Was macht eine Intelligente Organisation aus?

the-hierarchy-of-knowledge.jpgIn der Literatur findet man immer wieder Hinweise auf Intelligente Organisationen (Willke, Quinn…). In dem Buch  Sydänmaanlakka, P. (2002): An Intelligent Organization. Integrating Performance, Competence and Knowledge Management habe ich eine Übersicht gefunden, die den Intelligenzbegriff mit Wissen (Knowledge) verknüft und die an die Wissenstreppe (North) erinnert. Bitte klicken Sie auf die Grafik, um sich die Übersicht von Sydänmaanlakka anzusehen. Vergleicht man diese mit der erweiterten Wissenstreppe so fällt auf, dass sich in der erweiterten Wissenstreppe nach der Wissensebene der Kompetenzbegriff und bei Sydänmaanlakka die Begriffe Intelligence und Wisdom anschließen. Aus meiner Sicht ein Indiz dafür, dass die Konstrukte Intelligenz und Kompetenz heute gemeinsam betrachtet werden sollten. Auf diesen Zusammenhang habe ich in verschiedenen Blogbeiträgen hingewiesen. Siehe dazu z.B. Kompetenz ist kontextabhängig – Intelligenz aber auch oder auch Multiple Intelligenzen und Fähigkeiten/Fertigkeiten,Lernstile, Wissen, kompetenz… In meiner Dissertation (Promotionsskizze) setze ich diesen Gedanken fort und entwickle ein ebenenübergreifendes Konzept (Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk) mit Hilfe des Konzepts der Multiplen Kompetenz (Rauner 2004).

ProWis (Wissensmanagement-) Tagung vom 03.-04. Juni in Berlin

prowis-tagung-2008-06.jpgDie Fraunhofer Institute IFF und IPK veranstalten vom 03.-04. Juni 2008 in Berlin eine ProWis-Expedition Wissensmanagement. Der Flyer zur Veranstaltung verspricht eine interessante und praxisorientierte Tagung mit vielen Unternehmensvertretern. Schauen Sie sich doch einmal auf der ProWis-Website um, es lohnt sich. Ganz besonders möchte ich Sie auf folgende Veröffentlichung hinweisen:

Orth, R., Finke, I., Voigt, S. (2008): Wissen greifbar machen: Den Umgang mit Wissen beschreiben und bewerten. ProWis-Projektstudie Nr. 2, Berlin, Magdeburg.

Wissenswertes zur Wissensbilanz – Made in Germany

wissenswert-2008-04.jpgDer Arbeitskreis Wissensbilanz – Made in Germany hat wieder einen informativen Newsletter (Ausgabe 5, April 2008) herausgegeben. Sie finden darin folgende Informationen:

  1. Expertengespräch: Prof. Dr. Reinhardt über die Wissensbilanz
  2. Ein neues “Handbuch Wissensbilanz – Umsetzung und Fallstudien” erscheint im Mai 2008
  3. Hinweise zu den Ausbildungen zum Wissensbilanz-Moderator und zu den Roadshows
  4. Der Bericht aus der Praxis kommt diesmal von der M&M Software GmbH
  5. Und die Fachkliniken Heiligenfeld erläutern, welche Punkte bei der Erstellung der Wissensbilanz – Made in Germany besonders wichtig waren

Was hat das BilMoG mit der Wissensbilanz – Made in Germany zu tun?

bilmog.jpgDer Referentenentwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz – BilMoG) liegt seit dem 08. November 2007 vor. Begründung auf Seite 1: “Die Unternehmen in Deutschland benötigen eine moderne Bilanzierungsgrundlage”. Dieser Satz deutet darauf hin, dass die jetzige Bilanzierungspraxis (HGB-Bilanzrecht) nicht mehr den modernen Anforderungen der unternehmerischen Praxis entspricht. In dem Referentenentwurf gibt es weiterhin einige Hinweise darauf, dass die Stellung und Bewertung des immateriellen Vermögens im HGB verbessert werden soll. Unter anderem soll das “Verbot zur Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (§ 248 Abs. 2 HGB) aufgehoben” werden (S. 64). Das BilMog soll 2009 in Kraft treten. Eine sinnvolle und angemessene Darstellung des immateriellen Vermögens (des Intellektuellen Kapitals) einer Organisation ist schon heute durch die Wissensbilanz – Made in Germany möglich. Das BilMog und die Wissensbilanz – Made in Germany ergänzen sich daher. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany habe ich in der praktischen Umsetzung sehen können, wie wertvoll die Wissensbilanz – Made in Germany für Unternehmen sein kann.

