Kunden stoßen Innovationen an – Ist das eine neue Erkenntnis?

Einkauf01.jpgIn der FAZ vom 01.10.2007 ist unter der Überschrift Kunden stoßen Innovationen an zu lesen, dass die Marktforscher IDC eine neue Offenheit der Unternehmen erwarten. “Unternehmen, die sich abkapseln und nicht bereit sind, ihr Wissen zu teilen, werden auf kurz oder lang Probleme bekommen”, sagt Kirk Cambell, Vorstandsvorsitzender von IDC. Wirklich beeindruckend ist diese Erkenntnis allerdings nicht, denn schon Chesbrough, H. W. (2003): Open Innovation. The New Imperative for Creating and Profiting from Technology und von Hippel (2005): Democratizing Innovation (Video mit von Hippel) haben auf Open Innovation hingewiesen. Reichwald/Piller (2006) stellen darüber hinaus in ihrem sehr lesenswerten Buch die gesamte Interaktive Wertschöpfung eindrucksvoll dar. Ich frage mich daher: Wissen die Leser der FAZ, bzw. die angesprochenen Unternehmen wirklich so wenig über die aktuellen Entwicklungen? Wenn dem so ist, kann ich Ihnen einen aktuellen Tipp geben: Schauen Sie sich doch einmal die aktuellen Beiträge zur nächsten Weltkonferenz MCPC2007 an, die diesmal vom 07.-09.10.2007 am MIT in Cambridge/USA stattfindet (Proceedings). Neben Mass Customization and Personalization ist auch Open Innovation ein bedeutendes Thema der Konferenz. Ich bin gespannt, wie meine beiden Beiträge zur Konferenz ankommen werden. Nach der Konferenz gibt es aktuelle Informationen in diesem Weblog – versprochen.

Edlinger, K. (2006): Informationsvisualisierung im Wissensmanagement

informationsvisualisierung.jpgIn seiner Diplomarbeit befasst sich Karl Edlinger ausführlich mit der Informationsvisualisierung im Wissensmanagement. Dabei analysiert er unterschiedliche Visualisierungstechniken auf ihre Eignung für das Wissensmanagement. Bei vielen anderen Beiträgen wird oftmals der Unterschied zwischen Information (Informationsvisualisierung) und Wissen (Wissensvisualisierung) nicht deutlich. Deshalb lohnt es sich besonders, sich diese Arbeit einmal anzusehen.

BITKOM (Hrsg.) (2007): Leitfragen “WM-Prozess-Systematik”

bitkom-2007-leitfragen-wm.jpgAus der Einführung zu den Leitfragen “WM-Prozess-Systematik” : “Die WM-Prozess-Systematik ist eine strukturierte Übersicht über Prozesse, Vorgehensweisen und Aktivitäten des Wissensmanagements (WM) auf verschiedenen Detaillierungsstufen. Die primäre Prozessgruppierung erfolgt über die Rollenverteilung der Hauptbeteiligten im WM:

A    Wissen und WM-Systeme strategisch planen und steuern  (Management)

B    Wissensqualität anpassen/verbessern  (Wissensarbeiter)

C    WM-System (sozio-technisch) bereitstellen/verbessern  (WM-Supportorganisation)”

GO2WEB20.NET: The comlete Web 2.0 directory

go2web20.jpgEine wirklich beeindruckende Übersicht zu Web 2.0 – Tools bietet GO2WEB20.NET: “A directory of web 2.0 applications and services – Born around mid 2006 – 1635 logos as of Sunday, September 30, 2007 (…)”.  Mit Hilfe einer Suchfunktion, aber auch mit auswählbaren Tags kann man sich gut zurecht finden. Es macht wirklich Spaß, sich einen Überblick zu verschaffen und ganz gezielt nach geeigneten Anwendungen zu suchen. Es ist gerade die Kunst, diese Möglichkeiten in den eigenen privaten oder beruflichen Kontext zu übertragen und anzuwenden. Darüber hinaus sollte man sich immer wieder bewusst machen, dass eine sehr große Auswahl auch dazu führen kann, dass sich Nutzer/Anwender überfordert fühlen. Siehe dazu auch

