beschrieben wird, ist es ja gerade schwer oder sogar unmöglich, ein geeignetes Optimierungsziel zu formulieren, da sich die Bedingungen permanent ändern. In einem Sonderheft “Problematisierung statt Optimierung” werden viele dieser Facetten ausführlich und wissenschaftlich fundiert dargestellt. Ich möchte an dieser Stelle nur punktuell die eine oder andere Quelle zitieren:

“Dabei zeigt sich zweierlei: einerseits wird der als defizitär bewertete Ausgangspunkt maßgebend für den Optimierungsprozess, das heißt für seine Form und Richtung. Andererseits wird mit der Optimierungsbewegung bereits vom Zielpunkt aus und damit vom erwünschten Zustand her gedacht, welcher in seiner schnellen Erreichbarkeit seine Wirkungsmacht entfaltet (Ebner von Eschenbach (Hrsg.) (2023): Problematisierung statt Optimierung).

In Verweis auf Forster (2020) wird weiterhin herausgestellt, dass diese Optimierung eine Ordnung hervorbringt, die Kontingenzerzeugung u.a. um Wissen und Erkenntnisse von vornherein unterdrückt (vgl. ebd.). Der allseits vorhandene Optimierungsdrang sollte daher zugunsten von einer Problematisierung abgelöst werden.

“Julia Leister und Oliver Schrickel betonen, dass der Anspruch, der mit Problematisierung erhoben wird, eine Optimierungslogik unterminiert, indem Phänomene nicht im Modus einer Lösungsorientierung angegangen, sondern zuallererst „into question“ (Leistert & Schrickel 2020, S. 9) geführt werden, um „interessant“ (Bachelard 1974 [1949], S. 140) zu werden” (ebd.).

Bei der Problematisierung geht es somit weniger um Lösungen als um Fragen, die gestellt werden, und um die Hervorbringung von Erkenntnisgrenzen (ebd.) und somit zu Erkenntnisgewinn. Diese Zusammenhänge sind nicht trivial, doch meines Erachtens sehr wichtig, denn in vielen Bereichen der Gesellschaft (Individuelle Ebene, Gruppenebene, Organisationale Ebene und Netzwerkebene) wird immer noch zu oft auf die Herausforderungen unserer komplexen Umwelt mit relativ einfachen Optimierungsansätzen geantwortet.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Mein Paper zur Weltkonferenz MCPC 2015 wurde nun in den Proceedings veröffentlicht

mcpc-drrobertfreundDie Weltkonferenz MCPC 2015 fand vom 20. bis 22.10.2015 in Montréal/Kanada statt. Mein Paper wurde nicht nur angenommen, sondern ich hatte auch die Gelegenheit meine Gedanken in einer Special Keynote vorzutragen. In der Zwischenzeit wurden die verschiedenen Beiträge in den Proceedings zur Konferenz beim Spinger-Verlag veröffentlicht. Vorwort:

Twenty years ago Mass Customization was acknowledged as the ”New Frontier
in Business Competition”. The first MCPC conference was hosted by
Hong Kong University of Science and Technology in 2001. Since then the
MCPC conference has grown to become the primary conference for presenting
and discussing current issues and recent developments within the fields
of Mass Customization, Personalization, and Customer Co-Creation. The
2015 MCPC conference, the eighth in the series, for which the contributions
are presented in this book, was hosted by the School of Management at the
University du Québec in Montréal, Canada. For this edition, the emphasis
was placed on “managing complexity”.

Meinen Artikel finden Sie hier (Siehe dazu auch Veröffentlichungen):

Freund, R. (2016): Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model, in Bellemare, J., Carrier, S., Piller, F. T. (Eds.): Managing Complexity. Proceedings of the 8th World Conference on Mass Customization, Personalization, and Co-Creation (MCPC 2015), Montreal, Canada, October 20th-22th, 2015, pp. 88-102 | Springer

MCPC 2015: Meine Eindrücke von der Weltkonferenz in Montréal

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Die diesjährige Weltkonferenz MCPC 2015 (Mass Customization, Personalization and Co-creation) fand als Teil der internationalen Konferenzreihe MCPC vom 20.-23.10. in Montréal/Kanada statt. An dieser Konferenzreihe nehme ich seit 2001 teil (Siehe dazu Konferenzen und Veröffentlichungen):

More than 200 academics/researchers, entrepreneurs and experts will meet in Montreal and report on their latest results on Mass Customization and co-creation.