Kennen Sie SEMAPEDIA?

logo.jpgAuf der Startseite von Semapedia wird man mit folgendem Text empfangen: “Unser Ziel ist es, die virtuelle und die physische Welt dadurch zu verbinden, dass wir die richtigen Informationen aus dem Internet zu den relevanten Orten der realen Welt bringen. Um dies zu erreichen, laden wir Dich ein, selbst Semapedia-Tags zu erstellen und zu verteilen. Diese sind für Handys lesbare physische Hyperlinks.” Diese Vernetzung durch User anzustoßen (Bottom-Up) ist aus meiner Sicht eine prima Idee. Probieren Sie es doch einfach einmal aus… Auch die FTD vom 11.04.2008 berichtet unter der Überschrift Wissen 2.0 über Semapedia. Allerdings heisst es dort unter anderem ” (…) Verknüpfung der physischen Welt mit dem Wissen des Internets”. Der Autor verwechselt hier Information mit Wissen. Da ist der Text auf der Startseite von Semapedia schon genauer/besser. Siehe dazu auch Die Wissenstreppe.

Leitfaden: Wissensbilanzen für regionale Cluster- und Netzwerkinitiativen

ricarda-leitfaden.jpgDer Leitfaden Zwicker-Schwarm, D.; Fläting, H. (2008): Wissensbilanzen für regionale Cluster- und Netzwerkinitiativen basiert auf der RICARDA-Methode (English Version): “Dieser Leitfaden stellt die Wissensbilanzierung als ein Instrument für regionale Cluster- und Netzwerkinitiativen vor. Er wurde innerhalb des Projekts RICARDA von Fachleuten aus Politik und Verwaltung, Netzwerkmanagern und Forschern aus vier europäischen Regionen erarbeitet. Die RICARDA-Methode eignet sich für alle regionalen, institutionalisierten Cluster- und Netzwerkinitiativen, die auf die Entstehung und Verbreitung von Wissen abzielen – angefangen von Netzwerken für Forschung und technologische Entwicklung (FuE) bis hin zu institutionalisierten Clustern. Wissensbilanzen (engl. intellectual capital reports) ergänzen herkömmliche Bilanzierungsverfahren. Sie analysieren und bewerten die immateriellen Werte von Organisationen auf strukturierte Art und Weise. Diese immateriellen Werte – oder auch intellektuelles Kapital – sind bedeutende Ressourcen für Cluster- und Netzwerkinitiativen. Dabei werden drei Dimensionen intellektuellen Kapitals unterschieden: Human-, Struktur- und Beziehungskapital.” Wenn Sie mit der Wissensbilanz – Made in Germany vertraut sind, so finden Sie hier die wichtigsten Schritte übertragen auf Cluster- und Netzwerkinitiativen wieder.

Universität als Kostenfaktor oder als größtes Kapital einer Stadt?

Freundinnen1.jpgIn dem IHK-Magazin der IHK Kassel Wirtschaft Nordhessen 4.2008 gibt es einen interessanten Artikel über Marburg und seine Philipps-Universität: Marburg ist die Universität. Auf Seite 19 findet man folgenden Satz: “Die Universität ist bis heute das größte Kapital der Stadt“. Das ist erstaunlich, da Universitäten (Bildungseinrichtungen) üblicherweise nur unter Kostenaspekten gesehen werden. Grund ist, dass die traditionell industriell geprägten Bilanzierungsmethoden oftmals das eigentliche Vermögen dieser Organisationen nicht abbilden (können). Wenn man durch die Gebäude der Philipps-Universität geht, fragt man sich allerdings, warum in diese zentrale Organisation der Stadt Marburg so wenig investiert wurde. Das soll sich in den kommenden Jahren allerdings ändern, denn es sind ab 2010 ein neuer Campus mit dem Namen Firmanei und eine neue Universitätsbibliothek vorgesehen. Da ich zur Zeit wegen meiner Promotion häufig in der Unibibliothek zu tun habe, kann ich den Neubau nur befürworten. Wenn die Universität es dann auch noch schaffen würde, eine Wissensbilanz – Made in Germany zu erstellen, so könnte sie das eigentliche Vermögen der Organisation transparent und steuerbar machen: Das Intellektuelle Kapital. In unserem Nachbarland Österreich sind die Universitäten sogar per Gesetz verpflichtet, jährlich eine Wissensbilanz zu erstellen: Wissensbilanz-Verordnung für österreichische Universitäten. Davon sind wir in Deutschland allerdings noch weit entfernt…

