Das Phänomen der Iteration: Stabilität und Wandel als Spiegelbilder

Wenn es um die Anpassung von Organisationen an das turbulente Umfeld geht, wird oft von einem iterativen Vorgehen gesprochen. Veränderungen laufen dabei in kleinen Schritten ab (Wandel), um dann wieder zu einer neuen Stabilität zu führen, die dann wieder angepasst werden muss, usw.

“Bei so einem iterativen Vorgehen werden Handlungen wiederholt, um sich einem Ziel anzunähern. Es soll dabei mit Ungewissheit adäquat umgegangen werden, und es sollen die Qualität einer angestrebten Lösung und der damit verbundene Business Value optimiert werden. Iteratives Vorgehen bedeutet nicht, das Planen aufzugeben, sondern sich im eigenen Vorgehen immer nur vorläufig sicher zu sein. Unklarheit wird nach und nach abgebaut, Akzeptanz wird erreicht” (Gareis/Gareis 2017:55).

“Das Phänomen der Iteration lässt vermuten, dass Stabilität und Wandel nicht Gegensätze, sondern Spiegelbilder voneinander sind. Betrachten wir die Zellen in unserem Körper. Etwa alle sieben Jahre werden sie vollständig ersetzt, sozusagen iteriert. Die Bauchspeicheldrüse erneuert die meisten ihrer Zellen alle 24 Stunden, die Magenschleimhaut die ihren alle drei Tage. Sogar im Gehirn werden 98% des Eiweißes monatlich recycliert. Und doch, obwohl wir uns unablässig ändern, bleiben wir im wesentlichen dieselben” Briggs, J.; Peat, F. D. (1999:96): Die Entdeckung des Chaos. Eine Reise durch die Chaos-Theorie.

Damit alles so bleibt, müssen wir uns also permanent verändern. Würden sich unsere Zellen also nicht verändern, wären wir bald nicht mehr lebensfähig. Übertragen auf Unternehmen bedeutet das, dass Unternehmen nicht mehr als Maschinen, sondern als lebende Systeme angesehen werden sollten. Diese Metapher würde auch eher dazu führen, ein agiles Mindset im Unternehmen zu entwickeln. Insofern passt die Erläuterung von Briggs und Peat gut dazu, den Weg zu einer Agilen Organisation zu begleiten.

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang zum Agilen Projektmanagement gehen wir auch auf solche Zusammenhänge ein. Informationen zum Lehrgang finden Sie auf unserer Lernplattform,.

Projektmanager/in Agil (IHK) startet am 18.06 in Köln und am 19.06. in Mannheim

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) wurde im ersten Halbjahr schon 2x bei der IHK Köln durchgeführt. Der Lehrgang mit Start am 18.06. ist ein Zusatztermin, da die Nachfrage immer noch hoch war.

Am 19.06. startet der Blended Learning Lehrgang auch bei der IHK Rhein-Neckar in Mannheim. Das Angebot ist neu, deshalb freuen wir uns, dass der Lehrgang schon ausgebucht ist.

Sollten Sie an dem Lehrgang und an weiteren Terminen interessiert sein, so finden Sie weitere Informationen auf unserer Lernplattform.

Ausgebucht: Projektmanager/in (IHK) mit Start am 07.07.2020 in Düsseldorf

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wird seit mehreren Jahren erfolgreich bei der IHK Düsseldorf angeboten und durchgeführt. In diesem Jahr haben wir schon zwei ausgebuchte Lehrgänge erfolgreich abschließen können. Das Angebot mit Start am 15.07.2020 haben wir gemeinsam mit der IHK Düsseldorf zusätzlich aufgenommen. Es ist sehr erfreulich, dass auch dieser Lehrgang jetzt schon ausgebucht ist, und nur noch eine Warteliste angeboten werden kann.

Informationen zu diesem Lehrgang, und zu zwei weiteren Lehrgängen, die in diesem Jahr noch geplant sind, finden Sie auf der Website der IHK Düsseldorf. Hinweise zu Angeboten an anderen Standorten sind auf unserer Lernplattform zu finden.

