Welche Veränderungen erfährt Wissensarbeit durch neue Technologien?

bitcom-2015Der Leitfaden Bitcom (2015): Kognitive Maschinen – Meilenstein in der Wissensarbeit zeigt deutlich auf, zu welchen Leistungen Cognitive Computing heute fähig ist. “Synonyme dafür bilden »Smart Machines« oder »intelligente Maschinen«. Cognitive Computing ist der Oberbegriff für die Gesamtheit aller IT-Infrastrukturen, Technologien, Softwarelösungen und Algorithmen, aus denen die »Cognitive Systems« zusammengesetzt werden, um »Cognitive Services« zu erbringen” (S. 9). Die verschiedenen Beispiele erklären, welche Chancen sich ergeben können. Wir sollten daher nicht nur die Gefahren solcher Entwicklungen thematisieren, sondern auch die Chancen aktiv nutzen. Es wird deutlich, dass sich durch Cognitive Computing gerade auch die “einfache” Wissensarbeit verändern wird. Die Kompetenzstufen Anfänger, Fortgeschrittener und Befähigter (Arbeiten, fakten- und regelbasiert sind) werden in Zukunft immer mehr von solchen Systemen abgelöst. Der Mensch ist allerdings im Vergleich zu Maschinen immer noch zur ganzheitlichen Wahrnehmung in der Lage, was dem Könner- oder Expertenniveau entspricht. Die Anforderungen an Wissensarbeiter steigen daher und haben Einfluss auf die Weiterbildung von Mitarbeitern.

Bitte informieren Sie sich dazu auf unserer Moodle-Lernplattform.

Neue Formen der Arbeitsorganisation

dwIn dem Beitrag Virtuelle Nomaden – Die Cloudworker von morgen (Deutsche Welle vom 18.03.2015) wird beispielhaft gezeigt, wie neue Arbeitsformen aussehen. Diese projektorientierten Arbeiten von Selbständigen unterscheiden sich zwar etwas von den projektorientierten Arbeiten von fest angestellten Mitarbeitern, doch sollten die neuen Arbeitsformen nicht gleich so negativ dargestellt werden. Möglicherweise ist ja die sogenannte Festanstellung in Zukunft eher die Ausnahme und die eher freie, selbstorganisierte Arbeitsform der neue Standdard…. Doch noch immer stehen die Gestze, die sich aus der streng arbeitsteilig strukturierten Organisation des Industriezeitalters abgeleitet haben, dagegen! Doch wie lange noch? Einige neue Unternehmen versuchen ja schon, diese Grenzen per Gerichtsbeschluss zu verschieben… Siehe dazu auch unsere Angebote zu Projekt- und Wissensmanagement auf unserer Moodle-Lernplattform.

Hat sich ihr Schreibtisch auch so verändert?

Das folgende Video zeigt, wie sich die Arbeit an einem Schreibtisch in den letzten Jahren verändert hat. Manchen muss man möglicherweise noch erklären, was ein Schreibtisch ist/war… Veränderungen gehören zu unserem Leben dazu. Ich frage mich manchmal, warum immer alles erhalten werden muss/soll. Der Arbeitsplatz soll sich nicht verändern, das Klima soll immer gleich bleiben, die Gebäudesubstanz soll sich nicht ändern, usw. Wenn sich lebende Systeme nicht verändern, sind sie tot.

Link to the producers: bestreviews.com

In den kommenden Jahren wird es immer mehr Projektarbeit geben

Teambesprechung2007.jpgDer Artikel Anindya Ghose: The Rise of the On-Demand Workforce (Wall Street Journal vom 27.10.2014) verweist darauf, dass ” (…) up to 40% of the U.S. workforce population will be part of this ‘on-demand’ labor pool (contractors, freelancers and temp workers) within the next six years.” Bezugspunkt ist dabei diese Studie. Es werden somit immer mehr Arbeiten temporär und in Netzwerken von Beteiligten durchgeführt. Die projektbezogenen Tätigkeiten werden immer mehr zunehmen. Solche Veränderungen der Arbeitswelt können wir heute auch schon in Europa/Deutschland feststellen. Der Trend zur Projektarbeit ist unverkennbar. Doch sind Mitarbeiter darauf eingestellt? Oftmals nicht. Es wundert also nicht, dass die Nachfrage nach Weiterbildung im Projektmanagement, z.B. zum Projektmanager (IHK), ungebrochen steigt. Das Blended Learning Konzept ermöglicht es Ihnen, die notwendigen Kompetenzen zu entwickeln. Siehe dazu auch unsere Lernplattform.

Ein deutlicher Trend zu selbständiger Arbeit?