IT-Systeme: Mass customized. Ist das wirklich möglich?

Monitor6.jpgIm Fraunhofer Magazin 2.2008 gibt es eine Beilage “Forschen für Menschen”. Auf Seite 12 geht es um IT – das Nervensystem des Unternehmens: ” ´Aus Sicht des  Unternehmens sind IT-Architekturen ideal, die sich an die Prozesse im Unternehmen anpassen, die sich evolutionär mitentwickeln, statt immer wieder neu aufgebaut zu werden´, sagt Professor Jakob Rehof, Leiter des ISST. (…) Einfach ausgedrückt, können Sie nach dem Lego-Prinzip aufgebaut sein: Die Bausteine lassen sich austauschen oder flexibel miteinander integrieren, weil offene und wohl definierte Schnittstellen existieren.” Wenn jetzt noch ein Konfigurator zum Einsatz kommt, so handelt es sich hierbei um den Kern eines Mass Customization Ansatzes für IT-Systeme. Wäre wirklich gut, wenn man sich sein IT-System konfigurien könnte….

Daten – Informationen – Wissen: Intelligent verknüpft und visualisiert

fraunhofer-magazin-2-2008.jpgIm Fraunhofer Magazin 2.2008 habe ich heute den Artikel Im Bergwerk der Informationen (Audio) gelesen. Abstract: “Datenbanken, Textarchive und das Web enthalten unzählige Informationen. Doch in der Masse der Daten die gesuchten Informationen zu finden oder daraus gar neue Erkenntnisse zu gewinnen, ist schwierig. Intelligente Technologien des Data- und Textminings helfen, Wissenschätze zu bergen. Graphische Aufbereitungen ermöglichen es, Korrelationen und zeitliche Veränderungen mit einem Blick zu erfassen.” Gemeint sind hier das Verbundprojekt Wickinger und die Suchmaschine ConWeaver , die es ermöglicht, “heterogenes Firmen-Know-how automatisch zu vernetzen und für Geschäftsprozesse nutzbar zu machen.” Darüber hinaus werden Strukturen und Muster visualisiert (Visual Analytics). Über ConWeaver habe ich in diesem Weblog schon im November 2006 berichtet: Blogbeitrag. Schauen Sie sich doch einmal die Website ConWeaver genauer an, oder lesen Sie sich das Whitepaper vom 28.02.2008 durch – es lohnt sich.

Vidal, C. (2006): Wissensmanagement im toxikologischen Laboratorium: Wissen gezielt verfügbar machen

Laborant07.jpgDer Artikel Vidal, C. (2006): Wissensmanagement im toxikologischen Laboratorium: Wissen gezielt verfügbar machen wurde am 30.06.2006 im Deutschen Ärzteblatt online veröffentlicht: “Am Beispiel eines toxikologischen Notfalllaboratoriums lässt sich zeigen, wie eine webbasierte Wissensbasis im Routinebetrieb eingesetzt wird, um medizinische Arbeitsabläufe transparenter und kosteneffektiver zu machen.” Anhand von Beispielen wird sehr schön erläutert, wie vorgegangen wurde. Als ich mir den Artikel durchgelesen habe, kam bei mir allerdings die Frage auf, ob es sich hier um Informationsmanagement oder um Wissensmanagement handelt. Siehe dazu auch Wissensmanagement in der Medizin, Grenzen des Wissens und Halbwissen in Weiss.