Modern Agile und seine vier Prinzipien

Quelle: https://modernagile.org/ Lizenziert unter Creative Commons Attribution ShareAlike 4.0

Manche können den Begriff “AGIL” nicht mehr hören oder lesen, da er scheinbar beliebig geworden ist – ein Buzzword. Obwohl an den agilen Prinzipien (Agiles Manifest) und Vorgehensweisen natürlich etwas “dran” ist. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich einige Protagonisten auf den Weg gemacht haben, MODERN AGILE zu entwickeln. Auf der englischsprachigen Website finden Sie dazu viele Informationen. MODERN AGILE soll sich von den üblichen Ansätzen unterscheiden, und noch einfacher sein. Es gibt hier beispielsweise keine Rollen, wie es im Scrum Guide vorgegeben wird – um nur ein Detail zu nennen. Basis des MODERN AGILE sind immer noch die vier Werte des bekannten Agilen Manifests, doch werden diese mit vier Parametern ergänzt.

Macht Menschen genial.

Liefert fortlaufend wertvolles aus.

Macht Sicherheit eine Grundvoraussetzung

Experimentiert und lernt zügig.

Die vielfältigen Entgrenzungen (Weiterentwicklungen?) von Begriffen führen bei vielen Menschen (Unternehmen) zu einer Verunsicherung, was die Umsetzung nicht leichter macht. Hinzu kommen ja auch noch Tendenzen, sich adaptiv/hybrid auf die turbulenten Veränderungen anzupassen. Diese Gemengelage auf der individuellen Ebene, der Teamebene, der organisationalen Ebene, und auf der Netzwerkebene zu bewältigen, ist eine anspruchsvolle Herausforderung. Siehe dazu auch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen. Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Die optimale Teamgröße beträgt 4.6 Personen

Wenn in Projekte gearbeitet wird bedeutet das, dass mehrere Personen koordiniert auf ein Ziel hinarbeiten. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, wie viele Personen sollten sinnvoll zusammenarbeiten, damit sich jeder einbringen kann? Aus der Kommunikation ist bekannt, dass es oftmals hilfreich ist, wenn nicht mehr als 5-7 Personen zusammen kommunizieren. Bei einer größeren Anzahl von Personen sollte das Zusammentreffen moderiert werden. In dem Guide Scrum@Scale 2019 findet man zur Frage der optimalen Teamgröße eine überraschend konkrete Zahl.

“Während der Scrum Guide die optimale Teamgröße als drei bis neun Personen definiert (Anmerkung Robert Freund: Im Scrum Guide 2020 ist die Teamgröße maximal 10 Personen), haben Harvard-Untersuchungen festgestellt, dass die optimale Teamgröße 4.6 Personen beträgt. (Fußnote 1). Experimente mit hochperformanten Scrum Teams haben wiederholt gezeigt, dass vier oder fünf Personen die optimale Größe ist. Für eine lineare Skalierbarkeit ist es wesentlich, dass dieses Muster für die Gesamtzahl von Teams in einem SoS (Scrum of Scrums) beibehalten wird. Deswegen wurden in diesem wie in den folgenden Diagrammen Fünfecke ausgewählt, um ein fünfköpfiges Team darzustellen. Diese Diagramme sollen nur als Beispiele dienen, Ihr eigenes Organisationsdiagramm kann stark hiervon abweichen.” (Scrum@Scale Guide 2019: 8). Fußnote: Sutherland, Jeff and Schoonheim, Guido and Rustenburg, Eelco and Rijk, Maurits, “Fully distributed scrum: The secret sauce for hyperproductive offshored development teams”, AGILE’08. Conference, IEEE: 339-344, 2008.

In den von uns entwickelten Blende Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK) gehen wir auch auf diese Themen ein. Informationen zu den Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Scaling Agile: Der aktuelle Nexus-Guide 2021

Nexus Rahmenwerk (Scrum.org 2021:5)

Nach dem Scrum-Guide 2020 müssen sich nun auch die verschiedenen Frameworks zum Skalieren von Scrum weiterentwickeln/anpassen. Seit Januar 2021 steht dazu der Nexus-Guide 2021 (PDF) in deutscher Sprache zur Verfügung (Siehe dazu auch meinen Blogbeitrag zum Nexus-Guide 2018).

Nexus basiert auf Scrum und hat das Ziel, Wert zu skalieren. Entscheidend dabei ist der Nexus: “Ein Nexus ist eine Gruppe von etwa drei bis neun Scrum Teams, die zusammenarbeiten um ein einzelnes Produkt zu liefern; es ist eine Verbindung zwischen Menschen und Dingen. Ein Nexus hat einen einzigen Product Owner, der ein einziges Product Backlog managt, aus dem heraus die Scrum Teams arbeiten”.

Das Nexus Rahmenwerk ist auf insgesamt 12 Seiten recht knapp beschrieben und unterscheidet sich alleine dadurch schon von anderen Frameworks wie Safe, LeSS, Scrum@Scale usw.

