Benchmarking im Projektmanagement: Vergleichbarkeit und Optimierungspotenzial

Müller-Baku et al. (2016) in projektmanagementaktuell 3/2016

Zum Thema Benchmarking habe ich schon verschiedene Beiträge veröffentlich, beispielsweise Ergebnisse der 9. Multiprojektmanagement Benchmarking-Studie oder Wissensbilanz – Made in Germany: Macht Benchmarking Sinn?. Dabei habe ich immer wieder darauf verwiesen, dass es gerade im Projektmanagement schwierig ist, Vergleiche beispielsweise von bestimmten Kennzahlen zu ziehen. Der Grund sit einfach, denn ein Projekt ist “ein vorhaben, das durch die Einmaligkeit der Bedingungen in seiner Gesamtheit gekennzeichnet ist” (DIN 69901).

In der Abbildung sind die beiden Achsen “Optimierungspotenzial” und “Direkte Vergleichbarkeit” über die verschiedenen internen und externen Benchmarking-Möglichkeiten dargestellt. Es wird grundsätzlich deutlich, dass es es bei einem internen Benchmarking zwar recht hohe direkte Vergleichbarkeit gibt, doch die Optimierungspotenziale relativ gering ausfallen Bei einem externen Benchmarking (Lernen von anderen außerhalb des eigenen Unternehmens) wird klar, dass das Optimierungspotenzial hoch ist, allerdings die direkte Vergleichbarkeit nicht (oder nur gering) gegeben ist, was die Übertragbarkeit von Best Practices auf das eigene berufliche Umfeld (Domäne, Kontext) erschwert.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Fit für den Digitalen Wandel? Stellen Sie Ihr Kompetenzmanagement auf den Prüfstand

kompetenzmanagement

Für den Digitalen Wandel sind Kompetenzen und ein entsprechendes Kompetenzmanagement auf allen Ebenen erforderlich. Auf der Projektwebsite ist die Nutzung des Benchmarking-Tools während der Projektlaufzeit von FLIP kostenfrei: »FLIP – Flexibilisierung durch dynamisches Personal- und Kompetenzmanagement für wissensintensive Dienstleistungen« (www.flip-projekt.de). In unserem Blog finden Sie in der Kategorie Kompetenzmanagement viele wichtige Erläuterungen. Siehe dazu auch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

Studie zum E-Learning-Einsatz in deutschsprachigen Unternehmen

moodle-schulung

Das eLearning Journal führte 2016 eine Benchmarking-Studie E-Learning-Szenarien im betrieblichen Einsatz durch. In dem Beitrag Neue Einblicke in die Lernwelten deutschsprachiger Unternehmen werden die Ergebnisse dargestellt und es wird mit verschiedenen Mythen aufgeräumt. Für uns ist interessant, dass Blended Learning neben WBT weiterhin die dominierende Lernform ist:

In diesem Kontext ist auch interessant, welche eLearning-Methoden derzeit für das formale Lernen in den Unternehmen genutzt werden. Bei den aktuell eingesetzten eLearning-Methoden dominieren auch in diesem Jahr die beiden Klassiker „Web Based Training“ und „Blended Learning“. Weiterhin deutlich unter dem Hype liegt der tatsächliche Einsatz von Mobile Learning. Mit 54,4 % verzichtet knapp über die Hälfte komplett auf Lerninhalte für Smartphones und Tablets, während immerhin 12,7 % der Studienteilnehmer oft oder sehr oft Mobile Learning nutzen.

Da wir schon seit Jahren auf Blended Learning setzen, können wir den Trend nur bestätigen. Sollten Sie Fragen zu unseren Blended Learning Lehrgängen haben, oder Blended Learning in Ihrem Unternehmen einsetzen wollen, so können Sie mich gerne dazu ansprechen. Weitere Infrmationen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wissensbilanz- Made in Germany: Macht Benchmarking Sinn?

Die Wissensbilanz – Made in Germany wird immer stärker von Unternehmen, aber auch von staatlichen Organisationen oder Non-Profit-Organisationen angewendet. Es ist daher verständlich, dass nach der Vergleichbarkeit von den erarbeiteten Wissensbilanzen – Made in Germany gefragt wird. Immerhin gibt die bisher übliche industriell geprägte Bilanz durchaus viele Benchmarkingmöglichkeiten her. Die Website Wissensbilanz Benchmarking des Fraunhofer IPK versucht nun mit Hilfe eines Fragebogens eine ähnliche Vergleichbarkeit aufzubauen. So weit, so gut – oder nicht? Die Website suggeriert zunächst, dass es sich um einen Benchmark von Wissensbilanzen ganz allgemein handeln könnte. Dem ist aber nicht so, denn es geht und die Wissensbilanzen – Made in Germany. Im Fragebogen wird nach den verschiedenen Einflussfaktoren und deren Wirkung gefragt, dabei beschreiben die Autoren den jeweiligen Einflussfaktor ein wenig, denn man muss ja wissen, wie der Einflussfaktor zu verstehen ist. Und genau hier wird es kritisch, denn jede Organisation versteht z.B. unter dem Einflussfaktor “Motivierte Mitarbeiter” etwas anderes. Ich habe zumindest in den bisher von mir moderierten Wissensbilanzen – Made in Germany kaum Übereinstimmungen in den Beschreibungen finden können. Berücksichtigt man diesen Punkt, so ist die Vergleichbarkeit von Einflussfaktoren (oder ganzer Generatoren?) doch eher zu kritisieren – und das ist aus meiner Sicht gut so.