Wo liegen die Probleme im Umgang mit Wissen?

Eine Studie im Rahmen des des Verbundprojektes ProWis (Prozessorientiertes und -integriertes Wissensmanagement in KMU) gibt darauf zumindest für produzierende KMU eine Antwort (Siehe Grafik). An erster Stelle steht die “schnelle Integration von Mitarbeitern in das Unternehmen”. Aus Sicht des demografischen Wandels kommt dabei dem zu erschließenden impliziten Wissen (Erfahrungswissen) eine besondere Bedetung zu. Schon an zweiter und dritter Stelle kommen Themen aus dem Projektmanagement: “Nutzung bestehenden Wissens für neue Projekte und Dienstleistungen” und “Transfer von Wissen im Projekt und zwischen Projekten”.

Diese Punkte zeigen deutlich auf, dass es sich bei Projektarbeit um wissensbasierte Arbeit handelt, was Konsequenzen für die Projektarbeit (das Projektmanagement) haben sollte. Die in der Studie genannten Punkte sind unternehmensspezifisch zu priorisieren, dabei kann die Wissensbilanz – Made in Germany einen wichtigen Beitrag leisten. Die Wissensbilanz – Made in Germany zeigt die jeweiligen Wirkungszusammenhänge auf und gibt somit wichtige Hinweise zum sinnvollen Einsatz der Ressource. 

Diese Zusammenhänge zeigen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen auf. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

IMPULSE berichtet ausführlich über die Wissensbilanz – Made in Germany

Das Unternehmermagazin impulse berichtet unter dem Titel Was wisst Ihr denn schon? (Mai 2010, S. 58-62) recht ausführlich über die Wissensbilanz – Made in Germany. Unternehmer aus unterschiedlichen Branchen erläutern die vielen Vorteile der Wissensbilanz – Made in Germany. Bei dem einen geht es um die Priorisierung von Wissensmanagement-Projekten, bei dem anderen um die Vorteile beim Rating. Der Artikel sollte Unternehmen/Organisationen dazu bewegen, sich mit dem Themen Wissen, Wissensmanagement und Wissensbilanz – Made in Germany intensiver zu befassen. Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden zu klären, was im Unternehmen unter “Wissen” zu verstehen ist… Ein gar nicht so leichtes Unterfangen. In dem Artikel findet man z.B. folgenden Satz: “Wie beim Staffellauf gibt ein Kollege dem anderen Wissen weiter, …”. Die Wissenskonstruktion mit einem Weitergeben physischer Teile zu vergleichen halte ich für kein gutes, ja sogar für ein kontraproduktives Beispiel.

Kultur- und Kreativwirtschaft: Was ist damit gemeint?

Auf der Website Kreativwirtschaft Deutschland erfährt man etwas über die Abgrenzung der jeweiligen Begriffe: “Kultur- und Kreativwirtschaft meint demnach alle Aktivitäten zur Herstellung und zum Vertrieb von Kulturprodukten mit dem Ziel Geld zu verdienen”. Weiterführend wird auf diesen Beitrag verwiesen. Weiterhin wird auf die Unterschiede zwischen Kultur- und Industriegüter hingewiesen, wobei diese Dichotomie aus der Sicht einer reflexiven Modernisierung kritisch gesehen werden muss.  Die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung zählt fast 5 Mio. Menschen zur Kultur- und Kreativwirtschaft (Weitere Fakten) und verweist deutlich auf die wirtschaftlichen Effekte. Die deutsche Bürokratie benötigt wohl immer noch (ganz im Sinne von Max Weber) genaue Zuständigkeiten (Kompetenzen der Bürokratie). Man liest auch etwas von “innovativen kleinen Kulturbetrieben”… Es ist gut, wenn es Initiativen gibt, die auf immaterielle Dimensionen hinweisen. Dabei ist allerdings nicht so klar, wie sich diese Themen von der propagierten Wissensökonomie unterscheiden. Ist kreative, kulturelle Arbeit Wissensarbeit? Wenn es das Ziel ist, aus der Kreativität heraus Geld zu verdienen (Siehe oben), stellt sich natürlich weiterhin die Frage, ob es sich nicht um Innovationen handelt – also um die Umsetzung der kreativen Ideen. Im “Zeitalter der Nebenfolgen” und dem “Wegfall der Rationalisierungsunterstellungen” sollte eine mehrdimensionale/multiple und komplexe Sicht zugelassen werden. Benötigen wir immer neue Schubladen, oder immer mehr Entgrenzungen?