Leistungsverlust durch Wechsel der Aufgabe (Kontextwechsel)?

Durch das turbulente Umfeld kommt es häufig anders, als man es sich gedacht hatte. Im Privatleben kommt immer etwas dazwischen und im beruflichen Umfeld kommt es häufig vor, dass wir eine Aufgabe nicht in Ruhe bearbeiten können. In den Unternehmen ist es teilweise sogar “schick”, nie Zeit zu haben und immer wieder die Arbeitssituation zu wechseln. Andere sollen schon sehen, dass der Mitarbeiter gefragt und wohl auch gebraucht wird. Dass diese Arbeitsform so ihre Tücken hat, ist schon lange bekannt.

Anfang der 1990er-Jahre hat Gerald Weinberg in seinem Buch „Software Quality Management“ die These vertreten, dass durch jede Aufgabe, die wir parallel zu einer primären Aufgabe bearbeiten, 20 Prozent unser mentalen Leistung durch den Kontextwechsel verloren gehen – sozusagen durch „mentale Rüstkosten“ (Weinberg 1992). Wenn Sie also in drei Projekten gleichzeitig mitarbeiten, stehen jedem Projekt nicht – wie zunächst angenommen – 33 Prozent Ihrer Kreativität und Leistung zur Verfügung, sondern lediglich 20 Prozent. Der Rest wird durch mentale Rüstkosten verbraucht, ungefähr 20 Prozent pro zusätzlicher Aufgabe (Pfeffer 2019:181-18).

Gerade bei wissensbasierter Arbeit kommt es nicht selten vor, dass Mitarbeiter bei einem Wechsel z.B. in ein anderes Projekt erst einmal auf den Wissensstand des Team gebracht werden müssen. Dabei handelt es sich nicht immer nur um explizierbares Wissen, das dokumentiert und in IT-Systemen verfügbar gemacht werden kann. In Projekten ist es gerade das implizite Wissen, das geteilt und angewendet werden muss, allerdings nicht so leicht zu erschließen ist.

Es ist nun wenig erstaunlich, dass es Sinn macht, in kleinen Schritten vorzugehen (iterativ). Weiterhin wäre es gut, “in Ruhe” arbeiten zu können – zumindest über einen bestimmten Zeitraum hinweg – und damit die Komplexität ausschließt. Die agilen Ansätze wie KANBAN und SCRUM machen genau das. Zwar in unterschiedlicher Form, doch sind beide angesprochenen Punkte in dem jeweiligen Vorgehen enthalten.

Meines Erachtens sollten die agilen Ansätze stärker auch aus der Wissensperspektive diskutiert werden (Wissensmanagement). Immerhin wurde der Begriff SCRUM ursprünglich 1986 in einem Paper von Takeuchi und Nonaka benutzt, in dem beide das Erschließen von Wissen in der Produktentwicklung thematisierten …

Projektmanager/in (IHK): Weiterer Lehrgang ist heute in Köln gestartet – Durchführung durch einen unserer Partner

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) ist heute bei der IHK Köln gestartet. Der Lehrgang wurde absichtlich auf samstags terminiert, da es doch viele Interessenten gibt, die unter der Woche keine Zeit haben, an dem Lehrgang teilzunehmen. Auch diesmal sind Teilnehmer dabei, die eine weite Anreise auf sich genommen haben – z.B. aus dem Rhein-Main-Gebiet.

Bei diesem Lehrgang gibt es noch eine Besonderheit, denn die komplette Durchführung wird von unserem Partner, Herrn Wirtz von der bluesquare consulting durchgeführt. Die blue square consulting wurde von Andreas M. Wirtz gegründet. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Elektronikentwicklung im Bereich der Automobilindustrie, darunter viele Jahre als Führungskraft und mit Tätigkeiten im Ausland. Darüber hinaus ist er zertifizierter Projektmanager, Innovationsmanager, Wissensmanager und Trainer (IHK). Wir freuen uns, dass der Start so gut gelungen ist. Unsere Partner werden von uns intensiv auf die Lehrgänge vorbereitet, und während der Durchführung begleitet.

