Fussball: VfL Bochum gewinnt in Bielefeld 3:1

Der VfL Bochum hat gestern sein Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld mit 3:1 gewonnen. Als langjähriger VfL-Fan hat mich das sehr gefreut. Die Fussballkenner unter meinen Lesern wissen sicherlich, dass es schon etwas Besonderes ist, wenn der VfL in der Fussball-Bundeliga gewinnt. Der Sieg sollte so motivieren, dass auch am nächsten Spieltag gegen den FC-Bayern-Bezwinger Alemannia Aachen gewonnen wird.

So kann Luxus auch empfunden werden

Seit einigen Wochen gibt es für mich (Jutta Freund) einen neuen Luxus. Ich hatte viele Jahre ein Einzelhandelsgeschäft und mein Tagesablauf orientierte sich ausschließlich an den Öffnungszeiten. Seit Anfang des Jahres habe ich durch meine neue Tätigkeit die Möglichkeit, meine Zeit frei einzuteilen, was mir schon wie Luxus erscheint. Dazu kommt noch, daß ich meinen Mann auch kurzfristig zu Terminen im In- und Ausland (Krakau) begleiten kann. Als einen besonderen Luxus empfand ich darüber hinaus einen nachmittäglichen Spaziergang an einem ganz gewöhlichen Wochen-/Arbeitstag. So kann Luxus auch empfunden werden.

Reifen auf der Autobahn geplatzt

Am Samstagvormittag war ich gegen 06.00 Uhr auf der A45 in Richtung Dortmund unterwegs. Ein Metallteil (möglicherweise von einem vorausfahrenden Fahrzeug verloren) schlug unter meinem Auto ein und der rechte hintere Reifen platzte. Mein Auto geriet ins Schlingern, aber nicht so stark, dass ich es nicht mehr kontrollieren konnte. Ich fuhr noch einige hundert Meter auf einen kleinen Parkplatz, wo ich dann (noch im Dunkeln) mit schlotternden Knien den Reifen wechselte. Überraschenderweise ging das recht schnell, und ich konnte meinen Termin noch einhalten. Ich war froh, als ich gestern Abend wieder Zuhause war.

Mass Customization in der Bekleidungsindustrie wird immer erfolgreicher

mc_in_der_bekleidungsindustrie_faz_2007_02_15.gifIn der heutigen Ausgabe der FAZ berichtet Petra Kirchhoff unter dem Titel Ein Anzug nach Maß muss nicht teuer sein über Unternehmen, die Maßanzüge für Herren zu einigermaßen erschwinglichen Preisen anbieten – und damit erfolgreich sind. Es zeigt sich immer deutlicher, dass Kunden individuelle Produkte zu erschwinglichen Preisen wollen (Trend zur Individualisierung), leider verstricken sich viele Unternehmen dabei in einer Komplexitätsfalle, indem sie zu viele Varianten produzieren. Der Kunde will aber nicht noch mehr Auswahl, denn zu viel Auswahl macht depressiv.  Früher in Zeiten der Massenproduktion musste man mit der Ware von der Stange Vorlieb nehmen (die dann nicht passte) oder man kaufte einen teuren Maßanzug. Mit Hilfe von Lasercutter und dem kostengünstigen Erfassen der (digitalen) Kundendaten ist es heute möglich, kundenindividuelle Massenproduktion (Mass Customization) umzusetzen – aus meiner Sicht deutlich günstiger, als es heute angeboten wird. Da es aber noch recht wenige Unternehmen gibt, die Mass Customization umsetzen, können diese First-Mover natürlich gute Geschäfte machen – und das sei ihnen gegönnt. Möglicherweise ändert sich das aber, wenn mehr Unternehmen Mass Customization umsetzen. Wenn man sich die heutigen Konzepte zu Mass Customization ansieht und mit den vier Ebenen des Gesamtkonzeptes vergleicht, so stellt man fest, dass es noch viele Möglichkeiten gibt, mit Mass Customization angemessen auf die Kundenanforderungen einzugehen. Die Zeit ist dafür reif – in vielen Branchen (Beispiele). Leider wird dabei der Begriff Mass Customization schon benutzt, wenn es sich um einigermaßen erschwingliche individuelle Produkte handelt. Auf den verschiedenen Konferenzen zu Mass Customization habe ich sehen können, dass es bei der Umsetzung des Konzepts in der Bekleidungsindustrie große Unterschiede gibt.

