The personal knowledge management (PKM) enabled organization

personal_knowledge_management.gifDave Pollard stellt in seinem Beitrag vom 27.09.2006 fest, dass viele KM-Initiativen gescheitert sind, weil sie zu sehr IT- und auch zu sehr Top-Down-lastig waren. Er beschreibt nun einen eher von unten kommenden Ansatz, eben Bottom-Up: ” What we in KM need to do is go back to the original premise and promise of KM and start again — but this time from the bottom up:

  • Develop processes and programs, and buy or build tools, that measurably improve the effectiveness of front-line workers in the performance of their unique and increasingly-specialized jobs;
  • Refocus from top-down centralized content acquisition and collection to peer-to-peer content-sharing;
  • Develop processes and programs, and buy or build tools, that measurably improve sense-making: the value and meaning of content in context;
  • Refocus from top-down community-of-practice management to enabling peer-to-peer  expertise-finding and connectivity.”

Seit einiger Zeit weise ich auf diese Zusammenhänge hin, bin aber darüber hinaus der Meinung, dass es ein Gegenstromverfahren sein muss. Gemeint ist hier ein Top-Down- und ein Bottom-Up-Ansatz, die sich gegenseitig beeinflussen und somit die Basis bilden für eine dynamische und innovative Organisationsform. Gerade durch die verfügbaren neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (wie z.B. Web 2.0) ist es nun auch mittelständischen Unternehmen möglich, solche Ansätze kostengünstig zu verfolgen. Weiterhin sollte auch bedacht werden, dass es sich hierbei nicht nur um Wissen, sondern um Kompetenz im Sinne von Selbstorganisationsdispositionen handelt (Siehe Wissenstreppe von North). Let´s go for it!

Flock: The social web browser

flock.gifAus der Beschreibung auf der Flock-Website: “Flock is an amazing new web browser that makes it easier to share media and connect to other people online. Share photos, automatically stay up-to-date with new content from your favorite sites, and search the Web with the most advanced Search Toolbar available today.” Das Angebot auf dem Gebiet Social Software ist in letzter Zeit enorm gestiegen. Was sich auf dem Markt durchsetzen wird, wird sich bald zeigen: Es wird sicher eine Entscheidung der vielen Nutzer – eben eine Entscheidung von unten…

Deutschland hat große Stärken: Interview mit Klaus Kretschmann, Chefvolkswirt der EU (DIE WELT vom 09.10.2006)

deutschland_hat_grosse_staerken.gifIn dem Interview mit Klaus Kretschmann, Chefvolkswirt der EU, werden neben den bekannten Schwächen auch die hervorragenden Stärken von Deutschland benannt: “Deutschland hat große Stärken. Auf dem europäischen Innovationsindex gehört Deutschland mit Blick auf die Schaffung und Umsetzung von Wissen zu den führenden vier Ländern (…). Die Aktivierung von Wissen durch Forschung, Ausbildung und Unternehmertum ist unsere einzige Chance. Europas Zukunft liegt in der Wissensökonomie.”

Diese Hinweise auf die Wissensökonomie können nicht oft genug wiederholt werden. In einer Wissensökonomie kommt den Lernprozessen im Bildungswesen, in den Unternehmen, aber auch im privaten Bereich eine bedeutende Rolle zu: Lernen ist der Prozess und Wissen das Ergebnis (nach Willke). Dabei sollte Lernen nicht mehr als Anhäufung von Faktenwissen interpretiert werden, sondern eher als Kompetenzentwicklung im Sinne einer verbesserten Sebstorganisationsdisposition. Meines Erachtens werden diese Zusammenhänge viel zu wenig beachtet und damit wertvolles Potenzial vergeudet.

Rohwetter, M.: Vom König zum Knecht (DIE ZEIT vom 21.09.2006)

mc_vom_koenig_zum_knecht.jpgIn dem Artikel geht der Autor auf den Trend ein, dass Kunden immer stärker in den Wertschöpfungsprozess einbezogen werden, bzw. eingreifen. Dabei werden Unternehmen wie Ikea, Selve aus München und andere Beispiele genannt, die vordergründig scheinabar in ein Schema passen – dem ist aber nicht so. Selve ist ein Beispiel für die hybride Wettbewerbsstratgie Mass Customization and Personalization (Kundenindividuelle Massenproduktion). Auf den bisherigen Konferenzen zu Mass Customization wurde deutlich, dass man nicht nur Schuhe (bzw. Textilien), sondern auch viele andere Produkte und Dienstleistungen mass-customized herstellen kann (Beispiele). Das hätte dann auch Auswirkungen auf die in Europa verloren gegangenen Arbeitsplätze. Warum sollte es nicht möglich sein, mit Hilfe neuer Technologien und einer kundenbezogeneren Wertschöpfungskette, wieder Arbeitsplätze in Europa zu schaffen, die scheinbar unwiederbringlich an z.B. asiatische Länder verloren schienen? Darüber hinaus gibt es innovative Unternehmen, die die klassische Innovationsstrategie um Open Innovation erweitern. Dabei geht es um eine neue Arte der Intergation des Kundenwissens in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Das sehr lesenswerte Buch von Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfung zeigt den Zusammenhang, dabei wird auf die besondere Interaktionskompetenz mit dem Kunden hingewiesen. Aus meiner Sicht beschreibt der Artikel den Trend insgesamt zu ungenau. Der Autor bezieht den Titel auf die Rolle des Kunden: Vom König (Kunde) zum Knecht (Kunde). Möglicherweise kann man aber in Zukunft den Titel ein wenig uminterpretieren: Vom König (Unternehmen) zum Knecht (Unternehmen) des Kunden…..

