Künstliche Intelligenz und Menschliche Intelligenz

Aktuell reden und schreiben viele zur Künstlichen Intelligenz, die sich praktisch umgesetzt in vielen Anwendungen, wie z.B. ChatGPT von OpenAI, zeigt. Haben wir “Intelligente IT-Systeme” und dumme Menschen? Wenn es um menschliche Intelligenz geht, kommt oft der vor mehr als 100 Jahren entwickelte Intelligenztest ins Spiel, mit dem dann zukünftige Möglichkeiten und Dispositionen vorhergesagt werden. Die folgende Passage beschreibt die Zusammenhänge etwas ausführlicher.

“Eine erste Entwicklungslinie soll hier aus heuristischen Gründen auf das Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert datiert werden. Ausgangspunkt ist die kausalmechanische Logik einer behavioristischen Entwicklungspsychologie, die den Körper wesentlich als Reiz-Reaktions-Maschine betrachtet. In dieser Logik entwickelte der französische Psychologe Alfred Binet 1905 gemeinsam mit dem Arzt Théodore Simon einen ersten sogenannten ´Intelligenztest´ (Liungman, 1976). Das mit der Psychometrie etablierte sehr lineare, planmäßig geregelte Mess- und Testregime verweist auf einige zentrale Merkmale von Vermessungs- respektive Prüfungspraktiken. Grundlegend zielt die Prüfung darauf ab, von der Summe einzelner aktueller Leistungsergebnisse eines Individuums auf die zukünftigen Möglichkeiten und Dispositionen bzw. auf die zukünftig erwartbare Leistungsfähigkeit schließen zu können. Aber der Psychometrie gilt nicht nur eine aktuelle Leistung als repräsentativ für ein Leistungsvermögen, sondern sie stellt durch ihre Orientierung am Modell der Normalverteilung zugleich die Kontrolle sozialer Relationen sicher: Die Intelligenzleistungen, die dem Einzelnen als Leistungen zugeschrieben werden, werden im Verhältnis zum Durchschnitt der Leistungen anderer angegeben und damit vergleichbar gemacht. Auf Basis derartiger Aussagen über ´Begabung´ und ´Intelligenz´ lassen sich institutionelle Selektionsprozesse und soziale Hierarchisierungen legitimieren (Bourdieu, 1993; Gould, 1988)” (Vater, S. (2023:255248).): Validierung und Neoliberalismus – selbstverantwortete Beschäftigungsfähigkeit als Lernergebnis, in: Schmid, M. (Hrsg.) (2023): Handbuch Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen, S. 235-248).

Intelligenztests werden für berufliche/gesellschaftliche Selektionsprozesse genutzt, dabei haben diese ihren Ursprung in einer behavioristischen Logik und sollen Auskunft über zukünftige Dispositionen geben. Dieser Determinismus stößt auf Kritik. Siehe dazu auch Ursache – Wirkung: Die Intellektualistische Legende. Es wird immer wieder vorgeschlagen, das Konstrukt “Intelligenz” auszudifferenzieren. Folgender Text soll das beispielhaft aufzeigen:

“Inhaltlich hat sich das Intelligenzkonzept in den letzten 100 Jahren ausdifferenziert (vgl. Funke u. Vatterodt-Plünnecke 2004): An der Stelle einer einzigen Intelligenzdimension (´general intelligence´, g-Faktor) ist heute die Konzeption multipler Intelligenzen im Sinne unterschiedlicher Teilkompetenzen (z.B. logisches Schlussfolgern, verbale Intelligenz, kreatives Problemlösen, emotionale Kompetenz, Körperbeherrschung) getreten, für die jeweils andere Erfassungsinstrumente benötigt werden” (Funke 2006).

Gerade in Zeiten von Künstlicher Intelligenz ist es wichtig, auch über die Menschliche Intelligenz zu sprechen. Daraus ergibt sich die Frage, wie passen Künstliche Intelligenz und Menschliche Intelligenz zusammen? Interpretieren wir die von Funke angesprochene Ausdifferenzierung des Intelligenzkonzepts, so führt das meines Erachtens direkt zur Reflexiven Modernisierung und der dort thematisierten Entgrenzung. Möglicherweise hat Gardner´s Theorie der Multiplen Intelligenzen eine bessere Passung zu den aktuellen Entwicklungen. Siehe dazu auch Hybrid Intelligence: Menschliche und Künstliche Intelligenz.

