Wissensbilanz – Made in Germany: Newsletter 4/2007

wissenswert-2007-04.jpgDer aktuelle Newsletter WissensWert Oktober/2007 des Arbeitskreis Wissensbilanz – Made in Germany geht unter anderem auf die Wissensbianz des KSC ein, über die ich ja schon in meinem Blog berichtet habe (Blogbeitrag). Darüber hinaus gibt es einen Erfahrungsbericht der EnBW. Das ist gerade deshalb interessant, weil die Wissensbilanz – Made in Germany ja eigentlich speziell für KMU auf den Markt gebracht wurde. Das Beispiel EnBW zeigt, dass die Wissensbilanz – Made in Germany durchaus auch in großen Konzernen genutzt werden kann. Spannend ist weiterhin, dass es auf Europäischer Ebene einen Trend gibt, die verschiedenen nationalen Aktivitäten zu harmonisieren. Das Projekt INCAS “Intellectual Capital Statement – Made in Europe” unter der Leitung des Fraunhofer Instituts befasst sich mit dem Thema. Ich bin wirklich gespannt auf die angekündigte Website, die Anfang November aktiv sein soll (Ich informiere Sie in meinem Blog, sobald die Website aktiv ist).

Multiple Intelligences and Leadership

nachdenken5.jpgIn dem Paper Thatcher, A.; James, J.; Todd, A. (2005): Multiple Intelligences: Imagetic Scenarios in the communication of leadership vision (Proceedings of CybErg2005) stellen die Autoren den Zusammehnag von Multiple Intelligenzen Theorie und Leadership dar (Seite 3): “In the Theory of Multiple Intelligences, defended by Gardner (1994), there is direct relationship between Leadership and Intelligence. The author states that leadership is the process that occurs inside the minds of an individual who lives within a certain culture. Gardner (2000) identified the four types of multiple intelligences that enhance leadership development. According to his model, leadership requires abilities in the intra-personal, inter-personal, linguistic and existential areas at different levels. So, it is important to evaluate the unique combination of abilities that can direct someone to a particular vocational post, says Gardner (1996). The consequence of verifying and analyzing these combinations and the level of intelligence of the most recognized leaders is an organization that is also intelligent. It was within this perspective that Carvalho (2003) identified the conceptual relation between leadership vision and multiple intelligences.” Es wäre daher angemessen, wenn sich Führungskräfte stärker mit der Multiple Intelligenzen Theorie befassen würden …

Stefanakis, E. (2002): Multiple Intelligences and Portfolios. A window into the learners mind

stefanakis-evangelista-multiple-intelligences-and-portfolios.jpgDas Buch Multiple Intelligences and Portfolios von Evangelista Stefanakis befasst sich mit den Möglichkeiten, die Multiple Intelligenzen Theorie für Schulen zu nutzen (Beispiel-Kapitel). Evangelista hat in dem Project Zero mitgearbeitet und berichtet in dem Buch von praktischen Erfahrungen: “She worked with the Harvard Project Zero on the Massachusetts Schools Network on a three-year effort to implement schoolwide portfolio assessment in thirteen urban and rural schools. The contents of this book, which include principal and teacher stories from the Cambridgeport School, grew directly from this experience.” Darüber hinaus ist ihr Portfolio-Ansatz für mich sehr interessant, da er eine Alternative bietet zu den recht simplen “Tests” zur Multiplen Intelligenzen Theorie. Wie Sie aus meinen verschiedenen Blogbeiträgen wissen, können Multiple Intelligenzen in Domänen aktiviert werden: MI ist also kontextabhängig und kann daher nicht durch einen einfachen Out-Of-Context-Text eingeschätzt werden. Dieser Zusammenhang wird oftmals als “Schwäche” der MI-Theorie angesehen – ich sehe das ein wenig anders…. Siehe dazu auch:

  1. Über den Unsinn von Intelligenztests
  2. Multiple Intelligenzen und …
  3. IQ ist kein Garant für Wohlstand
  4. Kompetenz ist kontextabhängig – Intelligenz aber auch