Assess Leitfaden 2006

assess_2006.jpgAuf der Website www.assess.at wird das Projekt wie folgt beschrieben: “Ziel des Projektes Assess – Wissensbilanzen für KMUs – ist die Entwicklung eines Leitfadens, mit dem KMUs ihr immaterielles Vermögen bewerten und darüber hinaus auch darstellen können. Wir wollen erreichen, dass die Erfahrungen großer Unternehmen in der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte durch das Projekt Assess auch für die KMUs nutzbar gemacht werden. Denn mit Hilfe von Wissensbilanzen können KMUs strategische Entscheidungen ableiten, die als Bilanzierungsinstrumente im Wissensmanagement und damit im direkten Markterfolg einen wichtigen Wettbewerbsvorteil darstellen.” Das geförderte Projekt hat nun seinen Leitfaden A2006© für Klein- und Mittelbetriebe zum Projekt Assess veröffentlicht. Der Leitfaden ist für österreichische KMU geschrieben worden und orientiert sich an dem international anerkannten Koch-Schneider´schen-Modell der Wissensbilanzierung, auf das sich auch die Wissensbilanz – Made in Germany bezieht. Ich finde diesen Leitfaden sehr interessant, da er versucht, die bekannten Strukturmodelle (u.a. auch die Wissensbilanz -Made in Germany) ganz bewusst “(…) auf die Verbesserung des Innovationsmanagements hin zu erweitern”. Berücksichtigt man in der Zukunft die Entwiclungen zu Open innovation und zu dynamischeren Kompetenzmodellen, so ergeben sich wichtige Tendenzen zur Weiterentwicklung der bisher vorliegenden Modelle.

Danfoss Universe und die Multiple Intelligenzen Theorie

mi_danfoss_2006.jpgIn dem International Report (The Washington Times 2006) wird zunächst auf die große Bedeutung der Bildung in Dänemark hingeweisen: “If education were a national currency, Denmark’s stock would be climbing fast. For good reason, Denmark invests eight percent of its Gross Domestic Product in education, more than any other country in the world.” In diesem Licht verblassen alle wichtigen und unwichtigen Reden zum Thema Bildung in Deutschland (inkl. der Rede des Bundespräsidenten vom 21.09.2006). Weiterhin wird ausdrücklich auf eine Initiative der Firma Danfoss (Dänemark) hingewiesen: “Take Danfoss Universe, an investment in educating the next generation of Danes made by one of Denmark’s most successful business icons, Jorgen Mads Clausen, the CEO of Danfoss group. Clausen feels that education is the key to economic success and had a vision to start an experience park that promoted hands on learning through play.” Beeindruckend ist dabei weiterhin, dass sich Danfoss ausdrücklich auf Gardner´s Multiple Intelligenzen Theorie bezieht: “For example, Harvard professor Howard Gardner, mastermind behind the theory that children are gifted with multiple intelligences, helped create ´Explorarama´, a section of Danfoss Universe. This hands on game facility challenges children in Gardner’s seven types of intelligences. When a child finishes exploring they are congratulated by a cartoon friend on a computer screen for being ´an awesome athlete´, or ´super creative´ based on their scores.” Natürlich ist das hier angesprochene “scoring” kritisch zu hinterfragen, denn man kommt leicht in die Versuchung, Multiple Intelligenzen wie den klassischen IQ zu messen. Das ist aber aus Sicht der Multiplen Intelligenzen Theorie nicht möglich. Andererseits sollte man diese Initiative unter der Überschrift sehen, dass auch in Europa immer mehr Organisationen (Bildungsinstitute und Unternehmen) die Vorteile der Multiplen Intelligenzen Theorie erkennen, und entsprechende Projekte initiieren.

FAZ vom 19.09.2006: Die Reisebranche erfindet sich neu

faz_reisebranche.jpgDer Artikel gehört zu einer Serie der FAZ, die sich mit den Veränderungen in den verschiedenen Branchen befasst. Die neuen Wettbewerbsstratgeien werden allerdings nicht deutlich genug herausgestellt: Das Umfeld der Unternehmen ist generell turbulenter geworden und deshalb liegt es auf der Hand, dass sich die Geschäftsmodelle weiterentwickeln müssen, bzw. neue Wettbewerbsstrategien erforderlich werden. Die Reisebranche hat in den vergangenen Jahrzehnten wie ein klassischer Massenproduzent entweder Pauschalreisen (Standadrdprodukte) zu günstigen Preisen oder Individualreisen zu hohen Preisen angeboten. Dass es mit Hilfe von Mass Customization (kundenindividuelle Massenproduktion) möglich ist, individuelle Angebote auch kostengünstig anzubieten, ist vielen in der Branche noch nicht klar geworden. Dennoch bietet diese hybride Wettbewerbsstrategie eine glänzende Perspektive für den Tourismus. Dabei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass möglichst alle vier Elemente der Mass Customization Strategie umgesetzt werden. Daran hapert es aber noch, bzw. hier bieten sich noch weitere Geschäftspotenziale. Viele Beispiele zeigen, dass Mass Customization keine Utopie ist, sondern schon in vielen Branchen erfolgreich umgesetzt wird. Für Unternehmen, die schon etwas weiter denken: Der nächste Schritt wäre dann Open Innovation in der Tourismusbranche…