Lean Project Management: Verschwendungsarten in Projekten

Lean Production (TPS:Toyota Produktions-System), Lean Management und Lean Thinking sind schon seit vielen Jahrzehnten bewärte Ansätze in Organisationen. An dieser Stelle möchte ich darauf eingehen, wie einzelne Elemente auf das Projektmanagement übertragen werden können. Die folgende Übersicht zeigt, wie die im TPS verwendeten Verschwendungsarten beispielhaft auf Projekte übertragen werden können.

Warten: Ein klassisches Symptom der Verschwendung ist das Warten, sei es auf Zulieferungen anderer, auf erforderliche Informationen oder auf Entscheidungen.
Überbearbeitung: Überbearbeitung kann in Form von überflüssigen Anforderungen an Ergebnisse oder Prozesse, in Form von unnötigen Ergebnissen und/oder in Form von
„Information Overload“ vorkommen, welcher die wirklich relevanten Informationen verdeckt.
Unterbearbeitung: Die Verschwendungsart Unterbearbeitung kann das oberflächliche Abarbeiten von Aufgabenlisten, die unzureichende Dokumentation von Arbeit und/oder ein „Zu wenig“ an Information und Kommunikation bezeichnen.
Fehler: Verschwendung durch Fehler kann bedeuten, dass im Projekt gar nicht klar ist, was ein Fehler (und was ein Feature) ist, dass eindeutige Fehler aus unterschiedlichen Gründen einfach ignoriert werden und?/?oder dass auf Basis fehlerhafter Informationen gearbeitet wird.
Unnötige Bewegung: Unnötige Bewegung kann sich physisch auf überflüssiges Reisen oder Transporte von Gütern beziehen, aber auch immateriell auf unnötige Änderungen im Projekt oder häufige Arbeitsunterbrechungen, die Task Switching nach sich ziehen.
Fehlallokation: Fehlallokation kann – quantitativ – das Fehlen von personellen, physischen oder finanziellen Ressourcen und/oder – qualitativ – das Vermissen der erforderlichen Kompetenzen zur richtigen Zeit am richtigen Ort umfassen.
Fehlweisung: Fehlweisung liegt dann vor, wenn der Nutzen für die Projektkunden unklar ist, keine klaren Projektprioritäten allen bekannt sind und/oder Verantwortlichkeiten für Arbeitspakete diffus sind.

Quelle: Erne, R.; Hüsselmann, C.; Langhardt, S. (2023): Lean Project Management. Warum Sie sich in Projekten mehr um Misserfolgsfaktoren kümmern sollten, in: projektmanagementaktuell 2/2023.

Die Autoren haben darüber hinaus zum Thema Lean Project Management ein umfangreiches Framework entwickelt: UPMF: Ein Framework für agiles, hybrides und plangetriebenes Projektmanagement.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Was ist Kommunikation eigentlich? Eine Annäherung

Jeder verwendet den Begriff “Kommunikation” im Alltag, doch ist oft unklar, was darunter zu verstehen ist. Manche verweisen auf die 5 Axiome von Paul Watzlawik. Das bekannteste Axiom ist wohl das erste: Man kann nicht nicht kommunizieren. Andere wiederum weisen in dem Zusammenhang auf das Kommunikationsquadrat von Fritz von Thun hin. Doch wenn wir tiefer in den Kern von Kommunikation einsteigen, wird es – wie immer – komplexer. Hier nun ein erster Vorschlag, sich dem Begriff “Kommunikation” anzunähern.