Wissensbilanz – Made in Germany: Moderatorentreffen in Eschborn

Heute haben sich über 40 Moderatoren der Wissensbilanz – Made in Germany in den Räumen des AWV (Arbeitskreis Wirtschaftliche Verwaltung) in Eschborn zu einem Erfahrungsaustausch getroffen. Ich war doch etwas überrascht, dass so viele Moderatoren gekommen waren. Am Vormittag haben uns Prof. Mertins und seine Kollegen vom Fraunhofer IPK Berlin über die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen informiert. Anschließend wurden Themen analysiert und drei Workshops gebildet. Ich habe mich für das Netzwerk der Moderatoren interessiert, da es hier noch gute Möglichkeiten für Verbesserungen gibt. Abschließend wurden die Workshopergebnisse im Plenum vorgestellt und abschließend diskutiert. Es war schön, viele Kollegen persönlich zu treffen, und Ideen auszutauschen. Solche Treffen motivieren mich, die Wissensbilanz – Made in Germany noch öfter in meinen Gesprächen mit Unternehmen einzubringen. Wenn Sie wollen, können wir uns auch gerne im Rahemend er nächsten Roadshow Wissensbilanz – Made in Germany am 20.05.2010 in Euskirchen darüber unterhalten.

Bilden Daten und Informationen im Gesundheitswesen eine qualitativ gute Grundlage für die Wissenskonstruktion?

Der Artikel Wie man Ärzte irreführt (Rolf H. Latusseck, Die Welt vom 21.04.2010) hat den schönen Untertitel “Das ´Deutsche Ärzteblatt´ wirft den Pharmafirmen vor, Studien zu den Wirkungen und Nebenwirkungen ihrer Medikamente zu schönen”.  Wenn die Grundlage, auf der Wissen über Arzneimittel konstruiert wird, zu 80-90% von der Pharmaindustrie kommt, brauch man sich allerdings nicht wundern (Siehe dazu auch Die erweiterte Wissenstreppe). Doch was nutzt das Lamentieren, wenn nichts dagegen unternommen wird? Es kommt einem folgendes Zitat in den Sinn: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefäscht hast (Es wird Churchill zugesprochen, doch gibt es in der Zwischenzeit auch andere Auffassungen). Das Gesundheitswesen basiert offensichtlich in vielen Bereichen auf Daten und Informationen, die man als tendenziell bewerten kann. Auch die grundsätzliche Logik des Systems ist kritisch zu würdigen, denn der Arzt bekommt nur dann sein Einkommen, wenn er kranke Menschen behandeln kann. Welches Interesse – welche Anreize – hat ein Arzt, dass ich gesund bleibe/werde? Fragen über Fragen, über die sich immer mehr Menschen Gedanken machen (sollten). Siehe dazu auch Nicht-wissende deusche Ärzte? , Die Ressource “Wissen” im Gesundheitswesen, Probleme der Darstellung anthropologisch-medizinischen Wissens

Wissensbilanz – Made in Germany: Moderatorentreffen am 07.05.2010

Am 07.05.2010 treffen sich die Moderatoren der Wissensbilanz – Made in Germany beim AWV in Eschborn zu einem Erfahrungsaustausch. Wie ich erfahren konnte, haben sich diesmal recht viele Kollegen angemeldet. Das verspricht eine angeregt Diskussion darüber, wie wir die Wissensbilanz – Made in Germany noch besser im Markt bekannt machen können. Die verschiedenen Roadshows, aber auch die vielen Downloads (Toolbox) zeigen, dass das Interesse groß ist. Ich bin gespannt, welche Ergebnisse der Tag bringen wird. Siehe dazu auch Roadshow zur Wissensbilanz – Made in Germany am 20.05.2010 in Euskirchen.

