Die ISO 21502:2020 als Grundlage für agile/adaptive Projektmanagementnormen

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Wie schon in vielen Blogbeiträgen erläutert, gibt es zwischen den extremen eines vollkommen planbasierten Vorgehensmodell im Projektmanagement und einem vollkommen agilen Vorgehensmodell ein sehr umfangreiches Kontinuum an Möglichkeiten für ein hybrides/adaptives Projektmanagement, das an das jeweilige Vorhaben angepasst werden kann.

Damit alle Organisationen in internationalen Projektlandschaften miteinander arbeiten/kommunizieren können ist es gut, wenn Standards Grundsätzliches regeln. Im klassischen, planbasierten Projektmanagement existieren dazu schon sehr viele Normen, auch ISO-Normen.

Im agilen Umfeld fehlt es dahingehend noch an international gültigen Standards und Normen. Beispielsweise ist der Scrum-Guide 2020 ein Rahmenwerk, das zwar in vielen Sprachen verfügbar ist, dennoch stellt der Guide keine Norm dar.

In der Zwischenzeit bewegen sich die verschiedenen Perspektiven aufeinander zu und werden in aktualisierten internationalen Normen zusammengefasst. Die ISO 21502:2020 ist daher für alle möglichen Ansätze geeignet.

“Die ISO 21502:2020 ist auf jede Organisation anwendbar sowie auf jede Art von Projekt, unabhängig von Zweck, Durchführungsansätzen, verwendetem Lebenszyklusmodell, Komplexität, Größe, Kosten oder Dauer und ´prädiktive, inkrementelle, iterative, adaptive oder hybride, einschließlich agiler Ansätze´. Eine darüber hinausgehende internationale Normierung agiler bzw. adaptiver Ansätze wird seit Jahren international hoch priorisiert.” (Heydenreich, D. (2021): Internationale Normen und Standards für agiles/adaptives Management von Projekten, Programmen, Portfolios und deren Governance – Die neue Study Group ISO/TC258 AHG15, DIN Mitteilungen, Oktober 2021).

Gerade für international tätige Organisationen wird es spannend sein zu beobachten, wie sich die Entwicklungen auch auf die bekannten Standars wie PMI, IPMA oder PRINCE2 weiter auswirken wird. Siehe dazu auch Adaptives Management von Projekten.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Trotz Digitalisierung gibt es erhebliche Produktivitätsprobleme in der Projektarbeit

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Wenn es um Projektarbeit geht, reden wir of über die Frage, ob es um planbare/komplizierte, oder eher um komplexe Projekte geht. Je nach Vorgehensmodell (planbasiert,hybrid,agil) wird dann auch die Projektarbeit organisiert – und das immer mehr digitalisiert. Dass es dabei zu Produktivitätsproblemen kommt, hat eine aktuelle Studie nun aufgedeckt. Siehe dazu auch Lean Project Management: Verschwendungsarten in Projekten.

Die amerikanische Studie von Lucid Software Bridging the alignment gap: Survey uncovers key factors affecting organizational productivity zeigt nun dabei erhebliche Produktivitätsprobleme auf. Nun kann man natürlich gegen diese Studie argumentieren, dass Lucid Software als Anbieter verschiedener Softwarelösungen ein Interesse daran hat, einen Bedarf darzustellen. Dennoch sind die Ergebnisse meiner Ansicht nach so aussagefähig, dass sich Organisationen über die (digitale) Zusammenarbeit Gedanken machen sollten, um die Verschwendungen zu reduzieren, bzw.. zu vermeiden. ZDNET geht in dem Beitrag Schlechte Dokumentation verursacht Produktivitätsprobleme (01.06.2023) auf die Ergebnisse der oben genannten Studie ein.