Dietrich, A. (2008): Informationssysteme für Mass Customization

informationssysteme-fuer-mass-customization.jpgAndreas Dietrich veröffentlicht hier seine Dissertation Informationssysteme für Mass Customization aus dem Jahr 2007 in Buchform. Ich habe Andreas schon oft bei verschiedenen Treffen der MC-Community bzw. auf MCP-Konferenzen getroffen. Seine Vorträge haben mich immer interessiert, da er sehr präzise an die schwierigen Fragestellungen herangegangen ist. Dieses Buch ist sicher eine wichtige Hilfe, Informationssysteme für Mass Customization besser zu verstehen: “Andreas J. Dietrich analysiert unter Verwendung der Neuen Institutionenökonomik die Anforderungen der Mass Customization an betriebliche Informationssysteme und entwickelt darauf aufbauend eine generische Anwendungsarchitektur. Im Vordergrund steht dabei der dynamische Charakter von Mass-Customization-Wertschöpfungssystemen, der sich sowohl aus der Individualisierung des Sachgutes als auch aus der auftragsspezifischen Zusammenstellung des Wertschöpfungssystems ergibt. Anhand einer Fallstudie konkretisiert er die Anwendungsarchitektur und liefert somit neue Erkenntnisse über die Anwendbarkeit ökonomischer Theorien für die Ermittlung von Anforderungen an Informationssysteme.”

KAM 2007: Knowledge Assessment Methodology (Updated)

kam2007.jpgWollen Sie wissen, wie Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern steht? Dann sind Sie bei KAM richtig: “The KAM is an interactive benchmarking tool created by the Knowledge for Development Program to help countries identify the challenges and opportunities they face in making the transition to the knowledge-based economy.” Immerhin von 140 Ländern. Nun liegt ein Update vor. Dabei sind der Knowledge Economy Index (KEI) und der Knowledge Index (KI) interessante Werte. Schauen Sie sich diese doch einmal in der Übersicht an. Heute (28.10.2007) lag Deutschland auf Rang 15 und Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland auf den Plätzen 1-4…

World Bank (Ed.) (2007): Building Knowledge Economies: Advanced Strategies for Development

BuildingKECoverSmall.jpgDas im Juni 2007 erschienene Buch Building Knowledge Economies: Advanced Strategies for Development der Weltbank: “This book discusses advanced development strategies that take into account education, information and communication technology, infrastructure, innovation, and the prerequisite economic and institutional regimes. (…) To become successful knowledge economies, countries have to rethink and act simultaneously on their education base, their innovation systems, and their information and communication technology infrastructure, while also building a high-quality economic and institutional regime. (…) the need to work at the four pillars through a combination of top-down reforms and bottom-up initiatives.” Bemerkenswert sind die Hinweise auf eine ganzheitliche Sicht von KM-Initiativen und auf bottom-up Aktivitäten. Wie Sie als Leser meines Blogs wissen, weise ich darauf immer wieder hin.

VfL Bochum verliert gegen Hertha BSC Berlin

team640480a.jpgEs ist wieder Zeit, etwas über den VfL Bochum zu schreiben. Im ersten Spiel der Saison gegen Werder Bremen (2:2) sah alles wirklich gut aus. Agressive Spielweise und Torgefährlichkeit waren da und man machte sich relativ wenig Sorgen über einen möglichen Abstieg. In Hannover haben wir dann die zwei Gesichter der jetzigen Mannschaft kennen gelernt. In der ersten Halbzeit war es “Schlafwagen-Fußball”, in der zweiten dann wieder druckvolles Offensivspiel. Allerdings ging auch dieses Spiel verloren (2:3). Das gestrige Spiel gegen die “alte Hertha” aus Berlin war dann doch zu viel für einen geduldigen VfL-Fan: Keine Leidenschaft, kein Wille, nichts… So kann sich der VfL Bochum nicht in der ersten Bundesliga halten. Möglicherweise holt sich die Mannschaft am Dienstag im Pokalspiel in Aachen das notwendige Erfolgserlebnis für das Spiel gegen Wolfsburg. Wir VfL-Fans müssen wohl bis zum letzten Spieltag der Saison um den Klassenerhalt zittern – aber das sind wir ja gewohnt… Also: Nicht so viel an die negativen Erlebnisse denken, sondern an die positiven Eigenschaften, die z.B. gegen Werder Bremen beeindruckend waren.

Reinmann, G.; Mandl, H. (Hrsg.) (2004): Psychologie des Wissensmanagements

psychologie-des-wissensmanagements.jpgGabi Reinmann und Heinz Mandl haben als Herausgeber des Buchs Psychologie des Wissensmanagements viele Beiträge zu einem sehr interessanten, aber oftmals vernachlässigten Aspekt des Wissensmanagements zusammengestellt. Es freut mich sehr, dass diese Artikel ein kleines Gegengewicht zur überwiedegend technokratischen, ingenieurwissenschaftlichen Darstellung des Wissensmanagements darstellen. Es lohnt sich bestimmt, sich intensiver mit psychologischen Aspekten zu befassen.

