Wissen und Kompetenzen

Volker Heyse, Prof. in Regensburg: “Es gibt einen Unterschied zwischen Wissen und Kompetenzen (…). Zu Kompetenzen gehören kommunikative Fähigkeiten, Handlungsstrategien und alles was man braucht, um theoretischen Wissen überhaupt anzuwenden. Solche übergeordneten Fähigkeiten klammert das formale Bildungssystem bisher weitgehend aus”. Quelle: Die Schule des Lebens. In: Süddeutsche Zeitung vom 01./02. Februar 2003.

Sollten wir dann eher von einer kompetenzbasierten, an Stelle einer wissensbasierten Gesellschaft sprechen? Wird die knowledge-based economy zu einer competence-based economy?

Die Klötzchen-Methode

In dem Beitrag Die Klötzchen-Methode (Welt am Sonntag vom 28.05.2006) berichtet Michael Kirchberger über das von Toyota im englischen Werk Burnaston eröffnete erste europäische Ausbildungszentrum. Es arbeitet mit verblüffenden Übungen. “Auf den ersten Blick sieht es nach Kindergartenspielen aus, doch es sit ernsthafte Ausbildung für Autowerker. Bei Toyota lernen sie den Geruch verschiedener Betriebsstoffe kennen, trainieren ihre Finkerfertigkeit und versuchen, zusammehängende Abläufe schnell zu erfassen.”

Dieser Artikel hat mich spontan an die Multiple Intelligenzen Theorie im Berufsleben und an Rauner´s Konzept der Multiplen Kompetenzen erinnert, in dem es ja um praktisches Wissen und berufliche Handlungskompetenz geht…

Website: OpenInnovators.de

openinnovators_de.gifDie Website OpenInnovators.de wird von Herrn Frank Pfeiffer folgendermaßen vorgestellt: “OpenInnovators.de ist die kostenfreie Community für Open-Innovation im deutschsprachigen Raum (…). Primäres Anliegen von OpenInnovators.de ist die Kommunikation hinsichtlich Open-Innovation im deutschsprachigen Raum zu fördern, (…).” Mal sehen, wie sich diese Website weiter entwickelt. Ich wünsche Herrn Pfeiffer dafür viel Erfolg.

Suchanek, F.; Weikum, G. (2006): Die Suche nach Wissen statt nach Webseiten

In dem Beitrag vom 09.12.2006 machen die Autoren deutlich, dass Suchmaschinen zunächste einmal Webseiten finden und das dies noch nichts mit Wissen zu tun hat: “Unser Ansatz ist deshalb, Informationen gezielt aus Webseiten zu sammeln, und in einer großen Wissensstruktur, einer Ontologie, anzuordnen.” Ein erster Prototyp ist auch schon vorhanden: Yago. Strukturiert vorhandene Informationen sind wohl in Zukunft in Zusammenhängen und kontextbezogen in Strukturen (Wissensstrukturen) repräsentierbar. Ist das auch mit impliziten Wissen möglich? Siehe dazu Schilcher (2006): Implizite Dimension des Wissens und ihre Bedeutung für das betreibliche Wissensmanagement.

Kivikas/Pfeiffer/Wulf (2006): Wissensbilanzen als Wettbewerbsfaktor für KMU

Der Beitrag Kivikas,M; Pfeifer, G.; Wulf, I. (2006): Wissensbilanzen als Wettbewerbsfaktor für KMU. In: Betriebsberater (BB), 61. Jahrgang, Heft 45, 06. November 2006, S. 2461-2465 geht einer Frage nach, die gerade von Geschäftsführern immer wieder gestellt wird: Gibt es mit der Wissensbilanz Vorteile bei der Beschaffung von Finanzmitteln nach Basel II ? Dabei werden zunächst Aufbau- und Informationswert von Wissensbilanzen analysiert und anschließend die Einsatzmöglichkeiten von Wissensbilanzen bei Kreditverhandlungen beschrieben. Die Autoren kommen zu folgendem Fazit (Seite 2465):

1. Seit 2004 sind Wissensbilanzen durch eine vom BMWi gestartete Initiative auch in Deutschland bekannt geworden. Seitdem sind zahlreiche Wissensbilanzen veröffentlicht worden; bei etlichen Unternehmen bereits im zweiten Jahr.

2. Da Wissensbilanzen die vergangenheitsorientierte Bilanz um zukunftsorientierte Informationen um zukünftige Unternehmenspotenziale ergänzen, können diese für Unternehmen folgende Vorteile haben:

– Wissensbilanzen können als Kommunikationsinstrument genutzt werden, um die Beziehungen zu Banken zu stärken und die Chancen einer Kreditgewährung zu erhöhen

– Wissensbilanzen können im Kreditverhandlungsprozess genutzt werden, um über eine Senkung der Marge die Kreditkonditionen zu verbessern

3. Die Wissensbilanz kann als Instrument zur Vorbereitung und Akzeptanz der qualitativen Faktoren des Rating dienen (…). Daher sollten Unternehmen Wissensbilanzen gezielt einsetzen. Gleichzeitig sollten sich Analysten wie auch die Unternehmensberatung mit diesem Informationsinstrument vertraut machen.