Wenn Sie wissen wollen, ob Mass Customization etwas für Ihr Unternehmen ist, dann machen Sie doch einfach einen kleinen MC-Test (Englisch). Am Ende von einigen wenigen Fragen zeigt Ihnen die grafische Auswertung, ob Sie Mass Customization umsetzen sollten. Probieren Sie es doch einmal aus.

The New Media Consortium and EDUCAUSE Learning Initiative (2007): The Horizon Report

In dem Horizon Report 2007 geht es um das veränderte Umfeld für Universitäten und um neue Trends, die sich in den nächsten 5 Jahren bemerkbar machen sollen (S. 6): User-Created Content, Social Networking, Mobile Phones, Virtual Worlds, The New Scholarship and Emerghing Forms of Publication, Massively Multiplayer Educational Gaming. Ich muss zugeben, dass mich dieser Report und die darin beschriebenen Trends nicht sonderlich überraschen, da diese Trends schon längst bekannt sind. Interessanter sind aus meiner Sicht Fragen zur dazugehörenden neuen Methodik/Didaktik, die teilnehmerorinetiert ist und eher einer Ermöglichungs-, als einer Erzeugungsdidaktik entspricht. Technologische Möglichkeiten und Trends sind wichtig und müssen beobachtet werden, dennoch ist es gleichermaßen wichtig, individuelle und kollektive Lernprozesse zu ermöglichen und zu unterstützen. Dabei können neue Technologien helfen oder blockieren. Also: Von E (minus) Learning zu Learning (plus) E. Weiterhin könnten diese Bemerkungen natürlich auch für Unternehmen gelten, da wir dort ja auch von Lernenden Organisationen und Wissensmanagement sprechen -oder?

Was hat die Globalisierung mit einzelnen Jobprofilen zu tun?

Lord Anthony Giddens (Soziologe) hat in der heutigen Ausgabe der Welt am Sonntag (S. 26) unter der Überschrift Eine neue Globalsierung interessante Anmerkungen zum Thema gemacht: “Denn in ihrer nächsten Phase wird sich die Globalisierung auf einzelne Jobs oder Jobprofile auswirken. (…) , da es darauf ankommt, welche Art von Job jemand im Einzelnen macht. (…) Die Berufsausbildung sollte, wo immer möglich, nicht zu speziell sein, da es in Zukunft auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ankommt.” Wieder ein Indiz für meine Auffassung, Jobprofile aus der Sicht der Multiplen Intelligenz zu analysieren und darüber hinaus, Kompetenzentwicklung (Selbstorganisationsdisposition) in den Mittelpunkt zu stellen: Eben Multiple Kompetenzen.

Täglich Reifen wechseln?

In der heutigen Ausgabe der Welt am Sonntag stellt Michael Braun in seinem Beitrag zum Thema Winterreifen auf Seite 26 fest, dass wir Deutschen fast die Hälfte der Winterreifenproduktion in Europa gekauft haben, obwohl wir nur 17 Prozent der Gesamtbevölkerung in Europa ausmachen. Der Einfluss der Reifenlobby hat doch ganze Arbeit geleistet. Wenn man allerdings laut Straßenverkehrsordnung (Mai 2006) “geeignete” Autobereifung haben muss und die Sommerreifen über 7 Grad Celsius besser sind, bedeutet das doch, dass wir heute (Außentemperatur: 8 Grad Celsius) die Sommerreifen aufziehen müssen… und wehe die Außentemperatur wechselt täglich unter bzw. über 7 Grad Celsius: Permanentes Reifenwechsel ist die Folge – Beeindruckend.

Was hat Open Innovation mit Selbstorganisationsdisposition zu tun?

Reichwald/Piller (2006:44) nennen Prinzipien der Interaktiven Wertschöpfung. Unter anderm unter

Punkt 6: Interaktive Wertschöpfung bildet eine neue Form der Arbeitsteilung auf Basis von Granularität (Mikro-Spezialisierung), Selbstselektion und -koordination

Punkt 9: Interaktive Wertschöpfung verlangt Kompetenzen sowohl auf Seiten der Kunden als auch der Anbieter

Darüber hinaus heben die Autoren auf Seite 58 hervor, dass sich Unternehmen und Kunden in unterschiedlichen Domänen bewegen. In eine ähnliche Richtung argumentieren Burmeister/Neef/Linnebach (2006): Sie möchten eine Erweiterung des Innovationsprozesses durch Kontextdenken. Den Selbstselektions- und -koordinationsbezug (Reichwald/Piller) möchte ich gerne durch die Selbstorganisationsdisposition (Kompetenz nach Erpenbeck) erweitern und darüber hinaus Kompetenz kontextabhängig betrachten. In Summe ergeben diese Überlegungen, dass Unternehmen und Kunden ihre jeweiligen Selbstorganisationsdispositionen so aufeinander abstimmen müssen, dass es für alle Beteiligten von Vorteil ist (Wert schöpfend ist). Ein nicht gerade einfaches Unterfangen …oder?