Siehe dazu auch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

Kompetenzen validieren ist gar nicht so einfach

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Kompetenzen können entwickelt und auf dem Arbeitsmarkt oder im Bildungssystem bestätigt werden. Solche formalen Nachweise sind in Deutschland immer noch dominierend. Seit vielen Jahrzehnten gibt es allerdings europaweit eine Entwicklung, non-formal und informell entwickelte Kompetenzen anzuerkennen. Das sind beispielsweise Kompetenzen die Sie sich autodidaktisch oder zusammen mit anderen selbst beigebracht und entwickelt haben. Ein in der Zwischenzeit etabliertes Instrument für die Validierung solcher Kompetenzen ist der ProfilPASS: “Der ProfilPASS hilft Ihnen dabei, Ihre Kompetenzen systematisch zu ermitteln und darzustellen”.

Ich war 2003 selbst auf einer vorbereitenden Konferenz in Saarbrücken mit dabei, und war schon damals – auch wegen den vielen europäischen Beispielen – von dem Ansatz überzeugt. Siehe dazu diesen älteren Blogbeitrag. Die Validierung der informell und non-formal entwickelten Kompetenzen sind in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen relevant.

“Diese ´In-Wert-Setzung´ kann Absichten in vier unterschiedliche Richtungen haben (Schmid & Kraus, 2018; auch Kraus, II.4): Arbeitsmarkt, Bildungssystem, Standortbestimmung und Positive Inbezugnahme. […] Die In-Wert-Setzung von nicht sichtbaren Kompetenzen scheint in der Tat eine Alternative zur formalen Bildung und deren Abschlüssen zu sein. […] Aus unternehmerischer Perspektive steht deshalb nicht die Validierung, sondern das Kompetenzmanagement im Zentrum des Interesses (North et al., 2018; Kauffeld, 2018)” (Schmid, M. (2023): Validierung von informell erworbenen Kompetenzen – eine einführende Systematisierung, in: Schmid, M. (Hrsg.) (2023): Handbuch Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen, S. 13-32).

Aus meiner Perspektive sind diese Entwicklungen keine Alternativen, sondern Ergänzungen zu den formal entwickelten Kompetenzen. Gerade in Unternehmen können solche Ansätze zu einer Professionalisierung des Kompetenzmanagements sein. Zu beachten ist dabei, dass gerade in Unternehmen die betriebswirtschaftliche Perspektive dominiert (To Down im Sinne eines competence based view), obwohl es auch eine pädagogische Perspektive gibt (Bottom Up). Siehe dazu auch Formales, non-formales und informelles Lernen in Unternehmen und Freund, R. (2011); Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk. In der Kategorie Kompetenzmanagement finden Sie noch viele weitere Beiträge zum Thema.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auf die jeweilige Kompetenzentwicklung ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanagement-Tools: OpenProject im Vergleich zu Trello

Quelle: https://www.openproject.org/blog/openproject-vs-trello/

Gut, Vergleiche hinken immer wieder einmal, doch macht es Sinn, sich mit verschiedenen Werkzeugen im Projektmanagement auseinanderzusetzen. An dieser Stelle möchte ich nicht OpenProject mit MS Project, sondern mit Trello vergleichen. In dem englischsprachigen Artikel OpenProject vs Trello vom 11.05.2023 wird deutlich, dass Trello seine Stärken bei Boards hat, und daher auch für Projekte genutzt werden kann.

Wird es allerdings komplexer, zum Beispiel in Richtung agiles, hybrides und planbasiertes Projektmanagement wird es schon schwierig bis unmöglich, alle Adaptionen des modernen Projektmanagements abzubilden. Darüber hinauskommt noch dazu, dass OpenProject ein Open Source Tool ist, bei dem die in den Projekten generierten Daten bei Ihnen bleiben (Datenschutz), wenn Sie OpenProject auf Ihren Servern installieren – ein in Zukunft immer wichtiger werdendes Kriterium.

