Produktionsfaktor Wissen: Vortrag am 07.12.2011 im Rahmen der Auftaktveranstaltung der IHK Köln

Am 07.12.2011 startet die IHK Köln eine Workshop-Reihe Produktionsfaktor Wissen. Im Rahmen der ersten Informations- und Überblicksveranstaltung werde ich von 17.15-17.35 Uhr den einleitenden Vortrag zum Thema “Wissen als Produktionsfaktor und Aufgabe des Managements” halten. Sollten Sie an der Thematik interessiert sein, so melden Sie sich bitte zur Veranstaltung an. Ich würde mich über ein persönliches Gespräch freuen.

Innovationsmanager (IHK): Neuer Flyer zum Blended Learning Lehrgang

Der Blended Learning Lehrgang “Innovationsmanager (IHK)” ist in 2011 bei der IHK Köln sehr gut angenommen worden. Der neue Flyer zum Lehrgang informiert Sie über die Inhalte, den Ablauf und die Voraussetzungen für das Zertifikat. Sollten Sie dazu Fragen haben, so können Sie mich gerne direkt ansprechen (E-Mail) oder bei den Terminen für das Jahr 2012 nachsehen, ob der Lehrgang auch in Ihrer Nähe stattfindet.

Lapp Ideas: Open Innovation bei einem Kabelhersteller

Im Januar 2012 will der Kabelhersteller Lapp mit Lapp Ideas seine Kunden stärker in den Innovationsprozess einbinden.

Lapp Kabel bindet seine Kunden direkt in den Innovationsprozess ein. Die Basis für den Austausch über Ideen und neue Lösungen soll die neue Onlineplattform Lapp Ideas sein. Sie wird nach Aussage von Collet als Betaversion ab dem 22. November zu erreichen sein. Die endgültige Version mit vollem Funktionsumfang geht dann im Januar 2012 an den Start. (Quelle: Mit Open Innovation werden Lapp-Kabel-Kunden zu Innovatoren, Maschinenmarkt vom 03.11.2011)

Es freut mich, dass auch immer mehr mittelständische Unternehmen aus dem Industriesektor erkenne, wie wichtig die sinnvolle Öffnung des Innovationsprozesses sein kann (Open Innovation). Siehe dazu auch Studie zu Open Innovation im Mittelstand, MCPC 2011 und Open Innovation in Europa.

Frank Piller erläutert Mass Customization

Zu Mass Customization gibt es viele Mißverständnisse. Einige glauben, dass es schon ausreicht, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu individualisieren, um von Mass Customization sprechen zu können. Das reicht allerdings nicht aus, denn Mass Customization basiert auf vier Ebenen, die miteinander in Beziehung stehen. Auf Basis einer Studie hat nun Frank Piller wichtige Erkenntnisse zusammengefasst: Frank Piller: So funktioniert Mass Customization (Impulse Online vom 31.10.2011). Schade, dass in dem Artikel nicht auf die Weltkonfere zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation (MCPC 2011) hingeweisen wird, die im November stattfindet.

Social Media für Produkt- und Service-Innovationen nutzen

Social Media bildet die Basis für Produkt- und Service-Innovationen – Beipsiele dafür sind Ponoko, Quirky. Darüber hinaus können Sie auch finanzielle Unterstützung aus dem Netz für Ihre Ideen bekommen: z.B. über IndieGoGo. Diese Entwicklung wird als Crowdfunding bezeichnet. Die auf der Basis der neuen sozialen Medien mögliche Öffnung der Innovationsprozesse (Open Innovation) und Crowdfunding sind wirksame Instrumente, um das bisher verborgene Innovationspotenzial der breiten Bevölkerung zu mobilisieren. Probieren Sie es doch einfach einmal aus. Von der MCPC 2011 werde ich bestimmt wieder die neusten Entwicklungen mitbringen. Gerne können wir nach der Konferenz im November darüber sprechen. Vereinbaren Sie mit mir einfach einen Termin: Kontakt.