“Aber was ist Kommunikation eigentlich? Kommunikation meint heute auf einer ganz grundlegenden Ebene die einfache Tatsache, dass zwischen Entitäten – seien es Menschen, Tiere, Pflanzen, Maschinen oder die Umwelt – eine Fern- oder Wechselwirkung stattfindet. Wenn wir sagen, dass zwei Menschen miteinander kommunizieren, dann meinen wir, dass sie gewissermaßen unsichtbare Einheiten miteinander austauschen, die wir ganz abstrakt als Information bezeichnen können. Und um diese Informationen auszutauschen, können die Menschen bestimmte Mittel benutzen, die ihnen das Kommunizieren erleichtern, es erweitern oder beschleunigen: etwa Fackelsignale, Telegrafen oder Mobiltelefone. Kommunikation lässt sich speichern – in Form von menschlicher Schrift, Nullen und Einsen, in Büchern, auf Magnetbändern und Festplatten” (Herder, J. (2023:10-11): Kommunizieren und Herrschen).

Noch intensiver geht Niklas Luhmann in seiner soziologischen Systemtheorie auf Kommunikation ein, die “als Einheit von Information, Mitteilung und Verstehen” anzusehen ist. Auf den autopoetischen Charakter von Kommunikation will ich an dieser Stelle nicht mehr eingehen.

Diese ersten Anmerkungen zeigen, wie umfangreich und komplex Kommunikation sein kann. Es schein daher nicht angemessen, Kommunikation in ihrer Komplexität zu reduzieren ist. Kommunikation besser zu verstehen, und somit besser zu bewältigen, scheint geeigneter zu sein.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Adaptives Management von Projekten

Der Umgang mit Projekten unterscheidet sich vom Umgang mit Routine, da Projekte durch die “Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet sind” (DIN 69901). In einem relativ stabilen Umfeld, in dem Anforderungen noch einigermaßen gut beschrieben werden können und es auch relativ klar ist, wie das Projekt umgesetzt werden kann, haben sich Standards wie PMI, PRINCE2, IPMA als nützlich erwiesen.

In einem turbulenteren Umfeld wiederum, führen agilere Vorgehensmodelle (z.B. Scrum als Framework) zu besseren Ergebnissen. In Organisationen gibt es oftmals mehrere Projektarten, die ganz unetrschiedlich angegenagen werden müssen. Es bietet sich daher an, aus dem Kontinuum der Möglichkeiten, das angemessene Vorgehensmodell (plangetrieben, hybrid, agil) auszuwählen. Das Management von Projekten, Programmen oder auch Portfolios wird adaptiv gestaltet. Doch was versteht man unter einen Adaptiven Management?

Adaptives Management (AM) wurde ab den 1970er Jahren von Wissenschaftler*innen entwickelt, die die bedeutung systemischer und ökologischer Zusammenhänge bei
der Festlegung von Zielen für das Umweltmanagement erkannten. Wesentliche Aspekte sind:
– lernende Organisation, Systemtheorie,
– industrielle Ökologie sowie die
– Verknüpfung von sozialem Lernen mit Politik.
AM als Strategie für die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen findet seit der Arbeit von Walters and Holling 1990 eine breite und systematische Anwendung in den USA. Auch die U.S. Agency for International Development sieht AM als ein zentrales Mittel für eine nachhaltige internationale Entwicklung (…). Die Weiterentwicklung zum „Adaptive Collaborative Management (ACM)“ tritt zusätzlich für die Schaffung öffentlicher Prozesse ein, um soziales Lernen zum Schutz und zur Wiederherstellung ökologischer Systeme zu fördern.” (Heydenreich, D. (2021): Internationale Normen und Standards für agiles/adaptives Management von Projekten, Programmen, Portfolios und deren Governance – Die neue Study Group ISO/TC258 AHG15, DIN Mitteilungen, Oktober 2021).

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in (IHK): Zusatztermin in Siegen ab Oktober

Der Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) mit Start am 24.08.2023 ist in Siegen schon ausgebucht. Es freut uns, dass der Lehrgang so gut nachgefragt wird. Wir haben daher mit dem bbz in Siegen einen zusätzlichen Termin vereinbart. Für den Lehrgang vom 19.10.2023 – 30.11.2023 können Sie sich jetzt schon anmelden. Weitere Informationen zum Angebot finden Sie auf der Landingpage des bbz.

Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten, und zu weiteren Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in (IHK): Der Lehrgang mit Start am 24.08.2023 in Siegen ist jetzt schon ausgebucht

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK), mit Start am 24.08.2023 in Siegen, ist jetzt schon ausgebucht. Wir freuen uns, dass die Inhalte und das Lernformat so gut angenommen werden. Aktuell überlegen wir gemeinsam mit dem bbz Siegen, im zweiten Halbjahr noch einen weiteren Lehrgang anzubieten. Sobald mögliche Termine abgestimmt sind, informieren wir Sie darüber in unserem Blog, auf unserer Lernplattform, Facebook, Twitter und LinkedIn.

Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten, und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wesentliche Eigenschaften eines Growth Mindset

Image by Heather Kemp from Pixabay

Über den Begriff des “Mindset” habe ich schon viele Beiträge geschrieben. Siehe dazu beispielhaft Mindset: Ein oft verwendeter Begriff etwas genauer betrachtet und Agile Onion: Von Tools zu Mindset.

Darüber hinaus geht es auch immer wieder um die Frage, ob das Mindset veränderbar, oder eher fix ist. In meinen Anmerkungen zu Growth Mindset, Intelligenz und Kompetenz erläutere ich die verschiedenen Zusammenhänge. Zentral bei einem Growth Mindset ist die Annahme eines dynamischen Selbstbildes. Die folgende Tabelle stellt die dazugehörenden Charakteristika übersichtlich dar.

CharakteristikaGrowth Mindset
Herkunft der menschlichen EigenschaftenGrundeigenschaften lassen sich durch eigene Anstrengungen weiterentwickeln; Einsatz und Erfahrung ermöglichen Veränderung und Entwicklung
SelbstwahrnehmungErkennen von eigenen Stärken und Schwächen
LernorientierungGelernt wird, um zu verstehen; Selbstmotivation hat eine hohe Bedeutung
KreativitätAusdauer und Zähigkeit ermöglichen Kreativität
Umgang mit FehlernFehler werden als Lernquellen betrachtet
Bezug zu LeistungLeistung erfordert Konzentration, den Einsatz aller Kräfte und zahlreiche Strategien und Verbündete
UnternehmenskulturWeiterentwickeln; Lernerfahrungen schaffen; Mitarbeiter fördern; Selbstkritik; offene Kommunikation; abweichende Meinungen sind willkommen
Richter, C. (2023): Die Zukunft des Projektmanagements: Projekt-Leadership zwischen Rule Makers und Rule Breakers, in: projektmanagementaktuell 2/2023.

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Harte und weiche Faktoren für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte

Alles was heute noch analog läuft, wird immer mehr digitalisiert. Die Digitalisierung ist somit in allen Bereichen der Gesellschaft angekommen. Dabei werden die einzelnen Vorhaben zu einem überwiegenden Teil in Projekten durchgeführt – Projekte sind dabei Träge der Wandels.

Bevor ein Digitalisierungsprojekt angegangen wird, sollte allen Beteiligten klar sein, dass diese Transformation die Chancen enthält, neue Wege zu gehen. Oft werden allerdings die bestehenden analogen Prozesse einfach in digitale Prozesse überführt, ohne die Chancen einer anderen Problemlösung (andere Prozesse) zu nutzen. Siehe dazu Warum einen Prozess digitalisieren, der nicht mehr benötigt wird?.

Wenn Sie sich also in diesem Sinne für ein Digitalisierungsprojekt entscheiden, sollten Sie folgende harte und wiche Faktoren beachten.