In conclusion: Trello offers several fast and simple options for issue tracking. Optionally team members can be invited. It is an excellent choice for managing individual projects or small teams.. OpenProject has a comparatively steeper learning curve than Trello. However, it has a stronger focus on project management and provides significantly more features. This includes Gantt charts and time / cost tracking. As a result, OpenProject excels in particular when working with larger teams or when managing multiple projects” (ebd.).

Wir haben OpenProject auf unseren Servern installiert und in einem Open Source Ökosystem integriert. Die Möglichkeiten von OpenProject zeigen wir in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in (IHK): In dieser Woche wird der Blended Learning Lehrgang insgesamt 4x durchgeführt

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wird in dieser Woche in Düsseldorf und 3x in Köln durchgeführt:

09.05.2023: Vierter Präsenztag bei der IHK Düsseldorf. Der abschließende Zertifikatsworkshop findet in 2 Wochen am 23.05.2023 statt.

10.05.2023: Vierter Präsenztag bei der IHK Köln. Der abschließende Zertifikatsworkshop findet in 2 Wochen am 24.05.2023 statt. Der Lehrgang wird von Herrn Wirtz durchgefüht.

12.05.-14.05.2023: Präsenztage des Lehrgangs, der vom ProfessionalCenter der Uni Köln für Studierende in Kooperation mit der IHK Köln von Frau König durchgeführt wird.

13.05.2023: Erster Präsenztag bei der IHK Köln. Dieser Lehrgang wird samstags von Herrn Wirtz durchgeführt.

Informationen zu den von uns entwickelten Lehrgängen und zu Terminen (auch an anderen Standorten) finden Sie auf unserer Lernplattform.

Bedeutet Wissensgesellschaft eine Verwissenschaftlichung der Gesellschaft?

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Von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft bedeutet, dass der Produktionsfaktor “Wissen” immer stärker in den Mittelpunkt der Gesellschaft und der Organisationen/Unternehmen rückt. Siehe dazu beispielhaft Wissensgesellschaft – was soll das denn sein?, Nicht ganz einfach: Urheberrecht in der Wissensgesellschaft, Informationsnetze sind wichtige Strukturen der Wissensgesellschaft – es gibt hier allerdings ein Kontrollparadox.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam es dabei nicht nur zur stärkeren Industrialisierung, sondern “vor allem in der Umstellung vom religiösen und metaphysischen auf das positive (objektive) Wissen der Wissenschaft, dessen Krönung in seinen Augen die Soziologie darstellen sollte” (Knoblauch 2020). Dabei bezieht sich der Author auf den Begründer der Soziologie, Auguste Comte. Dieser Bezug von Wissensgesellschaft und Wissenschaft wird in dem folgenden Abschnitt noch deutlicher dargestellt.

“Die Wissensgesellschaft zeichnet sich zudem dadurch aus, dass sich immer mehr Leute um das Wissen anderer kümmern: Wissen als Wissen wird zum Gegenstand menschlicher Kommunikation, menschlicher Arbeit und damit auch zur Ware. Die Vorstellung der Wissensgesellschaft zehrt aber nicht nur von der Wissensvermittlung im Bildungssystem, sondern es spielt vielmehr die Produktion von Wissen als Wissen eine zentrale Rolle und damit auch die Wissenschaft. Wir können deswegen von einer Verwissenschaftlichung sprechen. Diese Verwissenschaftlichung ist erkennbar an der zunehmenden Durchdringung auch der nichtwissenschaftlichen gesellschaftlichen Funktionsbereiche
(Wirtschaft, Politik, Religion, Medien, Sport etc.) mit wissenschaftlichem Wissen. Einige Autoren sehen in dieser Verwissenschaftlichung die Ursachen für deren allmähliche Transformation, etwa zur Wissensökonomie, zur Wissenspolitik etc. (z. B. Stehr 2002)” (Knoblauch H. (2020): Von der Wissensgesellschaft zur empirischen Wissenschaftstheorie, in: Horatschek, A. M. (Hrsg.) (2020): Competing Knowledges – Wissen im Widerstreit. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Band 9).

Siehe dazu auch Wissensmanagement und die verschiedenen Beiträge in der Kategorie Wissensmanagement.

