Vor nunmehr 22 Jahren sind wir durch ein China gereist, dass sich von dem heutigen China doch sehr unterscheidet: China 1988. Von Peking aus ging es über Chongqing, Chengdu und Wuhan nach Hong Kong. Auf dieser Reise konnten wir Erfahrungen machen, an die wir uns heute noch gerne erinnern. Schauen Sie sich doch einfach einmal an, was wir so erlebt haben. Wie Sie der Übersichtsseite zu unseren Reisen entnehmen können, war es nicht unsere letzte Reise nach Asien.
Wenzhou, die Schuh-Stadt von China (Geo-Reportage auf ARTE)
Der Film von Sven Jaax wird auf der Arte-Website wie folgt beschrieben: ” ´Der Erfolg steckt in guten Schuhen.´ Nirgendwo scheint diese alte chinesische Weisheit zutreffender als in Wenzhou. In der Hafenstadt werden fast alle in China hergestellten Brillen, Rasierer, Schlüssel, Schlösser und 80 Prozent aller weltweit verkauften Feuerzeuge produziert. Vor allem aber ist Wenzhou die Welthauptstadt der Schuhe. Nirgendwo werden mehr Schuhe hergestellt als hier. Doch die Branche gerät an ihre Grenzen. Schon längst werden in Wenzhou hergestellte Schuhe zu teuer. Unternehmer wie der Fabrikant Jian Ping Wang liebäugeln deshalb mit Niederlassungen in Afrika, wo die Produktion billiger ist. 360° – GEO Reportage hat sich in der Schuh-Metropole umgesehen und hinterfragt, wie das heutige China funktioniert.” Dazu bietet Arte noch einen tollen Servive an: Auf ARTE+7 können Sie sich den Film nach der Ausstrahung noch einmal ansehen. Dabei werden Sie zu hören bekommen, dass ein Schuh für 5 EUR hergestellt und in Deutschland für 50-100 EUR verkauft wird. Dieser Entwicklung sollten Kunden entgegenwirken, indem sie individuelle Schuhe zu diesen Preisen verlangen und die Unternehmen in Europa verstärkt neue Wettbewerbsstrategien nutzen. In diesem Blog habe ich schon oft darauf verwiesen. Siehe beispielsweise Mass Customized Shoes.
Seit dem XV. Parteitag der KP 1997 soll China eine Wissensgesellschaft werden
Diesen Satz habe ich in dem Beitrag Ein Land sucht Sinn (DIE ZEIT vom 22.02.2007) gelesen und mir verwundert die Augen gerieben. Ist China nicht die immer und immer wieder in den Medien dargestellte “verlängerte Werkbank” der sogenannten Industrienationen? Nein, nicht nur. Die von den meisten Europäern genutzten Medien stellen ein Chinabild dar, das nur bedingt der Wirklichkeit entspricht und einseitig ist. Natürlich gibt es die Montagehallen für lohnintensive Fertigungen. Andererseits gibt es aber auch das China, das Cluster für Mass Customization bildet (gemeinsam mit der HKUST, Gastgeber der ersten MCP-Weltkonferenz in 2001, und der dritten MCP-Weltkonferenz in 2005 ) und sich an einer stärker wissensbasierten Gesellschaft orientiert. In dem oben erwähnten Beitrag findet man Hinweise wie “(…) neue Hochschätzung von Bildung und Erziehung” oder “100 Universitäten sollen mit Geld vom Staat Weltniveau erreichen”. Ein ähnliches Bild ergibt sich für Indien … An dieser Stelle sei mir ein wenig Eigenwerbung erlaubt. Zwei meiner Konferenzbeiträge sind auch in Indien veröffentlicht worden:
Freund R.; Piotrowski M. (2005): Intellectual Capital Statement – Made in Germany – and Mass Customization. The Magnus Journal of Management, Vol. 1 No. 4, December 2005, Hyderabad, India
Freund R.; Piotrowski M. (2005): Mass Customization and Personalization In Adult Education and Training. In: Mass Customization. Concepts and Applications (editor Shyam Sunder Kambhammettu), Le Magnus University Press, Hyderabad, India
Meine Paper (viele als Download) finden Sie hier
Shen Zilong (2006): The Transmission and Reception of Multiple Intelligences Theory in Contemporary China
Paper delivered on April 14, 2004 at the Harvard Graduate School of Education. Dieser Vortrag enthält wichtige Hinweise darauf, warum die Multiple Intelligenzen Theorie von Howard Gardner so erfolgreich in China umgesetzt wird.