Fe-ConE (2007): National Report Germany. Focus: Socio-cultural aspects and e-contents

Das EU-Projekt Fe-ConE befasste sich mit den soziokulturellen Aspekten von E-Learning in Europa. Zu den verschiedenen Ergebnissen des Projekts zählten auch nationale Reports zum Thema. An dem Report für Deutschland Ertl, B.; Freund, R. (2007): National Report Germany. Report on the situation in e-learning in Germany. Focus: Socio-cultural aspects and e-contents durfte ich mitwirken: “This report deals with the situation of e-learning in Germany. It describes the background of the educational system in Germany and policies for funding and introducing e-learning in the public as well as in the private sector. One particular focus of this report is the socio-cultural context of e-learning and e-content in Germany, shown by several examples. The report concludes with an outlook on future trends.” Siehe dazu auch Fe-ConE: Als externer Berater in das EU-Projekt eingebunden, Zertifikat: E-Learning fundamentals oder auch meine anderen Veröffentlichungen.

Harvard Business Manager: Wie wir lernen

Der Beitrag Wie wir lernen (Harvard Business Manager 11/2008, online: 08.04.2009) stellt verschiedene Perspektiven auf das Lernen vor: Hirnforschung, Psychologie, Pädagogik, Betriebswirtschaft und Informatik. Aus der Wissensperspektive sind diese Hinweise interessant, da nach Willke Lernen der Prozess und Wissen das Ergebnis ist (Wissen konstruiert wird). Wissen ist deshalb nicht so einfach zu managen. Berücksichtigt man diese Aspekte, so ergeben sich andere Anforderungen an die Informations- und Kommunikationstechnik. Weiterhin stellt sich natürlich auch die Frage nach der betriebswirtschaftlichen Bewertung der wertvollen Ressource Wissen. Ein Hinweis auf die Wissensbilanz – Made in Germany fehlt allerdings – schade. Der Beitrag unterstreicht noch einmal deutlich, dass Lernen nicht nur in modernen Organisationen eine wichtige Rolle spielt…. Wissen Sie, wie Sie selbst (wie Ihre Mitarbeiter) lernen?

Exzellente Wissensorganisationen gesucht

Für die Initiative “Exzellente Wissensorganisation” können Sie sich noch bis zum 31.05.2009 bewerben: “Die Initiative “Exzellente Wissensorganisation” sucht Unternehmen aus dem Mittelstand (bis 500 Mitarbeiter), die den Umgang mit Wissen exzellent und beispielgebend organisiert haben – sei es im Rahmen ihrer Geschäftsprozesse (z.B. im Innovationsprozess), beim Wissensaustausch unter Mitarbeitern oder durch technische Lösungen”. Eine gute Idee -machen Sie doch einfach mit und bewerben Sie sich: Bewerbung

Bitte vormerken: Roadshow Wissensbilanz – Made in Germany gastiert am 16.06.2009 bei der SIHK in Hagen

Am 16.06.2009 kommt die Roadshow Wissensbilanz – Made in Germany zur SIHK nach Hagen. Der Termin steht nun fest und nach Ostern werden wir die Einladung fertigstellen. Die Einaldung (PDF-Datei) werde ich Ihnen dann natürlich auch hier zur Verfügung stellen. Wenn Sie Lust haben, können Sie sich ja vorab die Informationen zu der Roadshow in Bonn ansehen: Blogbeitrag