Repräsentative Studie zeigt: Angestellte verbringen wöchentlich fast einen ganzen Tag allein mit Informationssuche. (…) Eine Problemquelle für den Zugriff auf Informationen ist, dass es in vielen Unternehmen an einer einheitlichen Herangehensweise für die Ablage von wichtigen, projektbezogenen Dokumenten fehlt. Weltweit sagen knapp drei von zehn Befragten, dass jede Abteilung ihres Unternehmens Dokumente anders speichert. Bei weiteren 18 Prozent unterscheidet es sich sogar je nach Projektleiter. So müssen Teammitglieder sich stets neu orientieren, um notwendige Materialien zu finden, bevor sie mit der Arbeit beginnen können.” (ZDNET vom 01.06.2024).

Darüber hinaus geht es in dem Beitrag auch um Visualisierung und Transparenz usw. Alle diese Hinweise deuten darauf hin, dass Unternehmen in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich ERP-Systeme nutzten, um kaufmännische und technische Routineprzesse (Abteilungsarbeit) abzubilden. In der eher projektorientierten Wertschöpfung ist es erforderlich, die Zusammenarbeit zu ermöglichen und zu unterstützen. Dazu sind Kollaborationsplattformen geeignet, die sich von den klassischen Softwareanwendungen unterscheiden.Siehe dazu Von der Projektmanagement-Software zur Kollaborationsplattform. Interessant dabei ist, dass Kollaborationsplattformen unter “Social Media” fallen, damit aber nicht identisch sind.

Weiterhin sollte sich jede Organisation darüber Gedanken machen, wie sie mit den unternehmens- und personengebundenen Daten umgehen möchte. Ist es eine gute Idee, die Daten einer Plattform zu überlassen, bei der nicht immer klar ist, wie mit diesen unternehmens- und personengebundenen Daten umgegangen wird?

Es geht auch anders: Daten selbst verwalten – Open Source basiert. Bei uns beispielsweise laufen alle Kollaborations-Anwendungen auf unseren Servern, sodass die Daten sicher sind. Wir nutzen in der Projektarbeit OpenProject zusammen mit dem Lernmanagementsystem (LMS) Moodle, dem Videokonferenzsystem BigBlueButton (BBB)Greenlight als einfache Oberfläche für Videokonferenzen mit BBB, der Cloudanwendung Nextcloud, und WordPress als Blog.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanagement bei einem Start-up (Erfahrungsbericht): Klassischer PM-Rahmen und agile Umsetzung?

In einem Umfeld, in dem die Anforderungen nicht ganz klar sind, und sich immer wieder ändern, und auch das Vorgehen nicht von vornherein klar ist, werden agile rbeitsweisen bei der Umsetzung verwendet (Siehe dazu beispielsweise diesen Bitrag zur Stacey-Matrix). Darüber hinaus gibt es allerdings auch bei Start-ups Rahmenbedingungen, die von Stakeholdern wie Investoren eingefordert werden. In einen ausführlichen Erfahrungsbericht habe ich folgenden Hinweis gefunden.

“Da es in einem Start-up wenig reife Prozesse gibt, sollte zunächst Zeit darauf verwendet werden, eine Top-Level-Struktur aus Portfolios, Programmen und Projekten zu bilden. Je nach Art der Projekte sollte dann bewusst entschieden werden, welche Management Ansätze gewählt werden. Investoren sind gewohnt, klare Ergebnisse an einem bestimmten Termin für ihr Geld zu erhalten. Auch wenn die Umsetzung der Arbeit agil erfolgt und hier in Teilen Scrum zur Anwendung kommen kann, sollte es eine klassische „Klammer“ um die Liefergegenstände und Investoren-Meilensteine, gerade nach außen, geben.” (Fiebeler, P. (2023): Projektmanagement in einem Start-up – ein Erfahrungsbericht, in: projektmanagementaktuell 2/2023).

Der Autor Patrick Fiebeler berichtet in dem Beitrag von einem stark wachsenden jungen Unternehmen. Die hier beschriebene Gesamtstruktur deutet auf einen hybriden Ordnungsrahmen hin, der an die jeweiligenUnternehmens- und Projekt-Anforderungen angepasst/adaptiert wird.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Mit dem NTCP-Modell das richtige Maß an klassischem und agilem Projektmanagement finden

Quelle: Richter, C. (2023): Die Zukunft des Projektmanagements: Projekt-Leadership zwischen Rule Makers und Rule Breakers, in: projektmanagementaktuell 2/2023.