FAZ-Dossier: Deutsche Blogger

Das Dossier Deutsche Blogger (Marcus Jauer, FAZ vom 14.04.2010) befasst sich mit einigen wenigen bekannten deutschsprachigen Blogs. Es werden Geschichten von den Anfängen der Bloggerszene beschrieben, die aktuelle Situation von einigen Bloggern skizziert und am Ende darauf verwiesen, dass voraussichtlich doch alles in sozialen Netzwerken (Facebook etc.) enden wird. Dort geht es, so liest man, “nicht um Bekanntheit, es geht um Bekanntschaft”. So, so. Wollen die deutschen Blogger wirklich alle bekannt werden, oder geht es ihnen darum, Gedanken und Perspektiven bekannt zu machen? In der Printversion der FAZ vom 14.04.2010 erstreckt sich der Artikel über mehrere Seiten – beachtlich. Schade, dass man den Platz nicht besser genutzt hat…

Wissensbilanz – Made in Germany gastiert am 20.05.2010 in Euskirchen

Die Wissensbilanz – Made in Germany gastiert am 20.05.2010 von 14.30 Uhr bis ca. 18.00 Uhr in Euskirchen. Gastgeber sind diesmal der Kreis Euskirchen und das Bildungsinstitut der Rheinischen Wirtschaft GmbH. Die (kostenfreie) Veranstaltung findet im Sitzungssaal des Kreises Euskirchen, Jülicher Ring 32, in 53879 Euskirchen statt. Neben einer Einführung in die Wissensbilanz – Made in Germany werden auch zwei Praktiker von Ihren Erfahrungen berichten. Der Einladungsflyer informiert Sie ausführlich über den Ablauf und die Ansprechpartner. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich über die Wissensbilanz – Made in Germany zu informieren.

Moldaschl, M. (2010): Zirkuläre Wissensdiskurse? Einige Einsprüche gegen gewisse Gewissheiten

Die Begriffe “Wissensarbeit” und “Wissensgesellschaft” sind uns allen mehr oder weniger geläufig. Diese Gewissheiten werden nun in dem Beitrag Moldaschl, M (2010): Zirkuläre Wissensdiskurse? Einige Einsprüche gegen gewisse Gewissheiten. No. 1/2010 (PDF) mehr oder weniger infrage gestellt. “Wissensgesellschaft” wird für einen unzulässigen Reduktionismus gehalten, die “Wissensökonomie” wird als noch nicht existent bezeichnet, “Wissen” eher als Bestandskategorie gesehen und “Wissensarbeit” als Gegenpart zur körperlichen Arbeit – und somit als unzulässige Dichotomie – angeprangert. Das sind nur wenige Stichpunkte aus dem lesenswerten Artikel, der mit seinen Perspektiven zum Nachdenken anregt und zeigt, dass auch scheinbare Gewissheiten immer wieder hinterfragt werden sollten.

Hardt, M.; Negri, A. (2010): Common Wealth. Das Ende des Eigentums

Nach der Finanzmarkt- und der sich daraus entwickelnden Wirtschaftskrise ist es mal wieder an der Zeit darüber nachzudenken, ob unser aktuelles Wirtschaften noch angemessen ist. In dem Buch Hardt, M.; Negri, A. (2010): Common Wealth. Das Ende des Eigentums beschreiben die Autoren einen Alternativentwurf, der zumindest zum Nachdenken anregt. Immerhin geht es um eine “menschlichere Alternative des Zusammenlebens”. Fragt man sich natürlich sofort, was für eine Art des Zusammenlebens zur Zeit wohl noch überwiegt? Die verschiedenen Krisen der Vergangenheit haben auch gezeigt, dass sich zunächst nicht sehr viel ändert, obwohl Politiker permanent davon reden. Dennoch kommt der Wissenschaft in gesellschaftlichen Transformationsprozessen (Refexive Modernisierung) alternative Deutungsmuster aufzuzeigen. Immerhin der erste Schritt bei Veränderungsprozessen… Siehe dazu auch Fritz Böhle: Der Mensch als geistiges und praktisches Wesen