Interessanter Vergleich der Entwicklungen von Atomtheorie und Lerntheorie

In dem Buch Baltes, B. (2001:42-43): Online Lernen findet man einen interessanten Vergleich der Entwicklungen von Atomtheorie und Lerntheorien: “Die Entwicklung der Lerntheorien scheint einem ähnlichen Muster wie die Erforschung der Materie zu folgen. Während des 18. Jahrhunderts begannen die Menschen Lernmodelle zu untersuchen und zu entwickeln. Die behavioristische Lerntheorie befasste sich mit der Beobachtung von Verhaltensmustern und ignorierte die Vorgänge, die sich im Inneren des Geistes abspielten. Der Behaviorismus ist also mit Daltons Atommodell zu vergleichen, demzufolge ein Atom lediglich ein Teilchen darstellt. Später erkannten die Forscher, dass im Inneren der Menschen bestimmte Vorgänge stattfinden, sogenannte kognitive Prozesse, die berücksichtigt werden müssen. Ebenso erkannten die Physiker, dass das Verhalten eines Atoms durch Prozesse verursacht wird, die im Inneren des Atoms ablaufen. Die Wissenschaftler mussten feststellen, dass weder das Atom noch der Lernprozess beständig sind. Könnte man nun also den konstruktivistischen Ansatz als Quantentheorie des Lernens bezeichnen? Die Quantentheorie baut auf die früheren Atomtheorien auf. Der Konstruktivismus baut auf der Theorie des Behaviorismus auf, da er gewissermaßen mehrer Sichtweisen akzeptiert und die Auffassung vertritt, das Lernen sei eine persönliche Deutung unserer Umgebung. Der Konstruktivismus basiert auch auf kognitivistischen Theorien, welche Lernen mit der Konstruktion von Systemen und der Verbindung mit früherem Wissen und Kenntnissen erläutern. Am stärksten unterscheiden sich diese Theorien in der Methode der Bewertung. Der Behaviorismus und der Kognitivismus bewerten das Erreichen bestimmter Ziele, der Konstruktivismus hingegen bedient sich einer subjektiveren Bewertung. Zum Schluss lässt sich folgendes feststellen: Bohrs Atommodell wird häufig in Schulen zur Einführung des Quantensystems (Protonen, Neutronen und Elektronen) eingesetzt. Im Bildungswesen greifen auch Vertreter des Konstruktivismus zur Vermittlung von Grundwissen und Grundkenntnissen gelegentlich auf den Behaviorismus zurück.”

Die ausschließliche Orientierung an Finanzgrößen ist übersimplifizierend und somit untauglich

Dazu habe ich bei Malik (2004:186) etwas gefunden: “Wenn das Umfeld komplex ist, wenn Kunden immer anspruchsvoller und Konkurrenten immer besser werden, dann muß auch das Unternehmen in der Lage sein, ausreichende Komplexität zu entwickeln, um richtig reagieren zu können. Es war daher, um ein Beispiel zu geben, aus kybernetischer Sicht klar, daß die in der Wirtschaft in den letzten Jahren zu beobachtende Ausrichtung an nur gerade einer Kenngröße, dem Shareholder Value, eine risikoreiche Einschränkung von Varietät bedeutet, so wie überhaupt die Orientierung ausschließlich an den Finanzgrößen übersimplifizierend und reduktionistisch ist. Das sind, wie nun deutlich zu sehen ist, untaugliche Mittel, um komplexe Systeme unter Kontrolle zu halten. Sie schädigen Prosperität und Lebensfähigkeit von Unternehmen und führen zu wachsender Instabilität. In Wahrheit werden damit nicht Wohlstand und Werte geschaffen, sondern es entstehen die Voraussetzungen für Krise und Kollaps.” Heute, 5 Jahre nach der Veröffentlichung des Textes, wissen wir, was gemeint ist. In der Wissensbilanz – Made in Germany stehen eher die Beziehungen der immateriellen Einflussfaktoren untereianander im Mittelpunkt (Wirkungsnetz). Siehe zu dem Thema auch Reduktionismus und Komplexität.

Diesterer, G. (2003): Wissensmanagement bei Anwälten

In dem Arbeitspapier 80/2003 Diesterer, G. (2003): Wissensmanagement bei Anwälten geht der Autor zunächst allgemein auf Wissensmanagement ein und betrachtet dann intensiver die Arbeitsweise von Anwälten. Dabei wird hervorgehoben, dass sich die traditionelle Arbeitsweise eines Anwalts doch erheblich von der in Zukunft geforderten stärker wissensorientierten Arbeit unterscheiden wird: Verschiedene Wissensarten rücken stärker in den Mittelpunkt. Das Arbeitspapier stellt sehr gut dar, wie scheinbar allgemeingültige Wissensmanagent-Modelle auf spezielle Branchen und letztendlich auf die einzelne Unternehmenung abgestimmt werden müssen. Standardkonzepte gibt es nicht. Der Grund liegt in der Situiertheit des Wissens.

