Warum ist das australische Start-Up Shoes of Prey so erfolgreich?

Shoes of Prey ist ein australisches Startup, das es Frauen seit 2009 ermöglicht, ihre eigenen Schuhe zu gestalten. Das ist erst einmal nichts besonderes, denn solche Angebote gibt es viele. Dennoch ist es schon ungewöhnlich, dass das Unternehmen in so kurzer Zeit so viel Zuspruch erfährt. Laut Techcrunch vom 06.06.2012 wurden auf der Plattform von Shoes of Prey 10 Millionen Schuhe designed… Dieser Erfolg hat dazu geführt, dass Investoren nun immerhin 3 Millionen Dollar in das Unternehmen stecken. Die Kundinnen sind bereit, einen recht hohen Preis zu zahlen, wenn sie nur das bekommen, was sie wirklich wollen! Ungewöhnlich ist auch, dass auf das umständliche und schwierige ausmessen verzichtet, und einfach nach Größen gefertigt wird. Wie das genau geschieht, zeigt das folgenden Video:

Wissensnetzwerke und Projektwirtschaft

Der Artikel Weßels, D. (2012): Expedition Zukunft – Leben in Wissensnetzwerken (AWV-Informationen 2-2012) ist eine schriftliche Ausarbeitung eines Vortrags, den Frau Weßels im Rahmen der Veranstaltung „Wissensbilanz – Made in Germany, Wissen und Unternehmensfinanzierung“ am 30.08.2011 im Kieler Wissenschaftszentrum (Flyer) gehalten hat. Ich hatte das Vergnügen, dabei gewesen zu sein. Die besondere Bedeutung der Vernetzung bei der Entstehung von Wissen – “Kombination von Individuen und deren Interaktionen – ist ein zentrales Element des Artikels und führt zur Verbindung von Wissensnetzwerk-Management und Projektwirtschaft: “Abschließend bleibt festzuhalten: Der Transformationsprozess hin zu vernetzten (wissensbasierten) Projektstrukturen beschert uns neue Management-Herausforderungen, die durch adäquate Qualifizierungsangebote an Hochschulen abgedeckt werden müssen.” Siehe dazu auch Projektmanagement, Innovationsmanagement, Wissensmanagement und Kompetenzmanagement.

Potenzialentfaltung statt Ressourcennutzung?

Der Artikel Geist trifft Geld: Unternehmen Gehirn (manager magazin vom 23.05.2012) ist ein sehr schönes Beipiel dafür, wie sich unsere Wirtschaft verändert – verändern wird. Prof. Hüther weist dabei auf besondere Zusammenhänge hin, die gerade bei komplexen Zusammenhängen (Complex Problem Solving) wichtig sind: “Gefühle sind für die Bewertung und Steuerung komplexer Vorgänge sogar enorm wichtig, insbesondere unter dem Druck der schnellen Entscheidungsfindung. Denn sie befähigen uns überhaupt erst, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden (…). Wir haben noch gar keine Ahnung davon, was alles im Menschen drinsteckt. Wir sind mitten in der Transformation, von der Ressourcennutzungs- zu einer Potenzialentfaltungskultur. Zum ersten Mal in der Geschichte können wir definieren, was wir brauchen, um uns entfalten zu können”. Es lohnt, sich mit diesem Perspektivenwechsel zu befassen.

3-D-Druck als reflexive Innovation?

Der aktuelle Artikel Und jetzt kommt die 3-D-Druck-Revolution (SZ vom 31.05.2012) thematisiert die Urherberrechtdebatte aus einer anderen Perspektive: Die Perspektive der Fabbers. Einerseits können Unternehmen mit Rapid Prototyping oder Additive Manufacturing viele Vorteile generieren, doch das eigentliche Potenzial der Fabbers liegt “im log Tail” der User/Nutzer, die sich bisher an Unternehmen wenden mussten, um ihr Produkt mehr schlecht als Recht zu erhalten. Jetzt machen es die Nutze/User selbst mit Hilfe der gleichen Technologie ….. und benötigen möglicherweise in Zukunft die Unternehmen (teilweise) nicht mehr. Diese Reflexivität von Innovationen ist vielen Unternehmen gar nicht bewusst. In verschiedenen Paper (Veröffentlichungen) habe ich diesen Zusammenhang des öfteren dargestellt und von Reflexive Open Innovation gesprochen, z.B. in Freund, R.; Chatzopoulos, C.; Lalic, D. (2011): Reflexive Open Innovation in Central Europe.

Customer Co-Creation und Social Embeddedness

“Customer co-creation entails the active involvement of customers in the innovation activities of the firm” (Weber 2011:13) “where value is co-created by multiple actors” (Prahalad and Ramaswamy 2004). Insofern unterscheidet sich Customer Co-Creation von User Innovation (Siehe von Hippel, E. (2005): Democratizing Innovation). Allerdings ist dieser Co-Creation-Prozess oft eingebettet in eine Community oder in einen sozialen Kontext. Interessant dabei ist, dass “the specifics of this social embeddedness have received less attention in the debate (Wittke/Hanekop 2011, Freund 2009/2011). Die jeweiligen Zusammenhänge erläutere ich gemeinsam mit meinen Kollegen in dem Paper Freund/Anisic/Rither/Jovanovic (2012): Customer Co-Creation and New Economic Sociology. Siehe dazu auch MCP-CE 2012.

Freund/Anisic/Rither/Jovanovic (2012): Customer Co-Creation and New Economic Sociology

Im letzten Jahr habe ich an der ICEIRD 2011 teilgenommen und ein Paper präsentiert. Auch in diesem Jahr habe ich gemeinsam mit meinen Kollegen ein Paper zur ICEIRD 2012 (Agenda) eingereicht, das auf der Konferenz präsentiert wird.

Freund/Anisic/Rither/Jovanovic (2012): Co-Creation and New Economic Sociology

Abstract: Customer co-creation entails the active involvement of customers in the innovation activities of the firm. This collaborative production is a new kind of collective action that is socially embedded in internet communities and includes self-selected individual action as part of collective self-organization. The specifics of this social embeddedness have received less attention in the debate. In this paper we argue, that the sociological perspective should applied to economic phenomena like customer co-creation and that SME can benefit from this perspective.

Siehe dazu auch MCPC 2011, MCP-CE 2012 und Veröffentlichungen.