Sander, J.; Ihm, E. (2006): Ein wirtschaftliches Lernsystem

wirtschaftliches-lernsystem.jpgDie Autoren Sander und Ihm stellen in Ihrem Beitrag Ein wirtschaftliches Lernsystem das Projekt (personalwirtschaft 10/2006, S. 38-41) das Projekt ” Telekom-Learning-Infrastructure-Services” vor. Auf Seite 38 heisst es: “Den Entwicklern aus dem Expertennetzwerk gelang es, pädagogische Konzepte, wirtschaftliche Aspekte und technologische Instrumente miteinander zu verbinden.” Dazu kann man wirklich viel schreiben. Ich konzentriere mich nur auf einige wenige Aspekte:

  1. Die genannten Punkte zu verbinden ist nichts neues. In meinem Paper von der ElearnChina2003 weise ich darauf hin, dass Mass Customization im Bildungssektor eingesetzt werden kann.
  2. Im Sinne einer innovativen Lernkultur [vgl. Schüssler/Thurnes (2005): Lernkulturen in der Weiterbildung] sollte der Ermöglichungsdidaktik der Vorzug vor einer Erzeugungsdidaktik gegeben werden. Daraus leitet sich auch die Kritk an dem Begriff “bildungscontrolling” ab.
  3. Die Autoren verweisen allerdings ausdrücklich auf das Bildungscontrolling, das z.B. von Arnold kritisiert wird: “Die neuen Begriffe, wie Bildungscontrolling oder Qualitätssicherung, begreifen nicht das Wesen der Erwachsenenbildung – im Gegenteil: Sie drohen es zu verfälschen und einem trivisalisiert-mechanistischen Bild von Erwachsenenbildung Vorschub zu leisten. (…) Bildung, Erwachsenenbildung und Weiterbildung sind demnach eigentlich keine Produkte oder allenfalls Produkte besonderer Art. Produkte lassen sich konsumieren., Bildung aber muß von den Subjekten in einem Bildungsprozeß angeeignet werden, d.h. sie sind selbst an der Qualität des Bildungsprozesses beteiligt, und es ist angesichts der Komplexität erwachsenenpädagogischer Situationen und angesichts ihrer nur indirekten Wirkungen keineswegs denkbar, dass die Bedingungen des Gelingens solcher Bildungsprozesse situationsübergreifend definiert, zu Checklisten gebündelt und kontrolliert werden könnten. (…) ´Bildungscontrolling´ – so lässt sich resümieren – ist daher ein Begriff, der nichts begreift, (…)“ (Arnold 2000a, S. 26-29).

Siehe dazu auch Freund, R. (2005): Intellektuelles Kapital und betriebliche Weiterbildung.

Imp3rove-Initiative unterstützt das Innovationsmanagement kleiner und mittlerer Unternehmen mit Selbstbewertungstool

imp3rove.jpgDas EU-Projekt Imp3rove hat das Ziel, kleinen und mittelständischen Unternehmen Hilfestellungen zu bieten, um den Innovationsprozess zu verbessern. Ein Online Self-Assessment-Tool soll KMU dabei helfen, ihre Innovations-Aktivitäten zu analysieren und Verbesserungspotenziale aufzeigen. Das wird durch den Vergleich zu Benchmarks visualisiert. Die Gesamtübersicht zeigt die Einordnung des Tools. Insgesamt ist das ein sehr interessantes Projekt. Allerdings möchte ich auf folgendes Hinweisen: Man bezieht sich in dem Projekt ausdrücklich auf das A. T. Kearney “House of Innovation” , das stark nach “Closed Innovation” aussieht. Gibt man den Begriff “Open Innovation” als Suchkriterium auf der Seite Imp3rove ein, so erhält man keinen Treffer. Ich gehe also davon aus, dass “Open Innovation” nicht berücksichtigt wurde. Da ich gerade an der MCPC2007 (MIT Cambridge/Boston) teilgenommen habe, kann ich allerdings bestätigen, dass Open Innovation schon oft eingesetzt wird und nicht zu vernachlässigen ist (Einer der Keynote Speaker auf der Konferenz war Eric von Hippel). Informieren Sie sich doch einmal in den folgenden Beiträgen über Open Innovation (Auswahl):

  1. Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfung
  2. OpenInnovation.EU
  3. Durch Open Innovation an die Spitze
  4. Gassmann/Ellen (2005): Open Innovation: Forschung, Forschungsfragen und erste Erkenntnisse
  5. Eric von Hippel (2005): Democratizing Innovation

Weitere Beiträge finden Sie in meinem Blog in der Kategorie Open Innovation.