Termine von Januar bis April 2010

Auf der Seite Termine finden Sie nun Hinweise zu ausgewählten Terminen in den ersten vier Monaten des neuen Jahres. Neben den bekannten Angeboten in Köln, Hagen und Mannheim gibt es ab April auch ein Angebot in Gera. Darüber hinaus werde ich auch 2010 einige Roadshows zur Wissensbilanz – Made in Germany durchführen. Die nächsten Veranstaltungen mit meiner Mitwirkung sind im Februar und März. Abschließend weise ich auf der Seite Termine noch auf die von mir initiierte Konferenz in Osteuropa hin, die im September stattfinden wird. Sollten Sie Fragen haben, so können Sie sich an die genannten Ansprechpartner oder auch direkt an mich wenden.

Ergin, T. (2009): Wissensmanagement – Ein Leitfaden aus der Medizintechnik

Laborant07.jpgDer Umgang mit Wissen spielt in der Gesundheitsbranche (Life Sciences) eine große Rolle. Ein Teilbereich ist die Medizintechnik, mit ihren 100.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von ca. 18 Mrd EUR pro Jahr. Diese Zahlen sind in der Einleitung nachzulesen in Ergin, T. (2009): Wissensmanagement – Ein Leitfaden aus der Medizintechnik. Diese Unterlage ist aus dem Projekt Wiki-Med entstanden. Es passt dabei gut, dass sich dieses Projekt für die Medizintechnik fast ausschließlich mit dem Bereich Technologie im Wissensmanagement befasst. Doch ist dieser Bereich neben Mensch und Organisation nur ein Teil des Wissensmanagements. Der genannte Leitfaden ist eine Zusammenstellung von technischen Lösungen, die eine gute Grundlage für die Wissenskonstruktion bieten kann – nur: Ist das genug? Ich glaube nicht. Sucht man in der Datei beispielsweise nach dem Begriff “implizites Wissen” oder auch nur “implizit” erhält man keinen Treffer. Geht man von der individuellen Wissenskonstruktion aus und stellt man gerade die implizite Dimension des Wissens in den Mittelpunkt der Wertschöpfung, so greift dieser Leitfaden zu kurz. Ein Beispiel möchte ich noch hervorheben: Auf Seite 24 geht es um “Wissensbausteine” die mit Hilfe des SCORM-Modells dargestellt werden können. Schon in meinem Konferenzbeitrag Freund, R. (2003): Mass Customization in Education and Training (ELearnChina 2003) habe ich dieses Vorgehen kritisiert und angedeutet, dass es zunächst einmal Inhalte sind, die mit Hilfe des SCORM-Modells strukturiert und konfiguriert werden können. Nur: Was hat das mit Wissen zu tun? Die Wissenskonstruktion, und hier gerade auch die implizite Dimension, kann mit technischen Lösungen unterstützt werden – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Siehe dazu auch Die implizite Dimension des Wissens, Wissenstreppe, Nicht-Wissende deutsche Ärzte, Wissensmanagement im toxikologischen Laboratorium, Wissensmanagement in der MedizinHalbwissen in Weiss

Jahnke/Yalcin/Bauer (2006): Anreizsysteme zur Verbesserung der Wissensteilung in Unternehmen

Der Arbeitsbericht Jahnke/Yalcin/Bauer (2006): Anreizsysteme zur Verbesserung der Wissensteilung in Unternehmen geht auf einen wichtigen Aspekt beim Übergang von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft ein. Es ist das ´Zurückhalten von Wissen´ als Merkmal der Industriegesellschaft (Womack/Jones/Roos 1994). Im Umkehrschluss stellt sich die Frage, wie man die Wissensteilung verbessern kann. Zusammenfassung: “Mit dem Übergang der westlichen Industrienationen in eine Wissensgesellschaft ist das Wissen von Mitarbeitern als maßgeblicher Wettbewerbsfaktor identifiziert worden. Die gegenwärtige Forschung beschäftigt sich in diesem Bereich mit Fragestellungen, die für eine wirkungsvolle Steuerung dieser neuen Ressource von Bedeutung sind. Gegenstand dieser Arbeit ist es, das Problem der Wissensteilung zwischen Unternehmenseinheiten theoretisch zu demonstrieren und mögliche Lösungsansätze mit Hilfe von Anreizinstrumenten zu präsentieren. Dabei werden verhaltens- und motivationstheoretische Ansätze vorgestellt, mit deren Hilfe exemplarisch ein Anreizsystem für die Wissensteilung aufgebaut wird”. Gut finde ich auch den Hinweis auf die Erweiterung des Probst Modells durch den Begriff der Wissenskooperation bei den Kernaktivitäten (Seite 14, in Anlehung an Moder et al. 2004:229). Stärken und Schwächen verschiedener Anreizsysteme werden dargestellt und bieten eine gute Basis, einen unternehmensspezifischen Ansatz zu finden.