  1. Schwartz, B. (2004): The Paradox of Choice – Why More is Less
  2. Buzinkay, M. (2007): Web 2.0 für KMUs – ein Ratgeber
  3. Okimoto, J. (2007): The evolution of knowledge management (km 1.0 vs. km 2.0)
  4. Chatti et al. (2007): The web 2.0 driven SECI-Model based learning process
  5. Web 2.0 … The machine is Us/ing us (Video)

European University Lifelong Learning Network (Hrsg.) (2006): The Manager´s Handbook

PC07.jpgDie European University Lifelong Learning Network stellt auf ihrer Website das eBook The Manager´s Handbook zur Verfügung. Es geht zwar hauptsächlich um das Lebenslange Lernen im Kontext von Hochschulen, dennoch können auch wichtige Erkenntnisse für die betriebliche Weiterbildung, die Erwachsenenbildung, das lebenslange Lernen generell, die Lernende Organisation usw. abgeleitet werden: “Die elektronische Publikation – European University Lifelong Learning: The Managers’ Handbook – ist eine praktische Anleitung zum Management Lebenslangen Lernens in Europäischen Hochschulschulen, das häufig auch als universitäre Weiterbildung bezeichnet wird. Das Handbuch ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und Experten aus 31 europäischen Ländern und profitiert von deren Erfahrungen und ihre Expertise zum Lebenslangen Lernen. Dies schlägt sich sowohl in den Ausführungen zu wichtigen Management-Themen als auch in den mehr als 70 Fallstudien nieder, die „gute Praxis“ Lebenslangen Lernens europaweit reflektieren. (…) Das Handbuch richtet sich nicht allein an diejenigen, die über Politiken Lebenslangen Lernens entscheiden, sondern auch an diejenigen, die Lebenslanges Lernen im Bereich der Hochschulen managen, aber ebenso an Studierende und Lehrende in den vielen auf Lebenslanges Lernen bezogenen Veranstaltungen und im Bereich des E-Learnings. Obgleich das Handbuch hauptsächlich Hochschulen zum Gegenstand macht, ist es ebenso bedeutsam für andere Anbieter Lebenslangen Lernens Erwachsener, z.B. im Feld der Erwachsenenbildung, der betrieblichen Weiterbildung, der beruflichen Fortbildung und im Feld der Ehrenamtes.”

Okimoto, J. (2007): The evolution of knowledge management (KM 1.0 vs. KM 2.0)

Jennifer Okimoto stellt in dem Foliensatz The evolution of knowledge management (KM 1.0 vs. KM 2.0) dar, wie Web 2.0-Anwendungen die Möglichkeiten für Knowledge Management erweitern (Folie 6). Die tabellarische Gegenüberstellung (Folie 7) weist differenziert auf die unterschiedlichen Aspekte hin. Dass Jennifer Okimoto ihre im September gezeigten Folien auf der Plattform Slideshare veröffentlicht zeigt, dass Sie auch anderen ermöglichen will, aus diesen informationen Wissen zu konstruieren.

The IT Flower: New Areas Of Growth (Video)

Mohn4.jpgIn dem Video von Rod Bothby werden die traditionellen und die neuen Möglichkeiten dargestellt und kommentierte. Rod beschreibt dabei die IT-Entwicklungen in Abhängigkeit von Types of Work (Manufacturing – Transactional – Knowledge Work) und How Work Gets Done (Structured Processes – Ad Hoc Processes). Gerade die Möglichkeiten, wissensbasierte Arbeit zu unterstützen sind interessant. Das sich daraus entwickelnde Bild einer Blume (IT Flower) illustriert die Zusammenhänge und ist einfach auch schön…