Informationen zu Angeboten bei der IHK Köln finden Sie hier. Weitere Hinweise zu Terminen an anderen Standorten und Informationen zum Lehrgang, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Warum ist das heute mit dem ´Projektmanagement´ so verwirrend?

Projektmanagement ist ein Begriff, der schon seit Jahrzehnten bei allen Organisationen bekannt ist. Doch das Verständnis darüber, wie ein Projekt – oder auch Programme oder Portfolios – anzugehen sind, verändert sich seit einigen Jahren grundlegend.

“Dies zeigt sich auch in Form der Tatsache, dass das Projektmanagement aktuell kein homogenes Feld ist, sondern sich gewissermaßen in zwei Pole teilt: in das „klassische“ Projektmanagement und das „agile“ Projektmanagement. Das klassische Vorgehen ist plangetrieben und setzt so eine systematische Planung des Projekts und der Projektphasen voraus. Das agile Vorgehen hingegen legt den Fokus auf ein inkrementelles und iteratives Vorgehen, stellt die Selbstorganisation von Teams in den Vordergrund und ordnet eine übergeordnete Planung unter oder lehnt sie sogar ab. Diese Polarisierung des Projektmanagements (PM) sorgt, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Industriebetrieben, deren PM-Expertise oftmals gering ist, für Verwirrung” (Hüsselmann 2020:1).

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) gehen wir auf die verschiedenen Punkte ein. Dabei bearbeiten wir gemeinsam die Vor- und Nachteile des klassischen und des agilen Projektmanagements (KANBAN und SCRUM), analysieren die Möglichkeiten eines hybriden Projektmanagements und von Scaling Agile. Informationen zum Lehrgang und zu möglichen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in (IHK): Zusätzlicher Samstags-Lehrgang startet am 06.06. in Köln

Die IHK Köln hat sich dazu entschlossen, in den Monaten Juni bis August weitere Lehrgänge zu dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) anzubieten.

In der kommenden Woche startet daher in Köln zusätzlich noch ein Lehrgang am Samstag, den 06.06.2020. Dieser Lehrgang wird von unserem Partner Herrn Wirtz (blue square consulting) durchgeführt. Herr Wirtz ist erfahren im internationalen Projektmanagement und ausgebildeter Trainer (IHK).

Informationen zu weiteren Terminen bei der IHK Köln finden Sie hier. Hinweise zu den Lehrgängen und zu Terminen an anderen Standorten in Deutschland finden Sie auf unserer Lernplattform.

Führt der individuelle Lernprozess zu einem agilen Mindset?

Der Begriff “Mindset” und der Begriff “Agil” werden aktuell genau so strapaziert, wie der Begriff “Lernen” oder auch “Lernprozess”. In diesem Zusammenhang gibt es den Beitrag Steeger, O. (2020): Wie sieht die Welt durch die „agile“ Brille aus? In: ProjektmanagementAktuell 2/2020, S. 19-24, in dem in der Überschrift auch noch steht: Der individuelle Lernprozess für zum agilen Mindset. Dazu möchte ich einiges anmerken.

Zu Lernen, und den damit verbundenen Lernprozessen, gibt es lerntheoretisch verschiedene Ansätze, die allerdings hier nicht angesprochen werden. Das ist nicht unerheblich, denn nicht jeder Lernprozess führt zu einem agilen Mindset. Es sind wahrscheinlich selbstorganisierte Lernprozesse gemeint, die in einem unsicheren, komplexen Kontext erforderlich, und in diesem Sinne kompetenzbasiert sind (Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition).

Weiterhin ist nicht nur der individuelle Lernprozess für ein agiles Mindset wichtig, sondern es sind auch die Lernprozesse auf der Teamebene, auf der orgaisationalen Ebene und sogar auf der Netzwerkebene zu beachten (Pawlowsky 1998 und 2001).