3sat Thementag, Lernen und Wissen

Am Sonntag, den 20.12.2009 gab es bei 3sat einen Thementag, der den Zuschauer um die ganze Welt führen sollte. Da wir ausgiebig und gerne Reisen, haben wir uns schon darauf gefreut, einige Orte wiederzusehen. Der Sonntag kam, wir schauten uns die ersten Sendungen an und trauten unseren Augen nicht, denn diese Beiträge waren teilweise über 10 Jahre alt. Ich schaute auf der entsprechenden Website nach und fand den Begriff “Erstaustrahlung”…, allerdings keine Jahresangaben. Eine Mail, die ich am selben Tag an die Redaktion sandte, wurde dann wie folgt am 22.12.2009 von Goggo Gensch (swr) beantwortet: “Sehr geehrter Herr Freund, vielen Dank für Ihre Zuschrift und das Interesse an unserem Thementag, die einzelnen Filme der Reihe ´Schätze der Welt – Erbe der Menschheit´ wurden alle zwischen 1995 und 2009 hergestellt, zum Teil wurden sie auch alle immer mal wieder bearbeitet und aktualisiert.” Ist das nicht herrlich? Da senden die Bezieher unserer Rundfunkgebühren alte Konserven, ohne die entsprechende Jahreszahl gleich am Anfang einer Sendung zu zeigen. Zuschauer erhalten also sehr alte Daten und Informationen zu den Ländern. Daraus konstruieren die Zuschauer dann ihr Wissen über diese Nationen (Siehe Wissenstreppe). Kein Wunder also, dass die meisten Deutschen ganz falsche Vorstellungen von anderen Ländern haben. Der Beitrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zur Wissensgesellschaft muss sein, Daten und Informationen mit Quellenangabe gleich am Anfang des Beitrags zur Verfügung zu stellen. Noch besser wäre es, wenn in der Sendung permanent die Quelle angezeigt würde. Aber wer will das schon?  Man würde als Fernsehzuschauer wohl merken, dass das heutige Fernsehprogramm der öffentlich-rechtlichen Fersehanstalten (treffender Begriff) häufig darin besteht, “Konserven” zu senden. Man fragt sich natürlich, was die Sender mit unseren Beiträgen machen. Doch, wer will das schon so genau wissen?

Wir wünschen Ihnen ein Frohes Neues Jahr 2010

silvester.jpgWir (Jutta und ich) wünschen Ihnen ein Frohes Neues Jahr 2010. Gleichzeitig möchten wir uns für Ihr Interesse an unserem Weblog bedanken. Es ist toll zu sehen, wie unsere Seiten von Jahr zu Jahr immer besser angenommen werden. Auch im kommenden Jahr wollen wir die verschiedenen Themen aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachten: Vielfalt statt Einfalt. Am Jahresende verabschieden wir uns mit einem unserer Lieblingslieder aus dem Jahr 2009: Charlie Winston “Like a Hobo” – Viel Spaß.

MCP-CE 2010: 4. Konferenz zu Mass Customization und Open Innovation in Osteuropa

Die 4. MCP-CE findet vom 22.-24.09.2010 in Novi Sad (Serbien) statt. Gastgeber ist die Faculty of Technical Sciences der Universität Novi Sad. Die Konferenzreihe haben wir seit 2004 alle 2 Jahre durchgeführt: 2004 und 2006 in Rzesów/Polen und 2008 in Palic/Serbien (Fotogallerie). Die MCP-CE 2010 bietet für Forscher und Unternehmen eine ideale Plattform, sich mit den Möglichkeiten von Mass Customization und Open Innovation für Osteuropa vertraut zu machen. Sollten Sie einen Beitrag einreichen wollen, so finden Sie auf dieser Seite (Call for Paper, usw.) weitere Hinweise. Als Chairman of the Scientific Committee lade ich Sie herzlich ein, an der Konferenz teilzunehmen. Sollten Sie Fragen haben, so können Sie sich gerne an mich wenden. Siehe dazu auch Konferenzen oder Veröffentlichungen.