Know-how schützen – gewusst wie

Nachdenken2.jpgIn dem Artikel Know-how schützen – gewusst wie (Fraunhofer Magazin 4.2007) ist ein sehr schönes Beispiel zu finden: “Mehr als 67 Millionen Pfund war dem Automobilkonzern SAIC ein ganz besonderes Paket aus der Konkursmasse von Rover wert. Die Chinesen investierten das Geld nicht in die gerade erst für vier Milliarden modernisierten Produktionsanlagen des britischen Autoherstellers, sondern in die Patente der Firma. Die materiellen Unternehmenswerte interessierten die Chinesen nicht. Sie kauften das Know-how – und das für viel Geld. Zum Vergleich. Für nur knapp 60 Millionen Pfund erwarb der Automobilhersteller Nanjing das gesamte restliche Unternehmen mitsamt dem Motoren- und Getriebehersteller Powertrain. Das Beispiel macht deutlich, wie wertvoll geistiges Eigentum (englisch: intellectual Property, IP) ist.”

Werkzeuge für das Web 3.0

theseus.jpgUnter dieser Überschrift Werkzeuge für das Web 3.0 weist das aktuelle Fraunhofer Magazin 4.2007 auf das Projekt THESEUS hin, über das ich schon am 24.08.2007 einen kurzen Beitrag geschrieben habe. Ein wichtiger Schwerpunkt des Projekts ist die automatische Erzeugung von Metadaten für Multimediadaten: “Forscher des HHI entwickeln Bilderkennungssysteme, die aus Farben oder Strukturen im Bild – Texturen – auf den Inhalt schließen können. Damit kann ein Computer etwa Sonne, blaues Meer oder geometrische Formen wie den Strandkorb vollautomatisch erkennen und den Bildinhalt in Metadaten speichern.” Da ergeben sich wirklich viele sinnvolle Anwendungen. Auf der Projektwebsite THESEUS gibt es weitere Hinweise unter anderem zu Basistechnologien und Anwendungsszenarien.

Willke, H. (2003): Auf dem Weg zur intelligenten Organisation

personen02.jpgHelmut Willke, Professor an der Universität Bielefeld, stellt in dem Artikel Auf dem Weg zur intelligenten Organisation den Zusammenhang von Wissensmanagement und “intelligenten Organisationen” her (2001:78): “Organisationales Wissensmanagement meint die Gesamtheit korporativer Strategien zur Schaffung einer «intelligenten» Organisation. Mit Blick auf Personen geht es um das organisationsweite Niveau der Kompetenzen, Ausbildung und Lernfähigkeit der Mitglieder; bezüglich der Organisation steht die Schaffung, Nutzung und Entwicklung der kollektiven Intelligenz, der Intelligenz des Systems, in Frage. Wissensmanagement hat das Zeug zum Megatrend in Management, Organisationsentwicklung und strategischer Ausrichtung, weil es auf der von Peter Senge, James Quinn, Gary Hamel, C.K. Prahalad, Dorothy Leonard-Barton und vielen anderen angestossenen Welle der Wertschöpfung durch organisationale Intelligenz aufsetzt und darüber hinaus in Übereinstimmung mit sozialwissenschaftlichen Ideen der Wissensgesellschaft herausstellt, dass in hochentwickelten Ökonomien Wissen zum leitenden Produktionsfaktor geworden ist (Willke,2001).”

Mein Ansatz in diesem Zusammenhang basiert auf der Multiple Intelligenzen Theorie und deutet auf multiple-intelligent Organizations mit multiple-intelligent People hin. Nach Rauner (2004) besteht hier ein direkter Zusammenhang zwischen der aktuellen Intelligenz-, Wissens- und Kompetenzdebatte, so dass er von dem Konzept der Multiplen Kompetenz spricht.

Siehe dazu in der Zwischenzeit auch meine Veröffentlichung Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.