Wir (Jutta und ich) sind von Brüssel aus direkt nach Montréal geflogen. Dabei konnten wir uns vor der Konferenz noch ausführlich in Montréal umsehen. Am 20.10. startete die Konferenz mit einem Empfang an der Universität, bei dem auf die nächsten Tage eingestimmt wurde. Ich konnte hier mit einigen Kollegen sprechen, die ich auch schon auf den vorherigen Konferenzen getroffen hatte, und neue Kontakte knüpfen. Jutta war mit dabei – auch an den Konferenztagen. Am 21.10. ging es um 09.15 Uhr zunächst mit Begrüßungen des Gastgebers (ESG UQAM) los, gefolgt von der Keynote von Prof. Frank Piller, der – wie immer – einen tollen Einblick in die aktuellen Entwicklungen gab. Dabei leitete er geschickt auf das Schwerpunktthema der Konferenz Managing Complexity über. In den anschließenden Sessions habe ich mir dann verschiedene Vorträge angehört. Da die Zeitfenster eingehalten wurden, konnte ich aus den verschiedenen Angeboten gut auswählen. Es ist doch immer wieder spannend, welche interessanten Ideen/Gedanken man von den unterschiedlichen Beiträgen mitnimmt. Am Abend trafen sich alle Teilnehmer in einem tollen Restaurant in der Innenstadt von Montréal. Jutta und ich hatten an unserem Tisch lebhafte und interessante Gespräche mit Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Ländern. Solche Abende sind sehr intensiv und hinterlassen einen bleibenden positiven Eindruck. Dabei enstehen natürlich auch neue Verbindungen.

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Am 23.10. startete die Konferenz um 08.30 Uhr mit der Keynote von Bombardier (Hersteller von Flugzeugen und Technik für Schienenverkehr). Direkt im Anschluss hatte ich dann eine Special Keynote mit dem Titel Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model. Es hat mich sehr gefreut, dass mein Paper eine so große Aufmerksamkeit erhalten hat! Es war für mich etwas ungewohnt auf einer so großen Bühne zu stehen, und meine Gedanken zu dem Thema vorzustellen. Am Ende war ich doch sehr über die vielen positiven Reaktionen überrascht. Insgesamt eine tolle Erfahrung, die ich her machen konnte. Am Nachmittag haben wir uns noch die eine oder andere Präsentation aus dem Konsumgütersektor angesehen. Obwohl ich seit nunmehr 14 Jahren an der Konferenzreihe teilnehme und schon viele Beispiele und Beiträge gesehen habe, kommen doch auch immer wieder Überraschungen vor. Am späten Nachmittag gab es dann noch eine farbenprächtige Präsentation vom Cirque Du Soleil, die Ihre Sicht auf das Thema vorstellten. In der abschließenden Goodbye Session wurden die verschiedenen Erkenntnisse zusammengefasst. Am späten Abend ging es dann für Jutta und für mich zurück nach Brüssel. Die Tage in Montréal werden uns noch lange in positiver Erinnerung bleiben…

MCPC 2015: Mein Paper wurde für die Weltkonferenz in Montréal akzeptiert

mcpc2015Nachdem schon mein Abstract für die MCPC 2015 World Conference on Mass Customization, Personalization, and Co-Creation (20.-22.10.2015 in Montréal/Kanada) angenommen wurde, habe ich in den letzten Wochen auf die Bestätigung meines eingereichten Papers gewartet. Gestern habe ich nun die Kommentare der Reviewer erhalten und bin froh, dass mein Paper akzeptiert wurde! Der Titel meiner Ausarbeitung lautet:

Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model

Die Reviews sind sehr hilfreich, um die Qualität des Papers noch vor der Veröffentlichung zu erhöhen. Ich werde nun in der kommenden Woche mein Paper verbessern und es dann endgültig abgeben. Die Deadline dafür ist der 24.08.2015. Da ich seit 2001 an fast allen Weltkonferenzen (außer 2013 in Aalborg/Dänemark) teilgenommen habe (Hong Kong 2001 und 2005, München 2003, Boston 2007, Helsinki 2009 und San Francisco 2011 – Siehe ausführlich Konferenzen und Veröffentlichungen), bin ich auch diesmal sehr gespannt, welche neuen Entwicklungen es gibt. Darüber hinaus freue ich mich auch, alte Bekannte zu treffen und mich mit ihnen auszutauschen. Die Erkenntnisse aus den vielen Konferenzen kommen auch den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) zu gute. Informationen zu den Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

MCPC 2015: Deadline für Abstracts ist der 08.05.2015

mcpc-banners-1221x500_BDie nächste Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation – MCPC 2015 – findet vom 20.-22.10.2015 in Montréal (Kanada) statt. Bis zum 08.05.2015 haben Interessenten Zeit, ein erstes Abstract einzureichen. Obwohl ich aktuell noch nicht genau weiss, ob ich an der Konferenz teilnehmen kann, werde ich ein Abstract einreichen. Das Thema “Managing Complexity” interessiert mich. In den letzten Jahren habe ich immer wieder Konferenzpaper zu Managing Complexity and Open Innovation geschrieben. Gerne würde ich die skizzierten Gedanken in einem neuen Paper aktualisieren und fortsetzen