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Tochtermann, K.; Schachner, W. (2009): Wissensmanagement im Prozessmanagement

Die Studie Tochtermann, K.; Schachner, W. (2009): Wissensmanagement im Prozessmanagement “(…) liefert konkrete Hinweise auf die speziellen Anforderungen von und Erfolgsfaktoren für Wissensmanagement aus Sicht des Prozessmanagements”. Zu beachten ist, dass die Basisstudie mit 100 Experten und die vertiefende Studie mit 18 Prozessmanagement-Experten österreichischer Unternehmen durchgeführt wurde. Wissensmanagement im Kontext des Prozessmanagements zu betrachten macht Sinn, da Wissen immer situiert ist und sich daher der Bezug zu den Prozessen im Unternehmen anbietet. Es freut mich auch zu lesen, dass die zentrale Rolle des Menschens bei der Wissenskonstruktion und im Wissensmanagement herausgestellt wird. Der Bezug zum Modell von Probst wird aus meiner Sicht leider etwas zu unkritisch angenommen. Bei den Fragen zu den Efolgsfaktoren verwenden die Autoren das EFQM-Modell. Für Unternehmen in Deutschland kann man zur Bestimmung der Erfolgsfaktoren auch den Zukunftscheck Mittelstand heranziehen, der dann zur Wissensbilanz – Made in Germany führt. Die Wissensbilanz – Made in Germany hat noch den Vorteil, dass die Wirkungszusammenhänge der Erfolgfaktoren transparent werden, wodurch sich Prioritären für das gesamte Wissenssystem ableiten. Siehe dazu auch Bitcom (2009): Wissensmanagement Prozess-SystematikSchilcher (2006): Die implizite Dimension des Wissens und ihre Bedeutung für betriebliches Wissensmanagement, Intellektualistische Legende,  Schreyögg/Geiger (2003): Kann die Wissensspirale Grundlage des Wissensmanagements sein?

Beim ´Zukunftsscoring´der Commerzbank erhalten weiche Faktoren mehr Bedeutung

In dem Artikel Commerzbank bittet Kunden zum Zukunfts-Check (Handelsblatt vom 25.12.2009) liest man Erstaunliches: “Damit zieht ein neues Denken ein: Nicht mehr allein harte Fakten wie aktuelle Jahresabschlüsse, Kostenstrukturen und Controllingsysteme seien für eine Kreditentscheidung wichtig, (…). Derart weiche Faktoren können bis zu 30 Prozent des Ratings ausmachen.” Herr Hermann von der Mittelstandsbank der Commerzbank kündigt an, dass man nun ein “Zukunftsscoring” durchführen wird. Chris Löwer (Autor des Artikels im Handelsblatt) benutzt in der Überschrift den Begriff “Zukunfts-Check”, möglicherweise in Anlehnung des kostenfrei verfügbaren Zukunftscheck Mittelstand, der letztendlich zur Wissensbilanz – Made in Germany führt? Diese Zusammenhänge sind Herrn Löwer vermutlich unbekannt. Durch ein wenig Recherche vom warmen Redaktionsstuhl aus, hätte man diese Hinweise auch finden können – nur: Wer will das schon?

Warum es sich lohnt, Wissen und Lernen steuerlich zu fördern

Der Kurzbericht Cedefop (2009): Warum es sich lohnt, Wissen und Lernen steuerlich zu fördern macht deutlich: “Intellektuelles Kapital schafft Wohlstand. Häufig sind Wissen und Expertise eines Unternehmens wertvoller als dessen Sachanlagen wie Fertigungsgebäude und Maschinenparks. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) bieten steuerliche Anreize unterschiedlichster Art, die den Einzelnen und die Unternehmen zu Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung anregen sollen.” Die aktuellen steuerlichen Anreize und die politischen/rechtlichen Rahmenbdeingungen sind allerdings immer noch zu sehr auf die klassischen Ressourcen der industriell geprägten Gesellschaft augerichtet. Die Realität ist allerdings schon weiter. Viele Menschen spüren, dass dieser Staat nicht mehr viel mit ihrem realen Leben zu tun hat, im Gegenteil: Der Staat blockiert in manchen Bereichen sogar die Entwicklung seiner Bürger. Es wird Zeit, dies zu ändern. Siehe dazu auch Wissensbilanz – Made in Germany

Wir wünschen Ihnen FROHE WEIHNACHTEN

Wir (Jutta und ich) wünschen Ihnen FROHE WEIHNACHTEN und einige erholsame Tage. Das Foto haben wir in Vilnius, auf unserer Reise durch die baltischen Länder und weiter nach Helsinki/Finnland, aufgenommen. In den letzten Wochen hat Jutta viele Reiseberichte (inkl. Bilder) auf folgender Übsersichtseite zusammengestellt: Reisen. Schauen Sie doch mal rein, wir würden uns freuen.