Der Begriff “Mindset” wird in den Beitrag mit dem Growth Mindset (Carol S. Dweck) und mit der Metapher “Brille” in Verbindung gebracht. Ein “Mindset” führt also zu einer besonderen Betrachtung der Realität, und damit zu einer bestimmten Deutung. Hier findet sich der aus der Erwachsenenbildung bekannte Deutungsmuster-Ansatz (Rolf Arnold) wieder.

Zusammenfassend scheint mir der Hinweis auf Lernprozess im agilen Kontext durchaus angemessen. Ich frage mich allerdings, warum das in den verschiedenen Veröffentlichungen – und auch in den Unternehmen – kaum thematisiert wird. Welches Unternehmen weiß schon, WIE seine Mitarbeiter, Projektteams, die Organisation selbst, oder auch die Netzwerke mit Partnern außerhalb des Unternehmens lernen?

Projektmanager/in (IHK): Blended Learning Lehrgang startet am 02.06.2020 in Gera

Seit vielen Jahren führen wir den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) bei der IHK Ostthüringen zu Gera erfolgreich durch. Auch in 2020 haben wir schon einen Lehrgang abgeschlossen.

Da die Nachfrage weiterhin hoch war, haben wir uns gemeinsam mit der IHK Ostthüringen zu Gera dazu entschlossen, einen weiteren Termin anzubieten. Informationen finden Sie auf der IHK-Website zum Lehrgang. Wegen der Corona-Pandemie waren wir uns zwischenzeitlich allerdings nicht sicher, ob der Lehrgang auch durchgeführt werden konnte.

In der Zwischenzeit ist klar, dass der Lehrgang am 02.06.2020 in Gera starten wird.

Es ist schön zu sehen, dass unsere Angebote auch in Thüringen von Jahr zu Jahr stärker angenommen werden. Informationen zum Lehrgang und zu Terminen an anderen Standorten in Deutschland finden Sie auf unserer Lernplattform.

Agile Methoden: Anschlussfähig an neue Lean-Konzepte

Bei der Veröffentlichung von Boes, A.; Kämpf, T.; Langes, B.; Lühr, T. (2018): Lean und agil im Büro. Neue Organisationskonzepte in der digitalen Transformation und ihre Folgen für die Angestellten handelt es sich um einen Bericht zu einem Forschungsprojekt, das von 2013-2016 von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde. Darin sind sehr viele interessante Zusammenhänge wissenschaftlich fundiert hergeleitet, zusammengefasst und anylsiert worden. An dieser Stelle möchte ich auf die gute Ergänzung von agilen Methoden und Lean-Konzepten verweisen (ebd. S. 30):

Die agilen Methoden à la Scrum erweisen sich insbesondere deshalb als anschlussfähig an neue Lean-Konzepte, weil sie den Unternehmen auch im Bereich der Kopfarbeit ein Werkzeug an die Hand geben, Team- bzw. Gruppenarbeit im Sinne der »Rationalisierung sozialer Interaktion« (Vormbusch 1999, S. 264) neu zu organisieren. Umgekehrt gelang der Durchbruch der agilen Methoden in den Unternehmen erst, als sie mit zentralen Prinzipien von Lean ergänzt wurden (insbesondere mit dem Flussprinzip und der synchronen Taktung sowie mit dem durchgängigen »flow of information«). Die Semantik von Lean überzeugte nun auch das Management und gab Antworten auf die Frage, wie nicht nur einzelne Teams »agil« arbeiten können, sondern sich ganze Entwicklungsabteilungen mit mehreren Tausend Entwicklern als synchron arbeitende Wertschöpfungskette organisieren lassen (vgl. Boes et al. 2014a). Vor diesem Hintergrund konnte sich die Kombination von Lean und agilen Methoden in den großen Software-Konzernen zu einem neuen »state of the art« entwickeln und als eine neue Leitvorstellung für die Software-Entwicklung herausbilden (vgl. auch Woodward/ Surdek/Ganis 2010; Sutherland/Schwaber 2011; Dingsøyr/Dybå/Moe 2010).

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) gehen wir auch auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zum Lehrgang finden Sie auf unserer Lernplattform.