Das Zurückhalten von Wissen wird in arbeitsteiligen Industriegesellschaft als arbeitsplatzsichernd angesehen (Womack/Jones/Roos 1990). Solange das Wissen in einer Organisation relativ langsam “unbrauchbar” wird, funktionierte das auch ganz gut. In der heutigen Arbeitswelt ist Wissen allerdings einer permanenten Veränderung unterlegen, sodass das Zurückhalten von Wissen eher schädlich ist. Wissen muss permanent upgedated und weiterentwickelt werden. Das geschieht durch formale und informelle Lernprozesse. Das Teilen von Wissen zwischen Personen, in Gruppen, auf der organisationalen Ebene und in Netzwerken kann heute durch Technologien unterstützt und gefördert werden. Das nicht so leicht – oder gar nicht – explizierbare Wissen (Erfahrungswissen, Expertise, Könnerschaft) wird heute häufig durch persönlichen Kontakt (Meister – Lehrling – Situation) weitergegeben. Es ist also ein Trugschluss, wenn behauptet wird, dass alle Wissensdimensionen mit Hilfe von Technologie erfasst und weiterentwickelt werden können. Dennoch ist auch erkennbar, dass gerade Systeme wie Cognitive Computing neue Möglichkeiten in Wissenssystemen bieten (Deep Learning). Siehe dazu auch meinen Vortrag, den ich im Oktober 2015 auf der Weltkonferenz MCPC 2015 in Montréal/Kanada gehalten habe: Freund, R. (2015): Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model. Solche Zusammenhänge besprechen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.
Wie kann die “kognitive Ära” für Innovationen genutzt werden?
Seit mehr als zwei Jahren befasse ich mich intensiver mit Cognitive Computing. Daraus ist ein Paper für die Weltkonferenz MCPC 2015 entstanden, das sehr interessiert aufgenommen wurde: “Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model“. In meiner Special Keynote habe ich aufzeigen können, dass die Möglichkeiten von Cognitive Computing viele Bereiche des Innovationssystems positiv beeinflussen können. Neben einzelnen Aspekten wie Design Thinking, Trendreport usw. ist für Unternehmen auch interessant, dass mit Hilfe von Cognitive Computing auch neue, innovative Geschäftsmodelle entwickelt werden können. Ein praktisches Beispiel ist Watson – Die Plattform für kognitive Unternehmen (IBM).
“Hinter Watson stehen 28 Cloud-basierte APIs, und bis 2016 sollen es noch einmal 50 % mehr werden. Mit diesen APIs kann man kognitive Technologie in neue Applikationen, Produkte und Prozesse integrieren – und so die Basis für ein digitales, kognitives Unternehmen schaffen”.
Es zeigt sich schon jetzt, wie vielfältig die Anwendungen sein werden. Solche Themen besprechen wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.
WissensWert: Newsletter Dezember 2015 erschienen
Das Fraunhofer IPK (Competence Center Wissensmanagement) hat soeben den Newsletter 2 (Dezember 2015) herausgegeben. Das darin genannte Beispiel der Bayer Lernfabrik zeigt, dass sich Unternehmen immer stärker als Lernende Organisationen verstehen und ihr Corporate Learning selbst gestalten wollen. Inhalte gibt es in den Unternehmen genug. Die Frage ist allerdings, wie können diese Inhalte möglichst schnell von anderen Mitarbeitern, von Gruppen, auf der Ebene der Organisation oder auch in Netzwerken gelernt werden.. Es wird immer deutlicher, dass die übliche Trennung zwischen klassischen Organisationen der Bildung (Schule, Universitäten, Weiterbildungsinstitute usw.) und Unternehmen nicht mehr zeitgemäß ist (Konvergenzthese). Weiterhin stellt der Newsletter noch einmal das Lernprogramm zur Wissensbilanz Toolbox als App vor, die allerdings bisher nur im iAcademy Store zu erhalten ist. Nicht zuletzt ist es spannend zu sehen, wie die Wissensbilanz – Made in Germany auch in Brasilien interessiert aufgenommen wird (Video). Die Wissensbilanz – Made in Germany wird bestimmt in den nächsten Jahren weiter Beachtung finden, da sie ein wesentliches Element im gesamten Wissenssystem eines Unternehmens darstellt. Die Wissensbilanz – Made in Germany ist auch Bestandteil des von uns entwickelten Blended Learning Lehrgangs Wissensmanager (IHK). Sollten Sie an diesem Lehrgang interessiert sein, so informieren Sie sich bitte auf unserer Lernplattform.
Wissensmanager (IHK): Wissen im Unternehmen entwickeln
Wissen in Unternehmen zu entwickeln und zu nutzen wird in Zukunft eine immer wichtigere Aufgabe für Organisationen. Nicht zuletzt wird die gerade veröffentlichte ISO 9001:2015 dafür sorgen, dass Wissensmanagement in den Fokus rückt. In immer mehr Unternehmen stellt sich allerdings die Frage, wer sich mit Wissen, dem Wissensmanagement und dem Wissenssystem auskennt. In dem von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Wissensmanager (IHK) können Sie die dazu erforderlichen Kompetenzen entwickeln. Der nächste Lehrgang wird ab April bei der IHK in Köln angeboten. Bitte informieren Sie sich dazu auf unserer Lernplattform.
Wissensbilanz-Toolbox: Lernprogramm im App-Store
Die Wissensbilanz – Made in Germany kann mit Hilfe der bekannten Toolbox im Unternehmen erarbeitet und dokumentiert werden. Darüber hinaus gibt es jetzt auch ein Lernprogramm zur Wissensbilanz-Toolbox im App-Store. Da immer mehr Mitarbeiter in Unternehmen mobil arbeiten, kommt diese App genau richtig. Es wäre natürlich schön, wenn es auch eine Android-Version geben würde. Was nicht ist, kann ja noch werden. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany habe ich schon viele Wissensbilanzen in Organisationen moderiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in Projekten umgesetzt. Sollten Sie an dem Thema interessiert sein, so sprechen Sie mich bitte an.