Taylor, F. W. (1911): The Principles of Scientific Management

Sie sind es gewohnt, relativ aktuelle Informationen von mir zu erhalten und fragen sich jetzt bestimmt, warum ich einen Beitrag zu Taylor, F. W. (1911): The Principles of Scientific Management (PDF) schreibe.

Der Grund ist ein aktueller: Die Auseinandersetzung mit dem Scientific Management ist in Zeiten von Lernenden Organisationen und Wissensmanagement wichtig, doch es machen sich wenige die Mühe, den Originaltext von Taylor zu lesen. Was hat Frederick Winslow Taylor unter Scientific Management wirklich verstanden?

  • Gibt es möglicherweise tendenzielle Texte, die sich auf Taylor beziehen, allerdings nicht genau zitieren?
  • Können wir von Taylors Ideen möglicherweise mehr profitieren als gedacht?

Es ist immer gut, wenn man sich nicht mit Sekundärliteratur zufrieden gibt, und das Original liest. Probieren Sie es aus. 

Schreyögg, G.; Geiger, D. (2003): Kann die Wissensspirale Grundlage des Wissensmanagements sein?

Die Wissensspirale (Nonaka und Takeuchi 1995) stellt die verschiedenen Übergänge zwischen impliziten und expliziten Wissen auf. Dabei wird zwischen vier Wissenskonversionen unterschieden: Sozialisation, Externalisation, Kombination und Internalisation. Aus diesem Grund wird das Modell auch SEKI-Modell genannt.

Der Beitrag Schreyögg, G.; Geiger, D. (2003): Kann die Wissensspirale Grundlage des Wissensmanagements sein? befasst sich mit den verschiedenen Entwicklungen des Wissensmanagements und thematisiert das SEKI-Modell. Die Autoren fassen dabei auf Seite 27 kritisch zusammen: “Die Diskussion der aktuellen Wissensmanagement-Debatte hat gezeigt, dass die vielerorts geforderten Bemühungen, um die Externalisierung impliziten Wissens, wie sie mit der Wissensspirale populär gemacht worden sind, eine konzeptionell falsche und daher auch wenig fruchtbare Basis für ein Wissensmanagement bilden. Es wurde gezeigt, dass die Konversion von implizitem Wissen in explizites Wissen, zumindest wenn man an den in dieser Diskussion als Kronzeugen bemühten Philosophen Polanyi anschließt, schlichtweg unmöglich ist. Die Wissensspirale kann sich folglich gar nicht ´drehen´.” Vorgeschlagen wird, anstelle des impliziten Wissens “Narrationen und narratives Wissen in den Vordergrund” zu rücken.

Ich halte diese Hinweise für sehr hilfreich, weil sie die implizite Dimension und den schwierigen Umgang damit thematisieren. Gerade die implizite Dimension von Wissen ist in den Unternehmen eine oftmals vernachlässigte, aber für das Geschäft wichtige Größe. Siehe dazu auch Intellektualistische Legende und Chatt et al. (2007): The Web 2.0 Driven SECI-Model Based Learning Process.

Zusammenarbeit mit der IHK Köln auf den Gebieten Wissensmanagement und Wissensbilanz – Made in Germany

In einem Interview mit der IHK Köln konnte ich darstellen, warum Wissensmanagement immer mehr an Bedeutung gewinnt – siehe dazu auch den IHK-Artikel Wissen – leicht gemacht. Die Zusammenarbeit mit der IHK Köln bezieht sich auf die Themen Wissensmanagement und Wissensbilanz – Made in Germany. Es freut mich, dass die IHK Köln mit diesen Aktivitäten zeigt, wie wichtig ihr diese Themen sind. Siehe dazu auch Wissensmanager (IHK).