Mass Customization profitiert von Additive Manufacturing

Die neuen technologischen Möglichkeiten wie Fabbers habe ich in den letzten Jahren schon oft beschrieben. Doch die Möglichkeiten individuelle Produkt (auch Kleinserien) herzustellen sind vielfältiger und werden im Begriff Additive Manufacturing zusammengefasst. Die Gemeinschaftsinitiative für Additive Manufacturing beschreibt die Situation wie folgt: “Generative Fertigungsverfahren haben sich in den letzen Jahren enorm weiterentwickelt. Was als Rapid Prototyping begann, entwickelte sich in mehreren Evolutionsstufen zum heutigen Additive Manufacturing, kurz AM. Die Möglichkeiten dieser wegweisenden Technologie sind beeindruckend, werden aber aufgrund von Informationsdefiziten noch längst nicht ausgeschöpft.” Additive Manufacturing bietet gerade auch für Mass Customization vielfältige Möglichkeiten, Customization/Personalization zu annehmbaren Preisen anzubieten. Es verwundert daher nicht, dass auf der MCPC 2011 ein Beitrag lautet: “Additive Manufacturing and the opportunity for every consumer to turn any idea into a tangible product will change not just mass customization, but our dominant perspective of design and manufacturing. Learn the key facts from visionaries and business leaders in this field.” Ein schönes Beispiel finden Sie im evonic science newsletter 32/2010 auf den Seiten 18-23: Digitale Schichtarbeit: Additive Manufacturing birgt vor allem für die Kleinserienfertigung
ungenutztes Potenzial
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Wirtschaftssoziologie: Wirtschaftliches Handeln als soziales Handeln verstehen

Der Deutungsanspruch der ökonomischen Theorien wurde bisher in Deutschland größtenteils als gegeben hingenommen. Es bewegt sich allerdings etwas: „A number of authors have recently argued that the neoclassic paradigm – involving its core concepts of rationality and equilibrium – is no longer dominant within mainstream economics, and it has been replaced by a variety of different approaches” (Hodgson 2007: 11, zitiert in Beckert/Deutschmann 2010:10). Nur war bisher nicht ganz klar, was unter der neuen Wirtschftssoziologie zu verstehen ist. Beckert/Deutschmann (2010:11) formulieren es so: “Wirtschaftliches Handeln als soziales Handeln und nicht länger nur als sozial ´kontextualisiertes´ Handeln zu begreifen, ist der Kern des Programms der sogenannten ´neuen´ Wirtschaftssoziologie (Beckert, Fligstein, Granovetter, Swedberg, White u. a.).” Soziales Handeln mit seiner komplexen Interaktion (Kontingenz – Doppelte Kontingenz) zu verstehen und zu nutzen, wird somit zu einer wichtigen Aufgabe in Unternehmen. Allerings sind die vielen Manager darauf (noch) nicht vorbereitet …

Quellen:

Beckert, J.; Deutschmann, C. (2010): Neue Herausforderungen der Wirtschaftssoziologie. In: Beckert, J.; Deutschmann, C. (Hrsg.) (2010): Wirtschaftssoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 7-21.

Hodgson, G. M. (2007): Evolutionary and institutional economics as the new mainstream? Evolutionary and Institutional Economics Review 4: 7-25.

Wissensallmende, was ist das denn?

Der Artikel Quack, Sigrid und Leonhard Dobusch (2011): Auf dem Weg zur Wissensallmende? In: Aus Politik und Zeitgeschichte 28-30/2011, S. 41-46 weist auf die lange Tradition der Allmende materieller Güter hin und thematisiert Allmende in der wissensbasierten Gesellschaft: Wissensallmende:

Mit der Wissensallmende verhält es sich hingegen genau umgekehrt. Übernutzung von immateriellen Gütern ist prinzipiell unmöglich. Dies gilt für die kleinste denkbare Wissenseinheit – die Idee – genauso wie für komplexe immaterielle Güter wie Musik, Fotografien, Software oder Filme. Wer sein Wissen mit anderen teilt, muss es deshalb selbst nicht hergeben. Vielmehr gilt, je mehr Leute Zugang zum vorhandenen Wissen haben, desto mehr neue Ideen und Innovationen können aus der Rekombination dieses Wissens entstehen.

Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (Hrsg.) (2011): GfWM-Positionspapier Wissensmanagement und Enterprise 2.0

Das Positionspapier Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (Hrsg.) (2011): GfWM-Positionspapier Wissensmanagement und Enterprise 2.0 beschreibt das Zusammenwirken von modernem Wissensmanagement und der Entwicklung zu Enterprise 2.0. Dabei gehen die Autoren zunächst auf die historische Linie ein und stellen anschließend verschiedene Beispiele vor. Gut wird die Kontingenz von Wissensarbeit dargelegt und beschrieben. Dabei werden Begriffe wie “Selbstorganisation”, “Interaktion”, “Bottom-up”, “Intelligenz”, “Lernen” usw. benutzt, die allerdings nicht weiter spezifiziert sind. Aus meiner Sicht kommt es darauf an, diese vielfältigen Begrifflichkeiten im neuen System zu verstehen. Unbefriedigend ist der Hinweis des Fachteams, sich bei der Einführung auf den PDCA-Zyklus (Deming 1982) zu beziehen (S. 16). Dieser Managementansatz steht dem vorher gesagten entgegen, da er die Komplexität – und damit z.B. Emergenzphänomene – gar nicht berücksichtigt. Um es deutlich zu sagen: Der PDCA-Zyklus ist sogar kontraproduktiv (Management der Hypermoderne). Siehe dazu auch