Informationen zu unseren Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.
Updates 2016: Feedback der Teilnehmer
Zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager (IHK), Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) haben wir auch diesmal wertvolles Feedback der Teeilnehmer erhalten. Viele dieser Anregungen arbeiten wir gerade in die Updates für das kommende Jahr 2016 ein. Durch diesen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) konnten wir die Qualität und Attraktivität der Lehrgänge immer wieder an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Informationen zu den Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.
Zukunft der Arbeit – Was heißt das?
Neue Technologien und Jobs bzw. Tätigkeiten
Wenn wir über neue Technologien reden oder schreiben geht es auch darum zu klären, welchen Einfluss neue Technologien auf Jobs haben. Die Argumentationen pendeln dann immer zwischen den beiden Extremen a) Neue Technologien vernichten Jobs und b) Neue Technologien schaffen Jobs. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen. Das Paper
Autor, D. A. (2015): Why Are There Still So Many Jobs? The History and Future of Workplace Automation. Journal of Economic Perspectives—Volume 29, Number 3—Summer 2015—Pages 3–30
zeigt den Einfluss neuer Technologien auf die Jobs in den USA auf. Dabei wird deutlich, dass neue Technologien langfristig mehr Jobs schaffen. Weiterhin wird erläutert, dass die heute aktuellen neuen Technologien bestimmte Tätigkeiten – und nicht immer ganze Jobs – obsolet machen werden. Der Soziologe Beck hat schon in den 90er Jahren darauf hingewiesen, nicht von Jobs, sondern von Tätigkeitsportfolios zu sprechen. An dieser Stelle kommt dann das Polanyi-Paradox “we know more than we can tell” zum Tragen, denn genau der Anteil, der nicht expliziert werden kann, ist der Teil des Wissens und Könnens, der nicht so leicht von den neuen Technologien ersetzt werden kann. Sind also Expertise und Könnerschaft stark ausgeprägt und für die komplexe Problemlösung nötig, so wird diese Tätigkeit von den neuen Technologien eher nicht ersetzt werden können. Solche Zusammenhänge besprechen wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Wissensmanager (IHK). Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.
Anstieg der Projekttätigkeiten in Deutschland
“Der Anteil der Projekttätigkeit an der Gesamtarbeitszeit lag 2013 deutschlandweit bei 34,7 %. Bis 2019 lässt sich ein weiterer Anstieg auf über 40 % prognostizieren”. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie GPM (2015): Makroökonomische Vermessung der deutschen Wirtschaft. Es wird also gar nicht mehr so lange dauern, bis Projektarbeit die dominierende Arbeitsform sein wird. Demgegenüber stehen immer noch viele Organisationen, die an Geschäftsfeldern und Abteilungen ausgerichtet sind. Es fehlen weiterhin Mitarbeiter, die Projektarbeit in den Unternehmen einführen und zeitgemäß umsetzen können. Nicht zuletzt gibt es auch den Trend, auf allen Ebenen agiler zu werden. Dabei geht es aus meiner Sicht nicht um ein entweder methodisches Projektmanagement, oder agiles Projektmanagement, sondern um ein sowohl-als-auch. Dabei ist der Trend zu mehr Dynamik und zu einer besseren Bewältigung von Komplexität keine Erfindung der bekannten sogenannten ´agilen Methoden´, sondern Bestandteil einer Entwicklung, die schon in den 80er Jahren von dem Soziologen Beck beschrieben wurde (Risikogesellschaft). Denn um die entstandenen Unsicherheiten (Uncertainty) zu bewältigen (!) sind Kompetenzen als Selbstorganisationsdispositionen nötig. Doch nicht jedes Unternehmen, geschweige denn jeder Mitarbeiter, ist heute schon in der Lage, extrem selbstorganisiert zu arbeiten. Die entsprechenden Kompetenzen müssen entwickelt werden. Solche Zusammenhänge zeigen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager (IHK), Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) auf. Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.
Das Internet der Dinge und das Smartphone
Am Beispiel des Smartphones kann man aufzeigen, wie sich das Internet der Dinge (Internet of Things: IoT) entwickelt. Voraussetzung für IoT ist immer, dass Daten generiert werden, die dann anschließend analysiert und genutzt werden können. Früher haben Menschen Daten in Computersysteme eingegeben, anschließend erfasste die Industrie Betriebsdaten, und heute sind es allgegenwärtige Objekte (Menschen und Dinge, die Daten generieren. Das Smartphone ist dafür ein gutes Beispiel, da es je nach Modell 5-9 Senoren hat (AIG 2015:8):
- Näherungssensor
- Umgebungslichtsensor
- Beschleunigungssensor
- Gyroskopischer Sensor
- Magnetometer
- Umgebungsgeräuschesensor
- Temperatur- und Feuchtigkeitssensor
- Luftdrucksensor
- M7 Bewegungs-Koprozssor
Die Kosten für alle Sensoren liegen heute unter 5 USD! Stellen diese Sensoren – und Sensoren anderer Systeme – nun kontinuierlich Daten zur Verfügung, so entsteht das bekannte Phänomen “Big Data”. Der Schutz und die gleichzeitige Auswertung solch großer Datenmengen wird daher immer wichtiger, und bietet die Chance für neue Wertschöpfungsketten und Innovationen. Solche Zusammenhänge besprechen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.