Projekte sind in ihrer Art oft unterschiedlich und können nach verschiedenen Kriterien charakterisiert werden. Oftmals ändert sich die am Anfang erfolgte Einschätzung im Laufe eines Projektes und muss somit angepasst werden. Darüber hinaus kann eine Charakterisierung eines Projekts auch dazu genutzt werden, das richtige Maß an klassischem (plangetriebenem), bzw. agilem Projektmanagement zu finden. Shenhar und Dvir schlagen dazu das NTCP-Modell mit seinen vier Achsen Novelty, Complexity, Technology und Pace vor.

“A.?J. Shenhar und D.?Dvir entwickeln auf dieser Basis den sogenannten Diamond Approach. Neben der Unterscheidung von Projektsituationen im Hinblick auf die jeweilige Projektkomplexität und die Projektgeschwindigkeit wird der Faktor Unsicherheit unterteilt in zwei Unsicherheitsquellen. Zum einen ergeben sich Unsicherheiten aus dem Innovationsgrad des geplanten Projektergebnisses, zum anderen stellen die erforderlichen Technologien Ursachen von Unsicherheit dar. (…) Um ein richtiges Maß an klassischem und agilem Projektmanagement zu finden, eignet sich die Klassifizierung von Projektsituationen analog zum Diamond Modell anhand der Dimensionen Komplexität, Geschwindigkeit, Technologie und Neuartigkeit mit unterschiedlichen Ausprägungen” (Richter, C. (2023): Die Zukunft des Projektmanagements: Projekt-Leadership zwischen Rule Makers und Rule Breakers, in: projektmanagementaktuell 2/2023).

In dem Beitrag werden die einzelnen Kriterien weiter differenziert beschrieben. Das Ergebnis der Einschätzung hilft zu entscheiden, ob eher plangetriebenes, agiles oder auch ein hybrides Projektmanagement geeignet erscheint.

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Projektmanagement: Das Cynefin-Framework und der Bereich “disorder”

Quelle: Von David Snowden (en: User:Snowded: file log) – David Snowden – created in Freelance for this image, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12647594

In Organisationen werden heute Routinetätigkeiten, planbare (komplizierte) Projekte, und immer mehr komplexe Projekte durchgeführt. Darüber hinaus gibt es noch einen eher chaotischen Bereich. Die bekannte Stacey-Matrix bietet hier eine gute Möglichkeit, die verschiedenen Vorhaben/Projekte in Bezug auf Anforderungen (WAS?) und Methode/Technik (WIE) zu positionieren, um das jeweils geeignete Vorgehensmodell (z.B. Plangetriebenes Projektmanagement, KANBAN, SCRUM, DESIGN THINKING etc.) abzuleiten.

Eine weitere Möglichkeit zeigt das Cynefin-Framework auf, das aus dem Wissensmanagement kommt und auch die vier Bereiche Clear (Simple), Complicated, Complex, Chaotic unterschiedet. Interessant dabei ist, der Bereich “disorder” oft nicht thematisiert wird: “Die fünfte Domäne ist disorder, der Zustand des Nicht-Wissens, welche Art von Kausalität besteht. In diesem Zustand gehen die Leute in ihre eigene Komfortzone zurück, wenn sie eine Entscheidung fällen” (Wikipedia). Dass dieser Zustand häufig vorkommt, wird in dem folgenden Text hervorgehoben.

“Da den Beteiligten eines Unternehmens oder speziell eines Projekts nicht immer klar ist, in welchem der anderen vier Bereiche sie sich befinden, wurde der fünfte Bereich disorder eingeführt. Hier befinden wir uns, wenn wir nicht genau sagen können, in welchen Bereich das eigene Projekt zugeordnet werden kann. In der Praxis ist disorder für viele Unternehmen und Projekte schon fast der Normalzustand” (Flore, A.; Edelkraut, F. (2023): Agiles Personalmanagement, in: projektmanagementaktuell 2/2023).