Harte FaktorenWeiche Faktoren
Sicherstellen einer soliden FinanzierungMut und Durchhaltevermögen
Zusammenarbeit mit Start-ups forcieren als Entwicklungspartner zur Adaption von
Methoden oder als Corporate Start-ups
Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft
fordern und fördern
Zeitliche Verzögerungen berücksichtigen, einplanen und akzeptierenMitarbeiter frühzeitig in Projekte einbeziehen und gemeinsam den Wandel vorantreiben
Schrittweises Vorgehen zur Generierung von QuickwinsSchaffung einer klaren Vision zur digitalen
Transformation
Kooperation mit anderen Unternehmen und Universitäten, um kollektive Frühwarnsysteme für Cyberrisiko zu schaffenKlare interne Kommunikation und eine transformationsfördernde Kultur
Lehhmann, C.; Dörr, L. (2021:19): Digital souveräne Gestaltung von Services – ein marktfähiger Mehrwert?, in: Digitalisierung souverän gestalten II, S. 14-24

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Projektmanager/in (IHK) in Siegen: Nächster Lehrgang startet im August

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wird auch im zweiten Halbjahr in Siegen durchgeführt. Am 24.08.2024 startet der nächste Lehrgang, bei dem sich Präsenztage, jeweils donnerstags, und Onlinephasen abwechseln.

An den Präsenztagen werden die Inhalte erläutert, und auf eine Fallstudie (Teamarbeit) übertragen. In den Onlinephasen können die Teilnehmer die Inhalte auf der Lernplattform vertiefen, Aufgaben bearbeiten, und sich mit anderen Teammitgliedern zur Fallstudie abstimmen. Die Brachen unabhängige Vorgehensweise der Professionalisierung des Projektmanagements kann von allen Organisationen angewendet werden.

Informationen den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen – die wir an verschiedenen Standorten anbieten. – und zu weiteren Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

BigBlueButton 2.6: Kollaboratives Arbeiten im neuen Whiteboard

Screenshot BigBlueButton mit neuem Whiteboard

BigBlueButton setzen wir schon länger als Webkonferenzsystem bei Projektarbeiten ein. BigBlueButton haben wir in unserem Lernmanagementsystem (LMS) Moodle integriert, sodass Videokonferenzen innerhalb unserer Lehrgänge von allen Teilnehmern durchgeführt werden können. Darüber hinaus ist BigBlueButton auch separat als reines Webkonferenzsystem über Greenlight bei uns einsetzbar.

In dieser jetzt installierten Version BBB 2.6.1 gibt es u.a. ein neues Whiteboard, das auf Tldraw basiert und im Mehrbenutzermodus kollaborativ bearbeitet werden kann. In dem Screenshot sehen Sie links den Bereich mit den Teilnehmern. Die Chat-Funktion und die Kamera-Funktion habe ich ausgeblendet, damit das Whiteboard besser zu sehen ist. Die verschiedenen Symbole an der rechten Seite sind selbsterklärend. Hinzu kommen noch im oberen Bereich Möglichkeiten, den Stil der Texte, Formen usw. zu verändern. Der Mehrbenutzermodus kann im unteren Bereich aktiviert werden.

Das neue Whiteboard ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer kollaborativen Zusammenarbeit innerhalb von BigBlueButton und Moodle. Alle Daten bleiben damit auf unseren Servern – ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Teilnehmer sollen sich bei uns in einem geschützten Lernbereich weiterbilden können.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in Agil (IHK): Zwei weitere Angebote im nächsten Halbjahr in Köln

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) wird auch im zweiten Halbjahr bei der IHK Köln angeboten. Folgende Termine sind jetzt vereinbart worden:

Projektmanager/in Agil (IHK) – Blended Learning, montags, 14.08.-18.09.2023. Der Lehrgang wird von Herrn Thomas Maikath durchgeführt.

Projektmanager/in Agil (IHK) – Blended Learning, montags,, 23.10.-27.11.2023. Der Lehrgang wird von Herrn Thomas Maikath durchgeführt.

Informationen den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen – die wir an verschiedenen Standorten anbieten. – und zu weiteren Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.