2014-studieDie Studie The Successful Independent Contractor: A Workforce Trend for the Future vom April 2014 wurde in den USA durchgeführt und hat – wie ich finde – Überraschendes zu bieten: “MBO Partners projects that 1 in 2 American workers will either move to independent work, or spend at least part of their working hours as self-employed professionals by 2020.” Jeder zweite wird also bis 2020 (das ist immerhin schon in 6 Jahern) entweder komplett, oder zumindest teilweise selbständig arbeiten. Gut, jetzt kann man einwenden, dass diese Zahlen nur für die USA gelten und nicht für Europe. Doch machen wir es uns damit nicht zu einfach? Wenn es uns passt sagen wir, der Trend aus den USA wird auch bald bei uns ankommen. Wenn es uns nicht passt sagen wir, das gilt nur für die USA. Nehmen wir einmal an, der Trend kommt auch bald zu uns nach Europa… was ich vermute, so wird sich das Arbeitsleben hier in vielen Bereichen deutlich verändern. Es kommt zu Entgrenzungen der Arbeit (Reflexive Modernisierung) und weiter zu immer mehr Kooperationen (Wissensarbeit?) in Projekten/Netzwerken. Allerdings passen viele Unternehmen ihre Organisation/Geschäftsmodelle noch nicht auf diese Veränderungen an. Es ist ja noch etwas Zeit… oder?

Smarte Dienste und smarte Arbeit

Titel 6_2014_BuehneIn der Ausgabe Mitbestimmung 06/2014 (Hans Böckler Stiftung) geht es um neue/smarte Dienstleistungen und deren Auswirkungen auf Wertschöpfungsprozesse. Besonders hervorheben möchte ich den Artikel Wie smarte Dienste Arbeit aufmischen von Bernd Bienzeisler, da hier deutlich wird, was neue Arbeit heute und in Zukunft ausmacht bzw. ausmachen wird. Ein wesentliches Element ist der Umgang mit Unsicherheit, die nicht alleine von Technologie, sondern von Menschen bewältigt werden muss. Diese Kompetenzen (Selbstorganisationsdispositionen) spielen in neuen Arbeitsprozessen eine herausragende Rolle. In diesem Sinne ist eine entsprechende Kompetenzentwicklung in den Unternehmen erforderlich, die über einfache Qualifikationsentwicklungen hinausgeht.

Neue Arbeitswelt zeichnet sich ab

working businessmanDie neuen Arbeitsformen sind schon in vielen Bereichen zu erkennen. Der Beitrag Stellen Sie sich vor, Sie gehen zur Arbeit – und alles ist anders (impulse vom 04.02.2014) zeigt wieder einmal auf, wie sich Arbeit geändert hat und in Zukunft auch noch stark verändern wird: “Dahinter steht eine zentrale Erkenntnis: Innovation und zukunftsfähiger Erfolg hängen heute mehr den je von der Kreativität und Leistungsbereitschaft der Menschen ab, die sich für das Produkt bzw. das Unternehmen verantwortlich fühlen.” Es stellt sich daher die Frage, ob die Menschen schon diese Selbstorganisationsfähigkeiten (Besser: Selbstorganisationsdispositionen) entwickelt haben, und ob unsere gesellschaftlichen Strukturen (Bildungssystem, Bürokratie, Rechtssystem usw.) diesen dynamischen Entwicklungen gewachsen sind. Es kommt mir manchmal so vor, als ob es ganz neue Fragen gibt, die auf eine eher alte Weise reflexartig beantwortet werden sollen. Diese Art der Problemlösung reicht heute nicht mehr aus.

Der Wandel von Arbeit am Beispiel von Piloten

pilotDie industrielle Arbeit wandelt sich zu neuen Arbeitsformen, die schon in manchen Bereichen/Domänen gut zu beobachten sind. Der Artikel Huchler, N. (2013): Piloten als Flexibilitätspioniere (Personalführung 11/2013) zeigt am Beispiel von Verkehrspiloten, was das konkret bedeutet (S. 3): “An dieser Stelle können wir von Piloten lernen, denn Piloten sind mit vielfältigen Entgrenzungsaspekten und Flexibilitätsanforderungen konfrontiert.” Diese Entgrenzung ist Teil einer Reflexiven Modernisierung, die einher geht mit der flexiblen Beschäftigung und einer damit verbunden Unsicherheit/unbestimmtheit. Auch die Arbeitssituationsanalyse hat gezeigt, dass diese Veränderungen nicht nur bei Piloten, sondern in vielen Bereichen festzustellen ist (S. 8): Eine flexibilisierte Arbeits- und Lebenswelt stellt steigende Ansprüche an die Selbststeuerungsfähigkeit der Subjekte bei erhöhter Unsicherheit und Ungewissheit.”

Crowdsourcing konsequent auf Arbeit angewendet

pDer Artikel Kawalec, S.; Menz, W. (2013): Die Verflüssigung von Arbeit. Crowdsourcing als unternehmerische Reorganisationsstrategie – das Beispiel IBM (Arbeits- und Industriesoziologische Studien Jahrgang 6, Heft 2, Dezember 2013, S. 5-23) deutet an, welche Konsequenzen die konsequente Anwendung von Crowdsourcing (Open Innovation) auf Arbeit haben kann: “Das Unternehmen IBM entwarf kürzlich die Zukunftsvision einer radikalen Crowdsourcing-Strategie, die den Verzicht auf die Mehrheit der festen Beschäftigungsverhältnisse im eigenen Unternehmen beinhaltet. An ihre Stelle soll die lose Integration einer weltweit verteilten ´Crowd´ von Freelancern treten, die um die nachträgliche Anerkennung und Vergütung bereits erbrachter Arbeitsleistungen konkurrieren. (…).” Siehe dazu auch