Ich kann durchaus verstehen, dass die Geschäfsführung die Wissensbilanz (besser: Wissensbilanz – Made in Germany) als Instrument für die Kommunikation mit Banken nutzen will. Dennoch erscheint es mir wichtig darauf zu verweisen, dass die Wissensbilanz – Made in Germany gerade mit der Darstellung der Wirkungszusammenhänge wichtige Hinweise für das Management des Wissens-Systems in KMU bietet. Ich schlage daher vor, die Wissensbilanz – Made in Germany am Anfang von Wissensmanagement-Aktivitäten durchzuführen, um daraus sinnvolle und notwendige Wissensmanagement-Projekte abzuleiten.

Krakau im Januar 2007: Europa ist schön

robert_freund_2007_01_krakau.gifVom 04.-07.01.2007 war ich gemeinsam mit meiner Frau zu verschiedenen Gesprächen in Krakau (Das Foto wurde auf dem Wawel aufgenommen). Dabei hatten wir auch noch Zeit, uns die schönen Seiten von Krakau bei einem Spaziergang anzusehen: Den zentralen Marktplatz mit den Tuchhallen und der Marienkathedrale, den Wawel (Burganlage), das jüdische Viertel Kazimierz und das neu gebaute Shoppingzentrum am Bahnhof. Es ist einfach toll, wie sich Geschichte und Moderne in Krakau verbinden. Es war ein sehr schönes Gefühl, bei einer Tasse Kaffee in Krakau den Artikel “Zehn Gründe für Europa” vom 04.01.2007 (Die Zeit) zu lesen, in dem die vielen Vorteile des neuen Europas aufgezeigt wurden! Ich kann diese zehn Gründe für Europa nur unterstreichen.

Podcast (MP3, 997KB, 1:04)audio.gif

Frank Piller im Interview mit B. Joseph Pine II zu aktuellen Entwicklung von Mass Customization

In dem Interview mit dem Titel Joseph Pine II on the State of Mass Customization and Why Authenticity in Business is the Next Big Issue vom 04.01.2007 weist Pine auf die wichtige Produkt-Prozess-Matrix hin, die die jeweiligen Übergänge zu einem Mass Customization Konzept darstellt. Durch digitale Technologien können heute schon sehr viele Produkte und Dienstleistungen individueller angeboten werden, ohne dass die Preise steigen – ja, sie fallen oftmals sogar. Darüber hinaus gibt es aber laut Pine noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten für das MC-Konzept: “There’s precious little that has been done to mass customize either experiences or transformations, and a world of opportunity for firms that wish to start.” Genau das sehe ich genau so. Nicht zuletzt weist Pine auf sein neues Buch hin, das wohl in 2007 erscheinen soll. Darin geht es um “authenticity in business”, was immer er darunter versteht. Ich bin gespannt und werde es mir bestimmt ansehen. Insgesamt hinterläßt das Interview von Frank Piller mit B. Joseph Pine II bei mir den Eindruck, dass man sich in Zukunft sehr viel stärker mit den Fragen der Interaktion zwischen Kunden und Unternehmen befassen wird. Reichwald/Piller sprechen ja auch in ihrem Buch Interaktive Wertschöpfung von der Interaktionskompetenz. Dabei ist mit Interaktion hier nicht nur die Schnittstelle Mensch-Technik gemeint (Konfiguratoren usw.), sondern (möglicherweise) auch gegenseitige Transformation von Kompetenzen (in unterschiedlichen Domänen) im Sinne von Selbstorganisationsdispositionen? Mal sehen, wie es bei diesen spannenden Fragen weitergeht. Spätenstens auf der MCPC2007 im Oktober werden wir sehen, was sich alles in der Zwischenzeit getan hat.

Webby-Awards 2006: Mass Customization Konzept gewinnt im E-Commerce

Mass Customization ist bei vielen leider immer noch nicht bekannt, deshalb ist es um so erstaunlicher, dass Mass Customization Konzepte den Webby-Award 2006 im E-Commerce gewonnen haben. Dazu gehören The Coulour Visualizer und Toyota Build Your Sion. Bitte beachten Sie, dass diese ausgezeichneten Konfiguratoren wichtige Hilfsmittel zur Umsetzung des Mass Customization Konzeptes auf dem Solution Space Level sind. Diese Ebene ist eine von vier Ebenen des MC-Konzeptes. Ich hoffe, dass das MC-Konzept durch solche Meldungen nicht auf die Anwendung von Konfiguratoren reduziert wird….