Können Kompetenzen eines Unternehmens statisch und dynamisch sein?

In den Unternehmen wird häufig von den sogenannten Kernkompetenzen gesprochen, die eine Organisation hat. Diese Art der Zuschreibung deutet oftmals auf ein eher statisches Verständnis des Kompetenzbegriffs auf Unternehmensebene hin. Es kommt zu unangenehmen Verfestigungstendenzen. Die Theorie der Pfadabhängigkeit beschreibt dieses Phänomen. Andererseits sollen Unternehmen natürlich dynamisch und innovativ sein. Das führt zu der Frage, wie sich Kompetenzen bilden. Nach Ethiraj et al. (2005) sollte man daher fragen: “Where do capabilitues come from and how do they matter?” Viele Autoren favorisieren deshalb dynamische Kompetenzmodelle, die beide Anforderungen berücksichtigen. Schreyögg/Kliesch (2005) schlagen z. B. ein Kompensationsmodell vor, dass über ein Kompetenzmonitoring beide Extrempositionen verbindet. Ich frage mich in diesem Zusammenhang, wie man Multiple Kompetenzen in einem dynamischen Kompetenzmodell berücksichtigen kann.

Was hat Wirtschaft mit Bildung zu tun, und was hat Bildung mit Wirtschaft zu tun?

In letzter Zeit gibt es immer mehr Stimmen, die von einer Kommerzialisierung der Bildung sprechen, oder besser: warnen. Beispielsweise wenn ein Hörsaal nach einer Firma benannt oder die Wirtschaftlichkeit im Bildungssystem angemahnt wird. Dabei wird übersehen, dass es auch zu einer stärkeren Beachtung von Lernprozessen in der Wirtschaft kommt. Wir sprechen von einer Lernenden Organisation, von Wissensmanagement und von Intellektuellem Kapital. Meiner Ansicht nach hat Gardner (2002:227ff.) den Zusammenhang treffend beschrieben:

“In den meisten Regionen halten sich Wirtschaft und Bildungssektor mit nervöser Wachsamkeit im Auge. Die Geschäftswelt erscheint als mächtig und unlenksam, die Welt der Bildung als warmherzig und verletzlich. Herrschen im Lande günstige Voraussetzungen, nimmt die Spannung zwischen Wirtschaft und Bildung ab, in Zeiten der Konflikte oder Knappheit von Ressourcen flammt der Argwohn auf. In guten wie in schlechten Zeiten bemängeln die Firmen die unzureichende Ausbildung der Schulabgänger, beklagen die Schulen die unzureichende finanzielle Unterstützung der Bildungseinrichtungen. In den Vereinigten Staaten und einigen anderen Ländern macht sich in Wirtschaftskreisen die Überzeugung breit, man habe das Zeug dazu, das Steuer auch im Schulwesen zu übernehmen. Es werden Versuche lanciert, dieses Wissen zum Beispiel durch Site-based Management oder Qualitätsmanagement in den Schulen zur Anwendung zu bringen oder die Schulen als Non-Profit- oder Profit-Einrichtungen zu verwalten. Die beiderseitige Überzeugung, dass man in verschiedenen Sphären operiert hat es der Schule und der Wirtschaft erschwert, zu konfliktfreiem Kontakt und sinnvoller Zusammenarbeit zu finden, mit der Folge, dass beide Institutionen sich weitgehend darüber im unklaren sind, wie viele Aufgaben und Möglichkeiten sie gemeinsam haben. In beiden Sektoren steht Lernen im Zentrum: Wer in der Geschäftswelt überleben will, für den hört im Beruf das Lernen nicht auf.”

Wir sollten daher nicht von Wirtschaft oder Bildung sprechen, sondern von Wirtschaft und Bildung. Es ist eine deutliche Konvergenz zu beobachten – und wohin führt diese Konvergenz in Wirtschaft/Bildung?

Informationen zu den Lehrgängen und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.