Das Verhältnis von Recht und Wissen ist kein gut entwickeltes Gebiet

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Wenn wir über Wissen sprechen, geht es auch um die Frage, wie Wissen geschützt werden kann, bzw. frei verfügbar sein sollte. In der Industriegesellschaft war es (ist es immer noch) üblich, beispielsweise Wissen über Innovationen in Form von Schutzrechten zu sichern – siehe dazu ausführlich Deutsches Patent- und Markenamt. Interessant dabei ist, dass dort das Urheberrecht nicht thematisiert wird, obwohl das Urheberrecht in einer wissensbasierten Gesellschaft immer wichtiger wird. In einer dynamischen Umgebung verändern sich die Rahmenbedingungen so schnell, das manche Unternehmen ihre Innovationen gar nicht mehr schützen lassen. Zu dem Verhältnis zwischen Recht und Wissen habe ich folgendes gefunden:

“Das Verhältnis von Recht und Wissen ist kein gut entwickeltes Gebiet der Rechtstheorie und Rechtswissenschaft. Dies könnte ein Vermächtnis des methodischen Ansatzes der deutschen Rechtstheorie sein, der wenig Raum für einen Wechsel zur Analyse des Rechts als wissenserzeugendes Verfahren lässt. Die Anwendung des Rechts basiert auf gemeinsamen Konventionen und Bedeutungen, die einen Anschein von Stabilität vermitteln. Dieser Anschein erodiert in dynamischen Umgebungen. Anstatt auf das Alltagswissen zurückzugreifen, schafft und rahmt das Gesetz in solchen Situationen wissensgenerierende Verfahren und Infrastrukturen, um das notwendige Wissen zu sichern, beispielsweise für die Regulierung” (Trute, H.-H., (2020): On Knowledge and Law: The Role of Law in the Generation and Harmonisation of Knowledge, in: Horatschek, A. M. (Hrsg.) (2020): Competing Knowledges – Wissen im Widerstreit. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Band 9).

In der Industriegesellschaft wird immer noch von dem Primat der Planbarkeit, der Vorhersehbarkeit und der Berechenbarkeit ausgegangen. Durch die weltweite Vernetzung von Menschen, Technologien und Strukturen befinden wir uns allerdings in einem turbulenten Umfeld – in einem komplexen sozialen/wirtschaftlichen System, das andere Rahmenbedingungen braucht, um Wissen für die Gesellschaft, bzw. für Organisationen/Unternehmen nutzbar zu machen. Siehe dazu ausführlicher Der Strukturbruch zwischen einfacher und reflexiver Modernisierung, oder auch die Diskussionen über die Nutzung von z.B. ChatGPT (Künstlicher Intelligenz).

Es wird Zeit, dass die aufgebauten Strukturen der Bürokratie und des damit verbundenen Rechtsstaats wieder mehr Freiraum für die Entfaltung von Wissen zulassen. Die aktuelle Situation, dass unser Rechtssystem noch in alten Strukturen befindet, die Realität sich allerdings dynamisch weiterentwickelt, führt zu Spannungen und Graubereichen. Wissen zu “stehlen” ist teilweise ein Massensport geworden. Möglicherweise sind diese Zeilen etwas überspitzt formuliert, doch ist es m.E. wichtig, auf die Zusammenhänge aufmerksam zu machen.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auch auf diese Zusammenhänge ein, und verweisen auf die genutzten Quellen. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Hat sich Blended Learning wirklich vollständig aus der Praxis entwickelt? Ich bin da nicht so sicher…

In verschiedenen Beiträgen habe ich schon darauf verwiesen, dass heute unter Blended Learning das absichtsvolle Kombinieren des digitalen Lernens und des Präsenzlernens verstanden wird. Dabei wird immer wieder erwähnt, dass sich Blended Learning vollständig aus der Praxis entwickelt haben soll, und nicht etwa aus lerntheoretischen Ansätzen. Beispielhaft möchte ich dazu eine aktuelle Quelle nennen:

“Bemerkenswert ist, dass sich Blended Learning vollständig aus der Praxis entwickelt hat und nicht etwa aus lerntheoretischen Ansätzen. Ein bisschen merkt man dem Konzept Blended Learning seine Herkunft »von der Straße« auch noch an, denn es entzieht sich einer allgemein gültigen Definition […]. Daher wird Blended Learning oft synonym mit Begriffen wie »Hybrid Learning« verwendet […]” (Santos/Weinberger (2023) Blended Learning ohne Durchhänger, in: weiter bilden, Ausgabe 1/2023, S. 19-22).