Bei ihrem Hinweis, dass disorder schon fast der Normalzustand ist, beziehen sich die Autoren auf Edelkraut, F., Mosig, H. (2019): Schnelleinstieg Agiles Personalmanagement, 1.?Auflage, Haufe Group Freiburg – München – Stuttgart. Jeder, der sich mit Projekten befasst sollte also bestenfalls alle fünf Bereiche kennen, um die geeigneten Vorgehensmodelle situativ/adaptiv anzuwenden.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK) gehen wir auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu unseren Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in Agil (IHK) startet am 15.05.2023 in Köln

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) startet am 15.05.2023 bei der IHK Köln. An den Präsenztagen werden die Inhalte besprochen und auf eine Fallstudie übertragen. In den Onlinephasen können die Teilnehmer die Inhalte auf der Lernplattform vertiefen und sich mit ihren Teammitgliedern zur Fallstudie abstimmen. Der Lehrgang wird von Herrn Thomas Maikath durchgeführt, der selbstverständlich auch während der Onlinephasen Ansprechpartner ist.

Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Der Übergang von Routine zu einem Projekt am Beispiel von Reparaturprojekten

In dem Beitrag Vom Reparieren und Selbermachen zur Innovation wurden die Schritte vom einfachen Reparieren/Restaurieren bis zur Innovation (inkrementell/disruptiv) aufgezeigt. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wann eine Reparatur (Routine) zu einem Reparatur-Projekt wird. In der Tabelle sind Kriterien aufgelistet, die verschiedene Reparaturen und auch Reparatur-Projekte charakterisieren.

Die Übergänge sind natürlich nicht scharfkantig und abhängig vom Kontext, der beruflichen Domäne usw. Dennoch können solche Tabellen gut aufzeigen, wann die “Routine” in die “Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit” (Projektdefinition nach DIN 69901) übergeht. Obwohl es eine Projektdefinition gibt kann/sollte jedes Unternehmen entscheiden, wann diese Bedingungen erfüllt sind. Es macht keinen Sinn, Projektmanagement (plangetrieben, hybrid, agil) auf ein Vorhaben anzuwenden, das gar kein Projekt darstellt.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auch auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Was ist unter dem “Agilitätsparadox” zu verstehen?

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Mit dem Trend zu mehr Agilität gibt es eine Entwicklung zur Agilen Organisation, die u.a. weniger bürokratisch sein soll. Bürokratische Prozesse sollten ursprünglich dazu beitragen, Abläufe zu regeln und zu vereinfachen. Über die Jahrzehnte hinweg ist die Bürokratie immer mehr zu einem Moloch geworden, der eher einschränkend ist. Auf der anderen Seite gibt es agiles Vorgehen, das diese eher bürokratische Formalisierung reduziert – allerdings zu Gunsten einer befähigenden Formalisierung. Auch in Agilen Organisationen gibt es also Formalisierungen – und das nicht zu knapp (Agilitätsparadox). In dem Projekt AgilHybrid wurden diese Zusammenhänge ausführlich in einer Studie analysiert. Dabei ergaben sich folgende Kombinationsmöglichkeiten:

BürokratischHohe einschränkende Formalisierung
HybridHohe einschränkende Formalisierung bei gleichzeitig hoher befähigender Formalisierung
AgilNiedrige einschränkende Formalisierung und hohe befähigende Formalisierung.
ChaotischNiedrige einschränkende Formalisierung und niedrige befähigende Formalisierung
Siehe dazu ausführlich https://agilhybrid.de/blog/studie-das-agilitaetsparadox-agil-ans-ziel/

Für Organisationen ergeben sich dabei folgende Optionen: a) Von bürokratisch über hybrid zu agil; b) Von bürokratisch über chaotisch zu agil. Es ist für mich schön zu sehen, dass der hybride Ansatz als eigenständiger Weg aufgezeigt wird. Immerhin gibt es ja auch schon seit vielen Jahrzehnten auch schon die Hybride Wettbewerbsstrategie. Siehe dazu auch Führt das Arbeiten nach dem Scrum Guide zu einer neuen Bürokratie?

