Im plangetriebenen und hybriden Projektmanagement werden Meilensteine verwendet um zu klären, ob zu einem Termin das gewünschte Ergebnis vorliegt. Meilensteinen sind also keine Vorgänge mit einer zeitlichen Ausdehnung von T1 bis T2, sondern Zeitpunkte (Dauer = 0). Siehe dazu auch Was ist der Unterschied zwischen einem Meilenstein und einem Quality Gate? und Quality Gates als “rigide Entscheidungspunkte” im Projektablauf. In dem einschlägigen Programmen werden Meilensteine oft als rote Rauten dargestellt (siehe Abbildung). Meilensteine sind durchaus nützlich, doch kann die Verwendung auch tückisch sein.
Ein Meilenstein legt zunächst einmal fest, dass etwas bis zu einem bestimmten Termin abgeschlossen sein muss. Es suggeriert aber auch, dass es reicht, wenn es bis zu diesem Termin abgeschlossen ist. (…) Das Parkinson’sche Gesetz (Arbeit dehnt sich genau in dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht) und das Studentensyndrom (Aufgaben werden erst auf den letzten Drücker erledigt) erklären die potenziell bremsende Wirkung von Meilensteinen (vgl. Timinger 2021:85).
Wenn eine Person, oder ein Projektteam, Zeit hat, wird sich die Arbeit also bis zum Termin hinziehen. Andererseits wird Arbeit oft erst gemacht, wenn es “brennt” und der Termin vor der Tür steht. Dass etwas pünktlicher fertig wird, wenn der Termin früh genug bekannt ist, ist (leider) ein Mythos, der in Organisationen immer wieder formuliert wird. Dass dem nicht so ist, zeigt die Unternehmenswirklichkeit.
Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.