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) gehen wir auf die jeweiligen Gemeinsamkeiten und Unterschiede ein. Mehr Informationen zum Lehrgang finden Sie auf unserer Lernplattform.

Webinare zu “Hybrides Projektmanagement” und “Scaling Agile” durchgeführt

Letzte Woche habe ich ein Webinar zu den Themen “Hybrides Projektmanagement” und “Scaling Agile” durchgeführt. Wir haben dazu GoToWebinar genutzt. Ich habe verschiedene Inhalte erläutert und anschließend Fragen beantwortet. Die Teilnehmer hatten wohl vorher schon mit Webinaren oder ähnlichen Formaten zu tun gehabt, denn der Ablauf und die Diskussionen waren über immerhin 2 Stunden recht entspannt. Nach dem Webinar habe ich alle wichtigen Punkte noch einmal zusammengefasst, und meine Lessons Learned notiert. Es gibt nichts, was nicht noch zu verbessern wäre. Webinare werden wohl auch in den kommenden Wochen Bestandteile der von uns entwickelten Blended Learning Lehrgänge sein. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Agile, Rapid Agility, Holacracy – und was dann?

agileWer nicht mit den Begriffen Agil, Scrum, Kanban, Holacracy usw. um sich schmeißt, ist out. Um es vorweg zu sagen: Ich bin durchaus für Agilität in Organisationen und habe mich auch in den verschiedenen Themenfeldern informiert, weitergebildet (Agiles Projektmanagement 4.0) und umgesetzt. Darüber hinaus verstehe ich durchaus auch etwas von Selbstorganisation (Beiträge in diesem Blog). Beides ist allerdings zu einem Hype verschmolzen, der kaum noch einen klaren Blick auf das Thema zulässt. Dave Thomas (Einer der Verfasser des Agilen Manifests 2001) hat schon in 2004 geschrieben: Agile is Dead (Lovin Live Agility). Darin mahnt er alle Beteiligten, sich auf die Prinzipien von Agilität zu konzentrieren. Das ist durchaus berechtigt, denn auch Ayel Komus vermutet, dass sich der agile-Hype abschwächen wird (brand eins 06/16, S. 55). Ähnlich sieht es mit Holacracy aus:

Es ist beinahe eine Ironie des Schicksals, dass das große Vorbild von Zalando, der Schuh-Onlinehändler Zappos aus den USA, mit der Weiterentwicklung der agilen Prinzipien weitaus
weniger Erfolg hatte: Vor etwa zwei Jahren begann Zappos Chef Tony Hsieh schrittweise, eine Managementphilosophie namens ,,Holacracy” einzuführen. Diese verzichtet auf Hierarchien und setzt stattdessen auf Selbstorganisation. Doch laut US-Medienberichten gibt es immer weniger zu organisieren: Bis zu einem knappen Drittel der Mitarbeiter soll die Firma im vergangenen Jahr aufgrund der neuen Methoden verlassen haben (brand eins 06/16, S. 58)

Manchmal hat man sogar den Eindruck, dass es wichtiger ist Zertifizierungen zu verkaufen, als die agilen Prinzipien umzusetzen … Ich bin durchaus dafür, agile Methoden einzusetzen, denn sie haben große Vorteile, wenn es um komplexe Problemlösungen geht. Doch nimmt man die Forderung des Agilen Manifests ernst, und stellt den Menschen an erste Stelle, so muss dieser Mensch – sein Team, seine Organisation und sein Netzwerk – erst einmal dazu in der Lage sein, komplexe Probleme selbstorganisiert zu lösen. Diese Menschen müssen dazu die entsprechenden Kompetenzen (Selbstorganisationsdispositionen) entwickeln. Dieser Umstand wird viel zu wenig thematisiert. Es ist daher kein Wunder, dass die aktuelle Trendstudie 2016 der Universität St. Gallen zu folgendem Ergebnis kommt:

Agile Strukturen, demokratische Führung und virtuelle Teams sind Kennzeichen einer neuen Arbeitswelt, die vielfach auch mit „New Work“ oder „Arbeiten 4.0“ umschrieben. Doch vielen Unternehmen ist die Transformation in diese neue Welt noch nicht gelungen, wie eine Studie zeigt.

Top 20 Innovation Articles of January 2015

innovationWer sich für Innovation interessiert, der kommt an den Top 20 Innovation Articles of January 2015 nicht vorbei. Auf der englischsprachigen Seite finden Sie Artikel zu den verschiedenen Themen im Innovationsmanagement: Agiles Innovationsmanagement, Umgang mit Kreativität, Disruptive Innovationen, Open Innovation – um nur einige zu nennen. Innovation scheint sich neu zu erfinden – Innovation der Innovation. In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager/in (IHK) gehen wir auf verschiedene Aspekte ein. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Moodle-Lernplattform.