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Scaling Agile: Das Framework SAFe® 6.0 wurde nun veröffentlicht

Quelle: https://scaledagileframework.com/

Scaling Agile wird immer wichtiger, da es nicht nur darauf ankommt, beispielsweise mit Scrum geeignete einzelne Projekte erfolgreich zu gestalten, sondern auch viele Projekte und andere Tätigkeiten – gerade bei großen Organisationen – zu koordinieren. Das Scaled Agile Framework® (SAFe®) versucht, alles unter einen Hut zu bringen und nennt es Business Agility. In der seit März veröffentlichten neuen Version SAFe 6.0 gibt es Weiterentwicklungen, die auf der Seite What´s new in SAFe® 6.0? zusammengefasst wurden.

Interessant für mich ist weiterhin, dass der Bezug zu LEAN immer noch prominent hervorgehoben wird, KANBAN weiterhin auf allen Ebenen, Scrum dagegen nur auf der untersten Ebene als SAFe Scrum vorkommt. SAFe Scrum verwendet dabei auch eigene Begriffe, die eher zur SAFe-Terminologie passen. Beispielsweise wird statt Sprint der Begriff Iteration verwendet, wodurch man sich vom Scrum Guide 2020 etwas entfernt. Darüber hinaus wird auch der Trend zu mehr Künstlicher Intelligenz (AI) mit aufgenommen.

SAFe® steht im Wettbewerb mit anderen Scaling Frameworks wie z.B. LeSS, Nexus, Scrum@Scale, oder auch Spotify (Eigenentwicklung). Siehe dazu auch Agiles Projektmanagement: Anforderungen auf verschiedenen Granularitätsebenen, Scaling Agile: Der aktuelle Nexus-Guide 2021, Status Quo (Scaled) Agile 2019/2020.

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Mythen zu Entscheidungsprozessen demaskieren

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Wer kennt nicht die vielen Sprüche in den Unternehmen, die sich durch das permanente Wiederholen zu einem scheinbaren Faktum entwickelt haben. Kaum jemand hinterfragt diese mehr – oder doch? Hinterfragen wir einfach einmal die folgenden Sprüche aus dem klassischen und aus dem agilen Vorgehen bei Projekten. Was meinen Sie, welche dieser allgemeinen Regeln sind richtig?

• Wer Führungskraft ist, der ist „Entscheidungsträger“ (und muss auch entscheiden).
• Mitwirkung bei Entscheidungsprozessen bedeutet „Mitentscheiden“.
• „Wir“ entscheiden, heißt „alle“ entscheiden.
• „Wir“ entscheiden, heißt „im Konsens“ entscheiden.
• „Agiles“ Entscheiden bedeutet, dass im Team entschieden wird.
• „New Work“ bedeutet „Basisdemokratie“ (Entscheiden frei von Hierarchie).
Quelle: Habermann, F., Schmitt, K. (2022): Ein Konzept für gute Entscheidungsprozesse. in: projektmanagementaktuell 05/2022.

Die Autoren demaskieren in ihrem Artikel diese Sprüche als Mythen und vermerken dazu: “(…) als allgemeine Regeln sind die Aussagen jedoch schlichtweg unsinnig” (ebd.). Betrachten wir den Entscheidungsprozess, so ist für die Autoren die Zeit vor der Entscheidung wichtig, und sollte mit der Methode Decision Hats unterstützt werden, die sich von den Denkhüten von de Bono oder Delegation Poker unterscheiden soll. Mit Delegation Poker habe ich schon wertvolle Erfahrungen machen können. Es ist gut, solche Tools auszuprobieren, um schwierige Entscheidungsprozesse zu unterstützen. Siehe dazu auch Wie ist es möglich, in kritischen Situationen unter Zeitdruck Entscheidungen zu treffen?

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.