Betrachten wir den Begriff “Hybrid” etwas genauer so wird deutlich, dass es seit vielen Jahrzehnten, wissenschaftlich durchaus fundiert, ausführliche Veröffentlichungen zur Hybriden Wettbewerbsstrategie – Mass Customization – gibt. Dieses Framework ist schon sehr lange auf “Lernen” übertragen worden – inkl. der dazu erforderlichen lerntheoretischen Überlegungen. Es wundert mich daher etwas, wenn behauptet wird, dass Hybrid Learning keinen lerntheoretischen Ansatz hätte. Beispielhaft möchte ich dazu auf meine Veröffentlichungen hinweisen (Auswahl):

Freund, R. (2001): Mass Customization in der beruflichen Bildung. Vortrag an der PH Freiburg im Rahmen der Weiterbildung zum Experten für neue Lerntechnologien (FH). Download

Freund, R. (2003): Mass Customization in Education and Training, ELearnChina 2003, Edinburgh, Scotland. Download | Flyer | Speaker

Freund, R. (2003): Mass Customization and Personalization in der beruflichen Bildung. In: Community Schwerpunktthema August 2003 der Hochschule Furtwangen | Download

Freund, R.; Piotrowski, M. (2003): Mass Customization and Personalization in Adult Education and Training. 2nd Worldcongress on Mass Customization and Personalization MCPC2003, Munich, Germany. Download

Freund, R. (2003): Mass Customization and Personalization in der Weiterbildung. Forum 2, 17.11.2003, Berlin, Deutschland Flyer | Präsentation

Freund, R. (2004): Mass Customization and Multiple Intelligences in Education. PGLIII- Conference, Kyoto, Japan

Freund, R. (2005): Mass Customization in Education and Training. In: Rohmetra, N. (Ed.) (2005): Human Resource Development: Challenges and Opportunities, New Dehli, India

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auch auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Übernimmt die Künstliche Intelligenz jetzt alles?

Die schon vor Jahrzehnten thematisierte “Künstliche Intelligenz” basiert auf der Annahme “that every aspect of learning or any other feature of intelligence can in principle be so precisely described that a machine can be made to simulate it” (McCarthy et al., 1955:2). Die aktuellen Entwicklungen von ChatGPT 3.5 oder ChatGPT 4 (um nur Beispiele zu nennen) scheinen McCarthy zu bestätigen . Es hat den Anschein, als ob die Künstliche Intelligenz alle Lebensbereiche verändert, erweitert oder sogar ganz übernimmt (z.B. bestimmte Arbeitsbereiche). Doch ist das wirklich so? Dazu habe ich folgenden Text gefunden:

KI als neue Weltlenkerin? Nein! Zumindest für absehbare Zeit ist ein solches Horrorszenario nicht zu befürchten. Zwar werden die Änderungen im Alltagsleben durch KI stärker als bisher erkennbar – aber trotzdem: Bei KI-Systemen handelt es sich bei weitem nicht um eine dem Menschen vergleichbare Intelligenz, sondern eher um sehr spezifische Nischenfähigkeiten, die bei eng definierten Aufgaben überlegen sind, aber außerhalb ihres Daseinszwecks oft bei den einfachsten Tätigkeiten scheitern. Sie können viel, haben aber klare Limitationen. Während Alpha Zero, eine Schach-KI, zwar den Schachweltmeister besiegen kann, fehlt Computern eigener Antrieb, Willensfreiheit, Bewusstsein, Fähigkeit zur Selbstreflexion und Verständnis unserer Welt. Sinn, Verstehen und Verantwortung sind Konzepte, die für KI schon kategorial unpassend sind. KI kann damit auch weder böswillige noch heimtückische Intentionen verfolgen und auch keine Verantwortung für ihr Tun übernehmen – verantwortlich ist und bleibt der Mensch” (Ehlers, U.-D. (2023:271-272): Wie wollen wir leben?, in Schmohl et al. (Hrsg.) (2023): Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung, S. 271-278.

Den Hinweis auf einen Kategorienfehler hat auch Howard Gardner in seiner Betrachtung von menschlicher Intelligenz thematisiert, und damit die menschliche Intelligenz von den Möglichkeiten einer Künstlichen Intelligenz unterschiedenen. Siehe dazu auch

Projektmanager/in (IHK) – Blended Learning – startet am 13.05.2023 in Köln

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wird seit vielen Jahren bei der IHK Köln erfolgreich angeboten. Auch in diesem Jahr wurden schon viele Lehrgänge in Köln durchgeführt. Der nächste Lehrgang startet am Samstag, den 13.05.2023, in Köln und ist gerade für die Interessenten gedacht, die in der Woche kaum Zeit haben, an einer Weiterbildung teilzunehmen. Der Lehrgang wird von unserem Partner, Herr Andreas Wirtz ,durchgeführt.

Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

OpenProject: Anmerkungen zum Kritischen Weg und zu Meilensteinen

Quelle: OpenProject auf unserem Server installiert

Im klassischen, plangetriebenen Projektmanagement werden in der Ablaufplanung Arbeitspakete dargestellt. In OpenProject werden diese Anordnungsbeziehungen als Balkenplan (Gantt-Chart) visualisiert (Grafik). Dabei werden Phasen als grüner Balken, Meilensteine als rote Rauten und Arbeitspakete blau dargestellt – natürlich ist die Farbgestaltung in OpenProject anpassbar.

Betrachten wir Task 301 (Arbeitspaket 3.4) etwas genauer, so wird deutlich, dass das Arbeitspaket in frühester Lage dargestellt wird, da es gleichzeitig mit dem Task 300 (Arbeitspaket 3.3) beginnt. Task 300 und Task 299 haben Task 301 (Arbeitspaket 3.4) als Nachfolger. Damit könnte Task 299 auch noch bis zum Ende von Task 300 laufen, ohne dass der Start von Task 301 verschoben werden müsste. Der Gesamt-Puffer (GP) von Task 299 wäre dann größer 0. Task 300 könnte demgegenüber nicht so ohne weiteres verschoben werden, da bei einer Verschiebung zwangsläufig der Anfangstermin von Task 301 verschoben werden müsste. Beachten Sie bitte, dass Task 301 nicht am 25.02.,2023, sondern am 27.02.2023 beginnt, da der 25.02.2023 und der 26.02.2023 keine Arbeitstage sind (Wochenende). Alle Tasks (Arbeitspakete), die einen GP=0 haben würden auf dem Kritischen Weg des Projekts liegen. OpenProject hebt allerdings in der Standardversion diesen Tasks/Arbeitspakete nicht noch einmal farblich hervor. Das ist deshalb schade, da manche Projektmanager solche Darstellungen so interpretieren, dass Tasks immer früh zu bearbeiten sind, was ja wie im Fall des Tasks 299 nicht der Fall ist.

Bei der Darstellung der Meilensteine in OpenProject ist auch das eine oder andere zu beachten. Zunächst einmal sind Meilensteine Zeitpunkte, besondere Ereignisse, und haben die Dauer 0. Wird der Meilenstein als Task angelegt, kann man zum Meilenstein durchaus einen Vorgänger benennen. In der Grafik habe ich das bei dem Task 301 so angelegt. Dann wird der Meilenstein 3 (Task 302) allerdings nicht am Ende des Arbeitspakets 3.4 (Task 301) und somit am 15.03.2023 positioniert, sondern erst am 16.03.2023. Tipp: Lassen Sie am besten den/die jeweiligen Vorgänger von Meilensteinen weg, und positionieren Sie den Meilenstein korrekt am Ende der jeweiligen Phase. Bei dem Meilenstein 2 (Ende der Definitionsphase) habe ich den Meilenstein ohne weitere Anordnungsbeziehungen am 16.01.2023 positioniert, was den Start des Arbeitspakets 3.1 (Task 298) darstellt. Natürlich können z.B. während der Steuerungsphase weitere Meilensteine hinzukommen.

OpenProject ist nicht nur für das klassische, plangetriebene Projektmanagement geeignet, sondern bietet auch Möglichkeiten, agiles Projektmanagement und hybrides Projektmanagement zu unterstützen. Siehe dazu auch Sprints mit OpenProject abbilden und OpenProject 12.3 jetzt mit Task Board in der Community Edition.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auch auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.